DE479750C - Saatgutbeize - Google Patents

Saatgutbeize

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DE479750C
DE479750C DEW62291D DEW0062291D DE479750C DE 479750 C DE479750 C DE 479750C DE W62291 D DEW62291 D DE W62291D DE W0062291 D DEW0062291 D DE W0062291D DE 479750 C DE479750 C DE 479750C
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mercury
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rhodan
rhodanide
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  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

  • Saatgutbeize Es wurde gefunden, daß wässerige Lösungen von Rhodanverbindungen oder von --Rhodanverbindungen enthaltenden Stoffen, welche zwei oder mehrere Metalle enthalten, ausgezeichnete Mittel für die Desinfektion von Saatgat darstellen. U. a. haben sich z. B. Rhodanverbindungen, welche Kalium, Aluminium, Chrom, Eisen, Kupfer, Nickel, Quecksilber oder auch das Metalloid Arsen enthalten, als brauchbar erwiesen. Durch geeignete Kombinationen lassen sich die Eigenschaften und Wirkungen der Mittel nach verschiedenen Richtungen hin modifizieren. So läßt sich z. B. Eisenrhodanid mit Magnesiumrhodanid, Zinkrhodanid usw. vereinigen oder Quecksilberrhodanid mit Bleirhodanid, Silberrhodanid usw.
  • ZurHerstellungvonBeizennachderErfindung kann man z. B. wie folgt verfahren: I. Man fällt 57 Teile Aluminiumsulfat, in gi Teilen Wasser gelöst, mit gi Teilen Bariumrhodanid, ebenfalls in gi Teilen Wasser gelöst, und filtriert.
  • 2. ManerhitztiooTeileArseniksäureanhydrid mit41,5TeilenRhodankaliumundlöstinWasser. 3. Man fällt 44,8 Teile Chromalaun, in Wasser gelöst, mit 70,9 Teilen Bariumrhodanid.
  • 4. Man versetzt 3oo Teile einer ioprozentigen Eisenchloridlösung mit 3oo Teilen 83prozentiger Rhodankaliumlösung.
  • 5. Man löst Silbernitrat in konzentrierter Rhodankalium- oder Rhodanammoniumlösung. Die Lösungen nach den Beispielen r bis 5 können in entsprechender Verdünnung als Saatgutbeize verwendet werden, z. B. derart, daß je ioo g Lösung 0,3 9 Aluminium oder o,i g Arsen oder o,7 g Chrom oder o,i g Quecksilber oder o, 14 g Eisen oder o,6 g Silber enthalten.
  • 6. Man versetzt 8o Teile Eisenrhodanidlösung rniteinerLösungvon7TeilenMagnesiumrhodanid, gelöst in 2o Teilen Wasser, und 29 Teilen Zinkrhodanid, gelöst in 5o Teilen Wasser. Für den praktischen Gebrauch empfiehlt sich eine Verdünnung, die z. B. in ioo Teilen o,i g Eisen enthält.
  • 7. ManversetztiooTei1eQuecksilberrhodanidlösung, enthaltend 2o Teile Quecksilber, mit 5 Teilen Bleirhodanidlösung und o,5 Teilen Silberrhodanidlösung. Die Verdünnung für die gebrauchsfertige Lösung kann in der Weise erfolgen, daß ioo g Lösung 0,07 9 Quecksilber enthalten.
  • 8. Man versetzt Eisenrhodanidlösung mit Quecksilberrhodanidlösung deraxt, daß bei Verdünnung zu gebrauchsfertiger Lösung auf o,i g Eisen o,o3 g Quecksilber kommen. - g. Man versetzt Aluininiumrhodanidlösung mit Chromrhodanidlösung derart, daß bei Verdünnung auf o,i5 g Aluminium 0,35 9 Chrom treffen.
  • io. Man löst 5074 Teile Quecksilbernitrat unter Zusatz von konzentrierter Salpetersäure in etwa 50 1 Wasser, fügt eine Lösung von 3 070 Teilen Rhodankalium in 5 07o Teilen Wasser hinzu und wäscht den entstandenen Ni#derschlag bis zur neutralen Reaktion des Filtrats mit Wasser aus. Durch Lösen des entstandenen Quecksilberrhodanids in Rhodankaliurnlösung erhält man eine Lösung von Kalium-Quecksilberrhodanid, welche in entsprechender Verdünnung (z. B. derart, daß ioo g der Lösung o,i g Quecksilber enthalten) als Saatgutbeize verwendet werden kann.
  • ii. Gibt man zu der nach io erhaltenen Lösung von Kalium-Quecksilberrhodanid Lösungen von Eisenchlorid und Kupferrhodanid, und zwar auf je iooo Teile Quecksilber 8,335 Teile Eisencblorid (in 5 Teilen Wasser gelöst) und 125 ccm einer Kupferrhodanidlösung (dargestellt durch Aufeinanderwirken einer Lösung von 12 Teilen Kupfersulfat in So Teilen Wasser und einer Lösung von 818 Teilen Rhodankalium in iooo Teilen Wasser), so erhält man eine Lösung von Kalium-Quecksilber-Eisen-Kupferrhodanid. Für praktischen Gebrauch empfehlen sich auch iii diesem Falle Konzentrationen, bei welchen- in ioo Teilen der anzuwendenden Lösung etwa o,i Teile Quecksilber enthalten sind.
  • Die Anwendung der Rhodanverbindungen enthaltenden Lösungen kann in den bei der Saatgutbeize üblichen Anwendungsformen erfolgen. Die Lösungen haben sich sowohl beim Tauchverfahren wie auch beim Benetzungsverfahren bewährt.
