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Insektenvertilgungs mittel.
In dem Patent Nr. 102558 ist ein Verfahren beschrieben, nach dem man Wolle, Pelze u. dgl. dadurch gegen Mottenfrass schützen kann, dass man sie mit chemischen Verbindungen behandelt, welche die Gruppe
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(wobei X Stickstoff oder Kohlenstoff, Y Stickstoff, Kohlenstoff oder ein Ring sein kann) enthalten. Bei diesem Verfahren wirken die beschriebenen Verbindungen frassabschreckend auf die Mottenraupen, so dass die behandelten Stoffe nicht angefressen werden. Weiter sind durch die amerikanische Patentschrift Nr. 1982681 Diazoamidoverbindungen bekannt, welche entweder Sulfosäure-oder Carboxylgruppen enthalten. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass derartige Verbindungen, auch in der hohen Konzentration von 1% angewandt, bei der Raupenbekämpfung unwirksam sind.
Es wurde nun gefunden, dass solche Diazoamidoverbindungen, die keine Sulfosäure-und C, trboxylgruppen enthalten, sich zur Bekämpfung und Vergiftung von Insekten oder Raupen, wie z. B. von Goldafterraupen, Ringelspinnerraupen, Schaben u. a. Schädlingen, besonders gut eignen.
Ein in üblicher Art mit den genannten Verbindungen behandeltes Futter wird von den Tieren ohne weiteres gefressen, u. zw. in der gleichen Menge wie unbehandeltes Futter. Dabei wirken die Diazoamidoverbindungen schon in geringen Mengen sehr stark giftig auf die Schädlinge ein und töten sie ab.
Beispielsweise kann man ein Schabenvernichtungsmittel mit einem Gehalt von nur 2'5% Phenyldiazopiperidin (C6H5#N=NC2H10) herstellen. In die Schlupfwinkel der Schaben eingestreut, wird das Mittel sofort angenommen und führt zur Vernichtung der Tiere.
Als in gleicher Weise wirksam haben sich beispielsweise die folgenden Verbindungen erwiesen :
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phenyldiazo-piperidin.
Man kann derartige Verbindungen sowohl in der Form von Spritzmitteln wie auch in der Form von Stäubemitteln zur Anwendung bringen. Zur Verbesserung der Netz-und Haftfestigkeit können die üblichen Netzmittel, beispielsweise Salze hochmolekularer aromatischer Sulfosäuren, oxäthylierte Verbindungen, etwa oxäthylierte Phenole u. dgl., zugesetzt werden. Ausserdem kann es zweckmässig sein, inerte Substanzen, wie Schlämmkreide, Talkum oder Kaolin, beizumischen. Auch können Mischungen mit bekannten Frassgiften, z. B. mit C. J. lciumarsenat, oder mit bekannten Kontaktgiften, z. B. Nikotin, Pyrethrum oder Derris, hergestellt werden. Als Lockmittel kann Zucker, Honig, Amylacetat u. dgl. zugesetzt werden.
Die ausgezeichnete Wirkung eines derartigen Mittels zeigen die Ergebnisse der nachstehenden Versuche :
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<tb>
<tb> Zahl <SEP> der <SEP> Tot <SEP> nach
<tb> Mittel <SEP> Versuchstiere
<tb> Phillodromia <SEP> ger- <SEP> 2 <SEP> Tagen <SEP> 4 <SEP> Tagen
<tb> manica <SEP> in <SEP> Prozenten <SEP> in <SEP> prozenten
<tb> Univergiftetes <SEP> Futter <SEP> ...................... <SEP> 20 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> Vergleichsmittel <SEP> mit <SEP> 17% <SEP> Arsen <SEP> in <SEP> Form
<tb> von <SEP> Schweinfurtergrün <SEP> 20 <SEP> 10 <SEP> 40
<tb> Vergleichsmittelmit90% <SEP> Natriumfluorid.... <SEP> 20 <SEP> 10 <SEP> HO
<tb> Mittel <SEP> mit <SEP> 2-5% <SEP> Phenyldiazopiperidin......
<SEP> 20 <SEP> 40 <SEP> 100
<tb>
In gleicher Weise wirken die erfindungsgemässen Diazoamidoverbindungen auch auf fressende Raupen, wie aus dem im Vergleich mit Calcium- und Bleiarsenat durchgeführten Versuchen hervorgeht :
EMI2.2
<tb>
<tb> Angewandte <SEP> Zahl <SEP> der <SEP> Tot <SEP> nach
<tb> Mittel <SEP> Konzentration <SEP> Versuchstiere <SEP> 3 <SEP> Tagen <SEP> 6 <SEP> Tagen
<tb> 3 <SEP> Tagen <SEP> 6 <SEP> Tagen
<tb> in <SEP> Prozenten <SEP> Goldafterraupen <SEP> in <SEP> Prozenten <SEP> in <SEP> Prozenten
<tb> Calciumarsenat.............. <SEP> 0#4 <SEP> 20 <SEP> 40 <SEP> 70
<tb> Bleiarsenat................. <SEP> 0-4 <SEP> 20 <SEP> 45 <SEP> 80
<tb> Diazoamidobenzol.......... <SEP> 0'4 <SEP> 20 <SEP> 60 <SEP> 95
<tb> Diazoamidobenzol..........
<SEP> 1 <SEP> 20 <SEP> 70 <SEP> 100
<tb>
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arsenhaltigen Verbindungen, die wegen ihrer hohen Giftigkeit und wegen der Gefahr des Auftretens von Verbrennungen nur in ziemlich niedrigen Mengen angewandt werden können, die Diazoamidoverbindungen, als für die Pflanzen unschädliche und nur schwach giftige Substanzen, gefahrlos auch in höheren Konzentrationen Anwendung finden können.