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Bohrer T)ie XrNndung betrifft einen Bohrer, insbesondere eiasa mit
einem Hartmetalleinsatz bestückten Bohrer für stark schleißende Werkstoffe, der
an der Bohrerapitse zwei Schneidkanten aufweist, und bezieht sich auf eine besondere
torw teilhafte Aus taltung der Spitz. eines derartigen Bohrer.
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Bohrer zur Bearbeitung von metallischen und nicht metallischen Werkstoffen
mit und ahne Hartmetalleinsätzen an den Schneiden sind bereits in einer Vielzahl
von AusfUhrungen bekannt. Die Bohrerspitzen sind bisher jedoch stets derart ausgestaltet
worden, daß hinter jeder Schneidkante Jeweils eine Facette unter einem Winkel ton
6 - 80 angeschliffen wird, wobei dieser Freiwinkel vom Umfang des Bohrer zur mitte
hin etwa um 100 % größer werden sollte.
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diese Bohrerausführungen haben sich vielfach zwar bewährt, zum Ansetzen
dieser Bohrer ist Jedoch ein Ankörnen an der zu bearbeitenden Stelle unbedingt erforderlioh,
da, bedingt durch deren Schneidgeometrie, ein derart ausgestalteter Bohrer ohne
Ptihrung ist und verläuft. Durch den einfachen
Hinterschnitt an
jeder Bohrerseite wird nämlich an der Bohrerspitze eine kleine Fläche oder eine
Berührungslinie gebildet, So daß eine Punktberuhrung nicht gegeben und eine Bearbeitung
von Werkstücken mit 1. Be kugeliger Oberfläche ohne entsprechende Vorbehandlung
zur Schaffung einer Bohrorführung nahezu ausgeschlossen ist. Außerdem werden auch
flahrend eines Bohrvorganges durch die große AndrUokfläche trotz einer Führung des
Bohrera durch dessen Führngsphasen oftmals Ungenautgkeiten hervorgerufen. Des weiteren
wird ein erheblicher Tell der Antriebsleistung der Bohrmaschine durch den hohen
Reibungsverlust an der Bohrer Spitze aufgebraucht, da der Freiwinkel relativ klein
gehalten werden muß und somit eine große Fläche ständig an dem zu bearbeitenden
Werkstück anliegt. Auch bereitet das Nachschleifen der bekannten Bohrer mitunter
erhebliche Schwierigkeiten.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Bohrer, insbesondere einen
mit einem Hartmetalleinsatz bestückten Bohrer für stark schleißende Eerkstoffe zu
schaffen, der nicht nur auf einfache Weise herzustellen und bei dem ein Nachschleifen
ohne Schwierigkeiten vorzunehmen ist, sondern vor allei soll eine stets exakte Selbstzentrierung
des Bohrer gegeben sein, um ein Verlaufen beim Ansetzen und eine genaue
Bearbeitung
des Werksatückes zu ermöglichen, ohne daß dazu besondere Vorarbeiten, wie So BO
ein Ankörnen, erforderlich wäre0 Außerdem soll zur Erhöhung der Vorschubgeschwindigkeit
und damit zur Erhbhung der Arbeitsleistung die Reibung an der Bohrerspitse bei dennoch
hoher Pestigkeit des Hartmetalleinsatses klein gehalten werden, Gemäß der Erfindung
wird dies dadurch erreicht, daß an der Bohrerspitze hinter jeder Schneidkante diametral
gegenüberliegend jeweils zwei Facetten angebracht sind, die unterschiedlich hinterschnitten
sind, wobeio die Hinterschneidung der zweiten Facette größer gewählt ist als die
der ersten Facette, und daß die vier Facetten derart angeordnet sind, daß die von
den beiden unterschiedlich hinterschnittenen Facetten Jeder Seite gebildeten Kanten
im Zentrum des Bohrers zusammentreffen.
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Zweckmäßig ist es hlerbel, die an. die Schneidkanten unmittelbar anschließenden
Facetten Jeweils unter einem Winkel von 5 bis 150 und die an diese anschließenden
Facetten unter einem Winkel von 8 bis 256 zu hinterschneiden. Außerdem ist es angebracht,
daß die Schneidkanten und Facetten einen Spitzenwinkel von etwa 80 bis 1400 bilden.
