DE2608808B2 - Spitzbohrmesser - Google Patents
SpitzbohrmesserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein zweischneidiges Spitzbohrmesser, das an jeder der beiden entgegengesetzt
gerichteten Bohrspitzen eine Schneide aufweist, deren radial äußere Enden jeweils einen Eckpunkt von
Seitenflächen des Spitzbohrmessers bilden.
Ein zweischneidiges Spitzbohrmesser hat den Vorteil, daß es bei Abnutzung der Schneide an der einen
Bohrspitze lediglich um 180° in dem Halter des Spitzbohrwerkzeugs gedreht zu werden braucht, so daß
die noch nicht abgenutzte Schneide an der zweiten Bohrspitze benutzt werden kann.
Um zu verhindern, daß das Spitzbohrmesser in der Werkstück-Bohrung beim Bohren seitlich ausweicht, ist
es günstig, das Spitzbohrmesser möglichst über die gesamte, in Drehrichtung gemessene Breite seiner
Seitenflächen an der Wandung der Werkstück-Bohrung abzustützen. Hierbei ergeben sich, insbesondere bei
Bohrungen mit großem Durchmesser im Bereich von etwa 25 mm bis zu etwa 140 mm und dementsprechend
dickem Spitzbohrmesser, entsprechend breite Seitenflächen und demzufolge große seitliche Berührungsflächen
zwischen Spitzbohrmesser und Werkstück-Bohrung, die zu hoher Flächenreibung und der Gefahr eines
Verklemmens oder Festfressens des Spitzbohrmessers in der Werkstück-Bohrung führen können.
Diese Gefahr besteht in erhöhtem Maße bei Werkstücken aus Metall, insbesondere Gußeisen oder
Stahl.
Das aus der deutschen Offenlegungsschrift 22 16 760
bekannte Spitzbohrmesser der gattungsgemäßen Art weist zwar zwei Bohrspitzen auf, doch wird es zum
Bohren von Gesteinen verwendet. Bei Gesteinen ist eine maßhaltige Bohrung in der Regel nicht erforderlich.
Wegen der Sprödigkeit des Materials ist auch die Gefahr eines Festfressens des Bohrmessers im Bohrloch
gering. Die sich gegenüberliegenden Seitenflächen des Bohrmessers sind eben oder als Schneiden ausgebildet.
Zum Bohren von Werkstücken aus Metall, insbesondere Gußeisen oder Stahl, sind derartige Bohrmesser
ungeeignet. Denn bei der Ausführung mit den ebenen Seitenflächen bestimmen nicht die Enden der Schneidkanten
den Bohrungsdurchmesser, sondern die parallelen Seitenkanten der Seitenflächen, weil diese auf einem
größeren Umkreis um die Drehachse liegen. Die Folge wäre ein rasches Festfressen des Messers in der
Werkstück-Bohrung. Wegen der starken Beanspruchung der Schneidkanten durch das Metall des
Werkstücks würden auch seitlich angebrachte Schneidkanten beim Bohren abgenutzt, so daß nach einem
Wenden des Bohrmessers ein anderer Durchmesser erzielt würde.
Das Bohrmesser nach der deutschen Offenlegungsschrift 24 22 452 weist nur eine Bohrspitze auf, ist also
kein Wendemesser. Die Seitenflächen sind kreiszylindrisch gewölbt und auf einen schmalen Diagonalbereich
begrenzt, doch liegen die Krümmungsachsen dieser Seitenflächen in einer zu den Breitseiten des Messers
parallelen Mittelebene des Messers, in der auch die Drehachse liegt Dies ergibt zwar eine gute seitliche
Führung des Messers, kann aber immer noch zu einer verhältnismäßig großflächigen Berührung zwischen
Bohrmesser und Innenwand der Werkstück-Bohrung - is führen, wenn das Bohrloch tiefer als das -Messer in
Axialrichtung lang ist. Dies kann zu entsprechend hoher Flächenreibung und der Gefahr eines Verklemmens
oder Festfressens des Bohrmessers in der Werkstück-Bohrung
führen. In der Praxis behilft man sich daher bei einem Bohrmesser mit nur einer Spitze damit, daß man
den Durchmesser des Bohrmessers sich von vorn nach hinten geringfügig verringern läßt. Diese Maßnahme ist
aber bei einem zweischneidigen Bohrmesser nicht möglich, weil sie zwangsläufig zu unterschiedlichen
Bohrungsdurchmessem nach einem Wenden des Messers führen würde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein zweischneidiges Spitzbohrmesser der eingangs genannten
Art für metallische Werkstoffe anzugeben, bei dem die Gefahr eines Verklemmens oder Festfressens
verringert und dennoch eine sichere seitliche Führung gewährleistet ist.
Nach der Erfindung ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Seitenflächen des Spitzbohrmessers zylindrisch
gewölbt sind und im wesentlichen an den den Schneiden benachbarten Wölbungsbereichen an der Bohrungswand anliegen, wobei die die Drehachse des Spitzbohrmessers
schneidenden Kirümmungsachsen jeweils parallel zu einer die von den Schneidenenden gebildeten
Eckpunkte der zugehörigen Seitenfläche verbindenden Diagonale liegen.
