DE2611087C3 - Verfahren zur Herstellung von Äthylen- oder Propylencarbonat - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Äthylen- oder Propylencarbonat

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    • C07D317/00Heterocyclic compounds containing five-membered rings having two oxygen atoms as the only ring hetero atoms
    • C07D317/08Heterocyclic compounds containing five-membered rings having two oxygen atoms as the only ring hetero atoms having the hetero atoms in positions 1 and 3
    • C07D317/10Heterocyclic compounds containing five-membered rings having two oxygen atoms as the only ring hetero atoms having the hetero atoms in positions 1 and 3 not condensed with other rings
    • C07D317/32Heterocyclic compounds containing five-membered rings having two oxygen atoms as the only ring hetero atoms having the hetero atoms in positions 1 and 3 not condensed with other rings with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
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Description

IS
Es ist bekannt. Alkylenoxide und Kohlendioxid in Anwesenheit von organischen Stickstoffbasen als Katalysatoren bei hohen Temperaturen und Drucken zu Alkylencarbonaten umzusetzen, wobei man z. B. nach der DE-AS 1008 315 die Umsetzung von Epoxyverbindungen, wie Äthylen- oder Propylenoxid, mit CO2 in Anwesenheit einer organischen Stickstoffbase durchführt (s. auch die CH-PS 3 24 668).
Die Verwendung der in den einschlägigen Vorveröffentlichungen vorgeschlagenen Stickstcffbasen bzw. ihrer Halogenwasserstoffsalze (s. DE-AS 15 43 555) als Katalysatoren unter den angegebenen Bedingungen (hohe Temperatur und sehr hoher Druck) bringt jedoch hinsichtlich des Aufbaus der Vorrichtung bereits beträchtliche technische Schwierigkeiten mit sich, die durch das Auftreten von auf die chemische Natur der Katalysatoren zurückzuführenden Korrosionsprobleinen noch erhöht werden. Außerdem muß, besonders im Fall von Halogenverbindungen, mit gewissen Gefahren für die Gesundheit des Bedienungspersonals gerechnet werden.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Äthylen- und Propylencarbonat gefunden, das die Nachteile der bekannten Verfahren vermeidet und nach « dem es möglich ist, bei niedrigeren Temperaturen und niedrigem Druck mit bekannten basischen Katalysatoren zu arbeiten.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Äthylen- bzw. Propylencarbonat durch Umsetzung « von Äthylen- bzw. Propylenoxid mit Kohlendioxid in Anwesenheit von Trimethyl- oder Triäthylamin, Dimethylanilin, Pyridin oder eines basischen lonenaustauscherharzes als Katalysator ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Methanol so bei einer Reaktionstemperatur von 30 bis I10°C und einem Druck von 10 bis 30 kg/cm2 durchführt.
Es ist überraschend, daß durch den Zusatz von Methanol unter den angegebenen Bedingungen die Umsetzung mit gutem Erfolg durchführbar ist, während M bei Abwesenheit desselben keine Reaktion stattfindet, wie in Vergleichsversuchen festgestellt wurde.
Das erfindungsgemäße Verfahren verläuft bei wesentlich milderen Umsetzungsbedingungen als sie bei bekannten Verfahren herrschen, wobei Ausbeuten erzielt werden, die sich nicht oder nur geringfügig von denen der bekannten Verfahren unterscheiden.
Der Methanolzusatz zu den betreffenden bekannten Katalysatoren übt eine stimmulierende Wirkung aus, die vermutlich auf einem Synergismus beruht. Hierfür ist im übrigen das Mengenverhältnis zwischen dem jeweiligen Katalysator und dem Methanol nicht ausschlaggebend, obwohl es sich als zweckmäßiger erwiesen hat, wenn das Methanol im molaren Oberschuß Über die betreffende Stickstoffbase bzw, das Austauscherharz vorhanden ist, als umgekehrt Jedenfalls sollte die Menge der in der Kombination den kleineren Anteil darstellenden Komponente zwischen 0,1 und 30% des Gewichtes des Äthylen- bzw. Propylenoxides betragen.
Das Verfahren kann chargenweise oder kontinuierlich durchgeführt werden.
Beim chargenweisen Arbeiten gibt man das Alkylenoxid, die Stickstoffbase und das Methanol in einen Autoklaven und führt dann das COj unter einem Druck von 10 bis 30 kg/cm2 zu. Das Gemisch wird dabei in einem Bad auf der gewünschten Temperatur in dem angegebenen Bereich und der Druck durch Zufuhr von CO2 aus einem Vorratsgefäß in der gewünschten Höhe des angegebenen Bereichs konstant gehalten. Wenn keine weitere Absorption zu bemerken ist, wird der Autoklav geleert und die Reaktionsflüssigkeu destilliert; das Methanol und die Stickstoffbase können wiedergewonnen und neu verwendet werden.
