DE1952848A1 - Verfahren zur Herstellung von omega-substituierten Lactonen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von omega-substituierten LactonenInfo
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Description
Köln, den 17.10.1969 Bg/Am
Ugine Kuhlmann, Io rue du Qen&ral-Foyf Paria 8e/
Prankreich
Verfahren zur
Herstellung
von
a) »«substituierten Lactonen,
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung τοη
ω -substituierten Laotenen der formel
rOO - O
CH
(ΙΪ
in der R ein linearer oder rertveigter Alkylrest mit 1 bis
12 C-Atomen, ein Oyoloalkylrest mit 3 bis 12 C-Atomen oder
ein Phenylreat, R* ein Wassersteffatoa oder ein Alkyl- .
rest mit 1 bis 4 C-Atomen und η eine tanze Zahl rwisohen
2 und 11 ist, durch Umsetzung eines Geaisohee Ton Wasseret off per oxy d und Ameisensäure mit einem 1-substituierten
Oyolealken der formel
F ■''
Sie«
mate
V(OR»
-substituierten Laotone sind wiohtlge Ausgangs·
!alien für ohemisohe Verfahren. BeispielBweise
werden sie für die Herstellung von Polymeren verwendet»
die als Weichmaoher von Vinylharzen verwendet werden·
Ferner sind sie Zwischenprodukte für die Herstellung von
entsprechenden «^-substituierten I»otarnen oder für die
Herstellung von Polyeaterpolyolen, die für die Herstellung von Polyurethanharzen verwendet werden· Diese ω-Lactone werden nach bekannten Verfahren duroh Umsetzung
von anorganischen Persäuren oder Percarbonsäuren mit entsprechenden 2-substituierten Cycloalkanoneη hergestellt·
Es wurde gefunden, daß die ö>-substituierten Laotone der
Formel (I) durch Umsetzung von 1-substituierten Cyoloalkenen der formel (II) mit einem Gemisch von Was s erst off -peroxyd und Ameisensäure hergestellt werden können· Dies
ist völlig überraschend, da nach den Angaben in der Lite
ratur die Umsetzung eines Gemisches von Wasserstoffperoxyd
in 3Obiger wässriger Lösung und 88JtIger Ameisensäure mit
1-substituierten Oyoloalkenen, insbesondere 1-Methyloyclopenten und 1-Methyloyolohexen, gemäß der Üblichen Hydroxylierungsreaktion zu 1-Methyl-1,2-oyclopentandiol oder
1-Methyl-1t2-oyclohexandiol führt (Chem. Abstr· 1954» 48,
12685).
Die Reaktion gemäß der Erfindung verläuft nach dem folgenden Schemas
CH * O* .CO - O. R
CH (CR1 .
ι CH ■ 0v ^ .C
( 1 +2 Hg0» /
\ (CR1 2)n' * d (HOOOH) I
Zur Erläuterung des Reaktionsmeohanismus kann eine erste
Hypothese! aufgestellt werdent Die Reaktion verläuft in '
Mehreren Zwischenstufen, nämlich Über die Epoxydation der Doppelbindung duroh Ameisensäure, die bei der Reaktion
■wisohen jiaee erst off per oxyd und Ameisensäure entsteht,
die Isomerisierung des Epoxyds iu 2-eubstituiertem Cyoloalkanon und schließlich die Oxydation des letzteren xu
009819/1867
ν.-..,--■;--;ΰ-ϊ .ii-.^Λ "'--'■ ORIGINAL INSPECTED
1952846
t)-substituiertem Laoton durch ein zweites Perameisensäuremolekül. Naoh einer zweiten Annahme findet die Bildung' des
1-substituierten 1,2-Cyoloalkandiols oder seiner normalerweise erwarteten Ameisensäureester, dann seine Dehydratisierung oder eine Eliainierung von Ameisensäure unter
Umlagerung »u 2-substituiertem Cyoloalkanon und sohließlioh die Oxydation des letzteren statt· Eine Festlegung
auf diese Theorien ist jedoch nioht beabsichtigt.
