DE662364C

DE662364C - Verbesserung der Haftfaehigkeit von zu verstaeubenden oder in Spritzbruehen zu suspendierenden Pflanzenschutzmitteln

Info

Publication number: DE662364C
Application number: DEI54286D
Authority: DE
Inventors: Dr Michael Erlenbach; Dr Kaspar Pfaff
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1936-02-09
Filing date: 1936-02-09
Publication date: 1938-07-12

Description

Verbesserung der Haftfähigkeit von zu verstäubenden oder in Spritzbrühen zu suspendierenden Pflanzenschutzmitteln An Pflanzenschutzmittel werden bezüglich Klebkraft und Haftfähigkeit große Anforderungen gestellt, da sie auf den behandelten Pflanzenteilen allen Witterungseinflüssen längere Zeit standhalten sollen. Zur Verbesserung von Stäubemitteln und Spritzbrühen ist bereits eine große Anzahl von Verstärkungsmitteln vorgeschlagen worden. Es ist auch bereits bekannt, Harze für den genannten Zweck zu verwenden, und zwar sowohl gelöst in z. B. Sprit oder Äther als auch in Form ihrer Alkalisalze. Diese Art der Harzverwendung hat sich jedoch nicht in der Praxis bewährt, weil die Alkalisalze sich nur in der Wärme lösen und weil mit hartem Wasser flockige Ausscheidungen der Calciumsalze erfolgen.
Es wurde nun gefunden, daß sich oxäthylierte Harze natürlicher und synthetischer Herkunft sehr ,gut als Zusatzstoffe zu Pflanzenschutzmitteln eignen. In Frage kommen alle recenten, recent-fossilen und fossilen natürlichen Harze, die freie OH-Gruppen enthalten., z. B. Kolophonium, Bernstein oder Kopal, wie auch Harze synthetischer Herkunft, z. B. die Kondensationsprodukte von Phenolen, Kresolen usw. mit Formaldehyd (vgl. österreichische Patentschrift 139 855) bzw. deren Umsetzungsprodukte mit Säuren, wie Monochloressigsäure. -Auf die genannten Harze l.äßt man so viel Äthylenoxyd einwirken, daß beginnende bis klare Wasserlöslichkeit erzielt wird. Bei Kolophonium genügt die Einführung von 8 bis 1q. MOI Äthylenoxyd je nach dem gedachten Verwendungszweck. Die erhaltenen oxäthylierten Produkte verbessern die Haftfähigkeit und erhöhen auch die Netz- und Schwebefähigkeit der anzuwendenden Pflanzenschutzmittel. Die Netz- und Schwebefähigkeit wird besonders erhöht durch Zusatz der gut wasserlöslichen Produkte, z. B. des Einwirkungsproduktes von i¢ Mol Äthylenoxyd auf Abietinsäure. Die Haftfähigkeit wird besonders durch Zusatz der niedriger oxäthylierten Stoffe mit gerade beginnender Wasserlöslichkeit, z. B. des Einwirkungsproduktes von 8 Mol Äthylenoxyd auf Abietinsäure, verbessert. Die Verwendung der Harze in oxäthylierter Form hat den Vorteil, daß die Lösungen sehr leicht mit kaltem und hartem Wasser hergestellt werden können, ohne daß durch Abscheidung von Calciumsalzen Verluste eintreten. Die Wirkung dieser Stoffe wird noch erheblich gesteigert durch Lösung von nicht oxäthylierten Harzen natürlichen oder künstlichen Ursprungs in den oxäthylierten Verbindungen. Beispielsweise kann man eine Lösung von 2o Teilen Kolophonium in 8o Teilen oxäthylierten Kolophoniums vorteilhaft verwenden. Dabei hat sich überraschenderweise gezeigt, daß diese Harzlösungen in Verbindung mit den Pflanzenschutzmitteln leicht mit Wasser angeteigt werden können.
Es ist bereits bekannt, Ölspritzmitteln, d. h. Schädlingsbekämpfungsmitteln, die eine Ölemulsion und fungicid wirkende Stoffe enthalten, oxäthylierte Verbindungen als Emulgiernüttel zuzusetzen, deren Wirkung darauf beruht, daß sie sich in dem öl auflösen; die Suspension insekticider Stoffe in derartigen Lösungen wird für den Gebrauchszweck mit Wasser angerührt, wobei die oxäthylierten Verbindungen ihre emulgierende Wirkung entfalten. - Im Gegensatz dazu weisen die nach dem hier beschriebenen Verfahren erhältlichen Pflanzenschutzmittel die Eigenschaft auf, daß sie ohne weiteres in eine wässerige Suspension gebracht werden können; und daß die oxäthylierten Verbindungen sich auf das dispergierte insekticide Mittel niederschlagen und auf diese Weise eine Erhöhung der Haftfähigkeit des letzteren auf der Pflanze bewirken. . ' Beispiele i. 92,5 Teile Calciumarsenat mit 435°/o Ase O5-Gehalt werden mit 7,5 Teilen des Einwirkungsproduktes von 12 Mol Äthylenoxyd auf i Mol Abietinsäure oder mit 7,5 Teilen des Gemisches aus 8o Teilen mit 14- 112o1 Äthylenoxyd behandelter Abietinsäure Lund 2o Teilen Kopal innig vermischt. In o,4o/oiger wässeriger. Suspension besitzen diese Mischungen ausgezeichnete Schwebe- und Haftfähigkeit. -2. Man oxäthyliert i Mol eines durch alkalische Kondensation von Phenol mit ' Forrnaldehy d gewonnenen Resols mit 8 Mol -ithylenoxyd. In dem erhaltenen Reaktionsprodukt löst man 15 Teile Phenol-Formaldehyd-Harz oder auch Holzharz. Darauf vermischt man 95 Teile Kupferoxychlorid mit 5 Teilen der bereiteten Lösung. Man erhält so ein Schädlingsbekämpfungsmittel, das sich in o,2- bis o,4o/oiger wässeriger Aufschwemmung besonders zur Bekämpfung von Fusicladium, Peronospora u. dgl. @Kräükheiten eignet und sich durch hervorragende Haftfähigkeit auszeichnet.
3. 97,.5 Teile Bleigrsenat werden mit 2,5 Teilen des Reaktionsproduktes aus i Mol Holzharz und 12 Teilen Äthylenoxyd gleichmäßig imprägniert. Das erhaltene Mittel eignet sich besonders durch seine gute Haftfähigkeit zur Vernichtung fressender Schädlinge im Obstbau.

Claims

PATENTANSPRUCH' Verwendung oxäthylierter Harze natürlicher oder synthetischer Herkunft, in denen gegebenenfalls nicht oxäthylierte Harze natürlichen oder künstlichen Ursprungs gelöst sind, zur Verbesserung der Haftfähigkeit von zu verstäubenden oder in Spritzbrühen zu suspendierenden Pflanzenschutzmitteln.