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Mittel zur Beeinflussung des Pflanzenwachstums Die Erfindung _ bezieht
sich auf neue und verbesserte Stoffgemische zur, Behandlung wachsender Pflanzen,
um den normalen Lebensablauf dieser Pflanzen in bestimmter Weise zu beeinflussen.
Namentlich bezieht sie sich auf phytotoxische Gemische, die wenigstens eine der
3, 6-Endoxyhydroorthophthalsäuren als wirksamen, d. h. auf die Pflanzen einwirkenden
Bestandteil enthalten.
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Phytotoxische Gemische mit wenigstens einer der genannten Säuren,
insbesondere der 3, 6-Endoxyr, a, 3, 6-tetrahydro-o-phthalsäure und -: oder der
3, 6-Endoxyhexahydro-o-phthalsäure, sei es als solche oder in Form gleichwertiger
Derivate, und namentlich die exocis-Isomeren dieser Säuren,. sind. für den genannten
Zweck hochwirksam. rfindungsgemäß werden Gemische verwendet, die die genannten wirksamen
Bestandteile im Gemisch mit einfachen, leicht zugänglichen Bestandteilen enthalten,
durch welche die Wirkung der die Pflanzen beeinflussenden Endoxyhydroorthophthalsäuren
erhöht oder verstärkt wird.
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Das Patent 898 3o8 betrifft Pflanzenbehandlungsmittel mit 3,
6-Endoxyhydro-o-plithalsäuren (namentlich der 3, 6-Endoxyhexahydro-o-phthalsäure
und der 3, 6-Endoxy-z, z, 3, 6-tetrahydro-o-phthalsäure) und ihren Derivaten als
wirksame Substanz. Diese Stoffe rufen bei Pflanzen bestimmte erwünschte Wirkungen
hervor, wie gänzliche oder teilweise Beseitigung von Blättern und Keimen, Verminderung
des Blütenansatzes, gänzliche Zerstörung der Pflanze,
zusätzliche
Wurzelbildung oder Verzögerung des Fruchtabfalles. Die Art der Einwirkung auf die
Pflanze hängt dabei von der angewandten Konzentration der Mittel und von der Art
und dem Wachstumszustand der behandelten Pflanze ab.
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Die erwähnten, auf die Pflanzen einwirkenden Stoffe können entweder
als solche oder in Form ihrer chemisch gleichwertigen Derivate angewandt werden,
z. B. ihrer Anhydride und/oder eines Salzes, in denen, ebenso wie in den Säuren
selbst, die entsprechenden Anionen der Orthoverbindungen enthalten sind, wobei diese
Anionenverbindungen entweder sauren oder neutralen Charakter haben und an äquivalente
Mengen von Kationen chemisch gebunden sein können, z. B. an ein oder mehrere Metall-
und/oder Radikalkationen, wie Natrium-, Kaliuni-, Calcium-, Strontium-, Magnesium-,
Aluminium-, Eisen-, Kobalt-, Nickel-, Cadmium-, Quecksilber-, Kupfer-Ionen, Ammonium-,
Mono-, Di- oder Trialkylammonium-, Mono-, Di-oder Trialkanolammonium- und gemischte
Alkylalkanolammoniumradikale.
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Hierbei ist also die Säure der wirksame Bestandteil, einerlei, ob
sie als solche oder in Form eines Salzes oder Anhydrids oder in sonstiger gleichwertiger
Form vorliegt. Diese Änderungen an den Carboxylgruppen sind nur solche der Form,
nicht aber solche der Grundsubstanz.
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Bei der Beschreibung der Erfindung, die der Einfachheit halber mit
Bezug auf - die 3, 6-Endoiyhexahydro-o-phthalsäure und die 3, 6-Endoxy-Z, 2, 3,
6-tetrahydro-o-phthalsäure (als solche oder als deren chemisch gleichwertige Der-ivate)
bezüglich ihrer Aktivität als wirksame Bestandteile in den neuen Pflanzenbehandlungsgemischen
näher beschrieben wird, ist zunächst hervorzuheben, daß die meisten dieser Säuren
ziemlich 'löslich in Wasser sind. Auch die anderen angewandten Formen mit denselben
Anionen sind wasserlöslich, einige von ihnen sogar sehr stark, während bei anderen
die Löslichkeit in Wasser nicht so ausgeprägt ist. Man wird natürlich diejenigen
Verbindungen bevorzugen, deren Wasserlöslichkeit wenigstens o,r Gewichtsprozent
und möglichst sogar über z Gewichtsprozent beträgt.
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Die Wasserlöslichkeit ist deshalb erwünscht, damit Anionen (saure
oder neutrale oder beide) entstehen, wenn die Säuren als solche oder in chemisch
gleichwertiger Form in Wasser gelöst werden.
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Saure Anionen können theoretisch unter Hinweis äuf das saure 3, 6-Endoxyhexahydro-o-phthalat-Anion
erläutert werden, worunter ein einwertiges Anion von folgender Strukturformel zu
verstehen ist
worin X ein Kation bedeutet, und zwar nach derzeitiger Auffassung Wasserstoff. Neutrale
Anionen können theoretisch unter Hinweis auf das neutrale 3, 6 - Endoxyhexah ydro
- o - phthalat -Anion erläutert werden, worunter ein zweiwertiges Anion von der
Strukturformel
zu verstehen ist. Analoge Anionen werden gebildet, wenn die Tetrahydrosäure oder
ihre chemisch gleichwertigen Formen' in Wasser aufgelöst werden.
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So können die erwähnten aktiven Bestandteile als Verbindungen definiert
werden, die in Gegenwart von so Wasser Anionen von folgender Struktur geben
wobei Y eine freie Valenz oder ein Kation und R einen Vinylen- oder Äthylenrest
bedeutet.
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Obwohl die Erfindung nicht an irgendeine bestimmte Theorie zur -Erklärung
des Reaktionsvorganges gebunden sein soll, durch den die besonderen nützlichen Einwirkungen
auf Pflanzen hervorgerufen werden, so haben doch umfangreiche Untersuchungsarbeiten
es sehr wahrscheinlich gemacht, daß die erwähnten Wirkungen durch das Vorhandensein
von Anionen (saure und/oder neutrale) der angegebenen Art in wäßrigem Medium hervorgerufen
werden.
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Die erwähnten Anionen werden dadurch verfügbar, daß die Säuren als
solche oder in Form gleichwertiger Derivate wasserlöslich und ionisierbar sind.
Deshalb löst sich eine solche Verbindung, wenn sie von dem Gefäßsystem einer -Pflanze
absorbiert wird, in den wäßrigen Pflanzensäften auf und bringt die Anionen zur Einwirkung.