  • In manchen Fällen hat es sich als vorteilhaft erwiesen,'Rhodanverbindungen in Kombination mit anderen desinfizierenden Mittehl zur Anwendung zu bringen. So kann man z. B. durch Zusatz geringer Mengen von Phenolen, z. B. Karbolsäure, von Permanganat, von Pyridin und dessen Derivaten die Desinfektionswirkung der Rhodanverbindungen erhöhen.
  • Ma,n hat zwar bereits vorgeschlagen, Kupferrhodanür- und Merkurirhodanid zur Behandlung von Saatgut zu verwenden. Ausgeführte Versuche haben jedoch gezeigt, daß durch Verwendung von mehrere Metalle oder Metalle und Arsen enthaltenden Lösungen von Rhodanverbindungen die Wirkungen der einzelnen Komponenten, soweit solche bereits vorhanden sind, ganz erheblich gesteigert werden können, und daß es möglich ist, auch durch gleichzeitige Verwendung von solchen Rhodanverbindungen, die einzeln benutzt keine oder nur sehr geringe Wirkung zeigen, sehr energische Wirkungen zu erzielen.
  • So wird z. B. die Wirkung des Rhodanquecksilbers durch Zusatz von Eisenrhodanid derartig gesteigert, daß bereits bei Quecksilberkonzentrationen, welche bei Verwendung von Rhodanquecksüber allein z. B. die Keimfähigkeit von Brandsporen noch in keiner Weise zu schädigen geeignet sind, diese Keimung restlos verhindert wird. Dies zeigen z. B. die folgenden Versuchsergebnisse: Tabelle i Einfluß von Rhodanquecksilber auf die Keimung der Brandsporen; angewendet Rhodanquecksilberlösungen.
    Hg(CNS), Keimung nach Tagen
    %Hg 3 1 4 1 5 1 7 1 9 12
    0,05 0 0 0 0 0 0
    2 0,025 0 0 0 1 3 3
    3 0,02 0 0 1 2 4 4
    4 o,oi 0 3 4 4 4 4
    5 0,005 3 4 4 4 4 4
    6 0 3 4 4 4 4 4
    Tabelle 2 Einfluß von Rhodanquecksüber und Rhodaneisen auf die Keimung der Brandsporen. Angewendet eine Lösung von io'/, Eisenchlorid und eine solche von 830/, Rhodankalium.
    Hg"cr4s,#, FeC1
    Nr. ,
    KCNS Keimung nach Tagen
    % H
    1
    3 1 4 1 5 1 7 1 9 12
    0,05 1 0,3 0 0 0 0 0 0
    2 0,025 1 0,3 0 0 0 0 0 0
    3 0,02 1 0,3 0 0 0 0 0 0
    4 0,01 1 0,3 0 0 0 0 0 0
    5 0,005 1 0,3 0 0 0 0 0 0
    6 0 0 0 3 4 4 4 4 4
    Nach Tabelle i beginnt die Wirkung von Quecksilberrhodanidlösungen auf Brandsporen erst merkbar zu werden bei einem Gehalt von 0,010/, Quecksilber. Bei 0,025"/, wird die Wirkung erheblich und bei o..o50/, ist vollkommene Unterdrückung der Keimung erfolgt. Durch Zusatz von Rhodaneisen zu derartigen Lösungen war es gemäß Tabelle 2 möglich, die Wirksamkeit der genannten Rhodanquecksilberlösungen derartig zu erhöhen, daß, wie aus den betreffenden Reihen der Tabelle ?, hervorgeht, bereits bei einem Gehalt von 0,0050/, Quecksilber, also bei einer Konzentration, bei der ohne Zugabe von Rhodaneisen eine Wirkung des Quecksilbers überhaupt nicht festgestellt werden konnte, die Keirnung vollkommen unterdrückt war.
  • In gleicher Weise gelingt es bei Verwendung von Rhodaniden von Metallen, welche als solche keinen merkbaren Einfluß auf die Keimfäliigkeit z. B. von Brandsporen ausüben, durch Zusatz von z. B. Rhodankalium außerordentlich günstige Wirkungen zu erzielen. Auf diesem Wege wird nicht nur die Verwendung der Rhodanverbindungen gewisser, ungiftiger Metalle für diese Zwecke ermöglicht, die wegen der Unwirksamkeit oder geringer Wirksamkeit ihrer Rhodanverbindungen bisher nicht möglich war, sondern es wird auch ermöglicht, bei Verwendung anderer, schon an und für sich wirksamer, aber teurer oder giftiger Verbindungen, wie z. B. solcher des Quecksilbers, deren Menge und dadurch den Preis bzw. die Giftigkeit des damit hergestellten Produktes ganz erheblich herabzuetzen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß weder durch Überschreitung der vorgeschriebenerl Konzentrationen noch der vorgeschriebenen Beizdauer Schädigung der Keimfähigkeit und Keimungsenergie des Saatgutes stattfindet.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i.
  2. Saatgutbeize unter Verwendung von Rhodanverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man wäßrige Lösungen von mindestens zwei Metallrhodaniden oder von derartige Rhodanverbindungen enthaltenden Stoffen benutzt. ?- Saatgutbeize nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man ein oder mehrere Metallrhodanide zusammen mit Arsenverbindungen benutzt. 3. Saatgutbeize nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeidhnet, daß man den wäßrigen Lösungen noch andere desinfizierende Stoffe, wie z. B.
  3. Phenole, Permanganate, Pyridin oder dessen Derivate o. dgl., zusetzt.
DEW62291D 1921-12-13 1922-10-07 Saatgutbeize Expired DE479750C (de)

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DEW62291D Expired DE479750C (de) 1921-12-13 1922-10-07 Saatgutbeize

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