DE259253C - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08C—TREATMENT OR CHEMICAL MODIFICATION OF RUBBERS
- C08C1/00—Treatment of rubber latex
- C08C1/14—Coagulation
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- Detergent Compositions (AREA)
- Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)
- Separation Of Suspended Particles By Flocculating Agents (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 39*. GRUPPE
Dr. HEINRICH COLLOSEUS in BERLIN.
Erst in den letzten Jahren ist man dazu übergegangen, die verschiedenen Gewinnungsmethoden des Kautschuks auf eine wissenschaftliche
Basis zu stellen, weil man erkannt hatte, daß die Qualität des Kautschuks je
nach der Art seiner Gewinnung großen Schwankungen unterworfen ist. Man hat insbesondere
ein Hauptaugenmerk auch darauf gerichtet, neue Wege ausfindig zu machen, um die Abscheidung
eines möglichst hochwertigen Kautschuks aus den Milchsäften zu ermöglichen.
Man hat auf diesem Gebiet schon erhebliche Fortschritte gemacht, ohne bis jetzt ein
allseitig befriedigendes Verfahren gefunden zu haben.
Die bisher gebräuchlichen Verfahren lassen sich in zwei Gruppen zusammenfassen. Nach
dem einen Verfahren wird die Fällung der Gummiarten und ihrer Begleitstoffe aus den
Milchsäften durch den Zusatz von Säuren beliebiger Herkunft herbeigeführt, nach dem anderen
Verfahren durch den Zusatz solcher Stoffe, die entweder fällend oder aussalzend
auf die in Suspension befindlichen festen Bestandteile
der Milchsäfte einwirken.
Allen diesen Verfahren haftet der Nachteil an, daß neben dem Gummi die Eiweißstoffe
in einer Form zur Abscheidung gebracht werden, in der sie sich, leicht zersetzen und infolgedessen
den allmählichen Zerfall des Kautschuks verursachen.
Das vorliegende Verfahren bezweckt, diesen Ubelstand zn beseitigen, dadurch, daß die Eiweißstoffe
in einer Form abgeschieden werden, die ihre dauernde Haltbarkeit gewährleistet.
Das Verfahren besteht darin, die Abscheidung des Gummis und seiner Begleitstoffe in
der Weise herbeizuführen, daß man die salzbildenden Bestandteile der Milchsäfte einer
doppelten Umsetzung unterwirft.
Zu diesem Zweck setzt man den Milchsäften
zunächst ein Alkali, insbesondere Natrium oder Kaliumhydroxyd, oder irgendeine andere alkalisch wirkende Substanz zu, die
befä.higt ist, mit den Eiweißstoffen und dea anderen Begleitstoffen unter Bildung eines
wasserlöslichen Salzes zu reagieren, wobei man zur Vervollständigung der Reaktion gegebenenfalls
erwärmt. Durch den Zusatz von Erdalkali-, Erd- oder Schmermetallsalzen, der Hydroxyde oder Oxyde der Erdalkali-, Erd-.
oder Schwermetalle oder der Mischungen dieser Substanzen führt man dann die löslichen Salze
der Eiweißstoffe u. dgl. in die in Wasser schwer bzw. unlöslichen Verbindungen über, Es findet
dabei sofort oder nach kürzerem oder längerem Stehen bzw. nach Anwärmen die Abscheidung
der festen Bestandteile statt. > In
dem abgeschiedenen Gummi finden sich dann die eiweiß- oder eiweißartigen Stoffe bzw. die
verseifbaren Harze in Form ihrer unlöslichen und haltbaren Salze. Um die homogene und
möglichst feine Verteilung der festen Bestandteile in den Milchsäften nach dem Zusatz der
die Bildung wasserlöslicher Salze ermöglichenden Substanz noch zu erhöhen, kann man den
Milchsäften vor, nach oder zugleich mit dem Zusatz der Erdalkali-, Erd- oder Schwermetallsalze
bzw. der Hydroxyde oder Oxyde Seife, Türkisch Rotöl, Eiweißstoffe, wie Kasein,
(•2. Auflage, ausgegeben am iS. September ig.'3-)
Hühnereiweiß oder irgendein anderes bekanntes Emulgierungsmittel zusetzen. Sodann folgt
die Weiterbehandlung in der oben beschriebenen Weise. Wenn man auf die Fällung einer
möglichst hellgefärbten Gummiart Wert legt, empfiehlt es sich, den mit Alkali o.dgl. versetzten
Milchsäften eine entfärbende Substanz zuzusetzen. Unter anderem hat sich dabei Zinkstaub oder eine andere mit Alkali unter
ίο Bildung von Wasserstoff reagierende Substanz
bewährt.
