DE1602795C3 - Schneidkörper und zugehöriger Halter - Google Patents
Schneidkörper und zugehöriger HalterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schneidkörper für Schneidwerkzeuge der spanenden Metallbearbeitung
in Form zweier Kopf an Kopf aneinandergesetzter Pyramidenstümpfe aus einem harten Schneidwerkstoff,
insbesondere Hartmetall, und mit parallel zueinander verlaufenden, die Freiflächen der Schneidkanten bildenden
Grundflächen, bei weichen die aneinanderstoßenden Grundflächenkanten in einem rechten
Winkel zueinander stehen (französische Patentschrift 1245 148).
Bekannte derartige Schneidkörper sind mit quadratischen Grundflächen ausgestattet. Die gleich langen
Seitenkanten dieser Grundflächen bilden die Schneidkanten. Durch seine besondere Formgebung
weist der Schneidkörper also insgesamt acht positive Schneiden auf.
Da nun jede der acht Schneiden mit einem Spitzenradius bzw. einer Fase versehen ist, trägt jede
Schneide an ihrem der Schneidspitze abgewandten Ende eine Faskante, deren Abrundung bzw. Ausbildung
dem Spitzenradius bzw. der Fasenform der angrenzenden Schneide entspricht. Über die Länge
dieser Faskante ist also die Schneide nicht schneidfähig. Dies trifft nun für alle acht Schneidkörper-Schneiden
zu. Die Summe der bei einem Schneidkqrper der eingangs genannten Art zur Verfügung
stehenden Schneidenlängen ist also wesentlich kleiner als die Summe der Längen der Grundflächenseitenkanten
beider Pyramidenstümpfe.
Es ist weiterhin ein Schneidwerkzeug mit einem Schneidkörper etwa in Form eines schiefwinkligen
Parallelflachs bekannt, bei welchem der Schneidkörper innerhalb einer Ausnehmung eines Werkzeugschaftes
durch ein einen seitlichen Druck auf den Schneidkörper ausübendes Spannmittel gespannt ist.
Dieser Schneidkörper weist jedoch lediglich zwei einander diametral gegenüberliegende Schneidkanten
auf, die wahlweise durch eine 180° -Drehung des Schneidkörpers um eine etwa lotrecht zu den Freifiä-
chen der beiden Hauptschneiden verlaufende Achse in Schneidstellung bringbar sind. Wenn die eine
Schneide sich in Schneidstellung befindet, ruht die andere Schneide innerhalb der Ausnehmung im Werkzeugschaft
(USA.-Patentschrift 2464865).
Die die Freiflächen der Hauptschneiden dieses Schneidkörpers bildenden Flächen sind dessen Seitendeckflächen.
Diese Seitendeckflächen weisen die Form eines Parallelogramms auf. Die die Schneidkanten
bildenden Seiten des Parallelogramms sind dabei *° länger als die anderen Seiten. Um die Schneiden nach
Erreichung ihrer Standzeit wieder nachzuschleifen, werden die die Spanflächen bildenden Seitenflächen
des Grundkörpers abgeschliffen. Dadurch behalten die Schneidkanten ihre ursprüngliche Länge, während *5
sich die Schneidkörper-Gesamthöhe verringert. Um diese Verringerung zu kompensieren und die
Schneidkantenhöhe des Schneidkörpers konstant zu halten, sind im Bereich des Bodens der Werkzeugschaftausnehmung
Justierschrauben zum Anheben des Schneidkörpers innerhalb der Ausnehmung vorgesehen.
