Die Erfindung betrifft ein Spitzbohrwerkzeug für metallische Werkstoffe mit einem Halter und einem
Spitzbohrmesser, das in einem Klemmschlitz des Halters mittels einer den Klemmschlitz quer zu dessen
Klemmflächen durchsetzenden Klemmschraube eingespannt ist, wobei die Freiflächen aufweisende Bohrspitze
des Spitzbohrmessers in Vorschubrichtung aus dem Klemmschlitz herausragt und das Spitzbohrmesser an
einer eine seitliche Schwenkung des Spitzbohrmessers verhindernden Widerlagerfläche im Klemmschlitz an-Hegt.
Bei einem bekannten Spitzbohrwerkzeug dieser Art (GB-PS 12 70 068) ist das Spitzbohrmesser auf der
seiner Bohrspitze gegenüberliegenden Seite mit einer Zentrierfläche versehen, die an der Grundfläche des
so Klemmschlitzes anliegt und sie seitlich mit axialen
Vorsprüngen umgreift. Die Klemmschraube wird durch eine durchgehende Bohrung im Spitzbohrmesser
hindurchgeführt. Wenn die Schneide stumpf geworden ist, muß das Spitzbohrmesser durch ein neues ersetzt
oder nachgeschärft werden. Der sofortige Ersatz des Spitzbohrmessers beim Auftreten der ersten Verschleißerscheinungen
ist kostspielig und materialaufwendig. Das Nachschärfen ist zeitaufwendig und erfordert geschulte Fachkräfte. Bei einem Spitzbohrmesser,
das nachschärfbar sein soll, ist eine Spezialbehandlung der Oberfläche zur Erzielung einer hohen
Verschleißfestigkeit nicht angebracht, weil beim Nachschärfen das behandelte Oberflächenmaterial abgetragen
wird. Das Ein- und Ausspannen des Spitzbohrmes-
h5 sers ist ebenfalls verhältnismäßig zeitaufwendig, da die
Klemmschraube völlig in die Bohrung des Spitzbohrmessers hinein- bzw. aus dieser herausgedreht werden
muß. Da diese Bohrwerkzeuge zum Bearbeiten von
Metall verwendet werden, muß zusätzlich sichergestellt sein, daß das Spitzbohrmesser in dem Klemmschlitz
sehr fest gehalten ist, um eine maßhaltige und möglichst runde Bohrung zu erzielen. Um dies bei dem bekannten
Werkzeug zu erreichen, müssen die Klemmschraube, die Halter- und Messerbohrung zur Durchführung der
Klemmschraube und schließlich die Widerlagerflächen am Messer einerseits und im Klemmschütz andererseits
mit sehr engen Toleranzen hergestellt sein und sehr hohe Klemmkräfte beim Einspannen aufgebracht
werden, da das Messer andernfalls beim öohren im Klemmschlitz wackelt.
