DE2146165A1 - Mikrobielle Pestizide und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Mikrobielle Pestizide und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Insektiziden, bei dem Mikroorganismen speziellen
Behandlungen unterworfen werden.
N>
CD
CO
OO
CD
CO
OO
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung mikrobieller Insektizide, bei dem Mikroorganismen,
die zum Bazillus thuringiensis gehören, und deren Homologen,die
Fortpflanzungsfähigkeit bzw. Wucherung von Sporen entzogen wird, während die biologische Aktivität der kristallinen,proteinischen
Toxine, genannt O-Toxine, welche in den Zellen dieser Mikroorganismen erzeugt werden, erhalten bleibt, wodurch
die mikrobiellen, proteinischen Toxine zur Tötung schädlicher Insekten genutzt werden. D.h., die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur IlersteJ-luna mikxobieller Insektizide, dadurch
gekennzeichnet, daß nur die Fortpflanzungsfähigkeit von Sporen
dieser Organismen deaktiviert wird, und deren mikrobielle Toxine, welche insektizide Aktivitäten aufweisen, als aktive Ingredientien,
genutzt werden.
In letzter Zeit sind direkte und indirekte schädigende Wirkungen von landwirtschaftlichen Chemikalien auf Mensch und
Vieh, wie die Verunreinigung von !iilch mit BIIC oder DDT ein
ernsthaftes soziales Problem geworden. Im Hinblick auf diese aktuelle Situation hat die Kontrolle schädlicher Insekten durch
Ausnutzung von Mikroorganismen, die in der Lage sind, derartige Insekten zu töten, wachsendes Interesse gewonnen wegen ihrer
Ungefährlichkeit gegenüber Säugetieren, Fischen und Vögeln.
Mikroorganismen, die zum Bazillus thuringiensis gehören und deren Homologe besitzen folgende Vorteile.
1) Sie wirken selektiv auf schädliche Insekten, haben keine schädlichen Wirkungen auf Säugetiere und Pflanzen, bewirken
keine Umweltverschmutzung, ergeben keine unnötige Störung der Flora und Fauna und sind daher ziemlich sicher.
2) Sie ergeben viel geringere Möglichkeit zur Entwicklung von Insektenresistenz.
3) Sie können in Vermischung mit Sprühmitteln und
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landwirtschaftlichen Chemikalien verwendet werden, ohne daß ihre Aktivität und diejenige der landwirtschaftlichen Chemikalien
beeinträchtigt v/erden.
In verschiedenen Ländern sind mikrobielle Präparate, enthaltend Mikroorganismen, welche zum Bazillus thuringiensis
gehören und deren Homologen in Form von Flüssigkeiten, netzbaren Pulvern oder Stauben bereits zur Kontrolle von schädlichen
Insekten hergestellt und verkauft worden. Diese Präparate v/erden zur Kontrolle von schädlichen Insekten gegenüber Gartenpflanzen,
Weideflächen, Fruchtbäumen, Gemüsen, Tabakpflanzen und Baumwollpflanzen und forstwirtschaftlich schädlichen Insekten
etc. verwendet. Hierbei wird die Tatsache ausgenutzt, daß
proteinische Kristalle, die in den Zellen dieser Mikroorganismei erzeugt werden, hohe Toxizität gegenüber den Larven vieler Insekten
entfalten, die zur Gruppe der Lepidoptera gehören. In Seidenraupen-anbauenden Ländern, einschließlich Japan, ist es
jedoch erwünscht, die mikrobiellen Insektizide ohne jede Gefahr für die Seidenkultur zu verwenden. Im Handel erhältliche Bazilluspräparate
besitzen Wirkungen zur Tötung von Seidenraupen, welche nicht schädlich sind und wurden daher nur in Gegenden
"verwendet, v/o keinerlei Seidenkultur betrieben wird. In Hinblick
auf die soziale Forderung, daß die Umgebung vor einer Verunreinigung geschützt v/erden sollte, ist jedoch in Verbindung
mit der Gesamtbekämpfung schädlicher Insekten ein Verfahren zur Anwendung mikrobieller Präparate erwünscht, welche
keinerlei schädlichen Einfluß auf Seidenraupen haben.