Die Säuren als solche oder ihre gleichwertigen Derivate sind also als sehr brauchbare
Mittel anzusehen, um die gewünschten Anionen in resorbierbarer Form der Pflanze
zuzuführen.
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Hieraus folgt, daß die Säuren als solche und ihre Salze oder Anhydride
gleich gut anwendbar sind. Es wurde gefunden, daß die zur Erzielung einer bestimmten
Einwirkung auf die Pflanzen nötigen Mengen dieser Verbindungen bedeutend herabgesetzt
werden können, oder daß die Einwirkung einer bestimmten Menge des aktiven Bestandteils
auf die Pflanzen merklich erhöht werden kann, wenn man den genannten Mitteln eine
oder mehrere gesättigte, offenkettige, Mono- oder Dioxy-mono-, -di- oder -tricarbonsäuren
mit Kohlenstoffketten von 2 bis 6 C-Atomen und deren Ammonium- oder substituierte
Ammoniumsalze zusetzt, wobei die Salze entweder neutral oder sauer sein können.
Von den substituierten Ammoniumsalzen sind besonders die Alkylammonium
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Alkanolammonium- und die gemischten Alkylalkanolammoniumsalze brauchbar.
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Als Oxycarbonsäuren der eben genannten Art sind Glykolsäure, Milchsäure,
Hydracrylsäure, die verschiedenen Oxybutter- und Oxyvaleriansäuren, s-Oxycapronsäure,
a, y-Dioxybuttersäure, Glycerinsäure,- Tartron-, Apfel- und Weinsäure, Citramalsäure
und Citronensäure zu nennen. Beispiele von Salzen solcher Oxysäuren sind Ammoniumsalze,
wozu die neutralen Ammoniumsalze, bei Dicarbonsäuren auch die sauren Ammoniumsalze
und die primären und sekundären Alkylammoniumsalze mit i bis 4. C-Atomen in jedem
Alkylradikal, Mono-, Di-und Trialkanolammoniumsalze mit 2 bis 3 C-Atomen in jedem
Allcanolradikal und gemischte Alkylalkanolammoniumsalze. Die substituierten Ammoniumsalze
schließen sowohl neutrale wie auch saure Salze ein, ganz analog den oben beschriebenen
Ammoniumsalzen. In den Fällen von Salzen mit mehr als einem Ammonium- und/oder substituierten
Ammoniumradikal (d. h. Kationen) können diese Kationen untereinander gleichartig
oder verschieden sein.
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Die Herstellung der Salze gemäß der Erfindung kann auf irgendeine
dem Fachmann bekannte Art erfolgen, z. B. durch Neutralisation einer bestimmten
Säure mit. der berechneten Menge der gewünschten Base oder des Basengemisches. Im
allgemeinen ist Wasser ein ausgezeichnetes Lösungsmittel zur Durchführung solcher
Neutralisationen, obgleich mitunter andere Lösungsmittel vorteilhaft sein können.
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Ebenso kann man die 3, 6-Endoxyhydro-o-phthalsäuren als solche oder
in Form ihrer chemisch gleichwertigen Derivate auf irgendeine dem Fachmann bekannte
Weise herstellen.
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Die Mengen der Zusätze oder Verstärker, die den Endoxo-Verbindungen
beigemischt werden müssen, können in einem sehr weiten Bereich schwanken, und schon
ein sehr geringer Zusatz des Verstärkers ruft eine beachtliche synergistische Wirkungssteigerung
hervor. Im allgemeinen sind für praktische Zwecke Mengenverhältnisse von Verstärker
zu aktivem Bestandteil' zwischen i : io und 50: i, insbesondere zwischen
i : i und 2o: i, zweckmäßig.
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Der Verstärker und der aktive Bestandteil können miteinander in jeder
gewünschten Weise rein mechanisch vermischt werden, namentlich wenn der Verstärker
in fester Form oder als Lösung in einem gebräuchlichen Lösungsmittel wie Wasser
vorliegt, In letzterem Falle kann die Lösung als solche in den Handel gebracht werden
oder auch in getrockneter Form, was durch Versprühen oder durch Trommeltrocknung
erreicht werden kann, besonders wenn der Verstärker für gewöhnlich fest ist. Auf
jeden Fall ist es vorzuziehen, eine feste Mischung in feiner Verteilung und in so
trockenem Zustand zu verwenden, daß sie leicht schüttbar ist.
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Die Gemische können den Pflanzen oder dem Saatgut auf jede gewünschte
Weise zugegeben werden, so in fester Form, etwa durch Aufstäuben, oder als Flüssigkeit,
z. B. durch Aufsprühen.
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Es können auch den erfindungsgemäßen Gemischen noch weitere in der
Verstäubungstechnik übliche Zusätze einverleibt werden, so irgendwelche bekannten
flüssigen oder festen Trägerstoffe, vorzugsweise solche festen Träger mit großer
Teilchenoberfläche, wie Ton, Fullererde, Pyrophyllit, Talk, Bentonit, Kieselgur,
Diatomeenerde usw. Man kann irgendeinen im Handel erhältlichen Ton in feiner Verteilung
benutzen, besonders solche, die als Träger für Insektizide gebräuchlich sind. Die
handelsüblichen Tone sind meist durch bestimmte Markennamen gekennzeichnet (die
auf den Ursprung und die Verarbeitung hinweisen), von denen Homer-Ton, Celit und
Tripoli als typisch erwähnt seien.
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Andere Zusätze nicht toniger Art für die Einverleibung in die erwähnten
Gemische sind z. B. Schwefel, vulkanische Aschen, Calciumcarbonat, Branntkalk, ligninhaltige
Abfallstoffe, Holzzellstoff, Mehle, z. B. aus Holz, Walnußschalen, Weizen, Sojabohnen,
Kartoffeln, Baumwollsamen usw.
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Zur Herstellung der Gemische sind bekannte Verfahren brauchbar. So
können die aktiven Bestandteile zu feinem Pulver gemahlen und mit dem Verstärker
durchgerührt oder geschüttelt werden, namentlich wenn dieser auch fest ist; es können
aber in gewissem Umfange auch einzelne dieser Bestandteile in flüssiger Form mit
den übrigen zu festen gut schüttbaren Gemischen vermengt werden, oder der Verstärker
und der aktive Bestandteil können gleich zusammen vermahlen werden; auch kann man
den aktiven Bestandteil in flüssiger Form (z. B. in Form seiner Lösungen, Dispersionen,
Emulsionen und Suspensionen) mit dem Verstärker in feiner Verteilung und in solchen
Mengenverhältnissen vermischen, daß eine gute Schüttbarkeit des Erzeugnisses gewährleistet
ist, oder man verfährt umgekehrt. Man kann aber auch einen Überschuß an Flüssigkeit
wieder entfernen, z. B. durch Verdampfung, etwa unter vermindertem Druck. Dasselbe
gilt auch für Gemische der aktiven Bestandteile und Verstärker mit irgendwelchen
feinverteilten festen Trägern und/oder sonstigen Zusätzen.
