-
Schalbohle oder Schaltafel mit einem teil-
-
weise oder ganz umlaufenden Kantenschutz Die Erfindung betrifft eine
Schalbohle oder Schaltafel mit einem teilweise oder ganz umlaufenden Kantenschutz.
-
Es ist bekannt Bohlen (Dielen) an den Stirnseiten sowie Schalbretter
und Schaltafeln aus Holz, Kunststoff und Metall für den Betonbau an den Kanten zu
schützen, insbesondere durch verzinkte Stahlbänder, durch Metallprofile oder auch
durch harte Kunststoffprofile. Bei
allen bekannten Schutzmaßnahmen
handelt es sich um harte Ummantelungen, Bänder oder Profile, die mit der Schaltafel
z.B. verschraubt, genietet oder durch Klemmwirkung gehalten oder befestigt werden.
-
Ähnliche Funktionen haben auch bekannte Schaltafeln, die aus einem
umlaufenden Metallrahmen mit Queraussteifungen bestehen, in den eine Tafel aus Sperrholz
ein- bzw. aufgelegt und mittels Schrauben befestigt ist. Der Metallrahmen ist im
allgemeinen so ausgebildet, daß er umlaufend auf allen vier Seiten oder nur oben
und unten mit der Schalfläche der Tafel bündig ist und dadurch einen allseitigen
oder zweiseitigen Kantenschutz für die Tafel abgibt.
-
Schaltafeln dieser Art haben den Nachteilw daß an der Verbindungsstelle
zweier Schaltafeln die Metallrahmen aneinanderstoßen und insofern eine Materialanhäufung
entsteht, die statisch nicht ausgenutzt wird und deshalb eine unnötige Verteuerung
darstellt.
-
Es sind ferner noch Schaltafeln bekannt, welche aus einer Sperrholztafel
bestehen, die auf der Rückseite durch längs und quer angeordnete und miteinander
verbundene Träger ausgesteift sind. Der Metallrost läßt sich bei dieser Ausführung
statisch optimal auslegen, nachteilig ist aber, daß durch den fehlenden umlaufenden
Metallrahmen
kein Kantenschutz für die Tafel vorhanden ist. Bei dem rauhen Baustellenbetrieb
führt dies zu frühzeitigen Beschädigungen an den Belagrändern und damit zu Abzeichnungn
der Betonfläche, die unästhetisch sind und meistens, insbesondere im Wohnungsbau,
durch aufwendige handwerkliche Nacharbeit, z.B. Verputzen oder Abschleifen, wieder
peseitigt werden müssen.
-
Bei teilweise oder ganz umlaufendem Rahmen zeichnet sich im Beton
nicht nur die Stoßkante zwischen den benachbarten Schaltafeln sondern auch die Fuge
zwischen Rahmen und Tafel ab. Folglich ergeben sich an jedem Tafel stoß drei sichtbare
Kanten, die sich erhaben abzeichnen und bei tapezierfähigem Beton mühsam beseitigt
werden müssen.
-
Bei der Ausführung mit teilweise oder ganz umlaufendem Rahmen tritt
außerdem das Problem auf, daß durch das Einwirken von Feuchtigkeit die Schaltafeln
quellen und dadurch Spannungen entstehen, die zu erheblichen Ausbeulungen führen
können. Dieses Problem kann nicht dadurch gelöst werden, daß man zwischen Rahmen
und Schaltafel einen entsprechenden Spalt freiläßt, denn abgesehen davon, daß sich
dieser im Beton abzeichnet, würde er sich beim ersten Betoniervorgang mit Zementmilch
füllen und somit wieder zur spalt losen Einspannung der Tafel führen.
-
Bei örtlichen Stoßbelastungen treten an den bekannten Kantenschutzarten
bleibende Verformungen auf, die zu Abzeichnungen im Beton führen und das genaue
Zusammenschließen benachbarter Schaltafeln unter Umständen in Frage stellen. Außerdem
kann an den Seitenflächen der Tafeln, in denen der Kantenschutz eingelassen ist
und die dazu bearbeitet sein müssen, Feuchtigkeit eintreten und zu Quellungen führen,
so daß die Schaltafeln schon nach relativ kurzer Gebrauchsdauer nur noch, wenn überhaupt,
für minderwertige Schalungen verwendet werden können. Dies bedingt aber insbesondere
bei den immer mehr verwendeten teuren Birkenfurnieren oder oberflächenkunststofibeschichteten
Tafeln einen hohen Aufwand.