Die DT-OS 22 16 760 zeigt zwar einen Gesteinsbohrer der bereits mit Wendebohrmesser versehen ist. Bei
einem Gesteinsbohrer kommt es jedoch grundsätzlich nicht darauf an, die Bohrung im Gestein möglichst
maßhaltig und rund auszuführen, weil sie in der Regel entweder nur zur Einfüllung von Sprengladungen oder
zur Durchleitung eines Fluids dient. Weg^n seiner
Sprödigkeit oder seines lockeren Gelüges würde das Gestein dem Bohrmesser auch keinen seitlichen Halt
bieten. So ist das Messer bei diesem Gesteinsbohrer nicht in einem Klemmschlitz eingespannt, sondern
lediglich eingesetzt und mittels eines Sicherungsstifts gehalten. Dieser soll zwar auch als Schraubbolzen
ausgebildet werden können, doch ist nicht darauf hingewiesen, daß er die Schenkel des Halterschlitzes zur
Einspannung des Bohrmesers zusammenziehen soll. Der als Alternative angesprochene Spiralspannstift greift
lediglich parallel zur Messerebene in den einen Schenkel des Halteschlitzes und in eine Nut auf der
Oberseite des Messers ein, ohne daß auf diese Weise eine allseits feste Anlage des Messers in dem
Halter-Querschlitz sichergestellt wäre. Bei einem der in dieser Offenlegungsschrift erwähnten Ausführungsbeispiele
soll zwar sichergestellt werden, daß die jeweils im Halterschlitz liegende Spitze des Messers an der
Grundfläche des Querschlitzes anliegt, doch wird zu diesem Zweck eine Gummihülse mit einer exzentrischen
Bohrung in der Messerbohrung eingesetzt und der Sicherungsstift durch die exzentrische Bohrung geführt,
so daß aufgrund der Elastizität der Gummihülse keinesfalls eine seitliche und axial feste Lage des
Messers im Querschlitz des Halters sichergestellt ist und daher auch eine Verwendung für metallische Werkstoffe
nicht möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Spitzbohrwerkzeug anzugeben, bei
dem die Vorteile des nicht notwendigen Nachschleifens für das beim Steinbohren bekannte Wendespitzbohrmesser
auch für die Bearbeitung von Metall angewendet werden können, bei einfacher und schneller Befestigung
des Messers im Halter.
Nach der Erfindung ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Spitzbohrmesser in an sich bekannter Weise an
seiner der Bohrspitze gegenüberliegenden Seite mit einer zweiten Bohrspitze versehen ist, die in ihrer Form
der ersten Bohrspitze entspricht und mit der es stirnseitig an einem in einer Verlängerung des
Klemmschlitzes vorgesehenen Widerlager mit angepaßter Widerlagerfläche anliegt, wobei der Innenwinkel
zwischen den Freiflächen an jeder Spitze des Spitzbohrmessers etwas größer als der Innenwinkel der
Widerlagerfläche ist.
Bei diesem Spitzbohrwerkzeug ist das Spitzbohrmesser zweischneidig, so daß es zweimal häufiger als ein
Spitzbohrmesser mit nur einer Schneide benutzt werden kann. Wenn die Schneide an der einen Spitze abgenutzt
ist, kann die Schneide an der gegenüberliegenden Spitze nach einer 180°-Drehung des Spitzbohrmessers benutzt
werden. Die Ausbildung einer besonderen Zentrierfläche am Messer entfällt. Als Zentrierfläche können
gleichzeitig die Freiflächen an den Bohrspitzen dienen. Das Messer kann kürzer ausgebildet sein, so daß die
seitlichen Reibflächen kleiner sind und seitliche Führungsrippen entfallen können. Der Material- und
Arbeitsaufwand für die Herstellung dieses zweischneidigen Spitzbohrmessers ist daher sehr gering, so daß auf
ein Nachschärfen verzichtet werden kann. Der Halter kann bei Messerverschleiß sofort wieder mit einem
lagerhaltigen Spitzbohrmesser bestückt werden. Der Verzicht auf ein Nachschärfen ermöglicht eine besondere
Oberflächenbehandlung des Spitzbohrrnessers, z.B. eine Nitrierung, zur Steigerung der Verschleißfestigkeit.
Der Spanwinkel kann zur Verbesserung der Schneidenschärfe positiver gewählt werden als bei einem Messer,
das nachschärfbar sein soll. Die Klemmschlitzverlängerung entspricht einer Ver/ängerung der Schenkel des
Klemmschlitzes und damit des Hebelarms, der zur Überwindung des Biegemoments der Klemmschlitzschenkel
beim Festziehen der Klemmschraube zur Verfügung steht. Zum Festziehen der Klemmschraube
beim Einspannen des Spitzbohrmessers genügt daher eine geringere Kraft als ohne die Klemmschlitzverlängerung,
oder es kann mit gleicher Kraft eine höhere Einspannfestigkeit erzielt werden. Die genannte Winkelbemessung
verhindert, daß bei der Herstellung auftretende Toleranzen zu einer labilen Haltung des
Messers führen. Durch den Arbeitsdruck wird das Messer nur um so fester in den Winkel der
Widerlagerfläche hineingezwängt. Gegebenenfalls wird die Messerschneide nur wenig durch die Berührung mit
der Widerlagerfläche beansprucht.
