DE875367C - Zur direkten Blattduengung mittels stickstoffhaltigen Pflanzennaehrstoffs geeignetes Duengemittelgemisch - Google Patents

Zur direkten Blattduengung mittels stickstoffhaltigen Pflanzennaehrstoffs geeignetes Duengemittelgemisch

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DE875367C
DE875367C DEG6634A DEG0006634A DE875367C DE 875367 C DE875367 C DE 875367C DE G6634 A DEG6634 A DE G6634A DE G0006634 A DEG0006634 A DE G0006634A DE 875367 C DE875367 C DE 875367C
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oxamide
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diamide
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Waldo Lonsbury Semon
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    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
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    • C05C11/00Other nitrogenous fertilisers

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Zur direkten Blattdüngung mittels stickstoffhaltigen Pflanzennährstoffs geeignetes Düngemittelgemisch Die Erfindung bezieht sich auf die Pflanzenernährung oder direkte Pflanzendüngung zum Zwecke der Stickstoffversorgung und betrifft Düngemittelgemische, die als hauptsächlichsten stickstoffhaltigen Nährstoff ein Diamid einer organischen Dicarbonsäure enthalten. Die Erfindung bezieht sich auf die Ernährung der Pflanzen während der Wachstumsperiode durch die direkte Anwendung derartiger Stickstoff zuführender Diamide auf Blätter, Laub oder sonstige Teile pflanzlicher Gewächse.
  • Es ist seit langem allgemein üblich, Pflanzennährstoffe oder Düngemittel, besonders die, die den wichtigen Stickstoff zuführen, dem die Pflanzen tragenden Boden zuzugeben. Gewöhnlich werden derartige Pflanzennährstoffe dem Boden vor oder während der Aussaat oder im Verlauf der Vegetationsperiode als Kopfdünger oberflächlich eingemischt. Um jedoch den größtmöglichen Ertrag an Pflanzen oder pflanzlichen Produkten je Bodeneinheit zu erzielen, ergänzen fortschrittliche Landwirte die normale Düngung durch eine seitliche Zugabe stickstoffhaltiger Pflanzennährstoffe in den Boden zwischen den Reihen der Kulturpflanzen (Reihendüngung) während deren Kultivierung oder im Verlauf der Wachstumsperiode. Zu den hochstickstoffhaltigen Stoffen, die als derartige Ergänzungsnährstoff eausgedehnte V erwendungfinden, zählen flüssiges und wäßriges Ammoniak, Ammoniumnitrat, Ammoniumsulfat, Harnstoff u. dgl.
  • Neuerdings wurden Versuche unternommen, die Ernährung der Pflanzen durch direkte Düngung der Blätter, d. h. durch Aufbringen hochstickstoffhaltiger Stoffe auf die Blätter oder sonstige Pflanzenteile, während der Hauptwachstümszeit zu ergänzen. Der Zweck einer solchen Düngung ist, den Stickstoff den Pflanzen leicht zugänglich zu machen in einer Zeit, da sie ihn am meisten benötigen, und dadurch ein schnelles Wachsen anzuregen und auf diese Weise den Ertrag an gewünschten Pflanzen oder pflanzlichen Produkten zu steigern" ohne den Boden an wichtigen natürlichen Pflanzennährstoffen zu erschöpfen.