Bei dieser Ausbildung des Spitzbohrmessers ist die gegenseitige Berührung von Werkstück und Seitenflächen
des Bohrmessers praktisch auf diejenigen Bereiche der Seitenflächen beschränkt, die ihren Eckpunkten
benachbart sind, in denen die Schneiden enden. Demzufolge ist die Flächenreibung sehr gering und
damit die Gefahr eines Verklemmens oder Festfressens des Spitzbohrmessers in der Werkstück-Bohrung
praktisch vermieden. Sofern eine Berührung über die gesamte jeweilige Diagonale einer Seitenfläche auftritt,
handelt es sich im wesentlichen um eine Linienberührung. Diese würde die seitliche Führung des Bohrmessers
in der Werkstück-Bohrung verbessern, ohne jedoch
die Reibung merklich zu erhöhen. Sodann stellt die erfindungsgemäße Ausbildung des Bohrmessers gleichzeitig
sicher, daß die radial äußeren Endpunkte sowohl der einen als auch der anderen der sich in Vorschubrichtung
gegenüberliegenden Schneiden auf dem größten, den Durchmesser der Werkstück-Bohrung bestimmenden
Umkreis des Bohrmessers liegen. Ferner läßt sich die zylindrische Form besonders leicht erzielen, z. B.
durch Schleifen und gleichzeitiges Schwenken des Bohrmessers und/oder Schleifkörpers um die betreffen-
<>5 de Krümmungsachse der Seitenfläche.
Die Zeichnung stellt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Spitzbohrmessers etwa in natürlicher Größe
dar, und zwar
F i g. 1 eine Draufsicht und
F i g. 2 eine Seitenansicht.
Das dargestellte Spitzbohrmesser weist an jeder Bohrspitze eine Schneide mit zwei Hauptschneidenabschnitten
3 und 4 bzw. S und 6 auf, deren radial äußere Endpunkte 7, 8, 9 und 10 jeweils zwei diametrale
Eckpunkte der Seitenflächen 11 und 12 bilden. Die Seitenflächen 11 und 12 sind zylindrisch gewölbt. Die
Krümmungsachse 13 der Seitenfläche 11 schneidet die Drehachse 14 des Spitzbohrmessers und verläuft
parallel zu der die Eckpunkte 7 und 8 verbindenden Diagonalen 15. Die Krümmungsachse 16 der Seitenfläche
12 schneidet ebenfalls die Drehachse 14 des Spitzbohrmessers und verläuft parallel zu der die
Eckpunkte 9 und 10 verbindenden Diagonalen 17 der is Seitenfläche 12. In der Ansicht nach Fig. 1 fallen die
Drehachse 14 und die Krümmungsachsen 13, 16 zusammen, während sie in der Ansicht nach Fig.2
einander im Mittelpunkt des Spitzbohrmessers kreuzen.
Wenn die Schneide mit den Hauptschneidenabschnitten 3 und 4 abgenutzt ist, kann das Spitzbohrmesser um
180° um eine zur Drehachse 13 senkrechte Achse eines
nicht dargestellten Messerhalters gedreht werden, so daß die zweite Spitze mit der zweiten, noch nicht
abgenutzten Schneide, die die Hauptabschnitte 5 und 6 aufweist, in Vorschubrichtung liegt und benutzt werden
kann.
In der Werkstück-Bohrung erfolgt praktisch nur eine Linienberührung zwischen dem Spitzbohrmesser und
der Wandung der Werkstück-Bohrung längs der jo Diagonalen 15 und 17 der Seitenflächen U und 12, und
zwar vornehmlich im Bereich der Enden der Diagonalen, so daß beim Bohren nur eine geringe Reibung
zwischen den Seitenflächen des Spitzbchrmessers und der Wandung der Werkstück-Bohrung auftritt. Auf
diese Weise ist die Gefahr eines Verklemmens oder Festfressens des Spitzbohrmessers in der Werkstüclc-Bohrung
praktisch vermieden. Dennoch kann sich das Spitzbohrmesser, nachdem es siich bis zu dem in
Vorschubrichtung hinteren Ende seiner Seitenflächen in das Werkstück gebohrt hat, über seine gesamte Breite
längs der Diagonalen an der Werkstück-Bohrung abstützen, so daß auch die Gefahr eines seitlichen
Ausweichens des Spitzbohrmessers in der Bohrung vermieden ist. Die äußeren Endpunkte 7 bis 10 liegen auf
dem radial äußersten Messerurnkreis, so daß die Schneiden und keine schneidenlFreien Kanten oder
Flächen den Durchmesser der Werkstück-Bohrung bestimmen.
Abweichungen vom dargestellten Ausführungsbeispiel liegen im Rahmen der Erfindung. So können die
parallel zur Messerebene verlaufenden Hauptschneidenabschnitte 3 bis 6 auch schräg zu dieser Ebene
verlaufen, so daß ihr Abstand von der Mittelebene des Spitzbohrmessers zur Mitte des Spitzbohrmessers hin
geringer wird. Der parallele Verlauf der Schneiden hat jedoch den Vorteil, daß sich die entsprechend parallel
zur Messerebene verlaufenden Spanflächen leichter schleifen lassen. Die in den Freiflächen ausgebildeten
Spanteilernuten gewährleisten, daß sich keine langen Späne ausbilden können. Dieser Vorteil ist besonders
beim Einsatz in automatischen Bohrmaschinen und Transferstraßen von größter Bedeutung. Bei leichter
brüchigem Material können die Spanteilernuten jedoch auch weggelassen werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Zweischneidiges Spitzbohrmesser, das an jeder der beiden entgegengesetzt gerichteten Bohrspitzen eine Schneide aufweist, deren radial äußere Enden jeweils einen Eckpunkt von Seitenflächen des Spitzbohrmessers bilden, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenflächen (11, 12) des Spitzbohrmessers zylindrisch gewölbt sind und im wesentlichen an den den Schneiden benachbarten Wölbungsbereichen an der Bohrungswand anliegen, wobei die die Drehachse (14) des Spitzbohrmessers schneidenden Krümmungsachsen (13, 16) jeweils parallel zu einer die von den Schneidenenden (7,8; 9, 10) gebildeten Eckpunkte der zugehörigen Seitenflä ehe (11,12) verbindenden Diagonale (15; 17) liegen.
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