DE531509C - Verfahren zum Beizen von Saatgut - Google Patents

Verfahren zum Beizen von Saatgut

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DE531509C
DE531509C DEK104257D DEK0104257D DE531509C DE 531509 C DE531509 C DE 531509C DE K104257 D DEK104257 D DE K104257D DE K0104257 D DEK0104257 D DE K0104257D DE 531509 C DE531509 C DE 531509C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01CPLANTING; SOWING; FERTILISING
    • A01C1/00Apparatus, or methods of use thereof, for testing or treating seed, roots, or the like, prior to sowing or planting
    • A01C1/08Immunising seed

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Soil Sciences (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

Bei den üblichen ■ Naßbeizverfahren, bei welchen das zu beizende Saatgut, z. B. Getreide, eine bestimmte ■ Zeit in einer Beizlösung eingetaucht wird, wird das nachherig'e Zurücktrocknen des gebeizten Saatgutes allgemein als lästig und zeitraubend empfunden. Infolgedessen hat sich das Trockenbeizverfahren, bei welchem das Zurücktrocknen wegfällt, schnell in der Praxis eingebürgert.
Jedoch haben- sich bei diesen Trockenbeizverfahren andere Übelstände ergeben, so daß von manchen Landwirten wieder nach dem Naßbeizverfahren gearbeitet wird. Namentlich das äußerst lästige, oft auch sehr gesund-
xg heitsschädliche Verstäuben des Beizmittels beim Vermischen und Arbeiten sowie die oft nicht genügende und sichere fungicide Wirkung der Trockenbeizmittel sind die Häuptübelstände der Trockenbeizung." Überdies wirken' die Trockenbeizmittel auch nicht so befriedigend wie die Naßbeizmittel, und zwar aus dem Grunde, weil ja die Beizung, also die Tötung der Krankheitskeime, erst im Boden stattfindet. Es können dabei, je nach den Witterungs- und Bodenverhältnissen, auch Umstände eintreten, durch welche eine genügende Beizung nicht stattfindet. Vorliegende Erfindung soll die Vorteile dieser beiden Beizverfahren vereinigen, jedoch die Übelstände jedes dieser beiden Verfahren beseitigen. Gemäß der Erfindung werden weder Lösungen noch pulverförmige Stoffe zum Beizen von Saatgut verwendet, sondern eine Paste oder ein Brei, mit welcher das Beizgut vermengt wird.
In der Veterinär- und Humanmedizin ist es bekannt, flüssige verdampfbare Antiseptika in Pasten- oder Salbenform anzuwenden, wodurch sie leichter auf die Haut aufgetragen und verrieben werden können. Durch die Verwendung von halbflüssigen Massen oder Pasten als Saatbeizmittel wird einerseits der bei Naßbeizen auftretende Übelstand des Zurücktrocknens vermieden, indem die Durchmischung der Paste mit dem Saatgut leicht so lange fortgesetzt werden kann, bis die Paste zu verstäuben beginnt, so daß das Beizmittel dem Saatgut auch als Trockenbeizmittel anhaftet; andererseits wird der bei Trockenbeizen auftretende Übelstand der Abhängigkeit der Beizung von den Boden- und Witterungsverhältnissen vermieden. Dagegen wird die Wirkung der Naßbeize, die darauf beruht, daß die Parasiten gleich bei der Beizung abgetötet werden, vereinigt mit der Wirkung der Trockenbeize, die dadurch, daß die Wirksamkeit des Beizmittels erst im Boden beginnt, das Saatgut beliebig lange lagerungsfähig macht. Beim Vermischen der Paste mit dem Saatgut werden durch den in der Paste gelöst vorhandenen, fungicid wirkenden Stoff die im oder am Saatgute be-
«IT'
fjndlichen Krankheitskeime, wie bei einer Naßbeize; abgetötet. Während dieser Zeit saugt aber auch das Saatgut die in derPaste vorhandene Flüssigkeit =auf, so daß das Saatgut nach vollendeter Mischung sofort anbaufähig und gleichzeitig gegen weiteren Befall geschützt ist, da das Beizmittel jetzt dem' Saatgute als Trockenbeizmittel anhaftet. • Solche Gegenstand der Erfindung bildende Beizpasten können auf verschiedene Weise hergestellt werden, am einfachsten in der Weise, daß das Fungicid mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit zu einem Brei angerührt wird. Es können aber auch Füllig bzw. Streckmittel verwendet werden. So z.B. werden bei Verwendung1 eines wasserlöslichen Fungicides, ζ. B. Quecksilberchlorides, für ιoo kg Saatgut 6oog Talkum mit 400 ecm einer 3°/oigen Sublimatlösung vermischt, wodurch eine Paste entsteht. Zur Beizung von Weizen gegen Steinbrand wird Obige Menge mit 100 kg Weizensaatgut durch Umschaufeln so lange vermischt, bis die Paste zu verstäuben beginnt, was in 3 bis 5" Minuten erreicht ist.
Diese Beizpasten können auch aus den üblichen Trockenbeizpulvern durch Anrühren mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten hergestellt werden, z. B. Kupfercarbonat mit Wasser. Werden Füll- bzw. Streckmittel zur Herstellung· der Paste benutzt, so wird, wenn das Trockenbeizmittel z. B. einen in Wasser nicht vollkommen unlöslichen fungicid wirkenden Stoff enthält, dieser mit Talkum o. dgl. entsprechend verdünnt und mit einer entsprechenden Wassermenge vermischt. So erhält man aus 100 g Kupfercarbonat, 200 g Talkum und 200 bis 300 ecm Wasser eine für Beizzwecke vorzügliche Paste. Wasserunlöslichen Fungiciden wird zur Herstellung der Paste zweckmäßig eine entsprechende Menge eines gelösten Fungicides zugesetzt, oder es werden entsprechend verdünnte Säuren anorganischer oder organischer Natur verwendet oder beides. So können aus Kupferoxydul geeignete Pasten hergestellt werden, indem man z. B. entweder 50 g Kupferoxydul, 250 g Talkum und 250 ecm einer i°/oigen Kupferchloridlösung vermischt oder 100 g Kupferoxydul, 200 g Talkum, 200 ecm Wasser und 10 bis 30 ecm konzentrierte Salzsäure vermengt.
Der Zusatz von Säuren oder sauer reagierenden Lösungen ist sehr vorteilhaft, da durch diese Zusätze die fungicide Wirkung wesentlich erhöht wird.
Statt Wasser oder neben Wasser können auch leicht verdunstende oder verdampfende Stoffe, wie verschiedene Alkohole, Schwefelkohlenstoff u. a. oder auch öle zur Herstellung der Paste genommen werden. Der - fungicid wirkende Stoff wird dann entweder in den betreffenden Mitteln gelöst oder aber er wird vorher in Wasser gelöst, welches dann mit den leicht verdunstenden Stoffen vermischt wird, oder umgekehrt.
Auch können zur Herstellung der Paste Formaldehydlösungen, Carbolsäurelösungen u. a. schon ah sich fungicid wirkende Flüssigkeiten verwendet werden. '
Statt Talk können andere geeignete Stoffe, wie Stärke, Kreide, Kieselgur u. dgl., zur Verwendung gelangen. Weiterhin können der Paste Stoffe beigemengt werden, welche die Pastenform bzw. Konsistenz längere Zeit erhalten, z.B. wasseranziehende Mittel, wie Glycerin, Auch die Zugabe von Pflanzennährstoffen oder Reizstoffen zu der Paste wird sich in manchen Fällen vorteilhaft erweisen.
Der Paste können auch Vogel- oder anderen Tierfraß abschreckende Mittel zugesetzt werden.
Die Paste wird entweder gebrauchsfertig in den Handel gebracht oder kann auch kurz vor der Beizung durch Vermischung mit der vorgeschriebenen Wassermenge o. dgl. hergestellt werden.