  • Zur Zeit wird die Verwendung von Harnstoff als Blattdüngemittel für Obstbäume, besonders Apfel-, bäume, und Getreidepflanzen empfohlen. Harnstoff ist leicht löslich in Wasser (zoo Teile Wasser lösen bei 5° 78 Teile und bei 25° 119,3 Teile Harnstoff). Daher kann Harnstoff in Wasser gelöst und die wäßrige Lösung auf die Blätter oder sonstige Pflanzenteile gesprüht werden. Infolge der hohen Löslichkeit des Harnstoffs in Wasser wird dieser vom Blattgewebe innerhalb von Stunden nach dem Aufbringen absorbiert; und seine Wirkung auf das.Pflanzenwachsturn ist schon nach etwa z Woche erkennbar: Der Harnstoff wird von den Pflanzen jedoch so schnell verbraucht, daß die gewöhnlichen Anzeichen von Stickstoffmangel sehr bald wieder auftreten. Bei der hohen Löslichkeit des Harnstoffs in Wasser entfernen überdies Tau und Regen den Harnstoff leicht wieder von den Blättern oder den sonstigen Pflanzenteilen. Die Verwendung von Haft- öder Verdickungsmitteln in wäßrigen Harnstoffsprühgemischen führt zwar zu einer Verlangsamung des Abschwemmens durch Regen und Tau, kann dieses aber nicht völlig unterdrücken. Um ein gewünschtes bestimmtes Ergebnis zu erzielen, muß daher der durch einen der beiden eben beschriebenen Einflüsse eingetretene Verlust an aufgebrachtem Harnstoff durch Versprühen zusätzlicher Mengen Harnstoff ausgeglichen werden, was die Kosten der Durchführung einer solchen Ergänzungsdüngung erhöht. Ein weiterer Nachteil der Verwendung von Harnstoff als Blattsprühmittel ist, daß bei Verwendung höherer Konzentrationen als etwa 0,5 kg in zoo l oft schwere Schädigungen, wie Verbrennen der Blätter der behandelten Pflanzen, eintreten.
  • Es wurde nun gefunden, daß zusätzliche stickstoffhaltige Pflanzennährstoffe erfolgreich durch Blätter, Laubwerk oder sonstige Pflanzenteile aufgenommen werden können, wenn auf sie flüssigversprühbare oder verstäubbare Gemische aufgebracht werden, die als hauptsächlichen stickstoffhaltigen Nährstoff ein Diamid einer Dicarbonsäure der allgemeinen Formel in der x eine ganze Zahl von o bis 5 bedeutet, enthalten. Diese Diamide sind im allgemeinen sehr gering in Wasser löslich, weshalb es, wenn auch nicht unbedingt notwendig, so doch wünschenswert ist; diese in einer wäßrigen Lösung eines Netz- öder Dispergiermittels, d. h: eines oberflächenaktiven Mittels, zu verteilen, um nach der vorliegenden Erfindung gut brauchbare wäßrige Gemische zu erhalten. Andere flüssige Blatt-oder Pflanzenwuchsdüngemittel enthalten pulverförmige Stoffe mit oder ohne Gehalt an einem oberflächenaktiven Mittel. Ganz allgemein, kann daher jedwedes Gemisch, das das Diamid dispergiert, gelöst oder auf andere Weise gleichmäßig in einem flüssigen, inerten Trägerstoff verteilt enthält, verwendet werden. Die Konzentration des Diamids in derartigen Gemischen kann schwanken, wie später noch erläutert wird, beträgt aber gewöhnlich weniger als 5o Gewichtsprozent und vorzugsweise o,i bis 25 Gewichtsprozent. Das Diamid kann jedoch auch für sich allein in Form eines verstäubbaren Pulvers angewendet werden.
  • Jedes Diamid der oben angegebenen Formel kann als direktes Düngemittel für Blätter oder sonstige Pflanzenteile verwendet werden. Einzelne Vertreter dieser Klasse sind Oxamid, das vorzuziehen ist, Malonamid, Succinamid, Glutaramid, Adipamid und Pimelamid, in denen x nacheinander o, z, 2, 3, 4 und 5 ist. Die folgende Tabelle gibt die Wasserlöslichkeit einiger Vertreter dieser Klasse von Diamiden und deren Stickstoffgehalt in Prozenten an:
    Tabelle I
    Verbindung Löslichkeit Stickstoff-
    in ioo Teilen Wasser gehalt ,'o
    Oxamid ..... 0,04 Teile bei 7° 31,8
    Malonamid .. 8,3 - - 8° 27;4
    Succinamid... 0,45 - I5° 24,1
    Adipamid .... 0,44 - - z2` zg,5
    Ausgezeichnete und ungewöhnliche Erfolge werden durch Verwendung dieser Diamide als direktes Düngemittel für Blätter oder sonstige Pflanzenteile erzielt. Ihre verhältnismäßig geringe Löslichkeit in Wasser verhindert weitgehend ihr Abschwemmen von den behandelten Pflanzen durch leichten Regen oder starken Tau und ebenso eine übermäßige Aufnahme durch die Pflanzen direkt nach dem Auftragen auf dieselben und ermöglicht so eine Verteilung der zusätzlichen Düngung über die gesamte Wachstumsperiode der behandelten Pflanzen. Im Gegensatz zu Harnstoff sind diese Diamide für Pflanzen völlig ungiftig und schädigen die behandelten Pflanzen auch bei Anwendung hoher Konzentrationen nicht. So kann z. B. Oxamid direkt als Staub auf das Laubwerk gebracht werden. Selbst bei- dieser Anwendung tritt keine Überfütterung oder Verbrennung auf, in erster Linie dank der geringen Wasserlöslichkeit und der Ungiftigkeit des Oxamids für Pflanzen. Wenn sich nach dem Aufbringen von Oxamid Tau auf den Blättern sammelt, löst sich eine gewisse kleine Menge Oxamid, und die Pflanze erhält eine neue Anregung zum Wachstum. Wird ein Haftmittel zusammen mit dem Oxamid verwendet, dann wird das Oxamid auch durch stärkeren Regen nicht abgewaschen, der Regen löst lediglich eine geringe Menge Oxamid, die von den Blättern absorbiert wird und die Pflanze zu wachsen anregt. Aus all diesen Gründen ist Oxamid ein weit wirkungsvolleres Blattdüngemittel als Harnstoff, trotz seines niedrigeren Stickstoffgehaltes.
