DD228293A5 - Verfahren zur bodenbehandlung - Google Patents

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DD228293A5 DD84266607A DD26660784A DD228293A5 DD 228293 A5 DD228293 A5 DD 228293A5 DD 84266607 A DD84266607 A DD 84266607A DD 26660784 A DD26660784 A DD 26660784A DD 228293 A5 DD228293 A5 DD 228293A5
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bodenbehandlung mit dem Ziel, die Behandlung unter kostenguenstigen Voraussetzungen wirksam vorzunehmen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Vermeidung der Bodenerosion zu schaffen, bei dem die landwirtschaftliche Benutzung des Bodens nicht beeintraechtigt wird. Geloest wird die Aufgabe erfindungsgemaess dadurch, dass auf den Boden eine waesserige Loesung eines Vorkondensats auf Formaldehydbasis, die einen Kondensationsinitiator in einer fuer die Vervollstaendigung der Kondensation innerhalb eines vorbestimmten, 24 Stunden nicht ueberschreitenden Zeitraumes ausreichenden Menge enthaelt, aufgebracht wird.

Description

_ /[_ - Berlin, den 10» 4· 85 AP C 09 Κ/266 607 3 64 328 24
Verfahren zur Bodenbehandlung Anwendungsgebiet der Erfindung
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Böden zur Vermeidung von Erosion,
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Boden, der fur landwirtschaftliche und andere Zwecke genutzt wird, unterliegt bekanntlich einer Erosion durch Wind und Wasser, insbesondere, wenn er leicht und/oder sandig ist« Eine solche atmosphärische Erosion ist auf zwei prinzipiellen Wegen bekämpft worden - durch Pflanzung geeigneter Pflanzen, welche die oberen Schichten des Bodens binden, oder durch Aufbringen eines Bitumenüberzuges, welcher die Oberfläche für einen gegebenen Zeitraum bindet»
Eine Bepflanzung ist jedoch dort nicht geeignet, wo das der Erosion unterliegende Gebiet für landwirtschaftliche Zwecke zu nutzen ist* Bitumen ist nicht völlig zufriedenstellend, da es nicht leicht aufbringbar ist und Rückstände zurückläßt^ die über lange Zeiträume nicht zersetzt werden.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Bodenbehandlung zur Anwendung zu bringen, mit dem es möglich ist» die Bodenerosion mit hoher Wirksamkeit einzuschränken oder vollständig einzudämmen»
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,- ein Verfahren zur Bodenbehandlung zur Vermeidung von Erosionsschäden zu schaffen, bei dessen Anwendung die landwirtschaftliche Benutzung der Bodenfläche nicht beeinträchtigt wird·
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, mittels dessen eine wäßrige Lösung eines Vorkondensats auf Formaldehydbasis auf den Boden aufgebracht wird, die einen Kondensationsinitiator in einer ausreichenden Menge enthält, um die Kondensation innerhalb eines vorausbestimmten, 24 Stunden nicht überschreitenden Zeitraumes zu vervollständigen. Der pH-Wert der Lösung liegt entweder unter 5, falls ein saurer Initiator verwendet wird, oder oberhalb 10, falls der Initiator alkalisch ist«. Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensate werden bevorzugt, obgleich Melamin-Forraaldehyd-Produkte gleichfalls in Betracht gezogen werden können«
Neben einem wirksamen Schutz gegen Wind- und Wassererosion, welcher näher erläutert wird, bietet das Vorkondensat, das im weiteren aus Zweckmäßigkeitsgründen als "Bindemittel" bezeichnet wird, zusätzliche Vorteile» Der erste von diesen ist sein Selbstabbau innerhalb eines relativ kurzen, aber vorausbestirambaren Zeitraumes, ohne Zurücklassen von Rückständen^ und liegt noch zusätzlich in der Schaffung einer nützlichen Stickstoffquelle in dem vorhandenen Harnstoff* Zweitens ist dessen Aufbringung in wäßriger Lösung außergewöhnlich einfach im Vergleich zu Bitumen, welches ein besonderes Gerät erfordert, welches nach Gebrauch gewissenhaft zu säubern ist·
Der Initiator kann irgendeine der für den Zweck bekannten Substanzen, insbesondere eine Säure, sein» Besonders bevorzugt ist Phosphorsäure, weil sie letztlich dem behandelten Boden Phosphor zuführt. Alternativ kann auch ein alkalischer Initiator, wie Natrium- oder Kaliumhydroxid, Ammoniak oder Kalk (Calciumoxid oder -hydroxid) verwendet werden.
