DE492497C - Verfahren zur Vernichtung von Unkraut - Google Patents

Verfahren zur Vernichtung von Unkraut

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DE492497C
DE492497C DEH107782D DEH0107782D DE492497C DE 492497 C DE492497 C DE 492497C DE H107782 D DEH107782 D DE H107782D DE H0107782 D DEH0107782 D DE H0107782D DE 492497 C DE492497 C DE 492497C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N25/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, characterised by their forms, or by their non-active ingredients or by their methods of application, e.g. seed treatment or sequential application; Substances for reducing the noxious effect of the active ingredients to organisms other than pests
    • A01N25/02Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, characterised by their forms, or by their non-active ingredients or by their methods of application, e.g. seed treatment or sequential application; Substances for reducing the noxious effect of the active ingredients to organisms other than pests containing liquids as carriers, diluents or solvents
    • A01N25/04Dispersions, emulsions, suspoemulsions, suspension concentrates or gels

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Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 24. FEBRUAR 1930
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
M492497 KLASSE 451 GRUPPE
Dr. Felix Hebler in Hannover-Waldhausen
Verfahren zur Vernichtung von Unkraut Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. August 1926 ab
Zur Vernichtung von Unkraut sind wesentlich zwei Verfahren bekannt. Entweder löst man das Vertilgungsmittel in Wasser und bringt die Lösung auf die zu reinigenden Flächen oder aber man verstäubt die gepulverten Vertilgungsmittel. Letzteres Verfahren wird bisher in allen den Fällen angewendet, in denen das Vertilgungsmittel nicht oder schwer wasserlöslich ist.
Bezüglich der Wirksamkeit dieser beiden Verfahren ließ sich durch angestellte Feldversuche ermitteln, daß die echt löslichen, in Lösung aufgebrachten Vertilgungsmittel, wie z. B. Eisenchlorid, Zinksulfat, arsenige Säure, Natriumfluorid, Natriumehlorat u. a. m., in kurzer Zeit, meist nach einigen Tagen, zu einer Verfärbung und mehr oder minder raschen Vernichtung der oberirdischen Pflanzenteile führen, daß aber die Wirkung keine nachhaltige ist. Sobald die Lösung fortgeschwemmt bzw. aus dem Boden ausgewaschen ist, schlagen die unterirdischen Pflanzenteile wieder aus, oder es siedeln sich neue Pflanzen an, die nun in ihrem Wachstum nicht mehr gehemmt sind, so daß man gezwungen ist, einige Wochen nach der ersten Anwendung erneut das \7'ertilgungsmittel aufzubringen. Man versuchte, diesen Mißstand dadurch zu beheben, daß man pflanzenschädigende, meist wasserunlösliche Stoffe, z. B. Kalk, Chlorkalk, Eisenoxyd/ Kalkstickstoff, aber auch entwässertes Ferrosulfat, Kainit, Zinksulfat u. a. m. in trockner Form· als Pulver aufstäubte, wodurch man eine meist zwar weniger prompt einsetzende, dafür aber länger anhaltende Wirkung erzielte.
Das Verfahren" des trockenen Aufstäubens hat nun eine Reihe Nachteile. Einmal ist die Dosierung schwierig, bei heftigem Wind läßt es sich überhaupt nicht ausführen; weiterhin ist man von Regenfällen abhängig. Dem sucht zwar das Verfahren durch vorheriges Betauen der in Frage kommenden Felder entgegenzuwirken, doch wird das Verfahren dadurch noch umständlicher. Des weiteren ist das trockene Aufstäuben schon an und für sich eine sehr unangenehme, auf großen Strecken (z. B. Bahngleisen) überhaupt kaum durchführbare Maßnahme, die auch mit großer Materialvergeudung verbunden ist. Nach eigenen Versuchen braucht man bei gleichen Flächen etwa 20- bis 4omal mehr Substanz von einem trockenen Unkrautvertilgungsmittel als von einem naß aufgebrachten. Die unzweifelhaft länger anhaltende AVirkung der trocken aufgebrachten Vertilgungsmittel wird somit durch eine Reihe von unwirtschaftlichen, mit Verlusten an Material und Zeit verknüpften Maßnahmen erkauft.
Die vorliegende Erfindung bezweckt Ausnutzung der besseren Wirkung der trocken aufgebrachten, länger wirksamen Substanzen ohne die Nachteile der trocknen Aufstäubung. Die Lösung wurde erfindungsgemäß gefunden durch Überführen des unlöslichen Vertil- g5 gungsmittels in den kolloiden Zustand, wodurch einerseits der unlösliche Charakter dieser Substanzen und damit die lang anhal-