  • Wie bereits erwähnt, werden die diese bestimmten Diamide enthaltenden Düngegemische vorzugsweise: durch Verteilen des Diamids in einem Trägerstoff hergestellt, um ein flüssiges versprühbares Gemisch oder ein verstäübbares Pulver zu erhalten. Die Pulver oder Stäube werden durch Mischen des Diamids mit einem inerten, feinteiligen Pulver, wie Talkum, Calciumcarbonat, Kieselgur, Bentonit oder anderen Tonarten, hergestellt. Gewünschtenfalls kann ein Haftmittel, wie Fischöl, mit in das Staubgemisch eingearbeitet werden. Gleicherweise kann auch ein Netzmittel bei der Herstellung der Staubgemische mitverwendet werden, wenn gewünscht wird, die Deckkraft des Staubes zu erhöhen.
  • Im allgemeinen sind diejenigen flüssigen Sprühgemische die billigsten, die unter Verwendung eines wäßrigen Mediums als Trägerstoff hergestellt werden. Um derartige wäßrige Sprühgemische herzustellen, wird das Diamid vorzugsweise in einer wäßrigen Lösung eines Netz.- oder Dispergiermittels dispergiert, da die Diamide ja nur eine begrenzte Löslichkeit in Wasser besitzen. Bei Benutzung einer solchen wäßrigen Lösung eines Netz- oder Dispergiermittels kann die gewünschte Menge des weniglöslichen Diamidc in zusagende Mengen Wasser eingearbeitet werden. Man kann auf diese Weise wäßrige Dispersionen erhalten, die das Diamid in Mengen enthalten, die dessen Wasserlöslichkeit weit überschreiten.
  • Die bei der Herstellung der eben beschriebenen Gemische verwendbaren Netz- oder Dispergiermittel, auch oberflächenaktive Mittel genannt, können durch folgende allgemeine Einteilung gekennzeichnet werden Natrium- und Kaliumsalze von Fettsäuren, bekannt als harte und weiche Seifen; Salze disproportionierter Abietinsäure, bekannt als Harzseifen; Salze von in Tang und Algen enthaltenen Oxyaldehydsäuren, bekannt als Alginseifen; Alkalicaseingemische; wasserlösliche Ligninsulfonate; langkettige, üblicherweise io bis 18 G-Atome enthaltende Alkohole; wasserlösliche Salze sulfonierter Fettalkohole mit io bis 18 CAtomen; wasserlösliche Salze sulfonierter Fettsäureamide; wasserlösliche Ester sulfonierter Fettsäuren; wasserlösliche Alkt-lsulfonate mit 8 bis 18 C-Atomen im Alkylradikal; wasserlösliche Arylsulfonate; wasserlösliche Aralkylsulfonate; wasserlösliches Sorbitmonolaurat, -palmitat,' -stearat und -oleat; quaternäre Ammoniumalkylhalogenide; mit Aminen und Aminoalkoholen verseifte Fettsäuren: Blutalbumin u. a. Diese Stoffe sind unter zahlreichen Handelsnamen im Handel, sowohl als reine Stoffe als auch als Gemische von Stoffen derselben Klasse oder von diesen Stoffen mit Füll- oder Verdünnungsmitteln.