-
Zur Vermeidung dieser Nachteile liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, eine Schalbohle oder Schaltafel der eingangs genannten Art zu
schaffen, die gegen mechanische Einflüsse wirksam geschützt ist und bei der das
Eindringen von Feuchtigkeit von der Kantenschutzseite her weitgehend unterbunden
ist, so daß eine hohe Einsatz- und Lebensdauer bei hochwertiger Oberfläche erreichbar
ist.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß der Kantenschutz
aus elastisch nachgiebigem Material, vorzugsweise aus Gummi oder Kunststoff besteht
und dieser Kantenschutz mit der die Schalfläche abgebenden Tafel,
insbesondere
durch Kleben, fest und wasserdicht verbunden ist.
-
Als Werkstoff für den Kantenschutz hat sich abrieb- und ölfester Gummi
oder Kunststoff, vorzugsweise synthetischer Kautschuk, der unter dem Handelsnamen
Neopren" vertrieben wird, bewährt. Er ist unempfindlich gegen Schalöle und Trennmittel,
die vorwiegend aus mineralischen Substanzen bestehen.
-
In vorteilhafter Weise kann die Dicke de Kantenschutzes von der Schaltafelmitte
zur Schalungsoberfläche hin zunehmen. Durch diese Anhäufung des elastischen Materials
wird ein besonders guter Schutz der Schaltafel erzielt und gleichzeitig wird die
Klebefläche vergrößert und so eine sehr gute Haftung des Kantenschutzes mit der
Tafel gewährleistet.
-
Die Kantenschutzprofile können symmetrisch-ausgeführt sein, damit
beide Seiten der hochwertigen Tafel verwendet werden können. In der Praxis ist es
meist so, daß nach einer gewissen Einsatzzeit, wenn die Oberfläche der Tafel durch
Gebrauch, durch Nagel- oder Schraublöcher oder andere Beschädigungen unbrauchbar
geworden ist, diese gewendet wird. Für Tafeln, die nicht gewendet werden sollen,
kann es sinnvoll sein, das Kantenschutzprofil nur einseitig auszubilden, um so Material
zu sparen und gleichzeitig die Verbindung des Kantenschutzes
mit
der Tafel durch die Vergrößerung der Berührflächen zu verbessern. Eine Haftungsverbesserung
kann auch dadurch erzielt werden, daß der Kantenschutz mindestens einen im Querschnitt
vorzugsweise rechteckigen Vorsprung aufweist, der in einer Nut der Tafel aufgenommen
und dort verklebt oder sonstwie befestigt ist.
-
Bei der heutigen Betoniertechnik im Wohnungsbau wird angestrebt, daß
die Betonoberfläche so eben und glatt wird, daß eventuell Vertiefungen nur noch
ausgespachtelt werden müssen und dann sofort tapeziert werden kann.
-
Dabei ist es wichtig, daß der Beton keine erhabenen Stellen aufweist,
weil diese manuell entfernt werden müssen. Zur Vermeidung solcher erhabenen Stellen
kann in vorteilhafter Weise der Kantenschutz geringfügig über die Schalungsoberfläche
vorstehen, beispielsweise bis ca. 0,5 mm. Vorzugsweise ist der Kantenschutz aber
bündig mit der Schalungsoberfläche ausgebildet, damit sich an der Stoßstelle zweier
Schaltafeln nur eine Abzeichnung ergibt.
-
Für spezielle Fälle, in denen die Verbindungsstellen benachbarter
Schaltafeln besonders dicht sein müssen, kann in vorteilhafter Weise der Kantenschutz
eine Dichtlippe aufweisen wobei diese Dichtlippe aus einem nachgiebigeren Material
besteht als das Grundmaterial
des Kantenschutzes. Diese Dichtlippe
kann mit dem übrigen Kantenschutzprofil aus einem Stück bestehen, wobei der Werkstoff
im Bereich der Lippe dann lediglich weicher eingestellt ist. Die Dichtlippe kann
aber auch durch eine Dichtschnur gebildet sein, die im Grundprofil gehalten ist.
-
In vorteilhafter Weise kann der Kantenschutz aus einem geschäumten
Werkstoff mit geschlossener dichter Oberfläche bestehen, also einem sogenannten
Moosgummi.
