DE456556C - Verfahren zur Erhoehung der Keimfaehigkeit von Saatgut - Google Patents

Verfahren zur Erhoehung der Keimfaehigkeit von Saatgut

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DE456556C
DE456556C DEF45859D DEF0045859D DE456556C DE 456556 C DE456556 C DE 456556C DE F45859 D DEF45859 D DE F45859D DE F0045859 D DEF0045859 D DE F0045859D DE 456556 C DE456556 C DE 456556C
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  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

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  • Verfahren zur Erhöhung der Keimfähigkeit von Saatgut. Die Frage des Beizens von Saatgut zum Schutze gegen Pilzschädlinge spielt bekanntlich in der Landwirtschaft eine große Rolle. Es sind nun- die verschiedensten Mittel empfohlen und angewandt worden, um Saatgut in wirksamer Weise zu beizen. Viele von diesen Mitteln sind auf Grund ihrer fungiziden Wirkung recht geeignet, selbst bei kurzer Einwirkung auf das Saatgut in verdünnter Lösung Sporen der verschiedensten Getreideschädlinge, Pilze, wie Ustilago und Tilletiaarten, vollständig abzutöten. Die meisten von diesen Mitteln haben aber den sehr unangenehmen Nachteil, daß sie die Keimfähigkeit des Saatgutes mehr oder weniger erheblich beeinträchtigen. Schon eine Verlangsamung der Keimfähigkeit ist von Nachteil, denn j e länger das ungekeimte Saatkorn im Boden liegt, um so mehr ist dasselbe einer eventuellen Bodeninfektion ausgesetzt.
  • Es wurde nun gefunden, daß eine Behandlung der Saat mit recht geringen Mengen der verschiedensten organischen Arsenverbindungen, und zwar mit oder ohne Kombination mit den zur Saatbeize zu verwendenden Mitteln, die Keimfähigkeit des Saatgutes in auffällig günstiger Weise zu beeinflussen vermag. Die organischen Arsenverbindungen sind nämlich, wie gefunden wurde, nicht nur nicht Keimlingsgifte, sondern vielmehr direkte Keimanreizungsmittel. Die Keim- und Triebkraft der Saat wird durch eine Behandlung mit äußerst verdünnter Arsenlösung so vorteilhaft beeinflußt, daß sich dieselbe, selbst wenn sie durch das Beizen mit einem die Keimfähigkeit herabsetzenden Beizmittel, wie beispielsweise Formaldehyd oder von größeren Mengen Halogenphenole, z. B. dem Trihalogenphenol oder dem höher halogenierten Phenol, beeinträchtigt sein sollte, hinsichtlich ihrer Keimfähigkeit so verhält, als wenn das Saatgut völlig unbehandelt gewesen wäre. Eine derartige vorteilhafte Arsenbehandlung zur Erhöhung der Keimfähigkeit der Saat kann auch mit solchem Saatgut vorgenommen werden, welches durch besonders langes Lagern oder durch Erhitzen in seiner Keimfähigkeit gelitten hat. Von Arsenkörpern haben sich als besonders brauchbar erwiesen die Phenylarsinsäure und deren Derivate und Salzlösungen des Dimethyl-amino-arsenobenzols. Die praktische Ausführung einer derartigen Saatbeize unter Mitverwendung einer Arsenlösung kann nach dem bekannten Sprüh- oder Tauchverfahren oder auch dem Trockenbeizverfahren vorgenommen werden, wobei man je nach der Wahl der betreffenden Arsenverbindungen die Konzentration der Lösung variiert.
  • Das Verfahren selbst wird in der für das Beizen von Getreide bekannten Weise ausgeführt. Der Erfolg des Beizens an Gerste und Weizen geht aus den nachstehenden Tabellen hervor. roo Gerstenkörner wurden mit der aus der Tabelle ersichtlichen Konzentration und Beindauer nach dem Tauchverfahren gebeizt, getrocknet und sodann in Kästen in Erde zum Keimen ausgelegt. Die Erde bestand aus 2/3 sandiger Lehmerde und 11, abgelagerter 1Vlistbeeterde. Die Körner waren mit einer Erdschicht von 3 cm bedeckt. Die viermalige Wiederholung des Versuches ergab im Durchschnitt folgende Resultate i. Triebkraftversuche an Gerste (Heils Frankengerste).
    Konz. der Aufgelaufene Keime am
    Präparate Beinflüssig- Beindauer - --