  • Werden bei der Herstellung der Düngemittelgentische der vorliegenden Erfindung die eben genannten oberflächenaktiven Stoffe verwendet, so genügen von ihnen etwa o,i bis i Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgemisch und abhängig von der Wirksamkeit des einzelnen gewählten Mittels.
  • Eine andere bequeme Methode der Herstellung von Düngemittelgemischen zur direkten Blattdüngung ist, das Diamid einer wäßrigen Dispersion eines polymeren Stoffs zuzufügen. Ein für diesen Zweck äußerst brauchbarer polymerer Stoff ist polymeres Äthylenpolysulfid mit einem Gehalt von 3 bis 4,5 S-Atomen in der Molekulareinheit, besonders ein solches polymeres Äthylenpolysulfid, das nach der in der amerikanischen .Patent-3chrift 2.I70 115 beschriebenen Weise in Gegenwart eines Ligninsulfonats hergestellt wurde. Derartige po-Eine o,25 Gewichtsprozent Oxamid und als Dispergiermittel o,i bis z Gewichtsprozent ligninsulfonsaures Natrium enthaltende Dispersion wurde auf eine etwa 3 m lange Reihe Kopfsalat gesprüht, bis die Pflanzen völlig benetzt waren und zu tropfen anfingen. Eine andere Reihe Kopfsalat auf demselben Beet wurde in gleicher Weise mit einer wäßrigen, o,25 gewichtsprozentigen Harnstofflösung besprüht. Eine der mit Oxamid behandelten Reihe benachbarte Reihe blieb zur Kontrolle unbehandelt. Als die Salatköpfe erntereif waren, wurden die Köpfe jeder Reihe gezählt und das Gesamtgewicht jeder Reihe bestimmt. Auf diese Weise wurde das Kopfdurchschnittsgewicht festgestellt. Die Ergebnisse dieses Versuchs sind unten in Tabelle II wiedergegeben. Obgleich dieser Versuch während einer Trockenperiode durchgeführt wurde und das Wachstum etwas geringer als zu erwarten war, so zeigt er doch überzeugend den Unterschied zwischen den beiden Zusatzernährungen.
    Tabelle II
    Zusatzernährung von Kopfsalatpflanzen
    Kon- Durch-
    zen- schnitts-
    tra- Zahl Durch- ertrag
    Aktives Mittel tion der Schnitts- Je Kopf
    w#hts- h°Pfe der Kopfe en Kont oll-
    pro- versuch
    zent g °%
    Oxamid ....... o,25 20 584,3 166
    Harnstoff ...... o,25 2i 509,5 142
    ohne (Kontroll-
    versuch)..... - 13 352,7 -
    Der Unterschied in der Wirkung von Harnstoff und Oxamid aufwachsenden Kopfsalatpflanzen springt ins Auge. Die mit Harnstoff behandelten Salatpflanzen waren in 6 Tagen merklich grüner und zeigten anfangs stärkeres Wachstum als die mit Oxamid behandelten Pflanzen, aber zur Erntezeit hatten die mit Harnstoff behandelten Salatpflanzen einen gelblichgrünen Farbton, ein Zeichen von Mangel an stickstoffhaltigem Pflanzennährstoff, angenommen. Die Wirkung des Oxamids auf die Salatpflanzen wurde erst 1q Tage nach der Behandlung erkennbar, aber zur Erntezeit waren die Köpfe dieser Salatpflanzen frischgrün und 2/.; größer als die der (unbehandelten) Kontrollpflanzen. Beispiel 2 Eine etwa 3 in lange Reihe Erbsenranken wurde mit einer 0,25 Gewichtsprozent Oxamid und als Dispergiermittel o;i bis i Gewichtsprozent ligninsulfonsaures Natrium enthaltenden wäßrigen Dispersion besprüht, bis die Pflanzen völlig durchnäßt waren und zu tropfen anfingen. Eine benachbarte, ebenfalls etwa 3 m lange Rankenreihe wurde in gleicher Weise mit einer wäßrigen, 0,25 gewichtsprozentigen Hamstofflösung besprüht, während zur Kontrolle eine dritte 3 m lange Rankenreihe unbehandelt blieb. Zur Erntezeit würde das Durchschnittsgewicht des Erbsenertrages jeder Pflanze bestimmt, um einen quantitativen Vergleichder Wirkung der beiden verschiedenen Blattnährstoffe zu ermöglichen. Die folgende Tabelle III gibt die Ergebnisse dieses Versuchs wieder. Der Versuch fiel in eine Trockenperiode, die den Ertrag beeinträchtigte, aber die Unterschiede im Ertrag sind nichtsdestoweniger klar erkennbar.