Das Widerlager kann ein Einsatz sein. Hierbei kommt man mit einem einfachen Halter herkömmlicher Bauart
aus. Das Messer zentriert sich selbst mit seiner einen Bohrspitze an der Widerlagerfläche des Einsatzes.
Die der Grundfläche des Klemmschlitzes zugekehrte Widerlagerfläche des Einsatzes kann der Form der
Grundfläche im wesentlichen angepaßt sein. Bei dieser Ausbildung zentriert sich der Einsatz beim Einsetzen in
den Klemmschlitz an dessen Grundfläche. Gleichzeitig ist sichergestellt, daß der Einsatz seine Zentrierlage
während des Betriebs beibehält.
Bei einer bevorzugten Ausführung ist dafür gesorgt, daß bei festgezogener Klemmschraube ein Spiel
zwischen mindestens einem der Klemmschlitzschenkel
so und dem Einsatz verbleibt. Das Spiel stellt sicher, daß sich die Klemmkraft voll auf das Messer auswirkt.
Das Spiel läßt sich auf einfache Weise dadurch erreichen, daß das Spitzbohrmeser dicker als der
Einsatz ausgebildet wird.
Obwohl es möglich ist, das Messer mit einer Aussparung zur Durchführung der Klemmschraube zu
versehen, ist diese Aussparung vorzugsweise im Einsatz ausgebildet. Auf diese Weise entfällt der Arbeitsgang
zur Ausbildung der Aussparung im Spitzbohrmesser.
bo Bei dem für zahlreiche oder alle Spitzbohrmesser
verwendbaren Einsatz fällt dieser Arbeitsgang dagegen nicht ins Gewicht. Gleichzeitig ist die Messerdrehung
oder ein Messerwechsel einfacher und schneller durchführbar, weil die Klemmschraube hierfür lediglich
hi etwas gelöst und wieder angezogen zu werden braucht.
Dies verkürzt die Maschinenstillstandszeit. Beim Messerwechsel oder bei der Messerdrehung ist eine
gleichbleibende Lage des Einsatzes durch die den
seitlichen Halt des Einsatzes zusätzlich gewährleistende Klemmschraube sichergestellt. Aufgrund der gleichzeitig
als Zentrierflächen wirkenden Freiflächen des Spitzbohrmessers ist auch nach einer Messerdrehung
oder einem Messerwechsel die Zentrierlage des Messers sichergestellt.
Ferner ist es günstig, wenn bei am Einsatz anliegendem Spitzbohrmesser zwischen der dem
Einsatz zugekehrten Hauptschneide und dem Einsatz ein Abstand besteht. Dieser Abstand stellt sicher, daß
die dem Einsatz zugekehrte Hauptschneide nicht am Einsatz anliegt und nicht durch den Vorschubdruck in
Mitleidenschaft gezogen wird.
Während bevorzugt wird, den Abstand zwischen Hauptschneide und Widerlagerfläche durch Ausbildung
einer Fase in der Widerlagerfläche des Einsatzes im Bereich der Hauptschneide zu erzielen, ist es auch
möglich, den Winkel zwischen einer Freifläche und dem zugehörigen Abschnitt der Widerlagerfläche an der
Berührungslinie beider Flächen etwas größer als Null oder einen Rücksprung in der Widerlagerfläche des
Einsatzes im Bereich der Hauptschneide auszubilden.
Ferner ist es möglich, daß jeder der im Winkel zueinander stehenden Widerlagerflächenabschnitte ein
die zugehörige Freifläche des Spitzbohrmessers tangierender Zylinderflächenabschnitt ist, dessen Krümmungsachse
parallel zum Hauptschneidenabschnitl dieser Freifläche verläuft. Auf diese Weise ist bei
gleichem Einsatz die Wahl unterschiedlicher Freiwinkel für das Spitzbohrmesser möglich, ohne daß die
Schneiden an der Widerlagerfläche anliegen. Ferner fallen Toleranzen bei der Ausbildung des Freiwinkels
nicht ins Gewicht.
