DE653089C - Insektenbekaempfung - Google Patents

Insektenbekaempfung

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DE653089C
DE653089C DESCH104379D DESC104379D DE653089C DE 653089 C DE653089 C DE 653089C DE SCH104379 D DESCH104379 D DE SCH104379D DE SC104379 D DESC104379 D DE SC104379D DE 653089 C DE653089 C DE 653089C
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DE
Germany
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cantharidin
caterpillars
insect control
rotenone
insects
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Expired
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DESCH104379D
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English (en)
Inventor
Dr Karl Goernitz
Dr Herbert Schotte
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Schering Kahlbaum AG
Original Assignee
Schering Kahlbaum AG
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Publication date
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Publication of DE653089C publication Critical patent/DE653089C/de
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N63/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing microorganisms, viruses, microbial fungi, animals or substances produced by, or obtained from, microorganisms, viruses, microbial fungi or animals, e.g. enzymes or fermentates
    • A01N63/10Animals; Substances produced thereby or obtained therefrom
    • A01N63/14Insects

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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  • Zoology (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Biotechnology (AREA)
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  • Plant Pathology (AREA)
  • Virology (AREA)
  • Insects & Arthropods (AREA)
  • Dentistry (AREA)
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  • Environmental Sciences (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

  • Insektenbekämpfung Die bisher bekannten Stoffe, die in größerem Umfange als Berührungsgifte zur Bekämpfung schädlicher Insekten praktisch Verwendung gefunden haben, sind sämtlich pflanzlichen Ursprungs, z. B. Pyrethrin, Rotenon oder IN, icotin.
  • Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß das in der Insektenfamilie der Meloiden (offiziell als Canthariden bezeichnet) vorkommende Cantharidin ein ausgezeichnetes Insekticid darstellt, das als Kontaktgift wirkt. WieVersuche zeigten, erstreckt sich seineWirkung auf alle Ordnungen schädlicher Insekten, wie Lepidopterenraupen aller Art, sogar auf solche der gegen Kontaktgifte bekanntlich besonders widerstandsfähigen behaarten Raupen (Nonne, Kiefernspinner) sowie der Hymxenopteren (Blattwespenl.arven), Coleopteren (z. B. Erdflöhe, Brachkäfer), R.hynchoten (z. B. Feuerwanzen, Blattläuse) und Orthopteren, obwohl es ebenso wie andere bekannte insekticide Stoffe, Nicotin, Rotenon u. dgl., von gewissen Vorratsschädlingen, in diesem Falle von Sitodrepa panicea, Anthrenus varius und einigen anderen Arthropoden, ohne Schaden gefressen werden kann.
  • In seiner Wirkungsweise verhält sich Cantharidin ganz anders als z. B. das schnell wirkende, aber auch leicht zur Wiederholung führende Krampfgift Nicotin; seine Wirkung tritt wie beim Rotenon erst nach Stunden ein. Während aber bei Rotenon die Insekten gewissermaßen einschlafen und auf Berührungsreize hin in ihrer normalen Bew@glichkeit nicht beeinträchtigt erscheinen, äußert sich die Wirkung von Cantharidin zunächst in einer Lähmung der Extremitäten, die dem Tier das Fortkriechen stark erschwert oder unmöglich macht. Ist diese Lähmung einmal eingetreten, so gibt es für die Schädlinge keine Wiedererholungsmöglichkeit; sie gehen restlos zugrunde. Hierin liegt ein' großer praktischer Vorteil des Cantharidins vor den aus pflanzlichen Drogen gewonnenen Insekticiden, wie auch folgendes Beispiel zeigt: Werden j e 2o Nonnenraupen mit Zubereitungen von je o,2 °/o an wirksamer Substanz bestäubt, so zeigen sich folgende Ergebnisse: i. Rotenon: Nach der Behandlung wird allmählich abnehmende Freßintensität und Bewegungsunlust (Einschlafen) beobachtet. Nach tagelanger Apathie erwachen die Raupen jedoch wieder. Zwei Raupen tot, der Rest erholt sich.