Zar Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung kann '
das Olefin zu einem Gemisch von Wasserstoffperoxyd und
Ameisensäure gegeben werden· Dieses Gemisch kann gegebenenfalls stehen gelassen werden, damit sioh eine gewisse
Menge Perameieensäure bildet· Umgekehrt kann man auch das
Wasserstoffperoxyd so zum Gemisch aus Olefin und Ameisensäure geben« /daß die gesamte Perameisensäure in situ ge
bildet wird· Diese Zusätze müssen allmählich erfolgen, da die Reaktion exotherm ist.
Xn Abhängigkeit rom Reaktionsvermögen des verwendeten
Olefine wird bei einer Temperatur zwischen -10° und +1200O
gearbeitet. Die Temperatur kann während der Reaktion naoh Bedarf verändert werden. Beispielsweise kann mit dem
Zusatz des Reaktionsteilnehmers oder der Reaktionsteilnehmer bei niedriger Temperatur begonnen und das Gemisch
während des Zusatzes oder naoh dem Zusatz erhitzt werden,
am die Reaktion zur Vollendung zu bringen. Es kann auch
notwendig sein, ein komplizierteres Temperaturprogramm zu wählen, damit die verschiedenen Umwandlungsstufen unter
den besten Bedingungen in Bezug auf Geschwindigkeit und Selektivität vonstatten gehen. Beispielsweise kann man die
Umsetzung eines ersten Wasserstoffperoxydmoleküls (über die als Zwischenprodukt gebildete Perameieensäure) bei
niedriger Temperatur (-10° bis +4-00C) zur Bildung des
Epoxyds des 1-substituierten Oycloalkens und/oder des
Dihydroxyderivats und des entsprechenden Ameisensäuremono
esters beginnen, dann das Gemisch auf 60 bis 1200C erhitzen,
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ORIGJNAL INSPECTED
195284g
um die Umlagerungsreaktion dieser Zwischenprodukte zu
beschleunigen, und schließlich wieder auf eine niedrigere Temperatur zwischen -10° und +400C einstellen, um die
Oxydation mit dem zweiten Wasserstoffperoxydmolekül zum
^-substituierten Lacton zu "bewirken. Dieses Verfahren ist
insbesondere deshalb vorteilhaft, weil das herzustellende ^-substituierte Lacton gegenüber Hydrolyse oder Acidolyse
im sauren Reaktionsmedium empfindlich ist. Als ergänzende Maßnahme kann die Azidität des Reaktionsgemisches während
des zweiten Teils der Oxydation verringert werden, indem man beispielsweise 0,1 bis 5$ der Ameisensäure mit einem
Alkalihydroxyd oder Erdalkalihydroxyd oder mit einer ammoniakalischen Base wie Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd,
Kalk, Bariumhydroxyd, Ammoniak, einem niederen aliphatisehen
Amin, z.B. Methyl- oder Äthylamin, neutralisiert. Dieser Puffereffekt kann auch erzielt werden, indem an
Stelle des Hydroxyds das den Metallen und dem Ammoniak entsprechende Carbonat, Bicarbonat oder Formiat zugesetzt
wird.
Es ist auch möglich, das Wasserstoffperoxyd im Unterschuß
oder im Überechuß über die stöchiometrische Menge zu verwenden«
Im ersteren Fall werden das nicht umgesetzte Cycloalken ebenso wie die Produkte der Teilumwandlung,
die sich im Reaktionsgemisch befinden können, in eine anschließende Oxydationsstufe geführt. Im zweiten Fall ist
das im Überschuss verwendete Wasserstoffperoxyd schwierig zurückzugewinnen. Es ist somit zweckmäßig, nur einen mäßigen
Überschuss zu verwenden. In der Praxis werden vorzugsweise 1,5 bis 3 Mol Wasserstoffperoxyd pro Mol des 1-substituierten
Cycloalkens verwendet. Vorzugsweise wird handelsübliches Wasserstoffperoxyd, d.h. eine wässrige
lösung, die etwa 30 bis 90 Gew.-# H2O2 enthält, verwendet.