-
Es kann aber auch nur die Dichtlippe oder die Dichtschnur geschäumt
sein.
-
Die besonderen Vorteile des neuartigen Kantenschutzes bestehen darin,
daß örtliche Stoßbelastungen elastisch und mit dämpfender Wirkung aufgefangen werden,
ohne daß bleibende Verformungen auftreten. Durch die Abriebfestigkeit und die Elastizität
des verwendeten Materials sind die damit geschützten Schaltafelp und Schalbohlen
unempfindlich gegen Rutsch- und Schleifbewegungen auf unebenem und rauhen Baustellengrund.
Weiter macht der elastische Kantenschutz Quell- und Schwindbewegungen der Tafel,
die durch Feuchtigkeitseinwirkungen verursacht werden, mit, ohne daß schädliche
Spannungen auftreten, wie dies bei Stahlprofilen der Fall ist.
-
Darüber dichtet die Klebeverbindung die Seitenflächen der Tafeln vollständig
ab und verhindert so das Eindringen
von Feuchtigkeit und damit
das Quellen und Schwinden. Des weiteren ermöglicht der elastische Kantenschutz eine
bessere dichtende Verbindung benachbarter Schaltafeln als mit den herkömmlichen
Kantenschutzarten. Das Auslaufen von Zementmilch und damit das örtliche Ausbluten
des Betons wird dadurch verhindert.
-
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, anhand der beiliegenden Zeichnungen sowie aus weiteren Unteransprechen.
Es zeigt: Fig. 1 eine doppelhäuptig geschalte Wand aus je drei Schaltafeln mit umlaufendem
Metallrahmen und zweiseitigem Kantenschutz oben und unten, Fig. 2 einen Schnitt
durch eine Schaltafelecke mit umlaufendem Metallrahmen und allseitigem Kantenschutz,
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Schaltafelecke mit umlaufendem Metallrahmen, wobei
eine Seite mit und eine Seite ohne Kantenschutz ausgebildet ist, Fig. 4 eine großflächige
Schaltafel aus quer und längs aussteifenden Metallprofilen bzw. -rahmen A ohne Kantenschutz,
Fig.
5 eine Schalwand aus drei Schaltafeln, die aus einem Metallrost mit darauf befestigten
Tafeln bestehen, die mit einem umlaufenden Kantenschutz versehen sind, Fig. 6, 7
und 8 verschiedene symmetrische Kantenschutzprofile in Schrägansicht, Fig. 9,10
und 11 verschiedene asymmetrische Kantenschutzprofile in Schrägansicht, mit denen
die Kanten der Schaltafeln nur auf einer die Schalungsoberfläche abgebenden Seite
geschützt sind, Fig. 12 die Ecke einer Schaltafel, bei der der Kantenschutz im Eckbereich
verstärkt ist, Fig. 13 einen Querschnitt zweier benachbarter Schaltafeln mit Kantenschutz,
die auf der Seite der Schalfläche mit einer weicheren Dichtlippe versehen sind,
Fig. 14 die beiden in Fig. 13 dargestellten Schaltafeln in zusammengedrückter Stellung,
Fig. 15 und 16 die Querschnitte von Schaltafeln mit Kantenschutz, in die weicher
eingestellte Dicht schnüre eingebettet sind und Fig. 17 einen Querschnitt durch
ein über die Schalfläche vorstehendes Kantenschutzprofil.
-
In der folgenden Beschreibung sind für entsprechende Teile die gleichen
Bezugszeichen verwendet. Zum besseren Verständnis sind in den Fig. 1 bis 5 bekannte,
dem Stand der Technik entsprechende Schaltafelkonstruktionen dargestellt. In Fig.
1 ist sinne doppelhäuptigtgeschalte Wand gezeigt mit jeweils drei Schaltafeln 1.
-
Der gegenseitige Abstand der Schaltafeln 1 ist durch Zuganker 2 gesichert.
Die Schaltafeln 1 selbst bestehen aus einem umlaufenden Metallrahmen 3, der durch
Querstreben 4 versteift ist. Auf dem Metallrahmen 3 ist jeweils ein Schalblech oder
eine Tafel 5 aus Sperrholz aufgeschraubt. Zum Schutz der Kanten der Tafeln 5 ist
der Metallrahmen 3 entweder allseitig randbündig über den Rand der Tafel 5 gezogen
(Fig. 2) oder nur auf der Oberseite und der nicht dargestellten Unterseite (Fig.