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Beizen von Saatgut, dadurch gekennzeichne r, daß das zu beizende Saatgut mit einem ein Fitngicid
\ enthaltenden Teig oder Brei gemengt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vermischung des Saatgutes mit dem Teige oder Brei so lange fortgesetzt wird, bis der Teig zu verstäuben beginnt. ioo
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teig oder Brei verwendet, der unmittelbar vor der Beizung durch Vermischung mit der vorgeschriebenen Wassermenge j.og o. dgl. hergestellt worden ist.
■ 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teig oder Brei verwendet, der wasserunlösliche oder schwerlösliche Fungicide no und gegebenenfalls, noch lösliche Fungicide oder auf das unlösliche Fungicid lösend wirkende Mittel enthält. ·
5. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teig oder Brei verwendet, der aus einem schwerlöslichen oder unlöslichen Fungicid besteht, das mit einem löslichen Fungicid mit oder ohne Zusatz von Streckmitteln angeteigt worden ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der aus Fun-
giciden bestehende Teig oder Brei in seiner breiigen Form durch geeignete Zusatzstoffe, wie z. B. Glycerin, aufrechterhalten wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teig oder Brei verwendet, der aus Fungiciden besteht, die unter Vermittlung leicht verdunstender Stoffe in Brei- oder Teigform übergeführt worden sind.
DEK104257D 1927-04-26 1927-05-15 Verfahren zum Beizen von Saatgut Expired DE531509C (de)

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AT531509X 1927-04-26

Publications (1)

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DE531509C true DE531509C (de) 1931-08-10

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ID=3676104

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DEK104257D Expired DE531509C (de) 1927-04-26 1927-05-15 Verfahren zum Beizen von Saatgut

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DE (1) DE531509C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2015173189A1 (de) * 2014-05-12 2015-11-19 Bayer Cropscience Aktiengesellschaft Verfahren und vorrichtung zur einstellung eines bestimmten trocknungsgrades von saatgut während des beizvorgangs

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2015173189A1 (de) * 2014-05-12 2015-11-19 Bayer Cropscience Aktiengesellschaft Verfahren und vorrichtung zur einstellung eines bestimmten trocknungsgrades von saatgut während des beizvorgangs

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