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Wenn man feste Gemische herstellt ist es wichtig, daß das Gemisch
in feinverteilter Form vorliegt. Der das aktive Mittel enthaltende Staub sollte
so fein sein, daß fast kein Rückstand auf einem Sieb mit 0,25 mm lichter
Maschenweite verbleibt, möglichst auch nicht auf einem Sieb mit o,o7 mm lichter
Maschenweite. Ausgezeichnete Ergebnisse wurden erzielt, wenn das staubförmige Gemisch
vorwiegend Teilchen in der Größenordnung von 15 bis 45p, enthielt. Noch feinere
Staube, z. B. mit Teilchengrößen von etwa 5 ,u und weniger, weisen zwar sehr
gute Deckfähigkeit auf, neigen aber dazu, beim Aufbringen weggeweht zu werden und
sind auch teurer in der Herstellung.
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Zum Aufsprühen löst oder dispergiert man das Gemisch in einem flüssigen
Träger wie Wasser ouer in einer anderen brauchbaren Flüssigkeit.
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So kann man die Gemische der aktiven Bestandteile in Form von Lösungen,
Suspensionen, Dispersionen oder Emulsionen in wäßrigen oder nich twäßrigen Medien
anwenden.
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Emulsionen oder Dispersionen der Gemische in den flüssigen Trägern
können durch Verrühren der Gemische mit dem Träger erhalten werden. Vorzugsweise
jedoch
rührt man in Gegenwart eines Emulgier-oder Dispergiermittels (eines oberflächenaktiven
Mittels) an, um die Bildung der Emulsion oder Dispersion zu erleichtern. Emulsions-
und Dispersionsmittel sind in der Technik wohlbekannt; zu ihnen gehören z. B. Fettalkoholsulfate,
wie Natriumlaurylsulfat, aliphat ische und aromatische Sulfonate, wie sulfoniertes
Rizinusöl oder die verschiedenen Alkarylsulfonate, wie das Natriumshlz des monosulfonierten
Nonylnaphthalins oder des tertiären Dodecylbenzols, und nicht ionogene Typen von
Emulgier- und Dispergiermitteln, wie die hochmolekulä.ren Alkyl-Polyglykoläther
oder die analogen Thioäther, wie die Decyl-, Dödecyl- und Tetradecyl-Polyglykoläther
und -thioäther mit 25 bis 75 C-Atomen.
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Auch die Verwendung von Hilfsmitteln, wie Netz-und/oder Befeuchtungsmitteln
(Wasser zurückhaltende Mittel), kommt für die Lösungen der erfindungsgemäßen Gemische
in Frage, namentlich für ' die wäßrigen Lösungen. Hierfür können irgendwelche bekannten
Netz- und BefEuchtungsmittel .dienen, wie die oben näher beschriebenen Netzmittel.
Beispiele für Befeuchtungsmittel sind Glycerin, Äthylenglykol, Di- und Polyäthylenglykole
und wasserlösliche Zucker sowie zuckerhaltige Mischungen, wie Glukose, Fruktose,
Calaktose, Mannose, Arabinose, Xylose, - S accharose, Maltose, Laktose. Raffinöse,
Trehalose oder Dextrine, wie weißes oder gelbes Dextrin, britischer Gummi usw.,
Honig, Melasse, Ahornsirup und -zucker und Stärkesirup, wie Getreidesirup usw.
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Als Hilfsmittel kann man jede gewünschte Menge Netzmittel anwenden,
so bis zu 25o oder mehr % des aktiven Bestandteils. Zum Benetzen kann die Menge
des benutzten Zusatzes so bemessen werden, daß der zu versprühenden fertigen Lösung
die gewünschten-netzenden Eigenschaften verliehen werden, also z. B: 0,05 Gewichtsprozent
dieser Lösung. Die Verwendung wesentlich höherer Mengen beruht nicht mehr auf ihren
Netzeigenschaften, obwohl diese vorhanden sein können, sondern ist eine Funktion
des physiologischen Verhaltens des Netzmittels nach dessen Aufsprühen auf die Pflanze.
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Obwohl die Gemische der aktiven Bestandteile mit den Verstärkern auf
die wachsenden Pflanzen in konzentrierter Form aufgebracht werden können, ist es
gewöhnlich erwünscht, flüssige oder feste Zubereitungen anzuwenden, in denen der
aktive Bestandteil weniger als 3o Gewichtsprozent der Gesamtmenge ausmacht, z. B.
weniger als io und sogar nur o,i %.
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Praktisch hängt bei dem Verfahren, wenn es zum Zwecke der Entblätterung
angewandt wird, die verwendete Menge von der Art der zu behandelnden Pflanzen und
ihrem Reifezustand ab. In jedem Falle ist die Menge des aktiven Bestandteils, die
für die Erreichung einer bestimmten Wirkung bei derselben Pflanzenaxt benötigt wird,
wesentlich niedriger, als wenn kein Verstärker zugegen ist.
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Als 'allgemeine Regel für die Anwendung kann gelten, daß um so weniger
aktives Mittel für eine Pflsnze gebraucht wird, je reifer diese ist. In der Praxis
werden die Nutzpflanzen normalerweise zwecks Entblätterung 1 bis 2 Wochen vor der
Ernte behandelt. In manchen Fällen ist mehr als eine Behandlung_wünschenswert, namentlich
wenn starker Regen .oder Wind bald nach der Behandlung, auftreten, oder wenn eine
kumulative Wirkung gewüscht wird. Um eine etwaige Schädigung der einen oder r anderen
Pflanzenart zu vermeiden, kann es dann auch für einen unerfahrenen Behandler erwünscht
sein, das Entblätterungsmittel zuerst in verhältnismäßig geringer Menge anzuwenden
und dann im Bedarfsfalle später eine- zweite Behandlung anzuschließen, -wenn die
Wirkung der ersten sichtbar zu werden beginnt, Der Gebrauch großer Überschüsse über.
das zur guten Entblätterung nötige Minimum hinaus kann zu einer Schockwirkung auf
die Pflanze, verbunden mit einer späteren Schädigung, führen.
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Tatsächlich sind die Gemische nach vorliegender Erfindung ausgesprochene
Herbizide, wenn sie in Mengen angewandt werden, die wesentlich größer als die zur
Entblätterung nötigen Mengen sind, und sie können auch im Bedarfsfalle mit Vorteil
zum Abtöten von Pflanzen oder Keimen (wie im Falle von Kartoffeln) benutzt werden.