Die Krümmungsachsen der Zylinderflächenabschnitte sollten auf der vom zugehörigen Hauptschneidenabschnitt
abgewandten Seite der Drehachse des Werkzeugs verlaufen. Diese Exzentrizität der Krümmungsachsen der Widerlagerflächenabschnitte stellt einen
großen Abstand der Berührungslinie zwischen Frei- und Widerlagerfläche von dem zugehörigen Hauptschneidenabschnitt
sicher, so daß ein großer Freiwinkel-Toleranzbereich in Richtung auf positive und negative
Abweichungen von einem Nennwert zulässig ist, ohne daß der betreffende Hauptschneidenabschnitt mit der
Berührungslinie zusammenfällt.
Vorzugsweise ist ferner dafür gesorgt, daß die dem Spitzbohrmesser zugekehrte Widerlagerfläche eine
Ausnehmung zur berührungslosen Aufnahme der Querschneide der betreffenden Bohrspitze aufweist. Auf
diese Weise ist sichergestellt, daß auch die Querschneide einer der Widerlagerfläche zugekehrten und mit dem
größten Teil ihrer Freiflächen an der Widerlagerfläche anliegenden Bohrspitze nicht an der Widerlagerfläche
anliegt und infolgedessen nicht durch den Vorschubdruck in Mitleidenschaft gezogen wird.
Die Klemmschlitzverlängerung kann enger als der Klemmschlitz ausgebildet sein. Diese Klemmschlitzverlängerung
entspricht — unter Beibehaltung der Lage der Grundfläche des Klemmschlitzes — einer Verlängerung
der Schenkel des Klemmschlitzes und damit des Hebelarms, der zur Überwindung des Biegemoments
der Klcmmschlitzschenkel beim Festziehen der Klemmschraube zur Verfügung steht. Zum Festziehen der
Klemmschraube beim Einspannen des Spitzbohrmesscrs genügt daher eine geringere Kraft.
Vorzugsweise ist die eine Begrenzungsfläche der Klemmschlitzverlängerung eine geradlinige Verlängerung
der einen KlcmmClächc clus Klcmmschlitzcs. Dies
ergibt eine exzentrische Lage der Klemmschlitzverlängerung und damit eine Querschnittsverringerung des
einen Klemmschlitzschenkels in seinem am stärksten auf Biegung beanspruchten Bereich, so daß das beim
Festziehen der Klemmschraube zu überwindende Biegemoment des Schenkels und folglich die zum
Festziehen der Klemmschraube aufzubringende Kraft noch geringer ist.
Seitlich an der der Grundfläche des Klemmschlitzes zugekehrten Widerlagerfläche des Einsatzes können
Vorsprünge ansetzen, die die Grundfläche des Klemmschlitzes seitlich umfassen. Diese Formgebung des
Einsatzes ermöglicht eine einfache Zentrierung des Einsatzes beim Einsetzen in den Klemmschlitz des
Halters.
Sodann ist es günstig, wenn die Grundfläche des Klemmschlitzes durch zwei sich jeweils über die halbe
Weite des Klemmschlitzes erstreckende, einen dem Spitzenwinkel des Spitzbohrwerkzeugs höchstens gleichenden
Winkel einschließende Widerlagerflächenabschnitte gebildet ist. Auf diese Weise liegen die
Hauptschneiden frei, ein Einsatz kann entfallen und dennoch erhält man einen langschenkligen Klemmschlitz,
der leicht zusammengeklemmt werden kann, insbesondere wenn das Spitzbohrmesser einen Durchbruch,
vorzugsweise in Form einer Bohrung, zur Durchführung der Klemmschraube aufweist.
