DE259253C - - Google Patents

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DE259253C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08CTREATMENT OR CHEMICAL MODIFICATION OF RUBBERS
    • C08C1/00Treatment of rubber latex
    • C08C1/14Coagulation

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Dairy Products (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)
  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)
  • Separation Of Suspended Particles By Flocculating Agents (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 39*. GRUPPE
Dr. HEINRICH COLLOSEUS in BERLIN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom, 19. September 1912 ab.
Erst in den letzten Jahren ist man dazu übergegangen, die verschiedenen Gewinnungsmethoden des Kautschuks auf eine wissenschaftliche Basis zu stellen, weil man erkannt hatte, daß die Qualität des Kautschuks je nach der Art seiner Gewinnung großen Schwankungen unterworfen ist. Man hat insbesondere ein Hauptaugenmerk auch darauf gerichtet, neue Wege ausfindig zu machen, um die Abscheidung eines möglichst hochwertigen Kautschuks aus den Milchsäften zu ermöglichen.
Man hat auf diesem Gebiet schon erhebliche Fortschritte gemacht, ohne bis jetzt ein allseitig befriedigendes Verfahren gefunden zu haben.
Die bisher gebräuchlichen Verfahren lassen sich in zwei Gruppen zusammenfassen. Nach dem einen Verfahren wird die Fällung der Gummiarten und ihrer Begleitstoffe aus den Milchsäften durch den Zusatz von Säuren beliebiger Herkunft herbeigeführt, nach dem anderen Verfahren durch den Zusatz solcher Stoffe, die entweder fällend oder aussalzend auf die in Suspension befindlichen festen Bestandteile der Milchsäfte einwirken.
Allen diesen Verfahren haftet der Nachteil an, daß neben dem Gummi die Eiweißstoffe in einer Form zur Abscheidung gebracht werden, in der sie sich, leicht zersetzen und infolgedessen den allmählichen Zerfall des Kautschuks verursachen.
Das vorliegende Verfahren bezweckt, diesen Ubelstand zn beseitigen, dadurch, daß die Eiweißstoffe in einer Form abgeschieden werden, die ihre dauernde Haltbarkeit gewährleistet.
Das Verfahren besteht darin, die Abscheidung des Gummis und seiner Begleitstoffe in der Weise herbeizuführen, daß man die salzbildenden Bestandteile der Milchsäfte einer doppelten Umsetzung unterwirft.
Zu diesem Zweck setzt man den Milchsäften zunächst ein Alkali, insbesondere Natrium oder Kaliumhydroxyd, oder irgendeine andere alkalisch wirkende Substanz zu, die befä.higt ist, mit den Eiweißstoffen und dea anderen Begleitstoffen unter Bildung eines wasserlöslichen Salzes zu reagieren, wobei man zur Vervollständigung der Reaktion gegebenenfalls erwärmt. Durch den Zusatz von Erdalkali-, Erd- oder Schmermetallsalzen, der Hydroxyde oder Oxyde der Erdalkali-, Erd-. oder Schwermetalle oder der Mischungen dieser Substanzen führt man dann die löslichen Salze der Eiweißstoffe u. dgl. in die in Wasser schwer bzw. unlöslichen Verbindungen über, Es findet dabei sofort oder nach kürzerem oder längerem Stehen bzw. nach Anwärmen die Abscheidung der festen Bestandteile statt. > In dem abgeschiedenen Gummi finden sich dann die eiweiß- oder eiweißartigen Stoffe bzw. die verseifbaren Harze in Form ihrer unlöslichen und haltbaren Salze. Um die homogene und möglichst feine Verteilung der festen Bestandteile in den Milchsäften nach dem Zusatz der die Bildung wasserlöslicher Salze ermöglichenden Substanz noch zu erhöhen, kann man den Milchsäften vor, nach oder zugleich mit dem Zusatz der Erdalkali-, Erd- oder Schwermetallsalze bzw. der Hydroxyde oder Oxyde Seife, Türkisch Rotöl, Eiweißstoffe, wie Kasein,
(•2. Auflage, ausgegeben am iS. September ig.'3-)
Hühnereiweiß oder irgendein anderes bekanntes Emulgierungsmittel zusetzen. Sodann folgt die Weiterbehandlung in der oben beschriebenen Weise. Wenn man auf die Fällung einer möglichst hellgefärbten Gummiart Wert legt, empfiehlt es sich, den mit Alkali o.dgl. versetzten Milchsäften eine entfärbende Substanz zuzusetzen. Unter anderem hat sich dabei Zinkstaub oder eine andere mit Alkali unter
ίο Bildung von Wasserstoff reagierende Substanz bewährt.
Man gelangt aber auch in sehr vielen Fällen schon zum Ziel, möglichst wenig gefärbte Produkte zu erhalten, wenn man die Milchsäfte nach dem Zusatz des Alkalis o.dgl. vor dem Hinzutritt von Luft möglichst schützt, was nach einem der gebräuchlichen Verfahren geschehen kann. Da bei den mit Alkali- o. dgl. versetzten Milchsäften nach dem Zusatz der Erdalkali-, Erd- öder Schwermetallsalze ihrer Hydroxyde oder Oxyde nicht immer eine sofortige Fällung eintritt, so kann man dann auch das Entfärbungsmittel in diesem Stadium des Verfahrens zusetzen.
Die Vorzüge des oben beschriebenen Verfahrens sind einleuchtend. Man erhält auf die beschriebene Weise nicht nur einen Gummi, der frei von leicht zersetzlichen freien Eiweißstoffen ist, sondern man erreicht dabei auch die Fällung in einer Vollkommenheit, wie sie bei den bisher gebräuchlichen Methoden nicht oder nur bei Anwendung besonders kostspieliger Fällmittel zu erzielen war. Ein weiterer Vorzug dieses Verfahrens besteht auch darin, daß der koagulierte Gummi keine sauren Bestandteile enthält, die sich in sehr vielen Fällen hartnäckig dem Auswaschen entziehen und ebenfalls häufig die Ursache von Zersetzungserscheinungen sein können.
Der nach dem vorliegenden Verfahren gewonnene Gummi zeigt eine ganz ausgezeichnete Haltbarkeit. Auch nach längerer Lagerung wird er weder klebrig noch hart. Der Kautschuk besitzt einen hervorragenden Nerv und eine besonders gute Vulkanisierfähigkeit.
In manchen Fällen empfiehlt es sich, mit dem Alkali oder den äquivalent wirkenden Substanzen gleichzeitig auch ein Antiseptikum, Kreosot, Phenol, Formalin o: dgl. den Milchsäften zuzusetzen.