  • 2. Cantharidin: Nach der Behandlung zunächst gleichbleibender, später allmählich abnehmender Fraß, ähnlich wie bei Rotenon. Nach 12 Stunden Apathie und Lähmungserscheinungen. Wiedererholung findet nicht statt. 20 Raupen tot.
  • Gegenüber dem ebenfalls als Kontaktgift bekannten und verwendeten Pyrethrin weist das Cantharidin den Vorteil auf, daß es in ausgespxochen(#,m Maße auch als Magengift wirkt. Dadurch wird bei der praktischen Anwendung eine, höhere Sicherheit erreicht, da Insekten, die nicht unmittelbar von dem. Bekämpfungsmittel betroffen werden, auch durch Befressen der behandelten Pflanzenteile noch nachträglich zum Absterben gebracht werden.
  • Ein weiterer Vorteil gegenüber dem Pyrethrin ist in der höheren Beständigkeit des Cantharidins zu sehen, da sich Pyrethrin bekanntlich sehr schnell unter dem Einfluß von Licht, Sauerstoff, Säuren usw. zersetzt, während das Cantharidin diesen Mitteln gegenüber absolut beständig ist.
  • Die Wirkung des Cantharidins ist um so überraschender, weil es sich bei dem beanspruchten Mittel um einen in bestimmten Insektengruppen regelmäßig vorkommenden Stoff handelt, dessen starke insekticide Wirkung aus diesem Grunde völlig unerwartet ist.
  • An Stelle des Cantharidins können auch dieses enthaltende tierische Drogen, z. B. Canthariden, oder Extrakte aus ihnen in Vermahlung mit = inerten Trägerstoffen als Stäubemittel oder in Verdünnung mit Wasser als Spritzmittel verwendet werden.
  • Außerdem ist es möglich, das Cantharidin auch in Mischung mit- anderen Insekticiden, z. B. Py rethrum oder Rotenon, oder Fungiciden zu verwenden. Beispiele i. Eine Verreibung von r Teil Cantharidin 'und 99 Teilen Talkum wirkt bei der Verw9ndung als Stäubemittel auf Raupen aller Art tödlich.
  • . 2. Chinesische Canthariden mit 1,55 °/o Cantharidin werden mit der doppelten Menge Talkum vermahlen. Dieses Stäubemittel tötet Raupen aller Art.
  • 3. Fein gepulverte Canthariden der Gattung Zonabris werden mit io °/o laurylsulfosaurem Natrium innig gemischt. In i°/oiger Aufschlämmung werden Blattläuse schnell und sicher getötet.
  • q.. Der Chloroformextrakt von Insekten der Gattung Lytta wird mit Kaolin auf 0,5 % Cantharidingehalt eingestellt. Dieses Stäubemittel tötet schwarze Blattläuse.
  • 5. Die Schmelze von Mylabris pustulatus in der doppelten Menge Naphthalin wird mit totgebranntem Gips auf 0,3 °/o Cantharidin eingestellt; das so gewonnene Stäubemittel dient zur Vertilgung von Raupen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verwendung des Cantharidins, der dieses enthaltenden Drogen oder deren Extrakte in Mischung mit Füll- oder Verdünnungsmitteln und gegebenenfalls mit anderen Insekticiden oder Fungiciden zur Insektenbekämpfung.
DESCH104379D 1934-06-03 1934-06-03 Insektenbekaempfung Expired DE653089C (de)

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DE (1) DE653089C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1007554B (de) * 1951-05-16 1957-05-02 Montedison Spa Aus Ameisen gewonnene Stoffe zur Bekaempfung von Insekten
EP3918917A1 (de) * 2020-06-05 2021-12-08 GFR Gesellschaft für die Aufbereitung und Verwertung von Reststoffen mbH Bekämpfung von erdflöhen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1007554B (de) * 1951-05-16 1957-05-02 Montedison Spa Aus Ameisen gewonnene Stoffe zur Bekaempfung von Insekten
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