Neben den Hauptbestandteilen - dem Bindemittel und dem Initiator, kann die auf den Boden aufgebrachte Lösung einen oder mehrere Zusätze in einer Gesamtmenge bis zu 20 Gew,-% enthalten. Beispielsweise können verschiedene Füllstoffe (erschöpfte Kaffeemahlprodukte, Huminsäuren, Tierkohle), Pigmente, Stabilisatoren und Verdickungsmittel, wie auch Puffer, Düngemittel, Mineralsalze und verschiedene Pflanzenschutzmittel, zugesetzt werden« Oeder bzw« jedes davon wird mit Rücksicht auf den gewünschten, zu erzielenden Effekt ausgewählt werden« So umfassen zum Beispiel Substanzen, die allgemein als Stabilisatoren und/oder Verdickungsmittel beschrieben werden, Pflanzengummis· Deren Funktion umfassen die Wirkung als Suspendiermittel für wasserunlösliche Komponenten und die Regelung der Penetrationsgeschwindigkeit der Behandlungslösung durch Modifikation ihrer Viskosität; die Viskositätsmodifikation kann auch die Härtungsgeschwindigkeit beeinflussen« Die Puffer, einschließlich Phosphat (X2H/XH2), Borat/Borsäure, Acetat und Forraiat mit Bevorzugung, stabilisieren die Lösung und regeln so die Härtungsgeschwindigkeit des Bindemittels unter Vorbeugung einer vorzeitigen Kondensation, welche ernste Probleme der Verstopfung der Geräte verursachen könnte*
Im übrigen ist gefunden worden, daß bestimmte Substanzen, die
als Stabilisatoren und/oder Verdickungsmittel verwendet werden können^ im speziellen Polysaccharide, welche mit zweiwertigen Metallkationen, wie Calcium und Magnesium, Gele bilden, besonders nützliche Zusätze sind* Diese Polysaccharide, die Alginsäure und Alginate, niedrige Methoxylpektine, Karayagummi und Gummi Arabicum (Akazia) umfassen, bilden beim Kontakt mit den im Boden vorhandenen zweiwertigen Ionen, insbesondere Calcium, eine dünne, die Bodenteilchen bindende Gelschicht an der Oberfläche· Die Lösung dringt somit nicht tief in den Boden ein, was bedeutet, daß die Menge an pro Oberflächenbereichseinheit aufgebrachtem Bindemittel verringert werden kann. Wenn diese gelbildenden Polysaccharide der Lösung zugesetzt werden, soll ein saurer Kondensationsinitiator verwendet werden, damit die Metallionen im Boden freigesetzt werden können» Außerdem ist es zur Vermeidung einer übermäßigen Viskositätserhöhung der Bindemittellösung, die durch das Vorliegen des Polysaccharide, insbesondere von Alginat oder Alginsäure^ hervorgerufen werden könnte, vorteilhaft, dessen Hydratation durch Einverleibung einer Hydroxyverbindung, wie eines niedrigen (C1-C.)Alkanols, eines Glykols (Glycerin, Ethylen- oder Propylenglykol), eines Glykolethers oder eines Polyoxyethylenglykolethers, zu verzögern» Somit kann die hergestellte Lösung (vor einer etwaigen Verdünnung durch den Anwender) typischerweise die folgende Zusammensetzung, in Gewichtsteilen, haben:
Harnstoff-Forraaldehyd-Vorkondensat (Trockenbasis) 50
Polysaccharid 2-20
Hydroxyverbindung 0-60
Wasser 50 - 150
Es sei bemerkt, daß, falls das Polysaccharid ein Alginat oder Alginsäure ist und seine Konzentration etwa 1 Gew.-nicht überschreitet, keine Notwendigkeit für die Zugabe der Hydroxyverbindung besteht. Darüber hinaus wird mit zunehmender Konzentration weitere Hydroxyverbindung anstelle des Wassers zugegeben«