Dieser Schneidkörper hat den Nachteil, lediglich über zwei Schneiden zu verfügen. Bei ihm steht
- gerechnet auf die Einheit des Schneidkörpervolumens — eine relativ geringe Schneidkantengesamt- *5
länge zur Verfugung. Da derartige Schneidkörper in der Regel aus Hartmetall, einem teuren Werkstoff,
hergestellt sind, bedeutet dies hohe Gestehungskosten für die Schneidkörper.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schneidkörper der eingangs genannten Art zu schaffen,
der unter unwesentlicher Vergrößerung des Schneidkörpervolumens eine wesentlich größere
Summenlänge der zur Verfügung stehenden Schneiden erzielt. Dies bedeutet eine erhebliche Herabsetzung
der Erstehungskosten für einen solchen Schneidkörper,
gerechnet auf den Millimeter zur Verfügung stehender Schneidlänge.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Grundflächen rechteckförmig ausgebildet
sind derart, daß die Länge von zwei zueinander parallellaufenden Seitenkanten größer ist als die der
beiden anderen Seitenkanten. Bei diesem Schneidkörper dienen zunächst die längeren Kanten der Pyramidenstumpfgrundflächen
als Schneiden. Die wirksame Länge dieser Schneiden ist durch keine Faskante
für die Fase bzw. den Spitzenradius einer benachbarten Schneide verringert. Die kürzeren Grundflächenseitenkanten
tragen die Faskanten für die durch die längeren Grundflächenseitenkanten gebildeten
Schneiden.
Sind nun die durch die längeren Grundflächenseitenkanten gebildeten Schneiden abgestumpft, so werden
die kürzeren Grundflächenseitenkanten abgeschliffen, bis die Länge der ursprünglich längeren
Grundflächenseitenkanten mit den abgeschliffenen Grundflächenseitenkanten übereinstimmt. Nach diesem
Abschliff sind die Grundflächen der Pyramidenstümpfe also quadratisch. Außerdem sind die an die
ursprünglich kürzeren Grundflächenseitenkanten angeformten Faskanten entfernt und nunmehr durch
scharfe Schneiden ersetzt. Die Länge dieser Schneiden ist wiederum nicht durch Faskanten für den Spitzenradius
benachbarter Grundflächenseitenkanten verringert, so daß wiederum eine gegenüber dem bekannten
Schneidkörper größere Schneidenlänge zur Verfügung steht. Die ursprünglich längeren, abgestumpften
Grundflächenseitenkanten können nun in beliebiger Länge mit einer Faskante zur Bildung einer Fase oder
eines Spitzenradius an der benachbarten Schneide versehen werden.
Die durch die Erfindung geschaffene Möglichkeit, in der Länge der an den Grundflächenseitenkanten
anzubringenden Faskanten unbegrenzt zu sein, hat den Vorteil, daß zwischen Faskante und verbleibender
scharfer Seitenkante nicht wie bei dem Schneidkörper nach dem Stand der Technik ein Absatz entsteht, welcher
bei Herstellung der Faskante durch Schleifen erfahrungsgemäß zu einem hohen Werkzeugverschleiß
führt. In dem Absatzbereich werden nämlich die Schleifscheiben besonders stark abgerieben.
Wenn es nun bei dem Werkzeug, bei welchem der Schneidkörper gemäß der Erfindung zum Einsatz
kommt, möglich ist, auf eine konstante Schneidkantenhöhe zu verzichten, so können nach Abnutzung der
zunächst kürzeren Seitenkanten wieder die eingangs längeren Grundflächenseitenkanten angeschliffen
werden. Sie stehen dann zu einem erneuten Schnitt bereit. Allerdings verlieren sie dabei um das Maß des
beim Nachschärfen eintretenden Materialabtrages an Schneidkantenhöhe. Diese Verringerung ist jedoch
bei rundlaufenden Werkzeugen, wie z. B. bei Messerköpfen, ohne nachteil.
Bei einer speziellen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes, bei welcher die Grundflächenseitenkanten
der beiden Pyramidenstümpfe zueinander parallellaufend ausgerichtet sind, laufen die beiden
längeren Grundflächenseitenkanten des einen Pyramidenstumpfes parallel zu den beiden längeren
Grundflächenseitenkanten des anderen Pyramidenstumpfes. Derartige Schneidkörper finden insbesondere
bei Werkzeugen mit in einem bestimmten Anstellwinkel stehender Schneidkörperschneide Verwendung.