Man gelangt aber auch in sehr vielen Fällen schon zum Ziel, möglichst wenig gefärbte Produkte
zu erhalten, wenn man die Milchsäfte nach dem Zusatz des Alkalis o.dgl. vor dem
Hinzutritt von Luft möglichst schützt, was nach einem der gebräuchlichen Verfahren geschehen
kann. Da bei den mit Alkali- o. dgl. versetzten Milchsäften nach dem Zusatz der
Erdalkali-, Erd- öder Schwermetallsalze ihrer Hydroxyde oder Oxyde nicht immer eine sofortige
Fällung eintritt, so kann man dann auch das Entfärbungsmittel in diesem Stadium des Verfahrens zusetzen.
Die Vorzüge des oben beschriebenen Verfahrens sind einleuchtend. Man erhält auf
die beschriebene Weise nicht nur einen Gummi, der frei von leicht zersetzlichen freien Eiweißstoffen
ist, sondern man erreicht dabei auch die Fällung in einer Vollkommenheit, wie sie
bei den bisher gebräuchlichen Methoden nicht oder nur bei Anwendung besonders kostspieliger
Fällmittel zu erzielen war. Ein weiterer Vorzug dieses Verfahrens besteht auch darin,
daß der koagulierte Gummi keine sauren Bestandteile enthält, die sich in sehr vielen Fällen
hartnäckig dem Auswaschen entziehen und ebenfalls häufig die Ursache von Zersetzungserscheinungen sein können.
Der nach dem vorliegenden Verfahren gewonnene
Gummi zeigt eine ganz ausgezeichnete Haltbarkeit. Auch nach längerer Lagerung wird er weder klebrig noch hart. Der Kautschuk
besitzt einen hervorragenden Nerv und eine besonders gute Vulkanisierfähigkeit.
In manchen Fällen empfiehlt es sich, mit dem Alkali oder den äquivalent wirkenden
Substanzen gleichzeitig auch ein Antiseptikum, Kreosot, Phenol, Formalin o: dgl. den Milchsäften
zuzusetzen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Abscheidung des Kautschuks, der Guttapercha oder Balata u. dgl.
aus den diese Gummiarten führenden Milch-. saften, darin bestehend, daß man den
Milchsäften zunächst ein Alkali oder eine andere zur Bildung wasserlöslicher Salze
geeignete, äquivalent wirkende Substanz zusetzt und die Fällung der festen Bestandteile
der Milchsäfte durch, den nachträglichen Zusatz von Erdalkali-, Erd-,
. Schwermetall- u. dgl. Salzen oder äquivalent wirkende Substanzen oder Mischungen
dieser Verbindungen bewerkstelligt.;
2. · Eine Ausführungsform des Verfahrens
nach Anspruch 1, darin bestehend, daß man die Erdalkali-, Erd-, Schwermetallsalze
o.dgl. durch die Hydroxyde oder Oxyde der Erdalkali-, Erd- oder Schwermetalle
bei der Fällung der vorher mit einem Alkali o. dgl. versetzten Milchsäften
ersetzt, oder daß man den Milchsäften das Alkali o. dgl. gemeinsam mit den genannten
Oxyden oder Hydroxyden zusetzt.
3. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Ansprüchen 1 und 2, darin bestehend,
daß man die Milchsäfte vor, während oder nach dem Zusatz des Alkalis o. dgl. bzw.
der Fällmittel mit einem die feine Verteilung ermöglichenden Emulgierungsmittel
(Seife, Eiweißstoffe u. dgl.) innig verrührt.
4. Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens nach Ansprüchen 1 bis 3, darin
bestehend, daß man den Milchsäften in irgendeinem Stadium des Vei-fahrens Entfärbungsmittel
zusetzt.
5. Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens nach Ansprüchen 1 bis 4, darin
bestehend, daß man die Fällung des Gummis in Gegenwart eines Antiseptiküms
(Kreosot, Phenol, Formalin ο. dgl.) vornimmt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE458986X | 1912-06-11 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE259253C true DE259253C (de) |
Family
ID=32643241
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT259253D Active DE259253C (de) | 1912-06-11 |
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Country | Link |
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DE (1) | DE259253C (de) |
FR (1) | FR458986A (de) |
GB (1) | GB191222255A (de) |
NL (1) | NL2150C (de) |
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1912
- 1912-09-30 GB GB191222255D patent/GB191222255A/en not_active Expired
-
1913
- 1913-06-09 FR FR458986A patent/FR458986A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB191222255A (en) | 1913-02-13 |
FR458986A (fr) | 1913-10-23 |
NL2150C (de) |
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