DE1136185B

DE1136185B - Drehwerkzeug mit auswechselbarer Schneidplatte

Info

Publication number: DE1136185B
Application number: DES60724A
Authority: DE
Inventors: Erik William Sjoestedt
Original assignee: ERIK WILLIAM SJOESTEDT
Current assignee: ERIK WILLIAM SJOESTEDT
Priority date: 1957-11-27
Filing date: 1958-11-25
Publication date: 1962-09-06

Description

Drehwerkzeug mit auswechselbarer Schneidplatte Die Erfindung bezieht sich auf ein Drehwerkzeug mit einer dreh- und wendbaren Schneidplatte, deren Umfangsflächen zu den Auflageflächen senkrecht stehen und die in einer zur Längsachse des Halters geneigten Aussparung des Schaftes festklemmbar ist. Bei einigen der bekannten Ausführungen ist die Auflagefläche, gegen die die Schneidplatte festgezogen wird, parallel zur Längsachse des Halters angeordnet. In diesem Fall muß die Schneidplatte so ausgebildet sein, daß im eingespannten Zustand der erforderliche Freiwinkel vorhanden ist. Dies bedeutet aber, daß die Umfangsfläche der Schneidplatte schräg zur Achse bzw. zur Normalen der Schneidplatte angeordnet sein muß. Soll ein positiver Spanwinkel erhalten werden, so muß die Schneidplatte an ihrer Oberseite konkav ausgebildet werden. Naturgemäß ist diese Art von Schneidplatten nur auf einer Seite verwendbar, da sie nach dem Umdrehen keinen Freiwinkel gegenüber dem Werkstück mehr aufweisen würde.
Zur Vermeidung des Nachteils der nur einseitigen Verwendbarkeit ist auch schon ein Drehwerkzeug geschaffen worden, bei dem die Auflagefläche für die Schneidplatte schräg zur Längsachse des Halters gerichtet ist. Die Umfangsfläche der Schneidplatte ist in diesem Fall parallel zur Normalen der Schneidplatte gerichtet. Bei dieser Ausführung ist es also möglich, die Schneidplatte auch zu wenden, so daß bei einer beispielsweise dreieckigen Schneidplatte sechs Schneidkanten vorhanden sind. Diese Ausführung weist den Nachteil auf, daß ein negativer Spanwinkel vorhanden ist, der für die Bearbeitung vieler Werkstoffe nicht angewendet werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Drehwerkzeug mit auswechselbarer Schneidplatte zu schaffen, die auf beiden Seiten verwendbar ist und trotzdem auf den beiden Arbeitsseiten einen positiven Spanwinkel aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Schneidplatte beidseitig konkav ausgebildet ist und auf einer in der Aussparung des Halters angeordneten, der Vertiefung der Schneidplatte angepaßten Unterlage mittels einer der Vertiefung der Schneidplatte ebenfalls angepaßtenKlemmpratze am Halter festklemmbar ist.
Durch die Erfindung wird ein Werkzeug geschaffen, bei dem die Vorteile der Drehwerkzeuge mit nicht umkehrbarer Schneidplatte und positivem Spanwinkel mit den Vorteilen der umkehrbaren Schneidplatte kombiniert sind. Durch die Festklemmung mit Hilfe der besonders angepaßten Unterlage und Klemmpratze wird die Schneidplatte sicher gehalten.
Es ist vorteilhaft, die beidseitigen Vertiefungen durch Kegelflächen zu bilden. Infolge dieser geometrisch einfachen Form sind die Preßformen zum Herstellen der Schneidplatten leicht herstellbar. Auch das Zusammenpassen mit der Unterlage und der Spannpratze wird durch diese einfache Form erleichtert.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstands der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine teilweise aufgeschnittene Seitenansicht des Drehwerkzeugs, Fig. 2 eine Draufsicht auf das Drehwerkzeug, Fig. 3 eine Darstellung entsprechend Fig. 1 eines zweiten Ausführungsbeispiels, Fig. 4 einen Diametralschnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 5 durch eine kreisrunde Schneidplatte, Fig. 5 eine Draufsicht auf die Schneidplatte nach Fig. 4, Fig. 6 eine Draufsicht auf eine dreieckige Schneidplatte und Fig. 7 die Draufsicht auf eine viereckige Schneidplatte.
Der Schaft 2 des Werkzeugs trägt an seinem Arbeitsende die Schneidplatte 1. Zur Aufnahme der Schneidplatte ist das vordere Ende des Schaftes 2 mit einer entsprechenden Auflagefläche versehen, die zur Längsachse des Schaftes 2 geneigt ist. Die Schneidplatte, die beispielsweise eine kreisrunde Form aufweisen kann,- besitzt eine zylindrische Umfangsfläche und an den beiden Auflageflächen konische Vertiefungen 9; sie kann auch mit einer zentralen Bohrung 4 versehen sein. Auf die Aufnahmefläche ist eine Unterlage 5, die beispielsweise durch Sinterung herstellbar ist, aufgelegt. Auch diese Unterlage weist eine zentrale Bohrung auf.