Bei einer weiteren Ausführungsform des Schneidkörpers gemäß der Erfindung sind die kürzeren
Grundflächenseitenkanten des einen Pyramidenstumpfes zu den längeren Grundflächenseitenkanten
des anderen parallellaufend ausgerichtet. Diese Form eines Schneidkörpers läßt sich auch für eine spanabhebende
Eck-Bearbeitung verwenden, da ein Nachschneiden einer Grundflächenseitenkante des in Reservestellung
befindlichen Pyramidenstumpfes nicht stattfindet. Außerdem bewirkt diese Schneidkörperform
ein besonders starkes Stauchen und damit verbundenes Kurzbrechen der abgehobenen Späne, was
in gewissen Fällen von Vorteil ist. Weiterhin eignet sich diese Schneidkörperform zur Herstellung kleinerer
Einschnürungen beim Kopierdrehen.
Bei einer weiteren Schneidkörper-Ausführungsform sind die beiden Pyramidenstümpfe in bekannter
Weise bezüglich der Ausrichtung ihrer Grundflächenseitenkanten um eine zu den Grundflächen lotrecht
ausgerichtete Achse gegeneinander verdreht. Die Verdrehung erfolgt bei diesen bekannten Schneidkörpern
um ca. 4 bis 8° je nach dem gewünschten Verwendungszweck. Durch diese Verdrehung wird auch
bei waagerecht ausgerichtetem Schneidwerkzeug ein Neigungswinkel der im Eingriff befindlichen Schneide
hergestellt. Außerdem wird hierdurch ein Nachschneiden der dem Werkstück zugewandten Reserveschneide
des in Ruhestellung befindlichen Pyramidenstumpfes vermieden. Gemäß weiterer Erfindung
sind nun bei einem derartigen Schneidkörper die kürzeren Grundflächenseitenkanten beider Pyramidenstümpfe
auf denselben Schneidkörperseiten angeord-
net. Bei dieser Schneidkörperform kann die an den kürzeren Grundflächenseitenkanten angearbeitete
Faskante stufenlos in die verbleibende, zugeordnete Restschneide übergehen.
Die Formgebung der Faskanten zur Bildung der Fasen bzw. des Spitzenradius kann während des Sintervorganges
vorgenommen werden. Ein spanabhebender Schleifvorgang, wie etwa bei den bekannten
doppelpyramidenstumpfförmigen Schneidkörpern mit einem Absatz zwischen der Fase und der verbleibenden
Schneidkante, ist nicht mehr erforderlich.
Die weitere Erfindung betrifft ein Schneidwerkzeug mit einer Ausnehmung zur Halterung eines Schneidkörpers
der vorstehend beschriebenen Art, welcher zu seiner Befestigung mit einer lotrecht zu seinen
Grundflächen verlaufenden Durchtrittsbohrung für die Aufnahme eines am Werkzeugschaft verspannbaren
Spannbolzcns versehen ist. Bei diesem Schneidwerkzeug tritt die Aufgabe auf, eine Anpassung der
Ausnehmung zur Schneidkörperaufnahme an die nach dem Anschliff der ursprünglich kürzeren Schneidkörpergrundflächenkanten
verkürzte Schneidkörperlänge zu schaffen, ohne daß die Schneidspitze der nachgeschliffenen Grundflächenseitenkanten von der
vorbestimmten Stellung abweicht.
Das Schneidwerkzeug gemäß der Erfindung ist zur Lösung dieser Aufgabe mit einem am Werkzeugschaft
zu befestigenden Distanzstück versehen, das zwischen der dem Rückdruck entgegenstehenden Seitenfläche
der Ausnehmung und dem Schneidkörper einfügbar ist. Das Distanzstück weist eine Materialstärke auf,
die der Stärke des Materialabtrages beim Nachschliff der beiden ursprünglich kürzeren Seitenkanten des
Pyramidenstumpfes entspricht.
Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel ragt das Distanzstück mit einem außerhalb ihrer Anlageflächen
angeordneten, verdickten Ende in eine Nut formschlüssig hinein, die als Hinterschneidung im Bereich
der Stoßfuge zwischen Rückdruck- und Vorschubdruckaufnahmefläche der Schaftausnehmung
angeordnet ist. Diese Stoßfuge ist bereits bei Schneidwerkzeugen für bekannte doppelpyramidenstumpfförmige
Schneidkörper vorhanden und bildet dort eine Freisparung bei Herstellung der Schaftausnehmung.
Durch dieses Erfindungsmerkmal erfolgt eine sichere Befestigung des Distanzstückes ohne Betätigung
eines Befestigungsgliedes. Die Befestigung ist darüber hinaus leicht lösbar, ohne daß dadurch die
Funktionsfähigkeit beeinträchtigt wird.
In beiden vorgenannten Fällen kommt das Distanzstück erst nach einem Nachschleifen der kürzeren
Grundflächenseitenkanten zum Einsatz bzw. zur Zwischenlage zwischen Schneidkörper und Rückdruckaufnahmefläche
der Schaftausnehmung.
Bei einer weiteren Ausführungsform des Schneidwerkzeuges gemäß der Erfindung ist die Rückdruckaufnahmefläche
durch die Vorderfläche einer am Werkzeugschaft lösbar befestigten Rückdruckbacke
gebildet. Je nachdem, ob die Rückdruckbacke vor oder nach dem Nachschleifen der ursprünglich kürzeren
Grundflächenseitenkanten eingesetzt wird, weist ihre Stützfläche einen größeren oder geringeren Abstand
zur Bcfcstigungsbohrung bzw. zur rückseitigen Anlage auf. Die Abstandsdifferenz entspricht wiederum
dem nach dem ersten Anschliff erfolgten Materialabtrag im Bereich der beiden ursprünglich kürzeren
Grundflächenseitenkanten. Die Rückdruckhni'kc
is ι um eine zur Sclineidkörperbohrung parallellaufende
Achse, insbesondere die Achse ihrer Befestigungsbohrung, schwenkbar. Hierdurch kann
■ sie sich in einfacher Weise unterschiedlichen Schneidkörperformen insoweit anpassen, als bei diesen die
beiden Pyramidenstümpfe um unterschiedliche Beträge gegeneinander um ihre Bohrungsachse verschränkt
sind.
Das Wesen der Erfindung wird an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielcs
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines gemäß der Erfindung ausgebildeten Schneidkörpers,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Schneidkörpers gemäß
Fig. 1,
*5 Fig. 3 einen Schnitt entsprechend der Linie III-III
in Fig. 2 durch den Schneidkörper gemäß der Erfindung,
Fig. 4 den Schneidkörper gemäß Fig. 2 nach Abschliff
seiner ursprünglich kürzeren Grundflächenkanten,
Fig. 5 die Seitenansicht einer modifizierten Schneidkörperausführung,
Fig. 6 eine Seitenansicht und eine Draufsicht auf
das Vorderteil eines mil dem Schneidkörper gemäß
a5 der Erfindung bestückten Schneidwerkzeuges,
Fig. 7 die Draufsicht auf das Vorderteil eines Schneidwerkzeuges mit einem zwischen Schneidkörper
und Rückdruckfläche eingefügten Distanzstück, Fig. 8 eine Draufsicht entsprechend Fig. 7 mit einer
modifizierten Ausführungsform des Distanzstükkes.
