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Die Erfindung betrifft einen Einzahnfräser zum Einwärtskopierfräsen
mit einer außen in Fräserlängsrichtung und an der Stirnseite auf die Fräsermitte
zu verlaufenden Schneidkante. Die bei Einschneidefräsern oder Frässticheln für Gravier-
und Nachformfräsarbeiten bekannte Schneidkante ist dort genau dem Profil einer zu
fräsenden flachen Nut, deren Tiefe der Schneide entspricht, angepaßt und daher nur
für eine Flanke, Rundung oder Bohrung, nicht aber zum Einwärtskopierfräsen verwendbar.
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Die elektronische Steuerung - die sogenannte induktive Fühlung -
von Kopierfräsmaschinen ermöglicht Vorschubgeschwindigkeiten, die das Vierfache
dessen betragen, was mit herkömmlichen Steuerungen erzielbar ist. Um von dieser
Möglichkeit der Leistungssteigerung beim Kopierfräsen Gebrauch machen zu können,
sind an Stelle von Kugelfräsern aus Hochleistungs-Schnellstahl solche aus Hartmetall
probiert worden. Fräser bekannter Bauart aus diesem Werkstoff haben sich jedoch
nur beim Stirnfräsen und beim Auswärtskopierfräsen als brauchbar erwiesen, für das
Einwärtskopierfräsen mit Kugel- oder Radiusfräsern sind infolge des hohen Normaldruckes
auf die Fräsermitte die bekannten Schneidkantenformen nicht geeignet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Einzahnfräser zum
Einwärtskopierfräsen zu schaffen, der es gestattet, die durch die elektronische
Steuerung von Kopierfräsmaschinen ermöglichte Leistungssteigerung voll auszunutzen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der an der
Stirnseite auf die Fräsermitte zu verlaufende Teil der Schneidkante vor der Fräserlängsachse
in eine im wesentlichen ebenfalls in Fräserlängsrichtung verlaufende weitere Schneidkante
übergeht, wobei die Schneidkanten in bekannter Weise Hartmetall-Schneidkanten sind.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß es mit dem Einzahnfräser möglich ist, beim Einwärtskopierfräsen die durch die
elektronische Steuerung ermöglichte Steigerung der Vorschubgeschwindigkeit voll
auszunutzen, so daß beispielsweise beim Schlichten Bearbeitungszugaben von 0,5 bis
5 Millimetern zugelassen werden können.
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Durch Anordnung und Verlauf der weiteren Schneidkante wird eine ausreichend
hohe Schneidgeschwindigkeit erzielt. Ferner bewirkt die gegenseitige Anordnung der
beiden Schneidkanten den freien Abtransport der Späne, was durch Freibohren des
Fräserzentrums, was auch versucht worden ist, nicht möglich ist, weil sich die Bohrung
mit Spänen zusetzte.
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Das Übergehen des an der Stirnseite auf die Fräsermitte zu verlaufenden
Teiles der einen Schneidkante in die weitere Schneidkante vor der Fräserlängsachse
trägt dem Umstand Rechnung, daß Hartmetall unter hohem Normaldruck auf die Fräsermitte
ausbricht.
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Der Einzahnfräser weist daher eine sehr hohe Schneidhaltigkeit auf.
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Beim Eintauchen des Einzahnfräsers in das Werkstück schneidet die
eine Schneidkante. Der hierbei
am Werkstück stehen bleibende Zapfen wird bei seitlicher
Vorschubbewegung durch die weitere Schneidkante abgefräst. Bei Zeilenbreiten, die
kleiner sind als die Planfläche des Fräserzahnes,-ist das nur beim ersten Span erforderlich.
Der einfache, leicht herzu stellende und nachzuschleifende Schneidkantenformen und
-anordnungen aufweisende Einzahnfräser ist bevorzugt für das Kopierfräsen kleiner
Vertiefungen, das sogenannte Nachnehmen, und für das Schlichten geeignet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt F i g. 1 eine Vorderansicht, F
i g. 2 eine Draufsicht, Fig.3 eine Stirnansicht auf einen Einzahnfräser.
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Auf ein abgesetztes Ende 1 eines Fräserschaftes 2 ist eine Hartmetallschneidplatte
3 aufgelötet, an der zwei Schneidkanten 4 und 5 angearbeitet sind. Die eine Schneidkante
4 verläuft außen in Fräserlängsrichtung und an der Stirnseite auf die Fräsermitte
zu.
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Sie ist ferner zur Fräserlängsachse 7, die zu der zu bearbeitenden
Werkstückoberfläche 8 im wesentlichen nicht senkrecht steht, exzentrisch angeordnet.
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Diese Anordnung kann jedoch auch zentrisch sein.
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Die Schneidkante 4 ist an einer Stirnfläche 9 des Fräsers angeordnet
und an ihrer rückwärtigen Seite 10 nach dem Fräserschaft 2 zu abgerundet, vgl. die
Rundung 11. Diese beliebige und nicht an die Form des Werkstückes gebundene Rundung
muß mindestens so groß sein wie die kleinste zu fräsende Rundung.
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Durch sie werden sogenannte Treppen in der Werkstückoberfläche vermieden
sowie deren Rauhigkeit verringert.
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Der an der Stirnseite auf die Fräsermitte zu verlaufende Teil der
Schneidkante 4 geht vor der Fräserlängsachse 7 in eine im wesentlichen ebenfalls
in Fräserlängsrichtung verlaufende weitere Schneidkante5 über. Sie ist zur Schneidkante4
rechtwinklig, gegebenenfalls auch spitz- oder stumpfwinklig angeordnet und verläuft
von dem der Fräserlängsachse 7 nächsten Punkt der Schneidkante 4, das ist beim Ausführungsbeispiel
der Schnittpunkt6 beider Schneidkanten miteinander, in Richtung auf den Fräserschaft
2 zu. Die Schneidkante ist ferner zur Erzielung ausreichend hoher Schnittgeschwindigkeiten
zur Fräserlängsachse 7 exzentrisch angeordnet und weist einen Freiwinkel a auf.