Die Schneidplatte 1 wird mit Hilfe einer Klemmpratze 6 und einer Klemmschraube 3 gegen die Auflagefläche gezogen: Zu diesem Zweck durchgreift die Klemmschraube eine senkrecht zur Auflagefläche gerichtete Bohrung im Halter. Der Kopf der Schraube liegt dabei in einer an der Unterseite des Schaftes vorgesehenen Senkung. Durch Festziehen der Schraube wird die Klemmpratze 6 gegen die Schneidplatte 1 und diese über die Unterlage 5 gegen die Auflagefläche des Schaftes gedrückt.
Die Neigung der Auflagefläche ist derart gewählt, daß sie dem Freiwinkel (3 am Werkzeug entspricht. Dadurch entsteht auch gegenüber dem Werkstück der Freiwinkel (3, wie dies in Fig. 1 und 3 dargestellt ist. Der Winkel zwischen der Umfangsfläche der Scbneidplatte und der Kegelfläche der konischen Vertiefungen ist gleich dem sogenannten Keilwinkel. Dieser Winkel wird so gewählt; daß nach dem Einbau der Schneidplatte gegenüber dem Werkstück derjenige Spannwinkel a entsteht, der für den jeweiligen Bearbeitungszweck, für den das Werkzeug bestimmt ist; besonders geeignet ist.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Schneidplatte 1 keine Bohrung auf. Diese Ausführung ist deshalb vor allem für kleine Schneidplattendurchmesser geeignet. Die Festklemmung gegen die Unterlage 5' und damit auch gegen den Werkzeugschaft erfolgt in diesem Fall durch eine Spannpratze 7, die L-förmig ausgebildet ist und mit ihrem einen Schenkel auf die Schneidplatte drückt, während ihr anderer Schenkel 3' durch eine Bohrung des Schaftes 2' nach der Unterseite desselben hindurchgreift, wobei das Festziehen der Pratze durch eine Mutter 6' erfolgt, die auf das Gewindeende des Schenkels 3' aufgeschraubt ist und in einer Senkung an der Unterseite des Schaftes 2' Platz findet.
Wie aus Fig. 6 und 7 ersichtlich ist, können die Schneidplatten auch von der kreisrunden Form abweichen und beispielsweise eine dreieckige oder viereckige Form aufweisen.
Beim Gebrauch des erfindungsgemäßen Drehwerkzeugs weist die kreisrunde Schneidplatte in jeder durch die Festklemmung fixierten Lage dieselbe Lage relativ zum Werkstück auf. Ist also der schneidende Teil der Schneidplatte abgenützt, so kann durch eine Verdrehung ein noch scharfes Stück der Schneidkante in die Arbeitsstellung gebracht werden. Ist die Oberseite vollkommen abgenützt, so kann die Platte gewendet werden, wobei infolge der zur Längsachse des Halters schrägen Auflagefläche dieselben Arbeitswinkel (Freiwinkel, Keilwinkel, Spanwinkel) erhalten bleiben. Erst nach vollständiger Abnützung auch dieser Seite der Schneidplatte muß diese durch eine andere ersetzt werden. Infolge der relativ einfachen Form kommt aber auch ein Nachschleifen in Betracht, so daß die abgenützte Schneidplatte nicht weggeworfen zu werden braucht.
Bei der in Fig. 6 dargestellten Schneidplatte sind insgesamt sechs und bei der in Fig. 7 dargestellten Schneidplatte insgesamt acht Schneidkanten vorhanden. Diese Schneidplatten müssen bei Ingebrauchnahme einer neuen Kante um 120° bzw. 90° verdreht werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Drehwerkzeug mit einer dreh- und wendbaren Schneidplatte, deren Umfangsflächen zu den Auflageflächen senkrecht stehen und die in einer zur Längsachse des Halters geneigten Aussparung des Schaftes festklemmbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidplatte (1) beidseitig konkav ausgebildet ist und auf einer in der Aussparung des Halters (2, 2') angeordneten, der Vertiefung der Schneidplatte (1) angepäßten Unterlage (5, 5') mittels einer der Vertiefung der Schneidplatte (1) ebenfalls angepaßten Klemmpratze (6, 7) am Halter (2, 2') festklemmbar ist.
2. Drehwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beidseitigen Vertiefungen durch Kegelflächen gebildet sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 520 659; französische Patentschrift Nr. 1028 531; USA.-Patentschrift Nr. 2 791825. American Machinist v. z. B. 1954, S. 188.