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Durch die Erfindung wird dieses Problem gelöst als Folge einer Serie von Untersuchungen, welche zur Regelung der
Relation zwischen den vorstehend genannten beiden Problemen ausgeführt wurden.
Im Zeitpunkt der Sporenbildung erzeugen die vorstehend genannten Mikroorganismen und deren Homologen in den Zellen
Sporen und kristalline Toxine, welche rhombisch oder in einigen Folien schraubenförmig oder quadratisch sind. Die durch
diese Mikroorganismen erzeugten Toxine sind <?-Endotoxine (durch
Hitze leicht denaturierte kristalline Toxine)', ß-Exotoxine (hitzeresistente Toxine außerhalb der Zellen) und c6-Exotoxine
(Phospholipase C). Die »-Toxine sind kristalline Toxine und haben derartige Wirkungen, daß sie bei Aufnahme durch Insekten
der Art Lepidoptera akute toxische Symptome erzeugen, wodurch die Insekten zunächst in ihrer Freßlust gebremst v/erden und
dann inaktiv werden unter Erzeugung genereller Paralyse und intestinaler Verstimmung und so getötet v/erden. Ferner haben
die Toxine ähnliche Wirkungen wie beschrieben ebenfalls auf Seidenraupen und bewirken die Schwächung von Seidenraupen, so
daß sie stark patogene Keimlinge für die Seidenkulturindustrie 1 sind.
Präparate, enthaltend derartige Mikroorganismen als aktive Ingredientien haben derartige Charakteristika, daß sie
nicht nur die beschriebenen Wirkungen im Zeitpunkt ihres Auf~
sprüheno bewirken.; sondern die Mikroorganismen pflanzen sich
2 0 9 8 U / 1 S 9 8 SA0
nach ihrer Aufbringung in den Körpern der Insekten fort, welche unmittelbar durch die Wirkung der Toxine getötet wurden, und
deren Aktivitäten dehnen sich weiter aus gegen andere Individuen. Da die Präparate derartige sekundäre, tertiäre u.a.
Wirkungen steigender Größenordnung haben, kann unterstellt werden, daß selbst wenn die Präparate auf Flächen aufgebracht
werden, Vielehe weit von einer Maulbeerfarn entfernt sind, wo Nahrungsmittel für Seidenraupen kultiviert v/erden, sie leicht
auf die Umgebung übertragen werden, in denen Seidenraupen angebaut
werden infolge von Wind und Regen, der Bewegung von Insekten und Tieren und infolge des Einbringens von Gartenernten
in das Haus. Daher ist vorauszusetzen, daß v/enn lebende Mikroorganismen, denen die Fortpflanzungsfähigkeit nicht .
entzogen wurde, wenn sie einmal verwendet wurden, nicht wiedergutzumachende Schwierigkeiten verursachen.
Es ist bekannt, daß, wenn Mikroorganismen, einschließlich Bazillus thuringiensis einer physikalischen Behandlung,
wie Erhitzung oder Anwendung von Ultraschallwellen oder einer chemischen Behandlung unter Verwendung von Phenol, Mercurychlorld,
Formalin, Äthanol, Äthylenoxyd oder H2°2 unterworfen werden, die
vegetativen ZeHenund Sporen ihrer Fortpflanzungsfähigkeit beraubt
werden. Es konnte jedoch nicht die Erkenntnis gewonnen werden, ob die 0-Endotoxine ihre Aktivitäten selbst nach solchen Behandlungen
noch beibehalten oder nicht. Es scheint, daß eine Behandlung mit einer großen Menge solcher Chemikalien deren
Aktivitäten inaktiviert. Um mikrobielle Insektizide herzustellen,
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sollten die verwendeten Mikroorganismen die beiden Bedingungen erfüllen/ daß die Sporen ihrer Keimungsfähigkeit beraubt v/er- .
den und die "-Endotoxine ihre Aktivitäten behalten.