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Außer der Verkürzung des Lebenslaufes von Pflanzen kann man mit den-neuen
Gemischen auch das Keimen von' Samen verzögern, um das Wachstum .bestimmter unerwünschter
Pflanzen selektiv zu hemmen oder zu unterbinden und dasjenige anderer Pflanzen zu
begünstigen, ferner um das Wachstum von Ranken zu Gunsten der Fruchtbildung einzuschränken,
um die Ernte der Früchte solcher Rankengewächse zu erleichtern oder um Stecklinge
zu stärkerer Bewurzelung anzuregen.
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Wenn die Entblätterung angestrebt wird, sollten die Mittel in solcher
- Menge angewandt werden, daß zumindest die Hauptmenge der Blätter trocken'wird
und/oder von der lebenden Pflanze abfällt, daß aber noch keine abtötende Wirkung
auf die Pflanze einsetzt. Wenn dagegen die Pflanzenabtötung das Ziel ist, dann muß
eine höhere für diesen Zweck ausreichende Menge angewandt werden. Im letzteren Fall
kann, da die Empfindlichkeit verschiedener Pflanzenarten gegen die herbizide Wirkung
sehr schws,nkt, eine gesonderte Abtötung der einzelnen Pflanzenarten zweckmäßig
sein. Diese selektive Abtötung kann noch durch verschiedene Bemessung der Zusätze
wie Netzmittel neben den Verstärkern variiert werden.
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Eine genaue Erklärung dafür, wie die oben beschriebene Wirkungssteigerung
zustande kommt, ist nicht bekannt.. Die erwähnte Wirkungssteigerung wird aber zwingend
durch die nachstehend angeführten Beispiele. aufgezeigt, die nur zur Erläuterung
dienen sollen, die Erfindung -aber in keiner Weise einschränken. Beispiel i Es wurden
drei Reihen von wäßrigen Lösungen des Dinatriumsalzes der 3, 6-Endoxyhexahydro-o-phthalsäure
hergestellt, wobei jede Reihe aus fünf Lösungen bestand, die jeweils folgende Konzentrationen
an dem genannten wirksämen. Bestandteil. enthielten: 0,00125 0/0, 0,0025 %, 0,005
0/0, 0,0075 04 und 0,01 0/,). Die eine dieser Reihen enthielt keinen Verstärker,
jede
der beiden anderen dagegen noch zusätzlich eine gleichbleibende Menge (0,o5 °/o)
eines Verstärkers, und zwar bei der einen Reihe primäres und bei dex anderen sekundäres
Ammoniumzitrat. So bewegten sich die Mengenverhältnisse der Verstärker zu dem wirksamen
Bestandteil in den Grenzen von 5 : i bis 40 : 1.
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Diese Lösungen wurden auf in Töpfen gezogene Zwerg-Gartenbohnen-Pflanzen
aufgebracht, die etwa 2o cm hoch waren und auf denen das erste dreiblättrige Laub
schon groß war, das zweite aber noch klein. Gesonderte Gruppen von je acht solcher
Pflanzen wurden bis zu den ersten Knoten in die jeweiligen Versuchslösungen der
einzelnen Versuchsreihen eingetaucht, worauf der Überschuß an Lösung abgeschüttelt
wurde. Es blieben auf jeder Pflanze etwa 2 ccm der Lösung hängen. Demgemäß waren
die Dosierungen an aktivem Bestandteil auf jeder Pflanze, je nach den Konzentrationen
der Versuchslösungen, annähernd 25, 50, 100, 150 und 2oo,ug. Die Dosierung
an Verstärker war für jede Pflanze gleich, und zwar iooo ,ug. Eine Gruppe Pflanzen
wurde nicht mit irgendwelcher Lösung behandelt und diente zur Kontrolle der übrigen.
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Auch Vergleichsversuche unter Anwendung der Verstärker allein, ohne
die aktiven Zusätze, wurden durchgeführt. Hierfür wurden Gruppen von je acht Pflanzen
mit o,o5°/oigen wäßrigen Lösungen der beiden Verstärkersalze unter denselben Bedingungen,
wie oben beschrieben, behandelt. Alle für diese Prüfung verwendeten Pflanzen waren
von gleichem Alter und in der gleichen Zeit und unter denselben Bedingungen gewachsen.
Nach Beginn des Versuches wurden die behandelten und die unbehandelten Proben wieder
denselben Wachstumsbedingungen ausgesetzt.
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Die nach 3 Tagen gemachten Beobachtungen sind aus der nachstehenden
Tabelle I ersichtlich, in der der Einfachheit halber einige Abkürzungen benutzt
wurden; deren Bedeutungen folgende sind: 1 = leicht a = anhängend m = mäßig K =
unbehandelte st = stark Kontrollpflanze vb = verbrannt PB = primäre Blätter vz =
verzögert DS = dreiblättrige Schößlinge Der Ausdruck 2 e bedeutet, daß bei zwei
Pflanzen ein einziges primäres Blatt abgefallen ist, 6b bedeutet, daß bei sechs
Pflanzen beide primären Blätter abgefallen sind. Dieselben Abkürzungen werden auch
in den später folgenden Tabellen verwendet.
Tabelle I |
Physiologische Wirkungen |
Verstärker Menge der aktiven Bestandteile je Pflanze |
25 99 I 50 99 100 yg I 150
99 I 200 lig |
Keiner ......... wie K wie K PB i vb ; PB m vb ; 4b;
a PB m vb ; |
DS wie K DS i vz DS i vz |
prim. Ammon- |
zitrat ........ PB i vb; 3b, ie; 3b, 3e; - 6b, 2e; 3b; |
DS wie K a PB i vb ; a PB m vb ; a PB m vb ; DS st vz |
DS i vz; DS m vz; DS st vz |
sek. Ammon- |
zitrat ........ PB i vb; i b; ib, 3e; 2b, ie; 5b, ie; |
DS wie K a PB i vb ; a PB m vb ; a PB m vb ; a PB m vb ; |
DS i vz DS i vz DS m vz DS st vz |
Die nicht und die nur mit den Verstärkern behandelten Pflanzen waren ohne irgendwelche
erkennbare Einwirkung. Ähnliche Kontrollversuche wurden bei den weiteren Beispielen
durchgeführt, und in keinem Falle wurde irgendwelche Einwirkung auf die Pflanzen
festgestellt. Beispiel 2 Es wurden zwei Reihen wäßriger Lösungen von Dinatrium-3,
6-endoxyhexahydro-o-phthalat hergestellt, wobei jede Reihe aus 5 Lösungen mit den
nachstehenden Konzentrationen an diesem wirksamen Bestandteil zusammengesetzt war:
0,0010/" 0,0025 °/o, 0,005 °/o, 0,010/, und 0,015 Die eine Versuchsreihe enthielt
keinen Verstärker, die andere außer dem aktiven Bestandteil eine gleichbleibende
Menge (0,050/,) eines Verstärkers, nämlich primäres Methylammoniumzitrat. Dabei
bewegte sich das Mengenverhältnis von Verstärker zu aktivem Bestandteil zwischen
3,3: 1 und 5o: i.