In der Praxis wird die Lösung zur Bodenbehandlung am zweckmäßigsten dem Anwender in der Form von zwei gesonderten Komponenten oder Einheiten zur Verfügung gestellt, wobei eine das Vorkondensat mit nach Erfordernis verschiedenen Zusätzen und die andere den Initiator» wieder mit etwaigen angezeigten oder wünschenswerten Zusätzen, enthält. Im spezielleren wird das Vorkondensat üblicherweise durch pH-Einstellung mit einem Alkali, üblicherweise Natriumhydroxid, bis zu einem Wert, der vorzugsweise im Bereich von 7,0 bis 10,0 liegt, stabilisiert« Mit dem Vorkondensat können ein oder mehrere Puffer einverleibt werden , hauptsächlich, um eine übermäßig rasche Kondensation für den Fall zu hemmen, daß der Anwender eine zu große Menge Initiator zusetzen sollte* Die Vorkondensatlösung kann auch irgendwelche der oben angeführten Zusätze enthalten« Diese erste Komponente enthält üblicherweise 15 bis 60 Gew,-% Vorkondensat und eine entsprechende Menge an Puffer(n), um einen pH-Wert in dem bevorzugten, angegebenen Bereich aufrecht zu erhalten. Da die Vorkondensatlösung dem Anwender normalerweise als ein Konzentrat zur Verfugung gestellt wird, ist es empfehlenswert> es vor der Zugabe des Initiators* üblicherweise mit 2 bis 40 Volumina Wasssr je Volumen Lösung, zu verdünnen. Die tatsächliche Verdünnung wird vom Anwender im Hinblick auf das verfügbare
Sprühgerät und die Menge an je Oberflächenbereichseinheit aufzubringendem Vorkondensat bestimmt* Konzentrate* die ein gelbildendes Polysaccharid enthalten, werden vorzugsweise in einem solchen Verhältnis verdünnt, daß die auf den Boden aufgebrachte Lösung 0,05 bis 0,5 Gew*-% des Polysaccharide enthält*
Die zweite Komponente besteht aus dem Initiator, üblicherweise ohne irgendwelche Zusätze· Um Risiken einer übermäßigen Korrosion des Gerätes beim Anwender zu vermeiden und die Abmessung zu erleichtern, wird die Säure oder das Alkali vorzugsweise auf eine geeignete Stärke verdünnt, obgleich eine übermäßige Verdünnung unerwünscht ist, da große Volumina an Wasser transportiert werden müssen. Als eine ungefähre Richtlinie soll die Menge an Initiator in einer Einheit für eine Einheit des Vorkondensats ausreichend sein, d» h·, daß beim Mischen der beiden der pH-Wert für die Beendigung der Kondensation innerhalb eines vorbestimmten Mindestzeitraumes genügend niedrig (oder hoch) sein wird» Dieser Zeitraum wird die Gesamtgröße des Ansatzes, die zur Aufbringung desselben auf den Boden (aia häufigsten durch Versprühen) erforderliche Zeit berücksichtigen und einen genügenden Sicherheitsspielraum für unvorhergesehene Fälle belassen, so daß der Anwender noch Zeit hat, sein Gerät vor der völligen Verfestigung des Harzes auf Harnstoffbasis zu reinigen* In den meisten Fällen ist ein End-pH-Wert von 2 bis 5 oder oberhalb 10, vorzugsweise £ 12, in Abhängigkeit von dem Initiator, angemessen, um eine Gesamthärtungszeit# vom Mischen an, von 1,5 bis 24 Stunden zu ergeben* Selbstverständlich kann der Anwender weniger Initiator im Ansatz zusetzen, um die Härtungszeit zu erstrecken, oder eine zusätzliche Menge, um die
Reaktion zu beschleunigen. Es soll lediglich berücksichtigt werden, daß die Reaktion unterhalb pH 2 wahrscheinlich extrem rasch erfolgt. Sie ist auch temperaturabhängig, und bei heißem Wetter sollten daher Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden.