Die nach der Erfindung hergestellten mikrobiellen Insektizide sind mikrobielle, proteinische Toxinpräparate, welche
die Nachteile üblicher Insektizide dieser Art vermeiden und derartige Vorteile haben, daß sie leicht in großen Mengen erzeugt
werden und gefahrlos gegenüber Säugetieren, Fischen und Vögeln sind. Solche mikrobiellen Insektizide werden praktisch
in Vermischung mit einem oberflächenaktiven Mittel verwendet. Da die nach der Erfindung verwendeten Mikroorganismen ihrer
Fortpflanzungsfähigkeit beraubt sind, ergeben die Präparate keine sekundäre Infektion und haben keine schädlichen Effekte
auf Seidenraupen, wenn sie nicht in der Nähe einer Maulbeerfarm verwendet werden, in denen die Nahrung für Seidenraupen
kultiviert wird, und sie entfalten erfolgreich ihre Wirkungen, wenn sie hauptsächlich zur Kontrolle schädlicher Insekten der
Art Lepidoptera angewendet werden, welche gegenüber den genannten Toxinen anfällig sind. Beispiele für anfällige schädliche
Insekten der Art Lepidoptera sind Alfalfa Spannerraupen (Alfalfa 'loopers), gemeine Agrotiswürmer (common cutworms), gemeine Kohlkäfer
(common cabbage-worms>,Heerwürmer (Army worms), Rübenheerwürmer
(Beet armyworms), kalifornische Eichenwürmer (California oakworms) , Kohlschaben (Diamond back moths) , europäische Maisraupen
(European corn borers), Spinnen (Fall webworms), Kornwürmer
(Granulate cutworms), Traubenblattschädlinge (Grape leaf
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skeletonizers), Cypsymotten (Cypsymmoths), Eichenmotten (Oak
moths), Beizenwürmer (Pickleworms), Silberraupenrasenmotten
(Silver-borred lawns moths), Tabakknospenwürmer (Tobacco budworms)
, Buntwürmer (Variegated cutworms), gelbe Bärenraupen (Yellow wooly bears), Tabakagrotiswürmer (Tobacco cutworms),
Teetortriciden (Tea tortrixes), etc.
Um die Bedingungen zu untersuchen, unter denen Bazillus thuringiensis und dessen Homologen in einen solchen Zustand gebracht
werden, daß dessen insektizide Aktivität aufrechterhalten bleibt, wurden gemäß der Erfindung diese Mikroorganismen
kultiviert und dann die vegetativen Zellen und Sporen ihrer Fortpflanzungsfähigkeit durch physikalische und chemische Behandlungen
vollkommen beraubt.
Als Ergebnis wurde folgende Erkenntnis gewonnen:
Die Konzentration der zum Medium gegebenen Chemikalie,
die Zeit der physikalischen Behandlung, die auf die Zelle angewendet wird und die Kontaktzeit der Chemikalie mit der Zelle
stehen in Beziehung zu der Entziehung der Fortpflanzungsfähig-'
keit und der Inaktivierung von Toxinen. Praktisch werden die Toxine auch in Fällen der Behandlung mit Chemikalien hoher
Konzentration und langzeitiger physikalischer Behandlung inaktiviert, so daß es eine erforderliche und ausreichende Bedingung
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für die Herstellung eines nicht-infektiösen mikrobiellen Insektizids
ist, einen Punkt zu finden, bei dem die Konzentration der Chemikalie, die zur Entziehung der Fortpflanzungseigenschaffe
erforderlich ist, diejenige Konzentration der Chemikalie überlappt, die erforderlich ist, um den Mikroorganismus in einen
solchen Zustand zu bringen, daß die Toxizität aufrechterhalten bleibt. D.h., wenn Bazillus thuringiensis unter bestimmten Bedingungen
kultiviert wird, die vegetativen Zellen sich im Laufe der
Zeit fortpflanzen. Wenn eine bestimmte Zeitspanne verstrichen ist, erreicht jedoch das Wachstum seinen Höhepunkt, um die Bildung
von Sporen und die Produktion von Toxinen einzuleiten. Anschließend werden die Sporen und Toxine aus den Zellen in das
Medium infolge von Autolyse der Zellen freigegeben. Wenn die Kultivierung eine längere Zeitspanne bewirkt wird, wird jedoch
die Zersetzung der Toxine durch die Wirkung von Protease eingeleitet. Demgemäß wird die Kultur abgebrochen» wenn die Toxinproduktion
ein Maximum erreicht hat, und. die Kulturflüssigkeit wird einer Wasserstoffperoxydbeliandlung unterworfen. Die Keimungskraft
von Sporen verringert sich mit steigender Konzentration von Wasserstoffperoxyd, wenn jedoch die Konzentration von
Wasserstoffperoxyd weiter erhöht wird, beginnen die proteini-'sehen
Toxine inaktiviert zu werden. In diesem Stadium sind, wie gefunden wurde, die ύ-Endotoxine aktiv, selbst wenn die
Sporen ihrer Fortpflanzungsfähigkeit beraubt sind. Gemäß der
Erfindung wurde weiterhin die Mindestkonzentration der Chemikalie
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·· 9 —
festgestellt, welche zur Herstellung eines Präparates erforderlich
ist, das ausreichend brauchbar als mikrobielles Insektizid ist und die Maximalkonzentration an Wasserstoffperoxyd, welche
die d-Endotoxine nicht inaktiviert. Basierend auf dieser Feststellung
wurden nun ein mikrobielles Insektizid erfolgreich hergestellt, das keinen schädlichen Effekt auf Seidenraupen hat.