Die Zeichnungen stellen bevorzugte Ausführungsbeispiele des Spitzbohrwerkzeugs dar. Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel des Spitzbohrwerkzeugs,
Fig.2 die Teilschnittansicht 2-2 des Spitzbohrwerkzeugs
nach Fig. 1,
F i g. 3 eine Draufsicht auf die voneinander getrennte Anordnung eines Spitzbohrmessers und eines Einsatzes,
F i g. 3A die Schnittansicht 3A-3A nach F i g. 3,
F i g. 4 eine Draufsicht auf die voneinander getrennte Anordnung eines etwas abgewandelten Spitzbohrmessers
und eines anderen Einsatzes,
Fig.4A die Teilschnittansicht 4A-4A der Anordnung
nach F i g. 4,
F i g. 5 eine Draufsicht auf ein Spitzbohrwerkzeug mit etwas abgewandeltem Spitzbohrmesser und Einsatz,
F i g. 6 die Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel des Spitzbohrmessers nach F i g. 5,
F i g. 6A eine vergrößerte Vorderansicht des Spitzbohrmessers nach F i g. 6,
Fi g. 6B die Schnittansicht 6B-6B des Spitzbohrmessers
nach F i g. 6,
F i g. 7 eine Draufsicht auf eine getrennt dargestellte Anordnung eines anderen Ausführungsbeispiels von
Spitzbohrmesserund Einsatz,
F i g. 8 eine Teildraufsicht eines anderen Ausführungsbeispiels des Halters,
Fig.9 eine Vorderansicht des Halters nach Fig.8
und
F i g. 10 eine perspektivische Ansicht des Halters nach
Fig. 8.
Das Spitzbohrwerkzeug nach F i g. I weist einen wi Halter 20 auf, der am freien Ende, das dem
antriebsseitigen Ende gegenüberliegt, einen diametralen Klemmschlitz 21 aufweist. Auf beiden Seiten der
Grundfläche 22 des Klemmschlitzes 21 ist eine Ausnehmung 23 in der Wand des Halters 20 ausgebildet.
ο5 Quer zum Klemmschlitz 21 erstreckt sich eine Bohrung
24 mit einem Absatz 25 in dem einen Klemmschlitzschenkel 28 und ein Gewindeabschnitt 26 im anderen
Klemmschlitzschcnkcl 29.
Ein Einsatz 30 mit zwei Vorsprüngen 31 und einer Aussparung in Form einer Bohrung 32 (vgl. insbesondere
Fig.3) liegt mit seiner Widerlagerfläche 39 an der ebenfalls als Widerlagerfläche dienenden Grundfläche
22 des Klemmschlitzes an, wobei die Vorsprünge 31 in die Ausnehmungen 23 eingreifen. Auf diese Weise wird
der Einsatz im Klemmschlitz 21 zentriert. Die den Vorsprüngen 31 gegenüberliegende Seite des Einsatzes
30 ist ihrerseits als Zentrier- und Widerlagerfläche 33, 34 für das zweischneidige Spitzbohrmesser ausgebildet,
deren Widerlagerflächenabschnittr 33 und 34 einen Winkel a einschließen. Die Kanten der Widerlagerflächenabschnitte
33 und 34 sind jeweils mit einer Fase 35 und 36 oder Abschrägung versehen (siehe insbesondere
Fig. 3A), und längs der Schnittlinie dieser Widerlagerilächcnabschnitte
33 und 34 ist eine Ausnehmung 37 im Einsatz 30 ausgebildet.
Ein zwei Spitzen aufweisendes Spitzbohrmesser 40 ist in dem Klemmschlitz 21 einsetzbar und mit zwei Paaren
sich gegenüberliegender Hauptschneidenabschnitte 41, 42, 43, 44 versehen. Die Hauptschneidenabschnitte 41,
42 und 43, 44 bzw. die zugehörigen Freiflächen 47, 48 und 49, 50 schließen einen Winkel b ein, der gleich oder
etwas größer als der Innenwinkel a zwischen den Widerlagerflächenabschnitten 34 und 33 des Einsatzes
30 ist. Außerdem ist die Dicke / des Spitzbohrmessers 40 (siehe F i g. 3A) größer als die Dicke w des Einsatzes 30.