Die hergestellte Lösung wird am zweckmäßigsten durch Versprühen mit einem auf einem Traktor montierten Gerät, wie es üblicherweise zur Behandlung von Kulturen verwendet wird, aufgebracht* Die Lösung wird am vorteilhaftesten während des Frühlings, nach dem Säen, in einer solchen Menge aufgebracht, bei welcher der Film intakt bleibt, bis das Blattwerk der Pflanzen in benachbarten Reihen den dazwischenliegenden Leerraum bedeckt hat. Für die meisten Kulturen liegt dieser Zeitraum zwischen 3 und 10 Wochen, so daß, wenn auch Erosionszustände in Betracht gezogen werden, das Bindemittel üblicherweise in einer Menge von 100 bis 500 kg je Hektar (10 - 50 g/ra ) aufgebracht werden würde. Falls das Bindemittel ein gelbildendes Polysaccharid enthält, kann es in so niedrigen Mengen, wie 50 kg/ha, aufgebracht werden.
Zusätzlich zu der Hauptanwendung zum Schutz des Bodens gegen Erosion und zur Zufuhr assimilierbaren Stickstoffes bietet ein Bindemittel auf Harnstoffbasis zusätzliche Vorteile. So kann durch Schaffung eines kontinuierlichen Films auf der Oberfläche des Bodens ein "Glashauseffekt" erhalten werden, indem die Feuchtigkeit unter der Oberfläche eingefangen wird und auch die durch Verdampfung erfolgende Kühlung des Bodens vermindert wird. Im übrigen wird durch Zugabe eines dunklen Pigmentes die Absorption von Solarenergie erhöht, wodurch der Boden erwärmt und so der Wuchs begünstigt wird.
Es wurden auch Versuche ausgeführt, die Wirkung des Films auf das Keimen, dessen Verträglichkeit mit verschiedenen Pflanzenschutzmitteln (Pestiziden) und Düngern und dessen Wirkung als ein vogelabweisendes Mittel zu bestimmen: Geeignete Geruchssubstanzen können der Lösung vor dem Aufbringen einverleibt werden» Das Fehlen einer Phytotoxizität wurde bestätigt» und es ist gezeigt worden, daß er keine Rückstände im Boden beläßt; seine Abbauprodukte sind vielmehr durch die lebende Pflanze völlig assimilierbar·
Ausführunqsbeispiel
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht» in welchen Teile und Prozentsätze, soweit nichts anderes angegeben wird, als Gewichtsteile und Gewichtsprozent ausgedrückt sind« Die Mengen der Bestandteile sind auf die Trockensubstanz angegeben«
Beispiel 1
Eine Vorkondensatlösung (Komponente A) wird hergestellt aus:
Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat 1500 Teile
Unlösliches Pigment/Füllstoff 250
Phosphatpuffer 3
Natriumhydroxid 30
Acetatpuffer 40
Wasser 3127
4950 50 Teile Pflanzengummi (Guar) können ebenfalls zugegeben
werden» Der pH-Wert der Lösung wird auf 7,2 stabilisiert.
Der Initiator (Komponente B) ist Phosphorsäure (100 Teile); er wird mit 5000 Teilen Wasser verdünnt, so daß beim Zusammenmischen von A und B ein End-pH-Wert von 3,0 erhalten wird* Die Härtungszeit beträgt bei Umgebungstemperatur etwa 2 Stunden«
Die vermischte Lösung wird in einer Menge von 25 g Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat je m auf einen leichten, sandigen Boden, der in flachen Kisten mit einer Länge von 50 cm und einer Breite von 25 cm enthalten ist, aufgesprüht* In jedem Fall wird die Lösung auf eine Hälfte der Oberfläche aufgesprüht, während die andere Hälfte unberührt bleibt. Sobald die Härtung beendet ist (nach 2 Stunden), werden Wind- und Wassererosionstests wie folgt ausgeführt:
Winderosion
Die Kisten werden horizontal in einen Windkanal mit der langen Seitenfläche in Richtung des eintretenden Windes eingebracht. Auf die Oberfläche des Bodens wird Luft mit einer Geschwindigkeit von 40-50 km/h in einem Winkel von 40° 20 Sekunden lang gerichtet«
Oeder Versuch wurde zweimal wiederholt, und jedesmal wurde beobachtet, daß die Oberfläche des behandelten Bodens intakt bleibt, wohingegen die oberen 2 cm des unbehandelten Bodens weggeblasen worden sind.