Gemäß der Erfindung wird die Aktivität von Ö-Endotoxinen aufrechterhalten,
wenn die Menge an Wasserstoffperoxyd nicht höher als etwa 5 Gew.% ist, bezogen auf das Gewicht der Kultursuspension,
und die Fortpflanzungsfähigkeit der Sporen wird durch Wasserstoff peroxyd in einer Menge von nicht weniger als etwa 0,5
Gew.% entzogen.
Zur Herstellung mikrobieller Insektizide in großem Maßstab ist die Minimalbehandlungskonzentration und Behandlungszeit, mit denen die genannten Mikroorganismen unabhängig von
deren Art und Zustand in einen solchen Zustand versetzt werden können, daß deren Fortpflanzungsfähigkeit vollständig entzogen
ist und nur deren Toxine aktiv sind, nicht nur weniger wirksam zur Inaktivierung der Toxine, sondern auch wirtschaftlich.
Demgemäß sind derartige minimale Behandlungskonzentration und •Behandlungszeit die optimalen Behandlungsbedingungen. Gemäß der
Erfindung wurden auch die anderen Optimalbedingungen festgestellt, z.B. im Falle von ß-Propiolacton mindestens 0,25 Gew.%,
bezogen auf das Gewicht der Kultur suspension und im Falle von Ultraschallwellen mindestens 20 Minuten bei 20 KC.
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Die Erfindung wird durch ein Beispiel näher erläutert, wobei dieses Beispiel lediglich eine Ausführungsform für die
Behandlungsprozedur ist, mit der Mikroorganismen in einen solchen Zustand versetzt v/erden, daß deren Fortnflanzungsfähigkeit
entzogen worden ist und nur deren Toxine aktiv bleiben, während der Rahmen der Erfindung durch dieses Beispiel nicht eingeschränkt
wird.
Mikroorganismen, gehörend zum Bazillus thuringiensis,
wurden von toten Insektenkörpern, die in Freiland gesammelt
wurden, isoliert und dann kultiviert. Diese Mikroorganismen und in Vorrat gehaltenen Mikroorganismen wurden einzeln Toxizitätstests
in folgender Weise unterworfen:
In ein Testrohr wurden 10 ml eines Mediums gegeben, welches aus 1 1 destilliertem Wasser, 10 g. Pepton, 10 g Fleischextrakt
und 3 g Natriumchlorid zusammengesetzt war und welches auf pH 7,2 eingestellt worden war. Nach Sterilisierung des
Mediums wurden Mycelia der erwähnten Stämme in
das Medium eingeimpft und dann einem Schütteln der Kultur während 72 Stunden unterworfen. Anschließend warten die Sporen und o-Toxine
durch Zentrifugieren gesammelt (5°C, 70OO U.p.M., 10 Minuten)
und mit destilliertem Wasser gewaschen. Die gewaschenen Sporen und
wurden durch Zentrifugieren gesammelt (5°C, 7000 U.p.M., 10 Mi-
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nuten) und dann vakuumgetrocknet, wobei deren Fortpflanzungsfähigkeit
blieb wie sie war, um trockene Materialien zu erhalten. Diese Materialien wurden mit destilliertem Wasser auf eine Konzentration
von 2 Gew.% verdünnt, und die resultierende Verdünnung wurde ausreichend gerührt und dann gleichmäßig auf Maulbeerblätter
gesprüht. Die Maulbeerblätter wurden 20 Seidenraunen als Futter zugeführt,v/elche am zweiten Tage der zweiten zoologischen Erscheinungsform
waren, um die Giftigkeit des Stammes zu prüfen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt.