Die beiden Spitzen 41, 42, 47, 48 und 43, 44, 49, 50 des Spitzbohrmessers 40 sind gleich ausgebildet, so daß
nach einer Abnutzung der Schneide an der einen Spitze das Spitzbohrmesser lediglich in einer um 180°
gedrehten Lage eingespannt zu werden braucht, um die Schneide an der gegenüberliegenden Spitze benutzen
zu können.
Der Klemmschlitz 21 ist mit einer engeren Klemmschlitzverlängerung
38 versehen, deren eine Seitenfläche sich an die Klemmfläche des Schenkels 29 geradlinig
durchgehend anschließt. Auf diese Weise verringert sich das beim Festziehen der Klemmschraube 45 zu
überwindende Biegemoment, insbesondere das des einen Schenkels 29 des Klemmschlitzes 21.
Wie die F i g. 1 und 2 zeigen liegen die Freiflächen 49 und 50 bei in dem Klemmschlitz 21 eingesetzten
Spitzbohrmesser an den Widerlagerflächenabschnitten 33 und 34 des Einsatzes 30 praktisch an, jedoch nicht
über ihre gesamte Länge, weil der Winkel a, wie bereits erwähnt wurde, gleich oder etwas kleiner als der Winkel
b am Spitzbohrmesser 40 ist. Wenn das Spitzbohrmesser daher benutzt wird, sorgt der Vorschubdruck des
Spitzbohrwerkzeugs dafür, daß das Spitzbohrmesser zentriert bleibt. Um das Spitzbohrmesser im Klemmschlitz
21 festzuhalten, wird die Klemmschraube 45 in die Gewindebohrung 26 geschraubt und angezogen, um
die beiden Schenkel 28 und 29 zusammenzuziehen. Die Schenkel klemmen dann das Spitzbohrmesser 40
zwischen sich ein, ohne jedoch den Einsatz 30 einzuklemmen, weil dieser dünner ist. Statt die Dicke
von Spitzbohrmesser und Einsatz unterschiedlich zu wählen, ist es auch möglich, die Spaltweite des
Klemmschlitzes 21 im Bereich des Einsatzes 30 größer als im Bereich des Spitzbohrmessers 40 zu wählen. Der
als Verlängerung des Klemmschlitzes 21 wirkende Schlitz 38 ergibt, insbesondere aufgrund der Tatsache,
daß er exzentrisch angeordnet ist und sich geradlinig durchgehend an die Klcmmfläche des einen Schenkels
29 anschließt, eine Verringerung des beim Festziehen der Klemmschraube 45 zu überwindenden Biegcmoments.
insbesondere das des einen Schenkels 29.
Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig.4 und
4A ist das Spitzbohrmesser 40 ebenso wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel, jedoch der Einsatz 30'
etwas anders ausgebildet. In diesem Falle ist die Widerlagerfläche 39' des Einsatzes 30' mit einer
Ausnehmung versehen, in die ein entsprechender Vorsprung an der Grundfläche 22 des Halters 20
eingreift, um die Zentrierung des Einsatzes 30' zu verbessern. Außerdem ist die mittlere Ausnehmung 37'
etwas tiefer als bei dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel ausgebildet. Ein wesentlicher Unterschied
besteht auch darin, daß die Widerlagerflächenabschnitte 33' und 34' zylindrisch gewölbt sind, wie es in Fig.4A
dargestellt ist. Die Krümmungsachse 33/4 liegt parallel zur Messerebene und exzentrisch zur Drehachse CLdes
Werkzeugs auf der der Hauptschneide 43 abgewandten Seite der Drehachse. Die Exzentrizität ist zweckmäßigerweise
so gewählt, daß der Widerlagerflächenabschnitt 33' nicht die Hauptschneide 43 berührt, wenn der
Widerlagerflächenabschnitt 33' an der Freifläche 49 anliegt. Ein weitere!' Vorteil dieser Formgebung der
Widerlagerflächenabschnitte des Einsatzes besteht darin, daß verschiedene Freiwinkel ebei den Spitzbohrmessern
40 vorgesehen sein können, ohne daß der Einsatz geändert werden muß. Der Einsatz 30' ist bei
dem Ausführungsbeispiel nach den Fig.4 und 4A außerdem etwa ebenso breit ausgebildet wie das
Spitzbohrmesser 40, so daß er dieses großflächiger abstützt. Gewünschtenfalls kann eine Ausnehmung
vorgesehen sein, in die ein Vorsprung der Klemmschlitzwand eingreift, so daß das Spitzbohrmesser beim
Rücklauf des Spitzbohrwerkzeugs sicher mitgenommen wird.