Der insgesamt mit 1 bezeichnete Schneidkörper gemäß Fig. 1 ist einstückig hergestellt. Seine Form besteht
aus zwei Kopf an Kopf aneinandergcsetzten Pyramidenstümpfen 2,3. Die beiden Pyramidenstumpfköpfc
stoßen im Bereich der Teilfuge 4 aneinander. Die beiden Deckflächen 5, 6 des Schneidkörpers 1
verlaufen parallel zueinander. Sie werden im nachfolgenden Text auch als die Grundflächen der Pyramidenstümpfe
2, 3 bezeichnet. Die Grundflächen 5, 6 sind rechteckig ausgebildet. Dies bedeutet, daß ihre
Seitenkanten 7,8 und 9,10 langer sind als die Scitenkanten
11, 12 bzw. 13, 14. Die Längendifferenz ist in den Zeichnungen übertrieben dargestellt, um eine
bessere Verständlichkeit für das Wesen der Erfindung zu erreichen.
Bei dem Schneidkörper gemäß Fig. 1 verlaufen die längeren Grundflächenseitenkanten 7,8 und 9,10 der
beiden Pyramidenstümpfe 2, 3 parallel zueinander.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 sind die längeren Grundflächenseitenkanten T, 8', 9' und 10'
um einen Winkel 15 gegeneinander verschränkt. Die Verschränkung erfolgt um die Achse 16 der Befestigungsbohrung
17 für den Schneidkörper. Die Ausführungsform
des Schneidkörpers gemäß Fig. 2 eignet sich auch für Eck-Bearbeitung an Werkstücken.
Bei dem Schneidkörper gemäß Fig. 5 stehen die
längeren Grundflächenseitenkanten 7", 8", 9" und 10" jeweils in einem rechten oder etwa rechten Winkel
zueinander. Hierdurch ergeben sich bei einem Arbeiten mit den längeren Grundflächenseitenkanten als
Schneidkanten wegen der rückseitig überstehenden kürzeren Grundflächenseitenkanten 11", 12", 13" und
14" kurz gebrochene Späne.
Im Ausgangszustand sind an die kürzeren Grundflächenseitenkanten 11, 12, 13 und 14 (bzw. die entsprechenden
Seilenkanten der Ausführungsbeispiele nach F ig. 2 und 5) Faskanten 18(18', I8")angearbei-
7 8
tet. Die Faskanten dienen dazu, die Endherstellung 21 mm weist demgegenüber zunächst vier Schneider
Spitzenradien oder Spitzenfasen 19, beispiels- den mit einer jeweils wirksamen Länge von 20 mm,
weise durch Schleifen bei einem geringen Materialab- d. h. mit einer Summenlänge dieser Schneiden von
trag, zu ermöglichen. Die Spitzenradien bzw. Fasen 80 mm, auf, während nach dem Anschliff der ur-
19 sind zunächst nur den durch die längeren Grund- 5 sprünglich kürzeren Grundflächenseitenkanten vier
flächenscitenkanten 7, 8 bzw. 9, 10 gebildeten neue Schneiden mit einer weiteren Summenlänge von
Schneiden zugeordnet. Bei dem Ausführungsbeispiel 72 mm zur Verfügung stehen. Die Summe von 152
nach Fi g. 1 gehen die Faskanten 18 in einem Absatz mm der insgesamt bei dem Schneidkörper gemäß der
20 in die verbleibenden Kanten über. Es ist jedoch Erfindung im Ausführungsbeispiel zur Verfügung stedurchaus
möglich, die Faskanten über die gesamte *° henden Schneidkantcnlängen beträgt also etwa 50 '#
Länge der Kanten 11, 12 bzw. 13, 14 durchlaufen zu mehr als die entsprechende Summcnlänge bei vorbelassen.