Wie aus Tabelle I ersichtlich ist, waren die Stämme unterschiedlich hinsichtlich des Faktors der Giftwirkung.
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Relation zwischen der Art des Stammes und dessen Giftwirkung auf Seidenraupen.
Anzahl Anzahl getöteter Insekten
Il | Art | von Test | nach | nach | nach | nach | |
ti | (A) | insekten | 2 Std. | 9 Std. | 24 Std. | 72 Std. | |
Il | (B) | 20 | O | O | 5 | 15 | |
Stamm | Il | (C) | 20 | 20 | - | - | - |
B. thuringiensis, | ta | CD) | 20 | O | 1 | 7 | 12 |
(I | (E) | 20 | O | O | 2 | 7 | |
1« | (F) | 20 | O | O | O | O | |
tv» | ie | (G) | 20 | 20 | - | - | - |
CD | (H) | 20 | 20 | - | - | - | |
CO | 20 | O | O | 6 | 13 | ||
■P- | 20 | O | 12 | 8 | O | ||
a | |||||||
ro |
Anschließend wurden 500 ml eines flüssigen Mediums, zusammengesetzt aus 5 g/l K2HPO4, 5 g/l KH3PO4, 0,0002 g/l
Thiaminhydrochlorid, 0,05 g/l MgSO4, 0,3 g/l MnSO4, 0,Ol g/l
FeSO4, 0,05 g/l CaCl2, 1,5 g/l Na-NH4PO4, 3 g/l Na-citrat und
10 g/l Casaminosäure in einen Schüttelkolben mit einem Volumen
von 3 Litern gegeben. Nach Sterilisierung des Mediums wurden die Stämme (A), (E) und (F), welche die stärkste Giftwirkung
unter den in Tabelle I gezeigten hatten, einzeln einer Schüttelkultur in dem Medium bei 27 C während 96 Stunden unterworfen.
Mach Bestätigung der Tatsache, daß kristalline Toxine ausreichend gebildet worden waren mit Hilfe eines Phasenkontrastmikroskops
wurde die Kultur unterbrochen, und die Materialien wurden einer Behandlung zur Entziehung der Fortpflanzungsfähigkeit
der Sporen unterworfen. Als Behandlungsmittel wurde Wasserstoffperoxyd in Mengen hinzugegeben, entsprechend 0,065%, 0,125%,
0,25%, 0,50%, 0,75%, 1%, 2%, 3% und 5% (als Gewicht), bezogen
auf das Gewicht der KuItürmischung. . Nach Stehenlassen der
KuItürmischung . während 24 Stunden wurde 1 ml der Kulturmischvrg
aufgenommen und in 10 ml eines sterilisierten Testmediums eingeimpft. 24 Stunden später wurde die Anwesenheit und
Abwesenheit überlebender Zellen in dem Medium untersucht. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt. Aus
den Resultaten wurde ermittelt daß, wenn 0,5 Gew.% Wasserstoff neroxyd zu dem Medium hinzugegeben wurde, keine überlebenden
Zellen nach 24 Stunden beobachtet wurden.