Die Ausführungsbeispiele nach den Fig.5 und 6 stellen eine etwas andere Art der Einspannung des
Spitzbohrmessers und Einsatzes dar. Wie Fig. 6 deutlicher zeigt, ist das Spitzbohrmesser 40 mit einer
Bohrung 32A versehen, durch die eine Klemmschraube 45Λ geführt werden kann. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist der Einsatz 30^4 ebenso ausgebildet wie die
zuvor beschriebenen Einsätze, jedoch in Längsrichtung des Halters 20/4 etwas kurzer und die Klemmschraubenbohrung
im Halter 20/4 etwas näher zu dessen Ende hin ausgebildet. Im Einsatz 30/4 kann die Bohrung entfallen.
Ansonsten ist dieses Werkzeug ähnlich ausgebildet wie das zuvor beschriebene. Das Hindurchführen der
Klemmschraube durch das Spitzbohrmesser hat den Vorteil, daß sehr hohe Rücklaufdrücke, wie sie beim
Bohren bestimmter Arten von Materialien auftreten
so können, zulässig sind.
Die F i g. 6A und 6B stellen das Spitzbohrmesser 40' in vergrößertem Maßstab dar, um die Schneidengeometrie
besser zu veranschaulichen. Wie man sieht, sind in den Freiflächen etwa senkrecht zur Messerebene
verlaufende Spanteilernuten 51 und parallel zur Messerebene als Spanbrechernuten ausgebildete Spanflächen
52, die auch eben sein können, ausgebildet Irr vorliegenden Falle sind die Spanflächen 52 mit einem
Radius versehen, so daß sich ein positiver Spanwinkel ergibt, wie aus F i g. 6B zu ersehen ist. Um das
Spitzbohrmesser dennoch schärfer zuzuspitzen, so daC sich eine Verkürzung der in der Regel nicht wesentlich
zum Schneidvorgang beitragenden Querschneide 53 ergibt, sind die Spanflächen mit Schrägflächen 54, 55
bzw. Schrägschliffen versehen, deren Vorderkanter Nebenschneiden 56 bilden. Ferner können die Seitenflächen
57 entsprechend dem Bohrungsdurchmesser des zi bohrenden Loches mit einem Radius D/2 abgcrundei
sein. Diese Abrundung ergibt eine größere Führungsfläche als die üblichen Führungsrippen an den Seiten des
Spitzbohrmessers. Diese Schneidengeometrie vereinfacht nicht nur die Herstellung des Spitzbohrmessers,
sondern erleichtert auch ein Nachschleifen, falls dies erwünscht ist. So ist beim Nachschleifen kein spezieller
Schleifhalter zum Ausbilden der Spanfläche 52 erforderlich, weil sie gleichbleibend flach ist. Ferner läßt sich der
erforderliche Spitzenhinterschliff durch Ausbildung der Schrägflächen 54 und 55 leichter als durch entsprechende
Schrägführung der Spanflächen erzielen.
Fig. 7 stellt ein anderes Bohrmesser dar, das zusammen mit dem Einsatz 30 verwendet werden kann.