Die Ameisensäure wird in einer Menge von 1 bis 15 Mol pro Mol Wasserstoffperoxyd verwendet. Sie wird vorzugsweise
in reiner Form oder in Form von wässrigen Lösungen, die
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wenigstens 70 Gew.-fd HOOOH enthalten, eingesetzt.
Die Reaktion wird normalerweise ohne Katalysator durchgeführt. Es kann jedoch in Abhängigkeit von der Reaktionsfähigkeit
des verwendeten 1-substituierten Cyoloalkens
vorteilhaft sein, eine starke anorganische Säure oder eine Alkyl- oder Arylsulfonsäure als Katalysator in einer geringen
Menge von etwa 0,1 bis 2 GeWe-#, bezogen auf Ameisensäure,
zu verwenden. Als Katalysatoren dieses Typs eignen sich beispielsweise Salzsäure, Schwefelsäure,
Phosphorsäure, Methansulfonsäure und p-Toluolsulfonsäure.
Diese Katalysatoren üben eine starke Wirkung, insbesondere auf die Zwischenreaktion der Umlagerung aus. Es kann
zweckmäßig sein, sie für den zweiten Teil der Oxydation zu neutralisieren. In diesem Pail sind sie bei der Berechnung
der zuzusetzenden Basenmenge zu berücksichtigen.
Die Reaktion kann diskontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt werden. Bei kontinuierlicher Arbeitsweise
kann sie beispielsweise in einer Batterie von hintereinandergesohalteten
Reaktoren durchgeführt werden, die bei der gleichen Temperatur oder jeweils bei einer anderen
Temperatur arbeiten· Ss ist möglich, sämtliche Reaktionsteilnehmer in den ersten Reaktor zu geben und das Gemisoh
in die folgenden Reaktoren fließen zu lassen, oder die zuzusetzende Menge des einen oder anderen Reaktionsteilnehmers
auf zwei oder mehr Reaktoren aufzuteilen, um die Wärmeentwicklung zu verteilen·'
Das Reaktionsgemisch kann anschließend in bekannter Weise, z.B. durch Fraktionierung, gegebenenfalls nach Neutralisation
des Säurekatalysators in seine Bestandteile zerlegt werden.
Nachstehend sind als Beispiele als Ausgangsmaterial geeignete 1-substituierte Oyoloalktne und die nach dem Verfahren
gemäß der Erfindung herstellbaren ω-substituierten Lactone genannt.
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Eingesetztes 1-substituiertes Cyoloalken
Erhaltenes «-substituiertes
Lacton
1-Methylcyclopenten 1-Äthyloyclopenten
1-Me thylcyclohexen 1-Äthylcyclohexen
1-Isopropylcyclohexen 1-tert·-Butylcyclohexen
1,515-Irimethylcyclohexen
1-Oyclohexylcyclohexen
1-Phenyleyelohexeη
1-Methylcyclohepten 1-Methylcycloundecen
1-Methylcyclododecen
5-Methyl-S-valerolacton
o-Äthyl-S-valerolacton
fc-Methyl-fe-caprolacton
S-Äthyl-C-caprolaoton
€ -ißsopropyl-f-caprolac ton
£-tert.-Butyl-£-caprolacton
γ,γ,{■-Trimethyl-f-caprolacton
fc-Cyclohexyl-g-caprolacton
i-Phenyl-fc-caprolacton
<w-Me thyl-Ä>-önantholac t ο η
w-Methyl-^J-undecanlacton
ω-Methyl -iu-dodecanlacton
In einen mit mechanischem Rührer versehenen 0,75 1-Reaktor
werden 101 g (1 Mol) 95?6iges 1-Methyloyclohexen gegeben·
20 Innerhalb von 35 Minuten wird ein Gemisch von 232 g
99$6iger Ameisensäure (5 Mol), 48,5 g einer wässrigen
70jtigen Wasserstoff peroxydlös ung (1 Mol) und 2,5 g 98#ige
Schwefelsäure zugesetzt, während die Temperatur bei 3O0C
gehalten wird» Nach erfolgter Zugabe wird noch 25 Minuten
25 bei 300C gerührt. Anschließend wird das Gemisch zum Sieden
erhitzt und 1 Stunde beim Sieden gehalten, worauf es auf 200C gekühlt wird. Zur Neutralisation der Schwefelsäure
werden 4 g Ammoniumbicarbonat zugesetzt. Innerhalb von 30 Minuten wird bei 200C ein Gemisch von 232 g 99#iger
30 Ameisensäure und 48,5 g 7O56igem Was s erst off per oxy d züge- /
setzt, das man vor Beginn des Zusatzes 2 Stunden bei 20 C hat reagieren lassen. Nach erfolgter Zugabe wird 30 Minuten
bei" 200C gerührt.
Anschließend werden die Bestandteile des Gemisches durch 35 Fraktionierung getrennt. Das Wasser und die Ameisensäure
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werden unter einem Druck von 20 mm Hg abdestilliert, bis
die Siedetemperatur 600C erreicht· Dann wird der Druck auf
0,2 bis 0,5 mm Hg gesenkt, und zwischen 72 und 90 G werden
86 g £~Methyl-£-oaprolacton (679t der theoretischen Ausbeute)
und anschließend zwischen 90 und 1340C 28 g
6-Formyloxyheptansäure, die das Produkt der Reaktion der
Ameisensäure mit dem Laoton ist (I696 der theoretischen
Ausbeute), abdestilliert· Es verbleibt ein Rückstand von 28 g, der Polymere von fc-Methyloaprolacton sowie das
während der Neutralisation gebildete Ammoniumsulfat ent-' hält.
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde unter Verwendung von 112 g (1 Mol) 98#igem 1-Äthylcyclohexen und
den in Beispiel 1 genannten Reaktionsteilnehmern in den gleichen Mengen wiederholt. Hierbei wurden 80 g £-A"thyl-
-caprolaoton (Auebeute 56$t), das zwischen 70 und 800C/
0,2 am Hg siedetes and 33 g 6-Formyloxyoctansäure
(Ausbeute 18jC) erhalten«
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde unter Verwendung von 82 g (1 Mol) 99^igem 1-Methylcyclopenten und
den übrigen in Beispiel 1 genannten Reaktionsteilnehmern in den gleichen Mengen wiederholt. Als Produkt wurden
95 g (Ausbeute 8396 der Theorie) <f-Methyl-£-valerolacton
erhalten-.
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Claims (8)
- PatentansprücheCH Iin der R ein linearer oder verzweigter Alkylrest mit 1 bis 12 C-Atomen, ein Cycloalkylrest mit 3 "bis 12 C-Atomen oder ein Phenylrest ist, R* für ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen steht und η eine ganze Zahl zwischen 2 und 11 ist, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemis cn von Wasserstoffperoxyd und Ameisensäure mit einem 1-substituierten Cycloalken der FormelIIumsetzt.
- 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Temperatur zwischen -10° und 1200C gearbeitet wird.
- 3) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß 1,5 bis 3 Mol Wasserstpffperoxyd pro Mol des 1-substituierten Cycloalkens verwendet werden.
- 4) Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß 1 bis 15 Mol Ameisensäure pro Mol Waseerstoffperoxyd verwendet werden.
- 5) Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Ameisensäure mit wenigstens 70 Gew.-# HCOOH, vor-009819/1 867zugsweise mit 1009έ HCOOH verwendet wird.
- 6) Verfahren nach Ansprach 1 bis 5, dadoroh gekennzeichnet, daß in Abwesenheit eines Katalysators gearbeitet wird·
- 7) Verfahren naoh Anspruch 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß eine starke anorganische Säure oder eine Alkyl- oder -A-rylsulfonsäure in einer Menge von etwa 0,1 bis 2 Gew.-#, bezogen auf die Ameisensäure, als Katalysator verwendet wird.
- 8) Verfahren nach Anspruch 1 bis 7i dadurch gekennzeichnet,. daß handelsübliches Wasserstoffperoxyd einer Konzentration von 30 bis 90 Gew.-$» H2O2 verwendet wird·009819/1867
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Legal Events
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OHN | Withdrawal |