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Ergebnisse der Fortpflanzungsfähigkeit—Ausrottungsteste unter
Verwendung von Wasserstoffperoxyd
Konzentration an Wasserstoff peroxyd |
Stamm (A) |
Stamm (E) |
Stamm (F) |
Stabilisierungsgrad der *-Toxine |
5 | _ | _ | _ | + |
3 | - | - | - | ++ |
2 | - | - | - | ++ |
1 | - | - | - | ++ |
0,75 | - | - | - | ++ |
0,50 | - | - | - | ++ |
0,25 | - | - | + | ++ |
0,125 | + | + | + | ++ |
0,065 | + | + | + | ++ |
0 | + | + | + | ++ |
Fußnote: In den Spalten "Stamm (A)", "Stamm (E)" und "Stamm (F)" bedeutet das Zeichen "-" Ausgerottet" und das Zeichen
"+" bedeutet "überlebt". In der Spalte ••Stabilisierungsgrad der ü-Toxine" bedeutet das Zeichen "+",
daß die Wirksamkeit der ü-Toxine im Vergleich mit derjenigen bei Nichtbehandlung leicht reduziert ist und
das Zeichen "++" bedeutet, daß die Wirksamkeit von 0-Toxinen im wesentlichen gleich derjenigen bei Nichtbehandlung
ist.
Da überhaupt keine überlebenden Sporen beobachtet wurden,
wenn 0,5% oder mehr Wasserstoffperoxyd zugegeben wurde,
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wurde jeder Stamm einer Fortpflanzungsfähigkeits-Auslöschungsbehandlung
bei Verwendung von 0,5% Vlasserstoffperoxyd unterworfen, und die Sporen wurden mit Hilfe einer Zentrifuge (5 C,
7000 U.p.M., 30 .Minuten) gesammelt, einige Male mit destilliertem
Wasser gewaschen und dann unter reduziertem Druck getrocknet, um trockene Materialien zu erhalten. Die so erhaltenen trockenen Materialien,
welche ihrer Fortpflanzungsfähigkeit beraubt worden waren, wurden mit destilliertem Wasser auf eine Konzentration von 2%
verdünnt, und die resultierende Zubereitung wurde gleichmäßig
auf Maulbeerblätter versprüht, welche dann 4 Instar-Seidenwürmern (Instar= zoologische Erscheinungsform) verfüttert wurden.
Als Ergebnis wurde festgestellt, daß die Zubereitung die Seidenwürmer vollständig innerhalb 2 bis 3 Stunden tötlich vergiften
konnte und die Toxine in der Zelle in einem aktiven Zustand waren. Die gleichen Ergebnisse wurden in denjenigen Fällen
erhalten, in denen die Behandlung unter Vervrendung von 0,5 bis 0,75% Wasserstoffperoxyd, 0,25% ß-Propiolacton, 0,1% Mercurichlorid
oder Ultraschallwellenoszillation (20 Minuten bei 20 KC) durchgeführt wurden.
Andererseits wurde Stamm (A) gemäß Tabelle I einer Schüttelkultur bei 27°C während 96 Stunden in 500 ml eines
flüssigen Mediums unterworfen, das aus 5 g/l K3IIPO4, 5 g/l
KH2PO4, 0,0002 g/l Thiaminhydrochlorid, 0,05 g/l MgSO4, 0,03 g/l
MnSO4, 0,01 g/l FeSO4, 0,05 g/l CaCl3, 1,5 g/l NaNH4PO4,
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3 g/l Na-citrat und 10 g/l Casaminosäure (pH 7,2) zusammengesetzt
war, anschließend einer Fortpflanzungsfähigkeits-Auslöschungsbehandlung
unter Verwendung von 0,5% Wasserstoffperoxyd unterworfen , 24 Stunden lang stehengelassen und dann auf die
gleiche Weise wie vorstehend beschrieben behandelt, um ein trockenes ££oren-Toxin-Gemisch in einer Ausbeute von 2,7 g je
2,5 1 der Kulturflüssigkeit zu erhalten. Dieses Gemisch wurde mit destilliertem Wasser auf eine 2%ige Konzentration verdünnt
und gleichmäßig zur Fütterung von Kiefernraupen (Larven), gemeinen Kohlkäfern (Larven) und Reispflanzendickkopffaltern
(Larven) gesprüht, um die insektizide Aktivität des Gemisches auf den schädlichen Insekten zu erforschen. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengestellt.
