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Bohr####ser Die Erfindung betrifft ein Bohrmesser mit Je einer seitlichen
Führungsrippe, die von der stirnseitigen Schneidkante aus nach hinten verläuft und
beim Bohren an der Wand des Bohren loches anliegt.
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Bei einem bekannten Bohrmesser dieser Art verläuft jede Führungsrippe
parallel zur Vorschubrichtung bzw. zur Längsachse des Messerhalters. Beim Nachschleifen
der stirnseitigen Schneidkanten in Richtung etwa senkrecht zur Vorschubrichtung
verringert sich auch die Breite jeder Führungsrippe, so daß eine hinreichende Führung
des Bohrmessers, insbesondere am Anfang der Werkstückbohrung, schließlich nicht
mehr sichergestellt ist. Man ist daher gezwungen, die an die Schneidkanten angrenzenden
Stirnflächen des Bohrmessers so weit abzuschlei fen, bis wieder genügend Material
der Führungsrippen für das Nachschleifen in etwa senkrechter Richtung zur Vorschubrichtung
zur Verfügung steht. Das Abschleifen der verhältnismäßig großen Stirnflächen ist
jedoch zeitaufwendig und führt bei wiederholtem Nachschleifen zu einem schnellen
Verbrauch des Bohrmessers.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bohrmesser der eingangs
erwähnten Art anzugeben, bei dem die Zeit zum Nachschleifen geringer ist und das
eine längere Lebensdauer aufweist.
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Nach der Erfindung ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Führungsrippe
unter einem Winkel zur Vorschubrichtung geneigt ist.
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Wenn bei diesem Bohrmesser die Schneidkanten etwa senkrecht zur Vorschubrichtung
nachgeschliffen werden, verringert sich zwar ebenfalls die Breite der Führungsrippe,
so daß gegebenenfalls auch die Stirnflächen nachgeschliffen werden müssen, doch
nimmt die Breite der Führungsrippen aufgrund ihrer Neigung bei der Verkürzung des
Bohrmessers durch das Abschleifen der Stirnflächen schneller wieder zu als bei parallel
zur Vorschubrichtung verlaufender Führungsrippe. Man kommt daher mit einer geringeren
Verkürzung des Bohrmessers in Vorschubrichtung beim Nachschleifen aus, so daß die
Zeit zum Nachschleifen insgesamt wesentlich geringer ist. Da bei jedem Nachschleifen
weniger Material von der Länge des Bohrmessers weggenonen wird, als bei dem bekannten
Bohrmesser, kann das neue Bohrmesser dementsprechend häufiger nachgeschliffen werden,
so daß es eine längere Lebensdauer hat. Der schräge Verlauf der Führungsrippen auf
jeder Längsseite des Bohrmessers - wobei die Neigungen beider Führungsrippen gegensinnig
sind -hat den weiteren Vorteil, daß die etwa diagonal über die jeweilige Seitenfläche
des Bohrmessers verlaufende Führungsrippe länger und damit die Berührungsfläche
zwischen Führungsrippe und Bohrungswand des Werkstücks größer gewählt sein kann
als bei dem bekannten Bohrmesser, so daß sich eine bessere Führung ergibt. Gleichzeitig
erfolgt die Abstützung des Bohrmessers in der Bohrung des Werkstücks über einen
größeren Umfangswinkel bei gleicher Rippenbreite im Vergleich zu dem bekannten Bohrmesser.
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Vorzugsweise ist dafür gesorgt, daß die radiale Stirnfläche der Führungsrippe
die Form eines Zylinderoberflächenausschnitts hat. Auf diese Weise ist sichergestellt,
daß die Führungsrippe über ihre gesamte Länge an der Wand der Werkstückbohrung anliegt.
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Besonders günstig ist es, wenn die Führungsrippe in einer Ebene liegt.
Dies erleichtert die Ausbildung der Führungsrippe mittels eines spanabhebenden Werkzeugs,
dessen Arbeitsvorschub zumindest längs dieser Ebene geradlinig ist.
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Fig. 1 stellt eine Draufsicht, Fig. 2 die Vorderansicht und die Fig.
3 bis 5 Teilansichten in Richtung des Pfeils P nach Fig. 1 eines bekannten Bohrmessers
in bei den Fig. 4 und 5 vergrößertem Maßstab dar.
