DE3215333C2 - Verfahren zur Feinentschwefelung von Koksofengas - Google Patents
Verfahren zur Feinentschwefelung von KoksofengasInfo
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- C10K—PURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
- C10K1/00—Purifying combustible gases containing carbon monoxide
- C10K1/08—Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
- C10K1/10—Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
- C10K1/12—Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors
Abstract
Schwefelwasserstoff wird aus dem rohen Koksofengas mit Hilfe einer regenerierbaren wäßrigen Waschflüssigkeit durch Waschen entfernt, wobei das rohe Koksofengas mit der gleichen Waschflüssigkeit im Normaldrucksystem vorgewaschen und im Drucksystem nachgewaschen wird. Die beiden Waschflüssigkeitsströme, die mit Schwefel angereichert sind, werden vereinigt und gemeinsam aufgearbeitet und danach auf das Normaldruck- und Drucksystem wieder verteilt. Als Entschwefelungsmedium dient vorzugsweise sowohl für das Normaldruck- wie auch für das Drucksystem Ammoniakwasser oder eine alkalihaltige Waschflüssigkeit.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Schwefelwasserstoff aus rohem Koksofengas durch
Waschen mit regenerierbarer wäßriger Waschflüssigkeit in einem Normaldruck- und einem nachgeschalteten
Drucksystem.
Das bei der Verkokung von Kohle anfallende Koksofengas muß verschiedenen Reinigungsprozessen unterworfen
werden, bevor es zur Unterfeuerung, zur Einleitung ins Stadtgasnetz oder für andere Zwecke weiter
eingesetzt werden kann. Üblich ist es dabei, das Koksofengas insbesondere aus Korrosions- und Umweltschutzgründen
im Niederdruck zu entschwefeln. Solche Waschverfahren sind mit ihren Vor- und Nachteilen in
Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie Band 10, 3. Auflage, München 1958, Seiten 307 bis 322,
beschrieben und dargestellt. Danach wird auf Kokereien gewöhnlich in der Weise vorgegangen, daß das gesamte
bei der Verkokung erzeugte rohe Koksofengas zu etwa 95% mit dem sog. Naßverfahren bei Normaldruck
entschwefelt und nur der Gasanteil, der nicht im eigenen Betrieb, beispielsweise für die Unterfeuerung
benötigt wird bis auf Stadtgasqualität weiter entschwefelt wird. Dies geschieht nach verschiedenen unter
Druck arbeitenden »Naßverfahren«, also unter Verwendung von flüssigen Waschmitteln oder aber nach
einem Trockenverfahren zum Beispiel unter Verwendung von Raseneisenerz oder Bauxitverhüttungsrückständen
(Ullmanns Enzyklopädie 1958, Band 10, Seiten 307, 308, 314). Für die Vorreinigung bei Normaldruck
und die Nachreinigung bei erhöhtem Druck werden dabei unterschiedliche Verfahren mit unterschiedlichen
Waschmitteln angewendet. Nachteilig ist daher, daß bei den aus Wirtschaftlichkeitsgründen notwendigen Kreislaufverfahren
ein erheblicher Aufwand für die Aufbereitung und die Regenerierung der unterschiedlichen
Waschmittel notwendig ist. Bezüglich der trockenen Nachreinigung mit Raseneisenerz und ähnlichen Massen
ist es immer schwieriger, die geeigneten Absorptionsmassen für die großen aufzuarbeitenden Gasvolumina
in genügender Menge zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus sind die Verfahren zur Regenerierung
der mit Schwefel angereicherten Massen sowie die Gewinnung des Schwefels aus diesen Regenerierungsanlagen
unwirtschaftlch.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Schwefelwasserstoff-Feinreinigung des
rohen Koksofengases zu schaffen, das eine Reinigung des gesamten Koksofengases erlaubt und ausschließlich
nach einer Kategorie arbeitel und wenig Aufwand für die Regeneration erfordert.
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß das rohe Koksofengas mit der gleichen Waschflüssigkeit im Normaldrucksystem vorgewaschen und
im Drucksystem nachgewaschen wird, ggf. unter Zuführung eines Teils oder der gesamten Waschflüssigkeit aus
dem Drucksystem auf das Normaldrucksystem, worauf die mit Schwefel angereicherten Waschflüssigkeitsströme
vereinigt, gemeinsam aufgearbeitet und regeneriert und danach wieder auf das Normaldruck- und Drucksystem
verteilt werden, wobei das Koksofengas ggf. nach Verlassen des Drucksystems mit Alkalilaugen gewasehen
wird.
Erfindungsgemäß wird für ein derartiges Verfahren lediglich ein Waschmittel benötigt, so daß dementsprechend
auch die Regeneration wesentlich vereinfacht und verbilligt ist. Überraschend ist, daß mit einem und
demselben Waschmittel in unterschiedlichen Drucksystemen gearbeitet werden kann, ohne daß für die Regeneration
zusätzliche Probleme dadurch entstehen. Das Verfahren ist somit nicht nur einfacher und preiswerter,
sondern insbesondere auch übersichtlicher. Durch die Möglichkeit, einen Teil der Waschflüssigkeit aus dem
Drucksystem auf das Normaldrucksystem zurückzuführen kann der notwendige zusätzliche Energieaufwand
vorteilhaft gering gehalten werden, wobei vorteilhaft die im Drucksystem nicht so stark mit Schwefel beladene
Waschflüssigkeit nun im Normaldrucksystem gleichviel Schwefel aufnimmt und damit ein insgesamt
gleichmäßiger Waschmittelstrom zur Regenerierung und Aufbereitung fließt. Soll der Schwefelgehalt im
Koksofengas weiter reduziert werden, so ist dies möglieh, indem es nach Verlassen des Drucksystems mit Alkalilaugen
gewaschen wird. Hierbei wird vorzugsweise Natronlauge eingesetzt, die nach dem Waschvorgang
dem Kohlewasser der gleichen oder auch einer anderen Kokerei zur Zersetzung der fixen Ammoniakveroindungen
zugegeben wird. Die eingesetzte Natronlaugenmenge ist stets gleich oder kleiner der für die Zersetzung
der fixen Ammoniakverbindungen im Kohiewasser notwendigen Mengen.