Soll das Verfahren kontinuierlich durchgeführt werden, so wird ein Gemisch aus dem Alkylenoxid und Methanol unter entsprechendem CO2-Druck durch einen vertikal angeordneten Reaktor hindurchgeschickt der auf die Umsetzungstemperatur erhitzt und mit einem basischen, nicht in Salzform vorhandenen Ionenaustauscherharz gefüllt ist Das aus dem Reaktor abgezogene Gemisch wird kondensiert und dann destilliert, so daß man als Kopfprodukte Alkylenoxid und Methanol erhält die zusammen mit neuem CO2 von oben in den Reaktor zurückgeführt werden. Am Boden zieht man laufend das gebildete Alkylencarbonat ab.
Beispiel 1
In einem mit Rührwerk ausgerüsteten 300-ml-Autoklaven werden 60 g Äthylenoxid, 15 g Methanol und 3,6 g Triäthylamin vermischt und das Gemisch sowie der gesamte Innenraum des Autoklaven wird bei Raumtemperatur unter einem Druck von 10 kg/cm2 mit Kohlendioxid gesättigt, unter Rühren auf 8O0C erwärmt und 1 Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Dabei steigt der Druck an und wird durch kontinuierliche Zufuhr von CO2, die der umgesetzten Menge entspricht, auf einem Wert zwischen 10 und 30 at konstant gehalten. Der Verlauf der Umsetzung wird gaschromatographisch verfolgt.
Nach einstündiger Reaktionszeit beträgt die Umsetzung 70%.
Dann wird das flüssige Reaktionsprodukt unter V?kuum destilliert. Man erhält 76 g Äthylencarbonat vom Kp. 248° C. was einer Ausbeute von 68%, bezogen auf das Äthylenoxid entspricht.
Beispiel 2
Es wird nach Beispiel 1 gearbeitet, jedoch bei einer Arbeitstemperatur von etwa 110°C. Nach einslündiger Reaktion beträgt die Umsetzung 92% und die Ausbeute an Äthylencarbonat 90%.
Beispiel 3
Es wird wie im Beispiel 1 gearbeitet, wobei jedoch das COj bei Raumtemperatur unter einem Druck von 30 kg/cm2 zugeführt wird und die Reaktionstemperatur 8O0C beträgt.
Nach einstündiger Reaktionsdauer beträgt die Umsetzung 83% und die Ausbeute an Äthylencarbonat 81%.
26 Π 087
Beispiel 4
Man arbeitet gemäß Beispiel 1 bei 800C und 10 kg/cm* Drock, mit dem Unterschied, daß anstelle des Triäthylamins eine aquimolare Menge an Pyridin als Katalysator verwendet wird. Nach einstündiger Reaktion beträgt die Umsetzung 60% und die Ausbeute an Äthylencarbonat 50%.
Beispiel 5
Man arbeitet nach Beispiel 1, wobei jedoch anstelle von Triäthylamin eine aquimolare Menge an Dimethylanilin als Katalysator verwendet wird. Nach einstündiger Reaktion beträgt die Umsetzung 68% und die Ausbeute an Äthylencarbonat 65%.
Beispiel 6
In einen 300-mI-Autok!aven gibt man 78 g Propylenoxid, 15 g Methylalkohol und 3,6 g Tritähylamin. Dann wird Kohlendioxid unter einem Druck von 10 kg/cm2 eingepreßt und unter Aufrechterhaltung des Druckes 2 Stunden auf 100° C erhitzt Anschließend wird das Reaktionsgemisch unter Vakuum destilliert Man erhält 102 g Propylencarbonat vom Kp. 257° C Die Ausbeute beträgt 68° der Theorie, bezogen auf Propylenoxid. Die Umsetzung beträgt 70%.
Beispiel 7 (kontinuierliche Arbeitsweise)
Ein Gemisch aus 10 g Äthyienoxid und 15 g Methylalkohol wird mit Hilfe einer Druckpumpe und in einer Geschwindigkeit von 20 ml Flüssigkeit je Stunde
von oben in einen mit 50 g basischem lonenaustauscherharz (Amberlite 94 S) gefällten Reaktor eingeleitet, in den ebenfaJls von oben ein COrStrom zugeführt wird. Der Reaktor wird mit Hilfe eines Thermostaten konstant auf einer Temperatur von 800C gehalten, wobei der Innendruck 30 kg/cm2 beträgt. Am unteren Ende des Reaktors wird das Reaktionsprodukt als Dampf abgezogen und kondensiert
_ Man erhielt eine stündliche Ausbringung von 0^4 kg Äthylencarbonat, berechnet auf 1 kg des Austauscherharzes, Durch Vakuumdestillation wurde das Äthylencarbonat vom nicht umgesetzten Äthyienoxid abgetrennt
Beispiel 8(Vergleichsbeispiel)
Man arbeitet nach Beispiel 1, wobei man jedoch kein Triäthylamin zusetzt
Nach zweistündiger Reaktion ist noch nicht die geringste Spur von Äthylencarbonat nachzuweisen.
Beispiel 9 (Vergleichsbeispiel)
Man arbeitet nach Beispiel 1, setzt dem Reaktionsgemisch jedoch kein Methanol zu.
Nach mehr als zweistündiger Reaktion hat sich noch nicht die geringste Spur von Äthylencarbonat gebildet
Aus den beiden Vergleichsbeispielen geht hervor, daß nur nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unter den milden Verfahrensbedingungen unter Verwendung von Methanol und dem betreffenden basischen Katalysator eine erfolgreiche Umsetzung möglich ist

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Äthylen- bzw. Ffropylencarbonat durch Umsetzung von Äthylenbzw, Propylenoxid mit Kohlendioxid in Anwesenheit von Trimethyl- oder Triäthylamin, Dimethylanilin, Fyridin oder eines basischen Ionenaustauscherharzes als Katalysator, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Methanol bei einer Reaktionstemperatur von 80 bis 110° C und einem Druck von 10 bis 30 kg/cm2 durchführt
DE2611087A 1975-03-17 1976-03-16 Verfahren zur Herstellung von Äthylen- oder Propylencarbonat Expired DE2611087C3 (de)

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