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Gesonderte Gruppen von je acht in Töpfen gezogenen Zwerg-Gartenbohnen-Pflanzen
in einem Zustand, in dem das erste dreiblättrige Laub noch eingerollt war, wurden
bis zu den ersten Knoten in die jeweiligen Versuchslösungen der einzelnen Reihen
eingetaucht; die überschüssige Lösung wurde abgeschüttelt. Es verblieben annähernd
2 ccm Lösung auf jeder Pflanze. So ergaben sich die Dosierungen an aktivem Bestandteil
je Pflanze, je nach den Konzentrationen der Versuchslösungen,
mit
etwa 2o, 5o, ioo, Zoo und 300,ug. Die Dosierung an Verstärker war bei allen Pflanzen
der zweiten Versuchsreihe gleich, nämlich ungefähr 1000 ,pg.
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Alle für diesen Versuch benutzten Pflanzen hatten dasselbe Alter und
waren in derselben Zeit und unter denselben Bedingungen aufgewachsen. Nach dem Tauchen
wurden die behandelten Pflanzen einschließlich der behandelten Kontrollpflanzen,
wie auch die unbehandelten Pflanzen wieder denselben Wachstumsbedingungen wie zuvor
ausgesetzt. Nach 4 Tagen wurden folgende Beobachtungen gemacht
Tabelle II |
Physiologische Wirkungen |
Konzen- |
tration des ohne mit prim. Methy 1- - |
ikt. Bestand- Verstärker ammonzitrat |
teils |
o,ooi o/, wie K 2b, ie; a PB m vb; |
DS x vz |
0,0025% wie K 4b, 4e; a PB m vb; |
DS m vz |
0,00504 4b, i e; 8b; DS st vz |
aPB in vb; |
DS i vz |
o,oi0/0 6b, ie; 3b, 4e; |
a PB m vb; a PB gefroren; |
DS m vz DS st vz |
0,ö15°/, 6b, 2e; 3b;-4-e; |
a PB gefroren; a PB gefroren |
DS m vz DS st vz |
Der hier gebrauchte Ausdruck »gefroren« gibt einen Zustand der Blätter einer Versuchspflanze
wieder, bei dem die Blätter einer so raschen und drastischen Einwirkung ausgesetzt
waren, daß sich keine Trennschicht gebildet hatte. Die Blätter klammern sich dann
zäh an die Pflanze, obwohl das. Blatt und der Stiel tot und verschrumpft sind, und
zeigen keine Neigung zum Abfallen. Hieraus geht hervor, daß der Ausdruck »gefroren«
bei den Blättern eine stärkere phytotoxische Einwirkung bezeichnet, als wenn die
Blätter tatsächlich abfallen. , Beispiel 3 Zwei Reihen von wäßrigen Lösungen von
Dinatrium - 3, 6 - endoxyhexahydro - o - phthalat wurden angesetzt, wobei jede Reihe
vier Lösungen mit den folgenden Konzentrationen dieses wirksamen Bestandteils enthielt:
0,0010/" 0,0025 0/" 0,005 0/e und o,oi 0/e. Die eine Reihe der Lösungen enthielt
keinen Verstärker, die andere neben dem aktiven Bestandteil eine gleichbleibende
Menge (0,05 0/e) eines Verstärkers, nämlich primäres Diäthylaxnmoniamzitrat. ' Dabei
lagen also die Mengenverhältnisse von Verstärker zu aktivem Bestandteil zwischen
5 : 1 und 50:x.
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Gesonderte Gruppen von je zehn in Töpfen gezogenen Zwerg-Gartenbohnen-Pflanzen
in dem Zustand, in dem das erste dreiblättrige Laub noch eingerollt war, wurden
bis zu den ersten Knoten in die jeweiligen Versuchslösungen jeder Reihe eingetaucht;
überschüssige Lösung wurde abgeschüttelt. Es verblieben etwa 2 ccm Lösung auf jeder
Pflanze. Damit waren die Dosierungen an aktivem Bestandteil auf jeder Pflanze je
nach den Lösungen ungefähr 20, 50, ioo und Zoo ,ug. Die Dosierung an -Verstärker
bei den damit behandelten Pflanzen waren immer dieselben; etwa iooo ,ug.
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Alle für diesen Versuch benutzten Pflanzen hatten dasselbe Alter und
waren in derselben Zeit und unter denselben Bedingungen aufgewachsen. Nach dem Tauchen
wurden die behandelten Pflanzen, einschließ-_ lich der behandelten und unbehandelten
Kontrollpflanzen, wieder denselben Wachstumsbedingungen ausgesetzt. Die nach 3 Tagen
angestellten Beobachtungen zeigten folgendes Ergebnis
Tabelle III |
Physiologische Wirkungen |
Konzen- |
tration des ohne Dimit prim. äthyl- |
akt. Bestand- Verstärker ammonzitrat |
teils |
o,ooi 0/e PB x vb; 4b, 2e; |
DS wie K a PB m vb; |
DS m vz |
0,0025°/e x e; ' iob; |
a PB i vb ; DS st vz |
DS i vz |
0,005°/e 6b, 2e; iob; |
a PB m vb ; DS st vz |
DS m vz |
o,oioio - xob; 3b, 2e; a PB ge- |
DS st vz froren; DS 3 Pflan- |
zen st beschädigt, |
die anderen st vz |
Beispiel 4 Es wurden zwei Reihen von wäßrigen Lösungen des Dinatrium-3, 6-endoxyhexahydro-o-phthalats
angesetzt, wobei jede Reihe vier Lösungen enthielt mit den folgenden Konzentrationen
an dem wirksamen Bestandteil: o,ooi 0/" 0,0025 %, 0,005 0/e und o,oi 0/e. Die eine
Reihe der Lösungen enthielt keinen Verstärker, die andere neben dem aktiven Bestandteil
noch eine gleichbleibende Menge (0,o5 °/e) primäres Triäthanolammoniumcitrat als
Verstärker. Dabei lag also das Mengenverhältnis von Verstärker zu aktivem Bestandteil
zwischen 5 : 1 und 50:i.
