DE534791C - Verfahren und Mittel zum Beizen von Saatgut - Google Patents

Verfahren und Mittel zum Beizen von Saatgut

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DE534791C DES85029D DES0085029D DE534791C DE 534791 C DE534791 C DE 534791C DE S85029 D DES85029 D DE S85029D DE S0085029 D DES0085029 D DE S0085029D DE 534791 C DE534791 C DE 534791C
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  • Verfahren und mittel zum Beizen von Saatgut Zum Beizen von Saatgut sind schon seit langem Kupferverbindungen - in Gebrauch, z. B. Kupfervitriol, zur Bekämpfung des Weizensteinbrandes. Diese Kupferbeizen haben jedoch einen unsicheren Erfolg, dererklärlich ist, weil die Sporen, z. B. die des Steinbrandes, nicht abgetötet werden, sondern nur an der Keimung verhindert werden, solange Kupferverbindungen anwesend sind. Im Boden werden nun die Kupfersalze zum Teil wieder ausgewaschen, und die Sporen beginnen zu keimen. Im Laboratorium läßt sich durch Auswaschen mit verdünnten Säuren eine restlose Wiederbelebung der Sporen erzielen, die vorher mit den bisher bekannten Kupferbeizen behandelt worden sind.
  • Man beizt daher in neuerer Zeit mit Quecksilberverbindungen, obgleich sie teuer und giftig sind, weil bei ihnen die Sporen durch Auswaschen des Beizmittels nicht in demselben Maße wieder belebt werden wie bei Verwendung von Kupferverbindungen.
  • Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung ist der grundsätzliche Nachteil der bisher bekannten Kupferbeizen beseitigt.
  • Das Verfahren besteht darin, daß man Kupferverbindungen in Gegenwart von Rhodanverbindungen zur Einwirkung auf das Saatgut bringt.
  • Bei einem bekannten Verfahren, bei dem Kupferverbindungen und Rhodanverbindungen verwendet werden, wird unter Bedingungen gearbeitet, bei denen sich Kupferrhodanid bildet, und zwar in Gegenwart von erheblichen Mengen von Oxydationsmitteln, die einen übergang des Kupferrhodanids in Kupferrhodanür ausschließen.
  • Gemäß der Erfindung wird dagegen unter Bedingungen gearbeitet, bei denen gerade eine Bildung von Kupferrhodanür gesichert wird. Es ist bekannt, daß Kupferrhodanid die Neigung hat, in Kupferrhodanür überzugehen, besonders in Gegenwart von Reduktionsmitteln. Wenn man also gemäß der Erfindung ein Kupfersalz, z. B. Kupfervitriol, in Wasser löst und ein Rhodansalz hinzusetzt, so erhält man eine an sich bekannte Lösung, aus der sich unter geeigneten Bedingungen Kupferrhodanür abzuscheiden vermag. Solche Bedingungen sind bei der Verwendung der Lösung als Beizmittel infolge der Anwesenheit der organischen Substanz in der Hülle des Getreidekorns gegeben. Eine vorzeitige Ausscheidung von Kupferrhodanür in Abwesenheit von Reduktionsmitteln läßt sich durch Zusatz von Säuren oder sauren Salzen vermeiden oder doch in praktisch ausreichendem Maße verzögern.
  • Es hat sich ergeben, daß die erwähnte Lösung hervorragend fungizid wirkt und die damit behandelten Sporen überraschenderweise durch Auswaschen mit verdünnter Säure nicht wieder belebt werden.
  • Die hervorragende Wirkung des Mittels auch gegenüber dem als Beizmittel bereits vorgeschlagenen fertig gebildeten festen, verhältnismäßig schwer löslichen KupferrhodanÜr läßt sich möglicherweise dadurch erklären, daß . das Kupferrhodanür bei der Arbeitsweise gemäß der Erfindung im statu nascendi zur Wirkung kommt.
  • Bei Verwendung eines Gemisches von Kupfer- und Rhodansalzen als Trockenbeize treten ähnliche Verhältnisse bei Zutritt der Bodenfeuchtigkeit ein.