Die Faskanten 18 brauchen nicht angeschliffen kannten .Schneidkörpern. Dieses Verhältnis wird bei
zu werden. Sie können von vornherein cingcsintert kleineren Schneidkörpern mit geringerer Kantenlänge
werden. noch günstiger.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 gehen *5 In Fig. 6 ist nun die Vorderseite eines insgesamt
die ursprünglich im Bereich der kürzeren Grundflä- mit 25 bezeichneten Schaftes eines Schneidwerkzeuchenscitenkanten
angeordneten Faskanten 18' glci- gcs dargestellt, der in einer vorderseitigen, nicht näher
tend in die verbleibenden Restkanten der kürzeren dargestellten Ausnehmung 26 einen Schneidkörper 1
Grundflächenseitenkanten 11', 12', 13', 14'über. gemäß der Erfindung aufnimmt. Der Schneidkörper 1
Bei dem Schneidkörper gemäß Fi g. 5 sind cntspre- ao ist über seine Befestigungsbohrung 17 mit dem Schaft
chende Faskanten 18" für die längeren Grundflächen- 25 verspannt. Die Verspannung erfolgt über einen
seitenkanten 7", 8" und 9", 10" angeordnet. nicht näher dargestellten Spannbolzen, welcher die
Nachdem die ursprünglich längeren Grundflächen- Befestigungsbohrung 17 durchgreift und mit seinem
seitenkanten 8 bis 11 bzw. 8' bis 11' bzw. 8" bis 11" Kopf an den Faskanten der Schneidkörperbohrung 17
als Schneidkanten abgenutzt sind, werden die ·5 anliegt. Die Spannrichtung des Spannbolzens erfolgt
Schneidkörper im Bereich ihrer ursprünglich kürzeren etwa in Richtung der in den Fig. 6 und 7 dargestellten
Grundflächenseitenkanten 11 bis 14,11' bis 14' bzw. Zugkomponente 27. Hierdurch wird der Schneidkör-11"
bis 14" abgeschliffen. Der Abschliff erfolgt im Be- per in Anlage an die Hauptschnittdruck- 28, Rückreich
jeder ursprünglich kürzeren Grundflächensei- druck- 29 und Vorschubdruckaufnahmefläche 30 der
tcnkante um einen Betrag, welcher etwa der Hälfte 3» Ausnehmung 26 gezogen.
der Längendifferenz zwischen den ursprünglich lan- Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fi g. 6 ist nun
geren und den ursprünglich kürzeren Grundflächen- die Rückdruckaufnahmefläche 29 durch die Vorderseitenkanten
entspricht. Hierdurch bekommen die fläche einer am Schaft 25 lösbar befestigten RückGrundflächen
5, 6 eine quadratische Form, wie diese druckbacke 31 gebildet. Die Rückdruckbacke 31 ist
aus der Grundfläche 5' gemäß Fig. 4 ersichtlich ist. 35 um eine zur Schneidkörperbohrung 17 parallellau-Bei
den anderen Schneidkörperausführungsformen fende Achse, insbesondere die Achse ihrer Befestigewinnen
die Grundflächen dasselbe Aussehen. Nur gungsbohrung 32, schwenkbar. Durch diese
ist dort die Verschränkung der beiden Pyramiden- Schwenkbarkeit kann dieselbe Rückdruckbacke 31
stumpfe um den Winkel 15 nicht vorhanden. Die für die Spannung unterschiedlicher Schneidkörpcrnachgeschliffcnen,
ursprünglich kürzeren Seitcnkan- 4° formen, beispielsweise entsprechend den Fig. 1, 2
ten 11' bis 14' erscheinen nach dem Abschliff als Sei- und 5, in gleicher Weise verwendet werden. In der
tenkanten 21 bis 24. Der Schneidkörper mit den Zusammenbaudarstellung gemäß Fig. 6 weist der
nachgeschliffenen, ursprünglich kürzeren Grundflä- Schneidkörper 1 seine ursprüngliche Form auf, in
chenseitenkantcn ist dann mit einem vorbekannten welcher seine längeren Grundscitenkantcn 7, 8 als
Schneidkörper identisch. 45 Schneidkanten verwendet werden. Nach der Abnut-
Nach dem Nachschleifen der ursprünglich kürzeren zung der längeren Grundflächenseitenkanten 7 bis 10