    keit in
    Prozenten 5. Tag ( 6. Tag ' g. Tag I i i. Tag
    Wasser. . ..... . . . . . . . . . . . . . - i/2 Stunde 44,5 ' 82,5 84,5 ' 86,5
    Salvarsan (m, m-Diamino-p-p-di-
    oxyarsenobenzol) . . . . . . . . . . . . 0,1 112 - 68 88 89 90,5
    3-Amino-4-oxyphenylarsinsäure. . o,1 i/2 - 62 84,5 86 ! 88
    i
    3-Amino-4-oxyphenylarsinsäure. . 0,2 1/2 - 64 84 86 . 87
    3-Nitrooxyphenylarsinsäure ..... 0,1 1/2 - 54 87 88,5 89,5
    Äntrachinonyl-i-i-arsinsäure .... 0,1 1/2 - 45 84 86 86
    p-Aminophenylarsinoxyd ....... 0,025 1/2 - 45 84 85 ' 88
    Aus diesen Versuchszahlen ergibt sich, daB am fünften Tage die Zahl der aufgelaufenen Keime des mit organischen Arsenkörpern gebeizten Saatgutes teilweise erheblich über derjenigen des mit Wasser behandelten Saatgutes liegt. Auch an den nächsten Beobachtungs- beziehungsweise Zähltagen haben sich fast durchweg Zahlen ergeben, die über denjenigen der Wasserbeizung liegen. 2. Triebkraftversuche an Weizen (Siegerländer Landweizen). Die Art der Versuchsdurchführung war dieselbe wie bei den Gersteversuchen.
    Konz. Aufgelaufene Keime am:
    Präparate Beindauer
    in Prozenten 5. Tag 6. Tag g. Tag i i. Tag
    I I , '
    Wasser...................... - i Stunde 45 90 93 ioo
    Arsanilsäure . . .. .. . . ... .. . .. . 0,2 = - 6o 1 97 j . 97 ioo
    Acetylarsanüsaures Natrium .... 0,2 .1 - 76 98 98 ioo
    3. Keim- und Triebkraftversuche an Weizen. Die Versuchsausführungzbezüglich der Triebkraftbestimmung war dieselbe wie bei i. und'2. ; für die Bestimmung der Keimkraft wurde die übliche Methode im Sandbett angewendet.
    Keim- Keim- Trieb- Trieb-
    Präparate energie kraft energie kraft
    Präparate inProzenten Beindauer nach nach nach nach
    3 Tagen io Tagen 6 Tagen io Tagen
    Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . - i Stunde 52 95.5 27 49
    Salvarsan (m, m-Diamino-p-p-di-
    oxyarsenobenzol) . . . . . . . . . . . . 0,1 1 - 81 96 69,5 82
    Phenylarsinsäure.............. 0,1 1 - 9o 98 69,5 78
    Auch aus diesen Versuchen ergibt sich eine günstige Beeinflussung von Keim- und Triebkraft durch die organischen Arsenpräparate. Für die Durchführung einer Beizung mit einem kombinierten Mittel aus einem arsenhaltigen Stoff mit Metallfungiziden sind folgende Mischungen geeignet: 1. 35 Teile Kupfervitriol, 5 - Phenylarsinsäures Natrium, 6 - Ouecksilberchlorid, 14 - Natriumchlorid, .:1o - Benzylnaphthalinsulfosaures Natrium, Soda: =. 35 Teile Kupfervitriol, 5 - Phenylarsenoxyd, io - Chlorphenolquecksilber, 12 - Soda, .4o - Naphtholpersulfosaures Natrium. Mit vorstehenden Mischungen kann das Saatgut, so z. B. von Roggen, Weizen, Gerste und Hafer, mit o,z5prozentiger Konzentration im Tauchverfahren oder o,5prozentiger Konzentration im Benetzungsverfahren gebeizt werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erhöhung der Keimfähigkeit von Saatgut, darin bestehend, daB man das Saatgut mit organischen Arsenverbindungen .behandelt.
  2. 2. Ausführungsforrn des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB die Arsenbeizung mit der Beizung mit einem fungizid wirkenden Mittel verbunden wird.
DEF45859D 1919-12-16 1919-12-16 Verfahren zur Erhoehung der Keimfaehigkeit von Saatgut Expired DE456556C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE973978C (de) * 1948-10-02 1960-08-11 Albert Ag Chem Werke Verfahren zur Steigerung der Ernteertraege von Kulturpflanzen
DE974693C (de) * 1948-10-02 1961-04-13 Albert Ag Chem Werke Verfahren zur Behandlung von Saat- und Pflanzgut zwecks Steigerung der Ernteertraege

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE973978C (de) * 1948-10-02 1960-08-11 Albert Ag Chem Werke Verfahren zur Steigerung der Ernteertraege von Kulturpflanzen
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