  • Die fungizide Wirksamkeit des neuen Beizmittels ist so groß, daß z. B. Steinbrandsporen nach einer halbstündigen Beize mit einer Lösung, die o,oo8 °% Kupfer enthält, noch endgültig abgetötet werden, so daß auch Auswaschen mit Säure sie nicht wieder belebt. Da erst Lösungen mit o, i % Kupfer die Keimenergie des Weizens zu vermindern anfangen, so ist der therapeutische Index bedeutend günstiger als bei den bekannten Quecksilberbeizen.
  • Eine Ausführungsform des Verfahrens besteht in der Behandlung des zu schützenden Gutes mit Lösungen von Kupfer- und Rhodanverbindungen nacheinander, wobei es gleichgültig ist, welche Verbindung zuerst zur Einwirkung gebracht wird.
  • Das Beizen des Saatguts kann in den bekannten Arten erfolgen, indem man das Saatgut in die Beizflüssigkeit taucht oder mit ihr benetzt oder befeuchtet.
  • Bei einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens als Trockenbeize für Saatgut mischt man entwässertes Kupfersalz, z. B. Kupfersulfat, mit trockenem Rhodankalium. Dabei hat sich überraschenderweise gezeigt, daß keine Reaktion zwischen beiden Verbindungen eintritt, solange keine Feuchtigkeit hinzukommt. Solche Trockenbeizen sind also haltbar. Sie können mit anderen Stoffen zur Streckung, zur Verbesserung der Haftfähigkeit usw. gemischt werden. Die Reaktion und Beizung tritt bei dem trocken gebeizten Saatgut ein, wenn nach der Aussaat Bodenfeuchtigkeit hinzutritt.
  • Ein großer Vorteil der neuen Beize ist ihre praktische Ungiftigkeit, was besonders für die Trockenbeize wichtig ist, bei der die giftigen Quecksilberpräparate zu besonderen lästigen Vorsichtsmaßregeln zwingen.
  • Ferner ist der Preis der Kupferrohdanbeize niedriger als der von Quecksilberbeizen. Mit der neuen Beize behandeltes Saatgut kann auch infolge ihrer praktischen Ungiftigkeit wieder zu Futterzwecken benutzt werden. Beispiele i. Naßbeize. Man löst in ioo 1 Wasser zuerst 125 g Rhodankalium und dann 125 g Kupfervitriol. In diese Lösung taucht man das Saatgut ein. Es wird dann in bekannter Weise getrocknet und ist fertig zur Aussaat.
  • Statt das Saatgut einzutauchen, kann man es auch mit einer zweckmäßig konzentrierteren Beizlösung befeuchten. Zur Benetzungsbeize nimmt man z. B. etwa io 1 auf ioo kg Weizen, der dann an der Luft etwas nachtrocknen muß. Bei der sogenannten Kurzbeize verwendet man z. B. nur etwa 21 auf ioo kg Weizen. Das Saatgut ist dann sofort drillfähig.
  • Man kann auch das Saatgut mit Lösungen von Rhodankalium und Kupfervitriol nacheinander in beliebiger Reihenfolge behandeln.
  • 2. T r o c k e n b e i z e. Man vermahlt entwässertes, weißes Kupfersulfat und trockenes Rhodankalium je für sich zu feinen Pulvern. Zur Erleichterung des Mahlens setzt man gegebenenfalls Talkum o. dgl. zu. Dann mischt man 8 Teile feingemahlenes Kupfersulfat, io Teile feingemahlenes Rhodankalium und 2o Teile Talkum. Ist beim Mahlen bereits Talkum zugesetzt, so wird dessen Menge beim Mischen berücksichtigt. Mit 300 g der so erhaltenen Trockenbeize behandelt man ioo kg Weizen in geeigneten Trockenbeizvorrichtungen. Das Korn ist damit zur Aussaat fertig.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Beizen von Saatgut durch gemeinsame Einwirkung von Kupfer- und Rhodanverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Komponenten in solchen Mengenverhältnissen auf das Saatgut zur Einwirkung gebracht werden, daß sich aus ihrer Lösung Kupferrhodanür abzuscheiden vermag.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Kupfer- und Rhodanverbindungen in Lösung nacheinander in beliebiger Reihenfolge zur Einwirkung gebracht werden.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung einer Trockenbeize für das Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die wenn erforderlich getrockneten Kupferverbindungen mit Rhodanverbindungen gemischt werden, gegebenenfalls unter Zusatz anderer Stoffe.
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