3). Beim Schwinden der Tafel 5 kann zwischen dem Rahmen 3 und der Tafel 5 sich eine
Fuge 6 bilden, in die Betonmilch eindringen kann, wodurch bei einem späteren Aufquellen
der Tafel 5 der Rahmen 3 verformt werden kann.
-
Bei der in Fig. 4 dargestellten Schalung ist die Tafel 5 durch auf
der Rückseite längs und quer angeordnete und miteinander verbundene Träger 7 und
8 versteift. Der so gebildete Metallrost läßt sich statisch optimal auslegen, die
Kanten der Tafel 5 sind aber hier nicht geschützt.
-
In Fig. 5 ist eine ähnliche Schalwand dargestellt, bei der jeweils
mit einem Kantenschutz 10 versehene Schaltafeln 1 auf einem Metallrost 9 befestigt
sind.
-
Der Kantenschutz lo der in den Fig. 6 bis 17 ausschnittsweise dargestellten
Schaltafeln 1 besteht aus einem elastisch nachgiebigen Material, vorzugsweise aus
Gummi oder Kunststoff. Der Kantenschutz 10 kann, wie in Fig. 7 dargestellt, einen
Rechteckquerschnitt aufweisen mit einem Vorsprung 11, der in einer Nut 12 der Tafel
5 aufgenommen und verklebt ist. Zur Vergrößerung der Verbindungsfläche des Kantenschutzes
10 mit der Tafel 5 und gleichzeitig zur Erhöhung der Eckelastizität kann der Querschnitt
zur Schalfläche 13 hin zunehmen, wie dies in den Ausführungsbeispielen der Fig.
6, 8, 10, 11 und 17 ersichtlich ist. Die Verbindungsflächen können dabei eben oder
wie in Fig. 8 gewölbt sein, wobei die Ausführung zur Taielmitte symmetrisch oder,
wie in den Fig. 9 bis 11, asymmetrisch ist. Bei der asymmetrischen Ausführung dient
nur eine Seite der Schaltafel 1 als Schalfläche 13 und es können auch hier die Querschnitte
der Kantenschutzprofile rechteckig, quadratisch oder zur Vergrößerung der Verbindungsfläche
mit der Tafel 5 gewölbt sein.
-
Bekanntlich sind die Ecken der Schaltafeln 1 besonders gefährdet.
Um hier auch stärkere Stöße aufnehmen zu
können, kann an den Ecken
14 mehr elastisches Material angeordnet sein,wie in Fig. 12 dargestellt ist.
-
Zur Herstellung besonders dichter Schalwände können, wie die Ausführungsbeispiele
der Fig. 13 bis 16 zeigen, am Kantenschutz 10 besondere weichere Dichtlippen 15
entweder einstückig (Fig. 13, 14) oder mehrstückig (Fig. 15,16) vorgesehen sein.
Bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 15 und 16 sind besondere, weicher als das
Grundmaterial des Kantenschutzprofils eingestellte Dichtschnüre 16 mit rundem oder
Dreieckprofil im Grundprofil durch Verkleben od.dgl. gehalten. Zur Erzielung einer
besonders hohen Elastizität kann der Kantenschutz 10 auch aus geschäumtem Material,
insbesondere mit geschlossener Oberfläche, hergestellt sein, wobei dann bei einstückiger
Herstellung die Dichtlippen 15 wiederum durch größere Porosität weicher eingestellt
sind, so daß bei einander angeschobenen Schaltafeln 1 die Dichtlippen 15 bzw. die
Dichtschnüre 16 unter Vorspannung dicht aneinander anliegen und auch noch- beim
Dazwischenkommen von kleineren Kieselsteinen und Sandkörnern eine dichte Schalung
ohne Beschädigung der Schaltafeln 1 erzielbar ist.
-
Zur Erzielung tapezieriähiger Betonflächen mit möglichst geringer
Nacharbeit, die nur aus einem Nachspachteln und nicht aus einem Abschleifen besteht,
kann,
wie in Fig. 17 dargestellt, der Kantenschutz 10 etwas über die eigentlichen Schalflächen
13 vorstehen, zweckmäßigerweise bis etwa 0,5 mm. Ähnliches kann auch durch die elastischen
Dichtlippen 15 in begrenzterem Bereich erreicht werden, wie dies in Fig. 14 erkennbar
ist.