Claims (5)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Abscheidung des Kautschuks, der Guttapercha oder Balata u. dgl. aus den diese Gummiarten führenden Milch-. saften, darin bestehend, daß man den Milchsäften zunächst ein Alkali oder eine andere zur Bildung wasserlöslicher Salze geeignete, äquivalent wirkende Substanz zusetzt und die Fällung der festen Bestandteile der Milchsäfte durch, den nachträglichen Zusatz von Erdalkali-, Erd-, . Schwermetall- u. dgl. Salzen oder äquivalent wirkende Substanzen oder Mischungen dieser Verbindungen bewerkstelligt.;
2. · Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, darin bestehend, daß man die Erdalkali-, Erd-, Schwermetallsalze o.dgl. durch die Hydroxyde oder Oxyde der Erdalkali-, Erd- oder Schwermetalle bei der Fällung der vorher mit einem Alkali o. dgl. versetzten Milchsäften ersetzt, oder daß man den Milchsäften das Alkali o. dgl. gemeinsam mit den genannten Oxyden oder Hydroxyden zusetzt.
3. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Ansprüchen 1 und 2, darin bestehend, daß man die Milchsäfte vor, während oder nach dem Zusatz des Alkalis o. dgl. bzw. der Fällmittel mit einem die feine Verteilung ermöglichenden Emulgierungsmittel (Seife, Eiweißstoffe u. dgl.) innig verrührt.
4. Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens nach Ansprüchen 1 bis 3, darin bestehend, daß man den Milchsäften in irgendeinem Stadium des Vei-fahrens Entfärbungsmittel zusetzt.
5. Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens nach Ansprüchen 1 bis 4, darin bestehend, daß man die Fällung des Gummis in Gegenwart eines Antiseptiküms (Kreosot, Phenol, Formalin ο. dgl.) vornimmt.
DENDAT259253D 1912-06-11 Active DE259253C (de)

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