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Gesonderte Gruppen von je acht in Töpfen gezogenen Zwerg-Gartenbohnen-Pflanzen
in dem Zustand, in dem das erste dreiblättrige Laub noch eingerollt war, wurden
bis zu den ersten Knoten in die jeweiligen Versuchslösungen der beiden Reihen eingetaucht;
überschüssige Lösung wurde abgeschüttelt. Etwa
2 ccm Lösung blieben
auf jeder Pflanze hängen. So war die Dosierung an aktivem Bestandteil auf jeder
Pflanze, je nach den Konzentrationen der Lösungen, annähernd 20, 50, ioo und Zoo
,ug, und diejenige an Verstärker immer ungefähr iooo yg. Alle für diese Versuche
benutzten Pflanzen waren gleich alt und in derselben Zeit und unter denselben Bedingungen
aufgewachsen. Die behandelten Pflanzen, ebenso wie die behandelten und die unbehandelten
Kontrollpflanzen wurden nach dem Tauchen wieder den ursprünglichen Wachstumsbedingungen
ausgesetzt. Nach 3 Tagen wurde folgendes beobachtet:
Tabelle IV |
Physiologische Wirkungen |
Konzen- |
tration der ohne mit prim. Triäthanol- |
akt. Bestand- Verstärker ammoniumzitrat |
teile |
o,ooi% PB i vb; 6b, i e; a PB m vb; |
DS i vz DS m vz |
0,0025% 4b, 2e; 8b; |
- a PB m vb; DS st vz |
DS m vz |
0,005% 5b, 2e; 7b; a PB gefroren; |
a PB m vb ; DS st vz |
DS st vz |
o,oi% 7b; ie; 6b; a PB gefroren; |
a PB gefroren DS st vz |
DS st vz |
Beispiel Es wurden zwei Reihen wäßriger Lösungen von Dinatrium-3, 6-endoxyhexahydro-o-phthalat
hergestellt, von denen jede vier Lösungen enthielt, mit folgenden Konzentrationen
an dem aktiven Bestandteil: 0,00125 0/0, 0,0025 0/0, 0,005 % und 0,0075 0/0. Die
eine Reihe der Lösungen enthielt keinen Verstärker, die andere neben dem aktiven
Bestandteil eine gleichbleibende Menge (0,o5 0/0) Ammoniumlaktat als Verstärker.
Das Verhältnis von Verstärker zu aktivem Bestandteil betrug zwischen 6,6: 1 und
40: 1.
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Gesonderte Gruppen von je acht in Töpfen gezogenen Zwerg-Gartenbohnen-Pflanzen
in dem Zustande, in dem das erste dreiblättrige Laub noch eingerollt war, wurden
bis an die ersten Knoten in die jeweiligen Versuchslösungen jeder Reihe getaucht;
überschüssige Lösung wurde abgeschüttelt, so daß ungefähr 2 ccm Lösung auf jeder
Pflanze verblieben. Damit war die Dosierung an aktivem Bestandteil auf jeder Pflanze
je nach den Konzentrationen der einzelnen Versuchslösungen ungefähr 25, 50, ioo
und 150 ,ug und die an Verstärker bei der zweiten Reihe je etwa iooo ßg.
-
Alle Pflanzen und Versuchsreihen hatten dasselbe Alter und waren in
derselben Zeit und unter denselben Bedingungen aufgewachsen; sie wurden auch nach
der Behandlung, ebenso wie die behandelten und die unbehandelten Kontrollpflanzen,
wieder denselben Wachstumsbedingungen ausgesetzt. Die Beobachtung nach 4 Tagen zeigte
folgendes Bild:
Tabelle V |
Physiologische Wirkungen |
Konzen- |
tration der ohne mit |
akt. Bestand- Verstärker Ammonlaktat |
teile |
0,00125°/o wie K PB i vb; |
DS wie K |
0,0025% wie K PB m vb; |
DS i vz |
0,005% PB i vb; 4e; a PB st vb; |
DS m vz DS st vz |
0,0075% i: b, 4e; 5b, 1e; |
a PB_ m vb ; a PB- st vb ; |
DS m vz DS st vz |
In derselben Weise wurden auch die folgenden Verstärker geprüft, wobei dieselben
Ergebnisse wie oben erzielt wurden: Methylammoniumlaktat, Diäthylammoniumlaktat,
Triäthanolammoniumlaktat, Ammoniumglykolat, Methylammoniumglykolat, Diäthylammoniumglykolat
und Triäthanolammoniumglykolat.
-
Beispiel 6 Drei Reihen wäßriger Lösungen von Dinatrium-3, 6-endoxyhexahydro-o-phthalat
wurden bereitet, wobei jede Reihe vier Lösungen mit den folgenden Konzentrationen
an aktivem Bestandteil enthielt: 0,00125 0/0, 0,0025 0/0, 0,005 % und 0,0075 0/0.
Die eine Reihe enthielt keinen Verstärker, die beiden anderen neben dem aktiven
Bestandteil noch einen gleichbleibenden Zusatz (0,05 0/0) eines Verstärkers, und
zwar die eine Reihe saures und die andere neutrales Ammoniumtartrat. Hierbei lagen
die Mengenverhältnisse von Verstärker zu dem aktiven Bestandteil jeweils zwischen
6,6: 1 und 40: 1.
-
Gesonderte Gruppen von je sechzehn in Töpfen aufgezogenen Zwerg-Gartenbohnen-Pflanzen
in dem Zustand, in dem das erste dreiblättrige Laub noch eingerollt war, wurden
bis zu den ersten Knoten in die jeweiligen Versuchslösungen der einzelnen Reihen
eingetaucht, worauf die überschüssige Lösung abgeschüttelt wurde. Dabei blieben
etwa je 2 ccm Lösung auf der Pflanze. Dementsprechend betrugen die Dosierungen an
aktivem-Bestandteil, je nach den Konzentrationen der Tauchflüssigkeiten, je Pflanze
etwa 25, 50, ioo und 150,ug, während diejenige an Verstärker bei den Reihen 2 und
3 immer etwa iooo pg war.
-
Alle für diese Versuchsreihen benutzten Pflanzen waren gleich alt
und in derselben Zeit und unter denselben Bedingungen aufgewachsen; sie kamen auch
nach der Behandlung, ebenso wie die behandelten und unbehandelten Kontrollpflanzen,
wieder in dieselben Wachstumsbedingungen. Nach 3 Tagen wurden sie auf ihren Zustand
beobachtet, wobei die in Tabelle VI verzeichneten Feststellungen gemacht wurden.
Tabelle VI |
Physiologische Wirkungen |
Verstärker Mengen der aktiven Bestandteile je Pflanze |
25 ßg I 50 !g I 100 ßg I 1 50 ug |
Keiner .............. PB li vb; PB i vb; ib, ie; 2b,
3e; |
DS wie K DS wie K a PB i vb ; a PB m vb ; |
DS r vz DS i vz |
saures Ammontartrat.. 2e; 9b; 2e; , 6b, 6e; 9b, 2e; |
a Pb m vb ; a PB st vb ; a PB gefroren; a PB gefroren; |
DS i vz DS m vz DS st vz DS st vz |
Ammoniumtartrat .... ib, 3e; 8b, 5e; 15b, ie; iob, 6e; |
a PB m vb ; a PB st vb ; a PB st vb ; a PB gefroren; |
DS i vz DS m vz, DS st vz DS st vz |
Beispiel 7 .