Das Verfahren mit dem angehängten Alkalilaugenwaschsystem
bietet somit den wesentlichen Vorteil, daß eine immer gleichmäßige und endgültige Entschwefelung
gesichert ist. Dabei ist nach einer Ausbildung des erfindungsgemäßen vorgesehen, daß das Koksofengas
im Drucksystem auf 2 bis 60 mg H2S/Nm3 vorgewasehen
und dann in der Alkaliwäsche nachgewaschen wird. Zweckmäßig ist es dabei, die Schwefelwasserstoffgehalte
im Koksofengas vor der nachgeschalteten Alkalilaugenstufe konstant einzustellen.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß ein übersichtliches, einfach zu handhabendes und zu überwachendes Verfahren geschaffen ist, das einen wesentlich reduzierten Regenerationsaufwand für die eingesetzten Waschfliissigkeiten mit sich bringt.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß ein übersichtliches, einfach zu handhabendes und zu überwachendes Verfahren geschaffen ist, das einen wesentlich reduzierten Regenerationsaufwand für die eingesetzten Waschfliissigkeiten mit sich bringt.
Auf einer Kokerei werden 100 000 NmVh Koksofengas mittels einer Naßentschwefelung auf ca. 0,5 g H2S/
Nm3 entschwefelt 45 000 NmVh werden zur eigenen Unterfeuerung der Koksöfen nach der Niederdruckent-Schwefelung
abgezweigt, während die restlichen 55 000 NmVh auf 6 bis 12 bar komprimiert werden und
in einem nachgeschalteten weiteren Schwefelwasserstoffwascher mittels eines Teilstroms der gleichen
Waschflüssigkeit der Niederdruckentschwefelung auf nahezu 2 mg H2S/N1T)3 feinentschwefelt werden. Es ist
auch möglich, die gesamte Menge des Koksofengases ensprechend zu entschwefeln.
Die Waschflüssigkeitsströme aus dem Niederdrucksystem und dem Drucksystem werden in einer gemeinsamen
Regenerierungsanlage aufgearbeitet und der Schwefelwasserstoff dann in Form von Schwefel oder
Schwefelsäure gewonnen. Um nun die geforderte gesicherte Entschwefelung von kleiner 2 mg H2S/Nm3 konstant
in jedem Betriebszustand zu erreichen, werden in einer nachgeschaiieten Waschstufe, die in der gleichen
oder auch in einer nachgeschalteten Kolonne zur Aufstellung kommt, mittels einer Natronlaugelösung die
restlichen Schwefelwasserstoffanteile aus dem Gas entfernt. Die angereicherte Natronlauge wird dann dem
Kohlewasser zur Zersetzung der fixen Ammoniakverbindung zugegeben und der Schwefelwasserstoff dabei
freigesetzt und ebenfalls zu Schwefel bzw. Schwefelsäure verarbeitet.
Wie es sich gezeigt hat, ist die Natronlaugemenge stets gleich oder kleiner der zur Zersetzung der fixen
Ammoniakverbindungen im Kohlewasser erforderlichen Menge.
Ebenso hat sich gezeigt, daß als Entschwefelungsmedium für das Normaldruck- sowie das Drucksystem neben
Ammoniakwasser und alkalihaltiger Waschflüssigkeit in einer entsprechenden Wäsche auch ähnliche Systeme
wie eine Potttaschekreislaufwäsche oder eine Oxidationskreislaufwäsche verwendet werden können.
Je nach Konzentration und Qualität der auf der Druckseite eingesetzten Menge des Entschwefelungsmediums
sind Schwefelwasserstoffgehalte zwischen kleiner 2 mg H2S/N1T13 und etwa 60 mg H2S/N1T13 vor der nachgeschalteten
Natronlaugestufe konstant einstellbar. Die niedrigen I-^S-Gehalte sind erforderlich, um in der Natronlaugestufe
die geforderte Restentschwefelung bei der zur Verfügung stehenden Natronlauge gesichert zu
erreichen.
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Claims (2)
1. Verfahren zur Entfernung von Schwefelwasserstoff aus rohem Koksofengas durch Waschen mit
regenerierbarer wäßriger Waschflüssigkeit in einem Normaldruck- und einem nachgeschalteten Drucksystem
dadurch gekennzeichnet, daß das rohe Koksofengas mit der gleichen Waschflüssigkeit
im Normaldrucksystem vorgewaschen und im Drucksystem nachgewaschen wird, ggf. unter Zuführung
eines Teils oder der gesamten Waschflüssigkeit aus dem Drucksystem auf das Normaldrucksystem,
worauf die mit Schwefel angereicherten Waschflüssigkeitsströme vereinigt, gemeinsam aufgearbeitet
und regeneriert und danach wieder auf das Normaldruck- und Drucksystem verteilt werden, wobei das
Koksofengas ggf. nach Verlassen des Drucksystems mit Alkalilaugen gewaschen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Koksofengas im Drucksystem auf
2 bis 60 mg H2S/N1T13 vorgewaschen wird.
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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