Wassererosion
Die Kisten werden auf einem horizontalen Boden aufgestellt und in einem Winkel von 20 zur Hoi die lange Seite den Boden berührt.
und in einem Winkel von 20 zur Horizontalen so geneigt, daß
Wasser mit einem Druck von 4 bar wird vertikal nach unten auf die Kästen aus einer Schlick-Düse NrV 17 gesprüht, die oberhalb des Mittelpunktes der Kiste in einem Abstand von 30 cm vom Boden angebracht ist. Die Gesamtsprühzeit beträgt 80 Sekunden, und jeder Versuch wurde zweimal wiederholt»
Bei dem behandelten· Boden wurde in jeder der Kisten festgestellt, daß keine Erosion vorliegt* wohingegen beim unbehandelten Boden in allen Fällen Erosion klar ersichtlich ist, wobei kleine Teilchen und organisches Material ausgewaschen worden sind»
Beispiel 2
Eine Lösung (Komponente A) wir.d hergestellt aus:
Harnstoff-Forraäldehyd-Vorkondensat 600 Teile
Pigment (Kohlenstoff) 10 Teile
Kaliumacetat 20
Wasser 400
1030
Die Lösung hat einen pH-Wert von 7,5 und kann bei Zimmertemperatur bis zu 10 Monate gelagert werden»
Zu 100 Teilen dieser Lösung werden 10,8 Teile einer 50%igen Citronensäurelösung (Komponente B) gegeben, wobei der pH auf 4,0 abfällt« Die Härtungszeit bei 25 0C beträgt 2 bis Stunden»
Beispiel 3
Zu 100 Teilen der Lösung der Komponente A gemäß Beispiel 2 werden 6 Teile Kaliumhydroxidplätzchen zugegeben· Die KOH-Konzentration beträgt annähernd IM und der pH ist 13,4· Die Härtungszeit beträgt 6 bis 8 Stunden bei 60 C, was für Oberflächentemperaturen, die in Wüstenbereichen vorkommen, repräsentativ ist,
Beispiel 4
Eine Lösung (Komponente A) wird hergestellt aus:
Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat Natriumalginat Ethanol (32 % Gew./Gew.) IN Natriumhydroxid Wasser
1000
Diese Lösung hat eine Viskosität von etwa 1000 cP bei 22 0C und einen pH-Wert von 10.
Zur Verwendung wird die Lösung üblicherweise mit Wasser in einem Volumenverhältnis von 1 : 10 bis 1 : 40 (in Abhängigkeit von der beabsichtigten Aufbringungsgeschwindigkeit und dem Sprühgerät) verdünnt und mit 1 Teil 86%iger Phosphorsäure (Komponente B) je 40 Teile unverdünnter Komponente A vermischt. Mit dieser Menge von Phosphorsäure beträgt die
Härtungszeit etwa 24 Stunden bei Umgebungstemperatur; sie kann durch Erhöhung der Menge an zugesetzter Säure abgekürzt werden*
Beispiel 5
1000 Teile Vorkondensatlösung (Komponente A) werden hergestellt, indem 12 Teile Niedrigmethoxylpektin in 467 Teilen Wasser dispergiert werden, und 1 Teil Kaliurahydroxidplätzchen (zur Neutralisation freier Pektinsäure) und 20 Teile Dikaliumhydrogenphosphattrihydrat als Puffer zugesetzt werden. Dann werden 500 Teil? einer 67%igen wäßrigen Lösung von Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat zugesetzt, und die Mischung wird 5 Minuten gerührt· Die fertiggestellte Lösung hat ein« 8,3,
eine Viskosität von 350 cP bei 22 0C und einen pH-Wert von
Zur Verwendung kann die Lösung, wie in Beispiel 4 beschrieben, vor der Zugabe des gleichen Anteils Phosphorsäure verdünnt werden.
Die Härtungszeit beträgt etwa 24 Stunden bei Umgebungstemperatur; sie kann durch Erhöhung der Menge an zugesetzter Säure abgekürzt werden»
Bodenν der mit den in den Beispielen 4 und 5 beschriebenen Lösungen in einer Menge von 50 kg Vorkondensat je Hektar behandelt worden ist, hat einen vergleichbaren Erosionswiderstand bei Winden von 55 km/h wie Boden, der mit 250 kg/ha Vorkondensat, aufgebracht in der in Beispiel 1 beschriebenen Lösung (enthaltend kein gelbildendes Polysaccharid) behandelt worden ist«
Es sei bemerkt, daß für eine gegebene Menge an je Flächeneinheitsbereich Boden aufgebrachtem Vorkondensat (zum Beispiel 100 kg/ha) die Festigkeit des gebildeten Films mit der Verdünnung des Vorkondensats zunimmt: das heißt, der Film ist beständiger, wenn dieselbe Menge an Vorkondensat zum Beispiel in einer l%igen Lösung aufgebracht wird als für den Fall, daß dies in 10%iger Lösung erfolgt.