-
Drei Reihen wäßriger Versuchslösungen von Dinatrium-3, 6-endoxyhexahydro-o-phthalat
wurden angesetzt, von denen jede vier Lösungen mit den folgenden Konzentrationen
an aktivem Bestandteil enthielt: 0,00125 %, 0,0025 %, 0,005 ()/a und o,oo75 %. Die
eine Lösungsreihe enthielt keinen Verstärker, jede der beiden anderen außer dem
aktiven Bestandteil noch eine gleichbleibende Menge (0,05 °/o) eines Verstärkers.
Die als Verstärker benutzten Zusätze für diese Lösungsreihen waren saures und neutrales
Ammoniummalat. Bei diesen Lösungen lag das Mengenverhältnis von Verstärker zü aktivem
Bestandteil zwischen 6,6: 1 und 40 : 1.
-
Gesonderte Gruppen von je acht in Töpfen aufgezogenen Zwerg-Gartenbohnen-Pflanzen
in dem Zustand, in dem. das erste dreiblättrige Laub noch eingerollt war; wurden
bis zu den ersten Knoten in die jeweiligen - Versuchslösungen eingetaucht, und der
Überschuß an Lösung wurde abgeschüttelt, wodurch ungefähr 2 ccm Lösung auf der Pflanze
zurückblieben. Demgemäß war, je nach der Konzentration der Versuchslösungen, die
Dosierung an aktivem Bestandteil je Pflanze ungefähr 25, 50, ioo und 150 ,ug, an
Verstärker bei den Reihen 2 und 3 immer etwa iooo ,ug.
-
Alle für diese Versuche benutzten Pflanzen waren gleich alt und in
derselben Zeit und unter denselben Bedingungen aufgewachsen; sie kamen nach der
Behandlung ebenso wie die unbehandelten und die behandelten Kontrollpflanzen wieder
in dieselben Wachstumsbedingungen. Die nach 5 Tagen angestellten Beobachtungen hatten
folgendes Ergebnis:
" Tabelle VII |
Physiologische Wirkungen |
Verstärker Mengen der aktiven Bestandteile je Pflanze |
25 fug I 50 Itg I 100 ,ug I 1 50
Ag |
Keiner .............. PB i vb ; PB i vb ; PB i vb ;
2b; |
DS wie K DS wie K DS i vz a PB m vb; |
DS m vz |
saures Ammonmalat . . PB i vb ; i b, i e ; 6b, i e ;
8b; |
DS i vz a PB m vb ; a PB st vb ; DS st vz |
DS i vz DS m vz |
Ammoniummalat ..... PB i vb ; 2 e; 5b, 2e;
8b; |
DS i vz a PB m vb ; a PB m vb ; DS st vz |
DS i vz DS m vz |
Beispiel 8 Es wurden zwei Reihen wäßriger Lösungen von Bis (triäthylammonium) -
3, 6 - endoxyhexahydro-ophthalat hergestellt, von denen jede aus fünf Lösungen mit
den folgenden molaren Konzentrationen an diesem aktiven Bestandteil bestanden: o;000025,
0,00005,
o,oooi, 0,00025 und
0,005. Die eine Versuchsreihe enthielt
keinen Verstärker, die andere neben dem aktiven Bestandteil noch eine gleichbleibende
Menge (o,i °/o) Zitronensäure als Verstärker.
-
Gesonderte Gruppen von je acht in Töpfen aufgezogenen Zwerg-Gartenbohnen-Pflanzen
in dem Zustande, in dem das erste dreiblättrige Laub noch eingerollt war, wurden
bis zu den ersten Knoten in die
einzelnen Versuchslösungen eingetaucht;
der Überschuß der Lösungen wurde abgeschüttelt. So verblieben je etwa 2 ccm Lösung
auf den Pflanzen.
-
Alle für diese Versuchsreihe benutzten .Pflanzen waren gleich alt
und zu derselben Zeit und unter denselben Bedingungen. aufgewachsen. Nach dem Tauchen
wurden die behandelten Pflanzen, einschließlich der behandelten Kontrollpflanzen
(die mit einer o,i°/@gen wäßrigen Zitronensäurelösung. behandelt worden waren) und
der unbehandelten Kontrollpflanzen, wieder denselben Wachstumsbedingungen wie zuvor
ausgesetzt. Beobachtungen nach 8 Tagen zeigten folgendes Bild: .
Tabelle VIII |
Physiologische Wirkungen |
Konzen- |
tration der ohne mit |
akt. Bestand- Verstärker Zitronensäure |
teile |
0,000025 wie K PB vb; DS wie K |
molar |
0,00005 wie K 2b, fe; a PB m vb; |
DS m vz |
0,0001 PB i vb; 7b, fe; |
DS wie K a PB st vb ; |
DS st vz |
0,00025 2b, 3e; 8b; |
a PB m vb ; DS st vz |
DS st vz |
0,005 8b; 7b, ie; a PB ge- |
DS st vz froren; |
DS st vz |
Gleichzeitig wurde eine ähnliche Versuchsreihe mit Dinatrium-3, 6-endoxyhexahydro-o-phthalat
durchgeführt, einmal ohne Verstärker und das andere Mal mit Zitronensäure als Verstärker,
und ebenso eine weitere Reihe mit Mononatrium-3, 6-endoxyhexahydro-o-phthalat, wieder
mit und ohne Zitronensäure als Verstärker.
-
Diese beiden Natriumsalze zeigten ohne Verstärker etwa' dieselbe Wirksamkeit
wie das Bis-(triäthylammonium)-salz. Ebenso wurde die Aktivität der Natriumsalze
durch Zitronensäure in etwa demselben Maße erhöht wie bei dem Bis-(triäthylammonium)-salz.
-
Die Endoxy-Verbindungen können theoretisch drei besondere und voneinander
verschiedene geometriscb isomere Formeln haben, nämlich das exo-cis-Isomere, das
endo-cis-Isomere und das trans-Isomere, wie es im Falle der Hexahydro-Verbindungen
von Woodward and B aer, J. Am. Chem. Soc. 70, 1i61 bis 1i66, angegeben worden ist.