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Insektizide Effekte einer 2%igen Mikroorganisrauszubereitung nach Behandlung mit 0,5% Wasserstoffperoxyd
Verhältnis getö-
flame des | Insekts | Kohlkäfer (Larven) | Anzahl der Test-Insek |
Anzahl | getöteter der |
Insekten Zeit |
im Verlaufe | teter In sekten |
Reißpflanzendickkopffalter (Larven) |
ten | 2 h 6 h | 24 h | 30 h | 50 h | (%) | ||
Kiefernraupe (Larven) | 25 | 0 0 | 4 | 9 | 12 | 100 | ||
gemeiner | 30 | 4 9 | 17 | 0 | 0 | 100 | ||
20 | 0 6 | 14 | 0 | 0 | 100 |
Aus Tabelle III ist zu entnehmen, daß ein mikrobielles Insektizid, hergestellt durch Entzug der Fortpflanzungsfähigkeit
eines Mikroorganismus insektide Wirkungen auf schädliche Insekten hat. Darüber hinaus ist das mikrobielle Insektizid frei
von sekundärer Infektion und somit ein wertvolles Insektizid das keinen schädlichen Effekt auf Seidenraupen hat.
Die vorstehend genannte trockene Zelle wurde oral an Mäuse in einer Dosis von 3 g/kg verabreicht, jedoch wurde keinerlei
vergiftende oder physiologische Störung der Mäuse beobachtet.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß die Erfindung die Herstellung mikrobieller Insektizide durch spezifische
Behandlung eines Mikroorganismus ermöglicht, gehörend zum Bazillus thuringiensis oder einem Homologen davon unter Entzug
der Fortpflanzungsfähigkeit der Sporen des Mikroorganismus, während die biologische Viirkung von kristallinen, proteinischen
Toxinen, die in der Zelle des Mikroorganismus erzeugt werden, aufrechterhalten bleibt. Das raikrobielle Insektizid kann selektiv
schädliche Insekten der Art Lepidoptera unter Kontrolle halten •'ohne irgendeine schädliche Viirkung auf Säugetiere, Fische, Vögel
und insbesondere Seidenraupen auszuüben.
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Claims (9)
1. Insektizid, dadurch gekennzeichnet, daß es als aktiven Bestandteil insektizide Toxine eines Mikroorganismus enthält,
der in der Lage ist, Toxine für Insekte zu erzeugen und Sporen, die ihrer Fortpflanzungsfähigkeit beraubt sind zur Eliminierung
der Gefahr einer sekundären Infektion von Seidenraupen hiermit.
2. Insektizid nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mikrobielle Insektizid in Vermischung mit einen oberflächenaktiven
Mittel vorliegt,
3. Verfahren zur Herstellung eines mikrobiellen Insektizids nach Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Insektizid unter Verwendung eines Mikroorganismus hergestellt wird, das zur Erzeugung von Toxinen für Insekten in
der Lage ist und daß man das Mikroorganismus der Fortpflanzungsfähigkeit der Sporen unter Aufrechterhaltung deren insektizider
Aktivität beraubt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,"
daß die Fortpflanzungsfähigkeit der Sporen durch eine Behandlung mit V7asserstoff peroxyd, ß-Propiolacton, Mercurichlorid
oder Ultraschallwellen unter Aufrechterhaltung von deren insek-
209814/1698
2H6165
- 2O -
tizider Aktivität entzogen wird«
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Entziehung der Fortpflanzungsfähigkeit der Sporen Wasserstoffperoxyd in einer Konzentration von nicht weniger als
etwa 0,5 Gew.% und zur Aufrechterhaltung der Aktivität von
etwa 0,5 Gew.% und zur Aufrechterhaltung der Aktivität von
ο-Endotoxinen in einer Konzentration von nicht höher als etwa
5 Gew.%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Kultursuspension verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Toxine erzeugender Mikroorganismus
Bazillus thuringiensis verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man ß-Propiolacton in einer Konzentration
von mindestens 0,25 Gew.%, bezogen auf das Gewicht der Kultursuspension anwendet.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man eine Behandlung mit Ultraschallwellen mindestens 20 Minuten lang bei 2O EC vornimmt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche ^
dadurch gekennzeichnet, daß man als mikrobielles Insektizid ein solches einsetzt, das als aktiven Bestandteil »-Endotosine enthält«
2098U/1698
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