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im gemaß der Erfindung ausgebildeter Bohrer zeichnet sich vor allem
dadurch aus, daß stets eine Selbstsentrierung des Bohrers beim Ansetzen auf ein
Werkstück und beim Bohren selbst gegeben ist0 Dadurch, daß an der Bohrerspitze auf
jeder Seite zwei Facetten in einer besonderen Weise angeschliffen werden, ist nämlich
die Gewähr gegeben, daß im Zentrum des Bohrere eine Spitze und keine Fläche oder
Linie wie bei den bekannten Ausführungen gebildet wird, Ein Ankörnern auch bei der
Bearbeltung von gewölbten Oberflächen ist nicht mehr erforderlich, vielmehr behält
der Bohrer da dessen Spitze punktförmig ausgestaltet iatp seine Lage stets bei,
so daß ein Verlaufen beim Ansetsen und während des Bohrens ausgeschlossen und damit
eine hohe Arbeitsgenauigkeit gewährleistet ist0 Außerdem wird die Reibung an der
Bohrerspitze in einem erheblichen Maß gegenüber den vorbekannten Ausführungen verkleinere,
da die zweiten Facetten unter einem großen Frei winkel geneigt sind. Die Antriebeleistung
der Bohrmaschine wird somit bedeutend günstiger auagenutst, so daß bei Verwendung
eines erfindungsgemäß ausgebildeten Bohren mit einem schnellen Vorschub gearbeitet
werden kann und eine hohe Arbeitsleistung bei langer Standseit des Werkseuges möglich
ist.
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Da die Facetten unter einem immer gleichmäßigen winkel hinterschnitten
sind, wird ferner die Halterung eines in einem Bohrer eingesetzten Hartmetallplättchens
nicht beeinträchtigt, so daß ein Herausbrechen und damit verbund.-ne Beschädigungen
des Werkstückes und Betriebsstörungen weitgehend vermieden werden0 Auch ist das
Nachschleifen eines mit vier Facetten ausgestatteten Bohrers mit und ohne Hartmetallpiättchen
ohne Schwierigkeiten auf einfache Weise torsunehmen, da jeweils zwei Facetten unter
gleichem Winkel, und zwar über ihre geamte Länge, hinterschnitten sind. Durch die
vorgeschlagene Maßnahme wird somit ein sehr zweckmäßiger und vorteilhaft verwendbarer
Bohr geschaffen.
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Weiters Einzelheiten des gemäß der Erfindung ausgebildeten Bohrers
sind dem in der Zeichnung dargestellten Ausfuhrungsbeispiel' das nachfolgend im
einzelnen erläutert ist, zu entnehmen, Hierbei seigt: Fig. 1 einen mit einer Hartmetallplatte
bestückten Bohrer beim Ansetzen in Ansicht, Fig. 2 den Bohrer nach Fig, 1 in Seitenansicht
und
Fig. 3 die Draufsicht auf die Spitze des in den Fig. 1 und 2
dargestellten Bohrers.
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Der in den Yig. 1 bis 3 dargestellte und mit t bezeichnete Bohrer
ist mit zwei, in dessen Außenmantelfläche 2 eingearbeitete Spiralnuten 3 versehen,
in dein das aus einem Werkstück 10 herauszuarbeitende Material abgeführt wird.
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Der Bohrer 1 ist hierbei an der Bohrerspitse 6 mit einem Hartmetalleinsatz
4 bestückt, an dem zwei Schneidkanten 7 und 8 rotationasymmetrisch zur Bohrerlängsachse
5 angeschliffen sind.
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Um eine Selbstzentrierung des Bohrere 1 und einen möglichst großen
Freiwinkel an der Bohrerspitze zu schaffen, sind hinter jeder der beiden Schneidkanten
7 und 8 zwei Faeetten 11 und 12 bzw. 13 und 14 angebracht9 die unterschiedlich zueinander,
aber ton der Bohrermantelfläche 2 zur Bohrerspitze unter gleichem Winkel geneigt
sind. während die ersten facetten 11 und 13 Jeweils mit einem Winkel ß von etwa
5 bis 150 geneigt sind, ist filr die zweiten Paoetten 12 und 14 ein Winksltvon 8
bis 25° gewählt, wobei der Hinterschneidungswinkel der zweiten Facetten 12 und 14
größer ist als der Hinterschneidungswinkel der ersten Facetten 11 und 13o Dadurch
werden zwischen den Facetten
11 und 12 bzw. 13 und 14 Kanten 15
und 16 gebildet, die unmittelbar in der Bohrerlängsachse 5 zusammentreffan. Auf
diese Weise entsteht eine exakte Spitze, die ein ansetzen des Bohren 1 auch auf
einer gewölbten Oberfläche eines Werkstückes 10, ohne ein Ankörnen vorzunchehmen
ist, und eine stets takte Führung des Bohrer 1 beim Bohrvorgang gewährleistet.