Von diesen drei Isomeren ist das exo-cis-Isomere mit Rücksicht auf seine weitaus
größere Wirksamkeit für das vorliegende Verfahren zu bevorzugen. Ferner kann das
exo-cis-Isomere billiger und bequemer hergestellt werden. Die in den obigen Beispielen
erwähnten Endoxy-Verbindungen waren solche von der exo-cis-Form. Wenn die Endoxy-Verbindungen
in der Form der Säuren als solche und/oder in Form ihrer Anhydride angewandt werden,
enthalten die wäßrigen Lösungen der Säuren und/oder der Anhydride wahrscheinlich
nichtionisierte Säure und/oder Anhydrid im Gleichgewicht mit ihren Ionen-Ähnliches
dürfte für einige ihrer Salze gelten.
-
Die Alkylammoniumsalze der 3, 6-Endüxyhydroo-phthalsäuren, wie die
Salze des Mono-, Di- öder Trialkylammoniums, enthalten vorzugsweise i bis i2 C-Atome
in jedem Alkylrest, und die Gesamtzahl der C-Atome liegt vorzugsweise nicht über
12. Die Alkanolammoniumsalze, wie die des Mono-, Di- und Trialkanolamins, haben
vorzugsweise 2 bis 3 C-Atome in jedem Alkanolrest. Die gemischten Alkyl-alkanolammoniumsalze,
wie die des Monoalkyl-monoalkanolammoniums, Dialkyl-monoalkanolammoniums oder des
Monoalkyl-dialkanolamins haben vorzugsweise i bis 4 C-Atome in jedem Alkylrest und
2 bis 3 C-Atorne in j edem Alkanolrest.
-
Die neutralen und sauren Alkylammoniumsalze der obengenannten gesättigten,
offenkettigen Mono- und Dioxy-mono-, di- und tricarbonsäuren mit 2 bis 6 C-Atomen,
wie z. B. die Mono-, Di- oder Trialkylammoniumsalze, enthaltenvorzugsweise i bis
4C-Atome in jedem Alkylrest.
-
Die Alkanolammoniumsalze, wie Mono-, Di- oder Trialkanolammoniumsalze
haben vorzugsweise 2 bis 3 C-Atome in jedem Alkanolrest. Die gemischten Alkyl-alkanolammoniumsalze,
wie die _ des Monoalkyl-monoalkanolamins, des Dialkyl-monoalkanolamins oder des
Monoalkyl-dialkanolamins, haben meist i bis 4 C-Atome in j edem Alkylrest und 2
bis 3 C-Atome in jedem Alkanolrest.
-
Die folgenden Beispiele beziehen sich sowohl auf die aktiven Bestandteile
wie auch auf die Verstärker.
-
Beispiele von Monoalkylammoniumsalzen sind die Salze von Monomethyl-,
Monoäthyl-, Monopropyl-, Monobutyl-, Monoamyl-, Monohexyl-, Monooctyl-, Monononyl-,
Mönodecyl- und Monododecylamin und ähnliche Monoalkylammoniumsalze der erwähnten
Säuren.
-
Beispiele von Dialkylammoniumsalzen sind die Salze von Dimethyl-,
Diäthyl-, Dipropyl-, Dibutyl-, Diamyl- und Dihexylamin, Methyläthylamin, Äthylpropylamin,
Propylbutylamin, Amylhexylamin, Methylundecylamin und ähnliche Dialkylammoniumsalze
dieser Säuren.
-
Beispiele von Trialkylammoniumsalzen sind diejenigen von Trimethyl-,
Triäthyl-, Tripropyl- und Tributylamin, Methyldiäthylamin, Ätbyldipropylamin, Propyldibutylamin,
Methyldiamylamin, Äthyldiamylamin, Methyläthylpropylamin, Äthylpropylbutylamin und
ähnliche Salze mit den genannten Säuren.
-
Beispiele für Monoalkanolammoniumsalze sind diejenigen des Monoäthanolamins,
Monopropanolamins und ähnliche Salze solcher Säuren.
-
Beispiele von Dialkanolammoniumsalzen sind die Salze von Diäthanol-
und Dipropanolamin, Äthanolpropanolamin und ähnliche Salze dieser Säuren.
-
Beispiele von Trialkanolammoniumsalzen sind diej enigen von Triäthanol
und Tripropanolamin, Äthanoldipropanolamin, Propanoldiäthanolamin und ähnliche Salze
dieser Säuren.
Beispiele von Monoalkyl monoalkanolaznmoniumsalzen
sind diejenigen von Methyl-, Äthyl-, Propyl-und Butyläthanolamin, Methyl-, Äthyl-,
Propyl- und Butylpropanolamin und ähnliche Salze dieser Säuren.
-
Beispiele für Dialkyl-monoalkanolammoniumsalze sind diejenigen von
Dimethyl-, Diäthyl-, Dipropyl- und Dibuthyläthanolamin, Dimethyl-, Diäthyl-, Dipropyl-und
Dibutylpropanolamin, Methyläthyläthanolamin, Methyläthylpropanolamin, Äthylpropyläthanolamin,
Äthylpropylpropanolamin, Propylbutyläthanolamin, Propylbutylpropanolamin und ähnliche
Salze der genannten Säuren.
-
Beispiele für Monoalkyl-dialkanolammoniumsalze sind die Salze von
Methyl-, Äthyl-, Propyl= und Butyldiäthanolamin, Methyl-, Äthyl-, Propyl- und Butyldipropanolamin,
Methyl-, Äthyl-, Propyl- und Butyläthanolpropanolamin und ähnliche Salze dieser
Säuren.
-
Wie oben ausgeführt, gehören zu den erwähnten Salzen sowohl die sauren
wie auch die neutralen und gemischten Salze, d. h. Salze mit untereinander -erschiedenen
Kationen.
-
Der Ausdruck »Pflanze«, wie hier angewandt, bezieht sich auf alle
Teile der- Pflanze, wie die Wurzeln, Stämme, Blätter, Blüten, Samen und Früchte.
Zu den Pflanzen, die nach vorliegender Erfindung entblättert werden, gehören z.
B. Baumwolle, Kartoffeln, Tomaten und Bohnen, wie Soja- und Limabohnen. Beispiele
schädlicher Unkräuter, zu deren Beseitigung die neuen Gemische angewandt werden
können, sind Winden, Vogelmiere, Kornrade, Tannenwedel,.Hirtentäschel, breitblättriger
Wegerich, Huflattich, Jakobskreuzkraut, Wolfsmilch, Sauerampfer und wilde Karotten.
Die neuen Gemische sind allgemein als Herbizide anwendbar, so vor dem Aufgellen
der Saat oder vor dem Einpflanzen zur Bekämpfung des Unkrauts und nach dem Aufgehen
zum Unterdrücken des Unkrauts bei solchen ,Kulturpflanzen, die von den Gemischen
nur wenig oder gar nicht angegriffen werden.