Bei diesem Bohrmesser handelt es sich um ein Sacklochmesser 40S mit dem üblichen Schneidkantenschliff,
und die der Schneide 41B gegenüberliegende Seite ist zugespitzt, so daß sich Widerlagerflächen 43ß
und 44B ergeben. Auf diese Weise erhält man zv/ei Arten von Bohrmessern, die schnell gegeneinander
ausgetauscht werden können, nämlich ein zweischneidiges Spitzbohrmesser und ein Sacklochmesser 40Ä
Zunächst wird die Bohrung mit dem Spitzbohrmesser vorgebohrt und dann mit dem Sacklochmesser nachgebohrt,
um den vom Spitzbohrer hinterlassenen Kegel zu zerspanen und den Bohrungsgrund zu planen, so daß
sich eine Sacklochbohrung ergibt.
Die Fig.8,9 und 10 stellen ein anderes Ausführungsbeispiel des Spitzbohrmesserhalters dar, der ebenfalls
für ein ähnliches Messer, wie das nach F i g. 6, verwendet werden kann. Bei diesem Halter 20' sind der
Klemmschlitz 21 und seine Verlängerung durch zwei Frässchnitte ausgebildet, so daß ein Widerlager 30
verbleibt. So ist beispielsweise ein erster Frässchnitt unter einem Winkel m (siehe F i g. 8) zur Ausbildung
einer Widerlagerfläche 33" und dann ein zweiter Frässchnitt zur Erzielung der endgültigen Breite des
Klemmschlitzes 2V unter einem Winkel η zur Längsachse des Halters 20' ausgeführt, so daß sich eine
zweite Widerlagerfläche 34" ergibt. Beide Widerlagerflächen erstrecken sich praktisch über den gesamten
Durchmesser des Werkzeughalters, wie es aus F i g. 8 zu ersehen ist, jedoch nur über die halbe Weite des
Klemmschlitzes 21'. Außerdem kann eine axiale Bohrung 37" als Ausnehmung zur Aufnahme der Spitze
bzw. Querschneide des Spitzbohrmessers vorgesehen sein, und wie bei den Ausfiihrungsbeispielen nach den
Fig. 5 und 6 sind Bohrungen 24" und 26" zur Durchführung einer Klemmschraube vorgesehen, um
ein Spitzbohrmesser, wie das Spitzbohrmesser 40', im Halter 20' einzuspannen. Diese Art der Ausbildung
einer Widerlagerfläche für das Spitzbohrmesser ergibt
is gleichzeitig die erforderliche Ausnehmung für die
Schneiden des Spitzbohrmessers, und das Spitzbohrmesser läßt sich leicht im Halter einspannen. Bei dieser
Ausbildung entfällt ein loses Teil, das bei bestimmten Bearbeitungswerkstattarbeiten vorteilhaft sein kann.
Die Winkel m und η sind ebenfalls in der Weise gewählt,
daß der eingeschlossene Winkel dem erwähnten Innenwinkel a des Einsatzes 30 nach F i g. 3 entspricht.
Wie man sieht, ergibt sich nach der Erfindung ein Spitzbohrwerkzeug, dessen Bohrmesser leicht ausgewechselt
und eingespannt werden kann, wirtschaftlich herstellbar ist und nach einer Benutzung, die zu einem
Verschleiß der Schneiden führt, einfach weggeworfen werden kann. Ferner braucht das Spitzbohrmesser nicht
aus Werkzeugstahl hergestellt zu sein, sondern es kann gesintert bzw. aus Karbid hergestellt sein. Da ein
Nachschleifen nicht erforderlich ist, kann das Spitzbohrmesser einer speziellen Oberflächenbehandlung unterzogen
werden, um eine höhere Verschleißfestigkeit zu erzielen, und darüber hinaus kann der Spanwinkel
freizügiger gewählt werden, als es möglich ist, wenn das Bohrmesser nachgeschliffen werden soll.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen