DE688667C - edlingen - Google Patents

edlingen

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DE688667C
DE688667C DE1934M0128959 DEM0128959D DE688667C DE 688667 C DE688667 C DE 688667C DE 1934M0128959 DE1934M0128959 DE 1934M0128959 DE M0128959 D DEM0128959 D DE M0128959D DE 688667 C DE688667 C DE 688667C
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caterpillars
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contact
poisons
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DE1934M0128959
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Description

  • Staubförmiges Kontaktinsekticid zur Vernichtung von nadelfressenden Raupen und Larven von Forstschädlingen Für die großzügige Bekämpfung der wichtigsten nadelfressenden Forstschädlinge (Nonne, Kiefernspinner, Forleule, Kiefernspanner, Kiefernblattwespen) komm:enhauptsächlich solche Mittel in Betracht, die vom Flugzeug aus staubförmig über dem befallenen Gelände ausgestreut werden können. Man unterscheidet Kontaktgifte, die durch Kontaktwirkung angreifen, und Fraßgifte, die von der Raupe beim Fressen aufgenommen werden müssen, um eine Wirkung zu zeigen.
  • Die als Kontaktgifte wirkenden Schädlingsbekämpfungsmittel, z. B. Präparate, die unter Verwendung von Rotenon, Pyrethrin oder Veratrin hergestellt sind, versagen bei der Bekämpfung der widerstandsfähigeren Forstschädlinge meist völlig. Eine Abtötung dieser Schädlinge mit den genannten Mitteln ist jedenfalls erst dann möglich, wenn man sie in so großen Mengen bzw, in so hoher Konzentration anwendet, daß das Bekämpfungsverfahren un«rirtscliaftlicli wird. Aus diesen Gründen werden heute fast ausschließlich arsenhaltige Mittel, die als Fraßgifte wirken, verwendet.
  • Dieses Vorgehen hat aber große Nachteile, da im allgemeinen Fraßgifte weniger schnell und sicher wirken als Kontaktgifte und da bei der Verwendung von Fraßgiften der mit Gift bestäubte -Wald, das Feld usw. eine große Gefahr für Mensch und Tier, insbesondere für .den Wildbestand, bedeuten. Diese Gefahr ist bei Kontaktgiften wesentlich geringer, schon weil eine Kontaktwirkung bei höheren Tieren nicht oder kaum eintritt. Fraßgifte zeigen bei alten Raupen oft schlechte Wirkung, weil diese Raupen das Fressen nach der Bestäubung :einstellen, sich frühzeitig verpuppen und, ohne erheblichen Schaden zu nehmen, sich. weiterentwickeln. Bei Kontaktgiften ist die Wirkung auch bei alten Raupen vorhanden.
  • Grundsätzlich zeigen also die Kontaktgifte ganz wesentliche Vorteile vor den Fraßgiften. Die gebräuchlichen, obengenannten Kontaktgifte, die in größerem Umfange gegen nackte Raupen und andere Schädlinge verwendet werden, haben jedoch den Nachteil, daß sie in Form roher Drogenextrakte verarbeitet werden müssen,, deren Wirkung nicht genau bekannt ist b.zw. erst durch umständliche chemische Bestimmungsmethoden ermittelt werden muß. Man hat deshalb schon frühzeitig versucht, synthetisch ,gewonnene einheitliche chemische Mittel, die leicht in immer gleicher Zusammensetzung und mit gleicher Wirkung hergestellt werden können, als Kontaktgift zu benutzen. Es ist z. B. bekannt, daß ganz allgemein viele nitrierte Kohlenwasserstoffe insekticide Wirkungen haben. Als besonders gut wirksam haben sich z. B. Dinitrochlorbenzol, p-Nitrophenol, 2, 2-Dinitrodiphenyl, die Molekülverbindung des Dinitrokresols mit Pyridin und das Kaliumsalz des Dinitrokres.ols erwiesen. Alle genannten, nach den Angaben in der Literatur am stärksten insekticid wirkenden Verbindungen haben jedoch bei der Anwendung zur Bestäubungs:bekämpfung der eingangs genannten typischen Forstschädlinge im praktischen Versuch entweder völlig versagt oder nur unzureichend gewirkt.
  • Demgegenüber ist es nach der vorliegenden Erfindung erstmalig gelungen, ein Kontaktinsekticid zur Vernichtung der Raupen und Larven von Forstschädlingen, wie Nonne, Kiefernspinner, Forleule, Kiefernspanner und Kiefernblattwespen, zu finden, mit dem es gelingt, die genannten Raupen und Larven bei der Bestäubungshekämpfung restlos zu vernichten und das ,als chemisch-synthetisches Produkt leicht in immer gleicher Zusammensetzung und mit gleicher Wirkung hergestellt werden kann. Gegenüber den in der Praxis viel verwendeten, auf der Grundlage von Drogenextrakten hergestellten Mitteln hat es außer den .erwähnten Vorteilen noch voraus, darf es unabhängig von ausländischen Rohstoffen hergestellt werden kann.
  • Das neue staubförmige Kontaktinsekticid verdankt seine Wirkung einem Gehalt an 2, q.-Dinitro-o-kres,ol. Zur Herstellung der Gebrauchsform des Stäubemittels bringt man dieses insekticide Mittel auf einen Träger, z. B. durch Vermischen oder durch Adsorption an den Träger aus einer Lösung, so daß im Endprodukt etwa 5 bis 25% des wirksamen Bestandteils enthalten sind. Gebräuchliche Träger sind z. B. Bolus, Kieselgur, Kreide oder Talkum.
  • Hervorragende Ergebnisse wurden z. B. mit einem Stäubemittel erreicht, daß etwa i 5 % Dinitro-o-kresol enthielt. Am Überraschendsten war die vernichtende Wirkung auf die älteren Stadien der genannten Raupen und Larven, die gegen die bekannten Mittel sehr widerstandsfähig sind.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, Salze des Dinitro-o-kresols zur Vertilgung der Nonnenraupe und anderer Insekten zu verwenden. Diese Salze versagen jedoch beim Versuch der Verwendung als Stäubemittel völlig.
  • Es, sind weiter Versuche beschrieben worden, wonach Dinitrophenol und Dinitro-o-kresol sowie ihre Salze in der Form von Emulsionen ünd Lösungen gegen Blattläuse und verschiedene Schmetterlingseier sich als wirksam erwiesen haben. Bei dieser Verwendungsform war das Salz des Dinitro-o-kresols fast ebenso wirksam wie das freie Phenol. Verwertbare Ergebnisse konnten bei diesen Versuchen jedoch nur im Winter bei der Bekämpfung von Schmetterlingseiern auf entlaubten Bäumen erzielt werden, da grüne Pflanzenteile von den Emulsionen bzw. Lösungen zu stark angegriffen wurden.
  • Man kennt auch schon ein aus Dinitroo-kresol und einem Trägerstoff, z. B. Talkum, bestehendes Mittel als Fraßgift zur Bekämpfung von Maden des Apfelwicklers.
  • Demgegenüber war es überraschend, daß dasselbe Mittel auch in der Form von Stäubemitteln eine hervorragende Wirkung gegen die nadelfressenden Raupen und Larven von Forstschädlingen, wie Nonne usw., gezeigt hat und daß trotz der geprüften hohen Konzentration bei der neuen Verwendungsform ,dieser Mittel eine Zerstörung z. B. von Tannen- und Kiefernnadeln nicht =eintritt.
  • Die besonderen Vorteile des beanspruchten Mittels gehen aus folgenden Vergleichsversuchen hervor: 2o erwachseneNonnenraupenwurden gleichmäßig auf einen senkrecht im Versuchskasten stehenden Tannenzweig verteilt und mit einer hauchdünnen Schicht eines .erfindungsgemäß hergestellten i 5 %igen Mittels eingestäubt. Nach q. Stunden waren sämtliche Raupen tot. Ein Vergleichsversuch mit einem Mittel, das i 5 % Dinitrokresolkalitun enthielt, zeigte bei derselben Staubdichte erst nach 24 Stunden eine geringe Wirkung (ioo;ö Abtötung), der Rest der Raupen blieb gesund und fraß weiter. Unter denselben Bedingungen durchgeführte Vergleichsversuche- mit ausgesucht guten handelsüblichen Pyrethrinpräparaten (japanisches und dalmatisches Insektenpulver) verliefen völlig negativ. Ebenso unwirksam erwies sich unter den gewählten Bedingungen ein gutes handelsübliches Rotenonpräparat.
  • Bei der Prüfung des 2, q.-Dinitrokresols, war zwischen dem i o oIo igen und dem 15 %igen Präparat zunächst ein Unterschied in der Wirkung im Laboratorium nicht zu erkennen; bei beiden setzte die Betäubung der Spinnerraupen nach i Stunde ein. Innerhalb von 2 Stunden waren auch die größten Raupen tot. Beim 2o%igen Präparat wird die Wirkung beschleunigt.
  • Daraufhin wurden Versuche mit dünnster Stäubung, entsprechend der im Forst zu verwendenden Menge, auf kleinen Bäumchen angesetzt. Bei einem Verbrauch von nur o,2 g auf i6oo qcm Fläche war beim ioo'oigen und i 5 %igen Präparat die Wirkung gut. Ein Unterschied konnte auch jetzt beiden beiden Konzentrationen nicht gefunden werden. Die Wiederholung dieses Versuches im Freien, wobei Wind, Regen und Sonne einwirkten, ergab die Überlegenheit des i 5 o/oigen Präparates. Hier waren nach 24 Stunden ioo% Raupen tot, während beim io%igen' Präparat 5ot!o abgetötet waren. Beispiele i. Man mischt in einer Kugelmühle 1,5 kg Dinitrokresol mit einem Gemisch von 4 kg Bolus und 4.,5 kg Talkum.
  • Auf ein im Freien stehendes Fichtenbäumchen wurden 2o Kiefernspinnerraupen ausgesetzt und mit dem beschriebenen r50oigen Präparat dünn angestäubt.
  • Die Staubdichte war etwa 5- auf i qm, Dies entspricht den Verhältnissen, die bei der Bestäubung vom Flugzeug aus praktisch eingehalten werden. Nach 5 Stunden waren 17 Raupen tot; die anderen drei waren sichtlich schwer erkrankt, sie erholten sich nicht wieder.
  • 2. Man löst i, 5 kg Dinitrokresol in i o kg Benzol, fügt i kg Kolophonium hinzu und rührt diese Lösung mit 7,5.kg Bolu-s zu einem gleichmäßigen Brei an. Das Gemisch wird in einer Drehtrommel getrocknet und darauf durch ein feinmaschiges Sieh getrieben. Die Bestäubung erfolgte, wie in Beispiel i angegeben.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Aus Dinitro-o-kresol und einem Trägerstoff bestehendes Mittel als staubförmiges Kontaktinsekticid zur Vernichtung von nadelfressenden Raupen und Larven von Forstschädlingen, wie Nonne. Kiefernspinner, Forleule, Kiefernspanner, Kiefernblattwespen.
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