tende Wirksamkeit gewahrt blieb, andererseits die Möglichkeit gegeben wurde, sie in Form wäßriger Suspensionen kolloidaler Lösungen in der gleichen Weise wie jede andere echte Lösung" "aufzubringen. Darüber hinaus wurde durch die feine Zerteilung eine größere Wirksamkeit der dispergiert.en Vertilgungsmittel erzielt, wodurch eine erhebliche Substanzersparnis erreicht wurde. Außerdem ίο fallen die Verluste durch Verwehen und Verstäuben gleichfalls fort. Durch Aufbringen wäßriger Suspensionen von schwer löslichen Unkrautvertilgungsmitteln, z. B. von Metalloxyden oder -hydroxyden oder -salzen, insbesondere von Arsen (Arsenkörper), .mirde «ine bezüglich der Dauer ähnliche Wirkung erreicht wie bei den trocken aufgestäubten Vertilgungsmitteln. Es empfiehlt sich indessen, zur Erreichung einer schnelleren Wirkung vorher o:der gleichzeitig ein echt lösliches Salz (NaF, As2O3, NaClO3) anzuwenden, so daß sofortige Schädigung mit anhaltender Wirksamkeit verbunden wird. Man erreicht nach diesem Verfahren mit einmaligem Besprengen dieselbe Wirkung wie mit zwei- oder dreimaliger Behandlung mit echt gelösten Salzen. Das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung erspart somit Zeit und Material und ist technisch leicht zu handhaben, eignet sich also vor allem für die Unkrautvertilgung auf weiten Strecken, z. B. Bahngleisen.
Die Verwendung kolloider Metalle zur Bekämpfung von Parasiten, also von tierischen Schädlingen, sowie zur Imprägnierung und Appretur von Holz, Geweben, für Gerbereizwecke usw., ist bereits bekannt. Derartige Präparate werden u. a. als Pflanzenschutzmittel verwendet, wobei wesentliches Erfordernis derselben ist, daß sie die Pflanzen an sich nicht schädigen. Die Verwendung geeigneter Metallsuspensionen zur Vernichtung unliebsamen Pflanzenwuchses ist dagegen neuartig und Gegenstand vorliegender Erfindung. Kolloide Lösungen sind labile Systeme, außerdem bedeutet das als Dispersionsmittel vorhandene Wasser unnötigen Ballast beim Versand. Zur Frachtersparnis und zur Erzielung größerer Haltbarkeit empfiehlt sich demnach teilweiser oder völliger Wasserentzug, der bei genügend großem Zusatz an Schutzkolloiden oder Peptisatoren nach den Regeln der Kolloidtechnik unbedenklich vorgenommen werden kann. Als Schutzstoffe bzw. Peptisatoren eignen sich insbesondere Sulfitablauge, Natronzellstoffextrakt, Alkalihumate, gallert- und schleimgebende Substanzen, Leim, Algen, Pflanzengummi u. a. m. Zur Kolloidisierung sind an sich alle \rerfahren geeignet, seien sie Dispersions- oder Kondensationsverfahren. Benutzt man Mineralien als Ausgangsprodukt, so empfiehlt sich nasse Vermahlung nach Zugabe eines Peptisators.
Das Verfahren sei durch folgendes Beispiel veranschaulicht.
Beispiel
2 kg Arsenkörper werden durch Vermählen mit 4 kg Sulfitablauge kolloidisiert, worauf ι kg fein gepulverte arsenige Säure zugemischt wird. Die schonend zur Trockne gebrachte Lösung ergibt ein braunes Pulver, das in 1 cbm Wasser gelöst auf 100 qm verunkrautete Fläche aufgebracht wird.
Je nach der Witterung tritt nach 1 bis 3 Tagen Braunfärbung des Unkrautes ein, dem bald völliges Absterben folgt. Die Wirkung hält mindestens eine Vegetationsperiode an.
Statt Arsenkörper können andere wasserunlösliche, statt arseriiger Säure" ändere wasserlösliche Unkrautvertilguiiigsinittel verwendet werden.

Claims (3)

Patentansprüche :
1. Verfahren zur Vernichtung von Unkraut, dadurch gekennzeichnet, daß in Wasser schwer lösliche Unkrautvertilgungsmittel als Suspension oder kolloide Lösung zur Anwendung gebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Suspension bzw. kolloiden Lösung gegebenenfalls nach Zugabe geeigneter Peptisatoren (bzw. Schutzkolloiden) auf beliebige Weise Wasser entzogen und das Präparat als Paste oder feste Masse, gegebenenfalls als Pulver in den Handel gebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das suspendierte bzw. kolloide Vertilgungsmittel mit einem echt löslichen Vertilgungsmittel kombiniert verarbeitet oder angewendet wird.
DEH107782D 1926-08-27 1926-08-27 Verfahren zur Vernichtung von Unkraut Expired DE492497C (de)

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DE (1) DE492497C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1015643B (de) * 1955-07-12 1957-09-12 Pechiney Prod Chimiques Sa Chlorathaltige Unkrautvertilgungsmittel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1015643B (de) * 1955-07-12 1957-09-12 Pechiney Prod Chimiques Sa Chlorathaltige Unkrautvertilgungsmittel

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