Claims (13)

Erfindunqsanspruch
1. Verfahren zur Behandlung von Böden zur Vermeidung von Erosion, gekennzeichnet dadurch, daß auf den Boden eine wäßrige Lösung eines Vorkondensats auf Formaldehydbasis, die einen Kondensationsinitiator in einer für die Vervollständigung der Kondensation innerhalb eines vorbestimmten» 24 Stunden nicht überschreitenden Zeitraumes ausreichenden Menge enthält, aufgebracht wird»
2« Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß als Vorkondensat ein Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat eingesetzt wird.
3* Verfahren nach Punkt 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, daß der pH-Wert der Lösung zwischen 2 und 5 eingestellt wird.
4. Verfahren nach Punkt 3, gekennzeichnet dadurch, daß als Initiator Phosphorsäure eingesetzt wird.
5* Verfahren nach Punkt 3 oder 4, gekennzeichnet dadurch, daß die eingesetzte Lösung ein Polysaccharid enthält, welches zur Bildung eines Gels mit im Boden vorliegenden zweiwertigen Metallionen befähigt ist.
6. Verfahren nach Punkt 5, gekennzeichnet dadurch, daß als Polysaccharid wenigstens ein aus Alginsäure, einem Alginat, einem Niedrigmethoxylpektin, Karayagummi und Gummi Arabicum ausgewähltes eingesetzt wird*
7, Verfahren nach Punkt 5 oder 6, gekennzeichnet dadurch, daß eine wässerige Lösung eingesetzt wird* die je 50 Gew.-Teile Vorkondensat auf Formaldehydbasis 2 bis 20 Gew»-Teile Polysaccharid und 0 bis 60 Gew»-Teile einer Hydroxyverbindung, die wenigstens eine aus einem niedrigen Alkanol, einem Glykol, einem Glykolether oder einem Polyoxyethylenglykolether ausgewählte ist, enthält,
8, Verfahren nach Punkt 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, daß eine Lösung eingesetzt wird, deren pH-Wert mehr als 10 beträgt.
9· Verfahren nach den Punkten 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, daß eine Lösung eingesetzt wird, deren pH-Wert wenigstens 12 beträgt»
10« Verfahren nach Punkt 9, gekennzeichnet dadurch, daß als Initiator Ammoniak, Natrium- oder Kaliurahydroxid oder Calciumoxid oder -hydroxid eingesetzt wird. '
11« Verfahren nach den Punkten 1 bis 10, gekennzeichnet dadurch, daß eine Lösung eingesetzt wird, welche wenigstens einen Zusatz enthält, der aus einem Füllstoff, einem Pigment, einem Stabilisator oder Verdickungsmittel, einem Dünger, einem Pflanzenschutzmittel, einem Puffer und einem Mineralsalz ausgewählt und in einer Gesamtmenge bis zu 20 Gew«-% der Lösung zugegeben wird,
12« Verfahren nach Punkt 11, gekennzeichnet dadurch, daß ein Zusatz eingesetzt wird, der wenigstens aus einem Teil erschöpfter Kaffeeroahlprodukte. Huminsäuren, Tier-
kohle und einem Pflanzengummi besteht,
13» Verfahren nach einem der vorhergehenden Punkte, gekennzeichnet dadurch, daß die wässerige Lösung durch Mischen einer wässerigen Lösung des Vorkondensats auf Formaldehydbasis, welche einen im Bereich von 7,0 bis 10,0 stabilisierten pH-Wert aufweist, mit einem Kondensationsinitiator, in einer zur Vervollständigung der Kondensation innerhalb eines vorbestimmten Zeitraumes von wenigstens 1,5 Stunden ausreichenden Menge, hergestellt wird.
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