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Fig. 6 stellt ebenfalls eine Ansicht in Richtung des Pfeiles P nach
Fig. 1, jedoch eines Ausführungsbeispiels nach der Erfindung und Fig. 7 die Vorderansicht
des Bohrmessers nach Fig. 6 in gegenüber den Fig. 2 und 3 vergrößertem Maßstab bei
sonst gleichen Abmessungen schematisch dar.
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Das bekannte Bohrmesser nach den Fig. 1 bis 5, das zum Bohren ins
Volle" ohne vorgebohrte Zentrierbohrung geeignet ist, hat stirnseitig zwei Schneidkanten
1 und an jeder Längsseite eine rundgeschliffene Führungsrippe 2. Die abgeschrägten
Stirnflächen 3 weisen Spanteilernuten 4 auf. Ein durchgehendes Loch 5 dient der
Aufnahme einer Klemmschraube zur Befestigung des Bohrmessers in einem nicht dargestellten
Halter. Zur Ausbildung scharfer Schneidkanten 1 ist der an jeder Schneidkante 1
angrenzende Oberflächenbereich 6 hohl geschliffen. Während des Betriebs wird das
Bohrmesser um seine Längsachse 7 lm Uhrzeigersinne, gesehen in Vorschubrichtung,
in die die Spitze des Bohrmessers zeigt, relativ zum Werkstück oder das Werkstück
relativ zum Bohrmesser in entgegengesetzter Richtung gedreht.
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Wie die gegenüber Fig. 3 vergrößerte Teilansicht nach Fig. 4 in Richtung
des Pfeils P nach Fig. 1 zeigt, müßte jeder Oberflächenbereich 6 gegebenenfalls
bis zur gestrichelt dargestellten Linie nachgeschliffen werden, um Abnutzungsxarkierungen
an einer Schneidkante 1 zu beseitigen. Dies hätte eine Verringerung der Breite der
Führungsrippe 2 von B auf b zur Folge. Die geringe Breite b der Führungsrippe 2
kann jedoch nicht mehr für eine sichere Führung des Bohrmessers in der Werkstückbohrung,
insbesondere am Anfang der Werkstückbohrung, ausreichen. Man ist daher gezwungen,
den Hohlschliff weiter zurückzuverlegen und jede Stirnfläche 3 so weit abzuschleifen,
wie es der gestrichelten Linie in Fig. 5 entspricht, um die gleiche Breite B der
Führungsrippe 2 an der jeweiligen Schneidkante 1 zu erhalten.
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Bei dem schrägen, zur Vorschubrichtung im Winkel 0< geneigten Verlauf
der Führungsrippe 8 des in den Fig. 6 und 7 dargestellten neuen Bohrmessers, dessen
Form ansonsten der des bekannten entspricht, brauchen dagegen die Stirnflächen 3
nicht in dem Maße wie bei der bekannten Ausführung abgeschliffen zu werden, um die
Breite B der Führungsrippe 8 an der Jeveiligen Schneidkante 1 aufrecht zu erhalten.
Das Nachschleifen läßt sich daher in wesentlich kürzerer Zeit durchführen. Ferner
kann das Bohrmesser häufiger nachgeschliffen werden, da bei jedem Nachschleifen
weniger Material abgetragen wird.
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Dementsprechend ist die Lebensdauer des neuen Bohrmessers länger als
die des bekannten. Wegen des etwa diagonalen Verlaufs der Führungsrippen 8 sind
ihre mit der Wand der Werkstückbohrung in Berührung stehenden Stützflächen bei sonst
gleichen Abmessungen des bekannten und des neuen Bohrmessers größer.
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Die Führungsrippen 8 sind rund geschliffen, wie es der Vorderansicht
nach Fig. 7 zu entnehmen ist. Vorzugsweise ist der Krümmungsradius etwas kleiner
als der Werkstückbohrungsdurchmesser.
Die gegensinnig geneigten
Führungsrippen 8 liegen jeweils in einer anderen Ebene. Die Schnittfläche jeder
Ebene mit der zylindrischen Bohrung im Werkstück bildet eine Ellipse, so daß die
Konturen der Führungsrippen 8 in einer Draufsicht auf die jeweilige Ebene Ausschnitte
einer etwa ellipsenförmigen Linie bilden.
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Es ist jedoch auch möglich, den schrägen Verlauf der Führungsrippen
8 anders, z.B. etwa schraubenlinienförmig in bezug auf die Längsachse des Bohrmessers,
zu wählen.
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Die Erfindung ist auch bei anderen Bohrmessern oder Bohrwerkzeugen
anwendbar, z.B. bei einem Sackloch-Bohrmesser.