Seitenkanten 11 bis 14, 11' bis 14' bzw. 11" bis 14" werden die kürzeren Grundflächenseitenkanten 11 bis
werden an den abgenutzten, ursprünglich längeren 14 abgeschliffen, so daß die Grundflächen 5, 6 qua-Grundflächenseitcnkantcn
zur Bildung von Fasen dratischc Abmessungen annehmen. Da hierdurch die
bzw. Spitzenradien 19 für die neuen Schneiden Fas- 5» in Klemmhaltcrlängsrichtung gemessene Länge des
kanten angeschliffen, die hinsichtlich ihrer Ausbil- Schneidkörpers 1 verringert wird, muß nach dem Andung
im wesentlichen den Faskanten 18, 18'bzw. 18" schliff eine größere Rückdruckbacke 33 verwendet
an den ursprünglich kürzeren Grundflächensciten- werden. Bei dieser Rückdruckbacke ist der Abstand
kanten entsprechen. zwischen Befestigungsbohrung 32 und Rückdruck-
Die große, durch die Erfindung erziclbare Rationa- 55 aufnahmefläche 34 um den Betrag 35 vergrößert, der
lisierung, die sich in dem Preis eines praktisch gleich- doppelt so groß ist wie der jeweilige Anschliff im Bevolumigen
Schneidkörpers je Summcnlänge der zur reich der beiden ursprünglich kürzeren Schneidkör-Verfügung
stehenden Schneiden niederschlägt, geht perkanten 11, 12. aus folgendem Beispiel hervor: ' Bei der Ausführungsform gemäß F ig. 7 liegt im ur-
Ein Schneidkörper bekannter Bauart mit einer Sei- ·· sprünglichen Zustand der Schneidkörper 1 rückseitig
tcnlängc von 21 mm enthielt acht Schneiden, die nach an der Rückdruckaufnahmefläche 36 an. Nach dem
Abzug der Faskantenlänge über eine wirksame Abschliff seiner ursprünglich kürzeren Seitenkanten
Schneidcnlängc von 13 mm verfügen. Dies ergibt eine wird ein Distanzstück 37 zwischen die Rückdruckauf-Summenlängc
sämtlicher acht zur Verfügung stehen- nahmefläche 36 des Schaftes 25 und dem Schneidkorden
Schneiden von 104 mm. *3 per 1 eingefügt. Die Stärke 38 des Distanzstückes 37
Ein gemäß der ErfindunggefertigterSchncidkörper entspricht wiederum dem doppelten Betrag des jeweirnit
einer ursprünglichen, vor Abzug des Spitzenra- ligcn Materialabtrages im Bereich einer der kürzeren
dins-Verlustes gemessenen Grundfläche von 23 X Grundflächcnscitenkanlcn beim Abschliff. Die Befe-
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stigung des Distanzstückes 37 erfolgt durch cine mit dem Schaft 25 verschraubte Befestigungsschraube 39.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8 ist ein Distanzstück 37' mit einem verdickten Ende 40 versehen,
welches in eine Nut 41 formschlüssig hineinragt,
10
die als Hinterschneidung im Bereich der Stoßfuge zwischen Rückdruck- 29 und Vorschubdruckaufnahmef
lache 30 der Schaf tausnehmung 26 angeordnet ist. Im übrigen entspricht die Ausbildung des Distanz-Stückes
37' der Ausbildung des Distanzstückes 37.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (11)
1. Schneidkörper in Form zweier Kopf an Kopf aneinandergesetzter Pyramidenstümpfe aus einem
harten Schneidwerkstoff, insbesondere Hartmetall, und mit parallel zueinander verlaufenden, die
Freiflächen der Schneidenkanten bildenden Grundflächen, bei welchen die aneinanderstoßenden
Grundflächenkanten in einem rechten Winkel zueinander stehen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Grundflächen (5, 6) rechteckförmig ausgebildet sind derart, daß die Länge von zwei
zueinander parallellaufenden Seitenkanten (7, 8; 9, 10; T, 8'; 9', 10'; 7", 8"; 9", 10") größer ist
als die der beiden anderen Seitenkanten (11, 12; 13, 14; 11', 12'; 13', 14'; 11", 12"; 13", 14").
2. Schneidkörper nach Anspruch 1, bei dem die Grundflächenseitenkanten der beiden Pyramidenstümpfe
zueinander parallellaufend ausgerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die kürzeren
Grundflächenseitenkanten (H", 12"; 13", 14") des einen Pyramidenstumpfes zu den längeren
Grundflächenseitenkanten (9", 10"; 7", 8") des anderen parallel laufen.
3. Schneidkörper nach Anspruch 1, bei dem die Grundflächenscitenkanten der beiden Pyramidenstümpfe
zueinander parallellaufend ausgerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die längeren
Grundflächenseitenkanten (7, 8) des einen Pyramidenstumpfes (3) zu den längeren Grundflächenseitenkanten
(9,10) des anderen (2) parallel laufen.
4. Schneidkörper nach Anspruch 1, bei welchem die beiden Pyramidenstümpfe bezüglich der
Ausrichtung ihrer Grundflächenseitenkanten um eine zu den Grundflächen lotrecht ausgerichtete
Achse gegeneinander verdreht sind, dadurch gekennzeichnet, daß die kürzeren Grundflächenseitenkanten
(11' bis 14') beider Pyramidenstümpfe auf denselben Schneidkörperseiten angeordnet
sind.
5. Schneidkörper nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die kürzeren Grundflächenseitenkanten
(11 bis 14; 11' bis 14'; 11" bis 14") zur Bildung eines Spitzenradius für die durch die längeren Grundflächenseitenkanten (7
bis 10; T bis 10', 7" bis 10") gebildeten Schneiden abgerundet sind.
6. Schneidkörper nach Anspruch 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abrundungen (18,
18', 18") sich nur über einem Teil der Gesamtlänge der kürzeren Grundflächenseitenkanten %(11 bis
14; 11' bis 14'; 11" bis 14") erstrecken und ohne Absatz in den nicht abgerundeten Teil übergehen.
7. Schneidwerkzeug mit einer Ausnehmung zur Halterung eines Schneidkörpers nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche, welcher zu seiher Befestigung mit einer lotrecht zu
seinen Grundflächen verlaufenden Durchtrittsbohrung für die Aufnahme eines am Werkzeugschaft
verspannbaren Spannbolzens versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der dem
Rückdruck entgegenstehenden Seitenfläche (36) der Ausnehmung (26) und dem Schneidkörper (1;
1'; 1") ein am Werkzeugschaft (25) befestigtes Distanzstück (37; 37') bestimmter Stärke einfügbar
ist. .
8. Schneidwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Distanzstück (37, 37') in
einem ihren Anlagcflächen abgewandten Bereich mit dem Werkzeugschaft (25) verschraubt ist.
f9. Schneidwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gek&HzeTchnefjtlaßdäisJDistanzstück (37') mit einem
außerhalb-seiner -Anlageflächen angeordneten, verdickten Ende (40) in eine Nut (41) formschlüssig
hineinragt, die als Hinterschneidung im Bereich der Stoßfuge zwischen Rückdruck- (29)
und Vorschubdruckaufnahmefläche (30) der Ausnehmung (26) angeordnet ist.
10. Schneidwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückdruckaufnahmcfläche
durch die Vorderflächc (29, 34) einer am Werkzeugschaft lösbar befestigten Rückdruckbacke
(31, 33) gebildet ist.
11. Schneidwerkzeug nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rückdruckbacke (31, 33) um eine zur Schneidkörperbohrung (17)
parallellaufende Achse, insbesondere die Achse ihrer Befestigungsbohrung (32), schwenkbar ist.
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