    Tabelle III
    Zusatzernährung von Erbsenranken
    Durch- Durch-
    schüitts- schnitts-
    twtconKönzen- gewicht des er'ag
    e Pflanze
    Aktives Mittel Erbsen- 7
    Gewichts- ertra s bezogen auf
    Prozent je Pflanze den Kontroll-
    versuch
    g 0/a
    Oxamid ...... 0,25 11,1 253
    Harnstoff .... 0,25 8;i 184
    ohne (Kontroll-
    versuch) ... - 4>4
    Die Wirkung der Behandlung mit Harnstoff zeigte sich schon nach 6 Tagen, die Wirkung der Behandlung mit Oxamid erst nach 14 Tagen, aber die Wirkung des Oxamids hielt während der gesamten Wachstumszeit bis zur Erntezeit an, während die des Harnstoffs nur über etwa die erste Hälfte dieser Zeit reichte.
  • Beispiel 3 Die Blätter von Runkelrüben in einer etwa 3 m langen Reihe wurden besprüht, bis sie von dem wäßrigen Sprühgemisch völlig benetzt waren und dieses von den Blättern lief. Das Sprühgemisch war eine o,25 Gewichtsprozent Oxamid und als Dispergiermittel o,i bis i Gewichtsprozent ligninsulfonsaures Natrium enthaltende wäßrige Dispersion. Die Blätter einer anderen, ebenfalls etwa 3 m langen Reihe Rünkelrübenpflanzen wurde in gleicher Weise mit einer wäßrigen, 0,25 gewichtsprozentigen Hamstofflösung besprüht, während zur Kontrolle eine gleiche, dritte Reihe unbehandelt blieb, Die Ergebnisse dieser zusätzlichen Ernährung von Runkelrüben über die Blätter zeigt die folgende Tabelle IV.
    Tabelle I V
    Zusatzernährung von Runkelrübenpflanzen
    Konzen- Durchschnittsgewicht der
    Aktives Mittel tration ganzen Blätter Wurzeln
    Gewichts- Pflanze
    Prozent g g g
    Oxamid ..... 0,25 55,9 22,9 33,0
    Harnstoff .... 0,25 54,7 24,8 2919
    ohne (Kon-
    trollversuch) - 54,6 24,6 30,0
    Harnstoff zeigte bei diesem Versuch nur geringe Wirkung auf die Runkelrübenpflanzen, Oxamid jedoch steigerte den Wurzelwuchs um etwa io °/o statt den Blätterwuchs, wie eher zu erwarten - gewesen wäre.
  • Es ist bemerkenswert, daß, obwohl Oxamid nur 31,8 °/o, Harnstoff aber 46,7 °/o Stickstoff enthält, die Aufnahmefähigkeit derselben Pflanzen für Oxamid der für Harnstoff überlegen ist.
  • Die Aufnahmefähigkeit für zusätzliche Ernährung mit Diamiden ist nicht auf saftige, ijährige Pflanzen beschränkt. Auch 2jährige und perennierende Pflanzen, ja sogar verholzte Dauergewächse, wie Bäume, sind ebenso empfänglich für zusätzliche Ernährung durch Diamide zweibasischer Säuren. Das folgende Beispiel erläutert die Empfänglichkeit verholzter Dauergewächse für Ernährung über das Laub nach der Erfindung.
  • Beispiel 4 Eine Gruppe von zwölf etwa 3 m hohen Hemlocktannen (Schierlings- öder Sprossentannen), die in wasserdurchtränktem Boden ständen, der alle erforderlichen Pflanzennährstoffe außer Stickstoff (Luftstickstoff bindende Bakterien gedeihen nicht in spärlich durchlüftetem oder voll Wasser gesogenem Boden) enthielt, wurden zu einem Versuch zusätzlicher Ernährung benutzt. Alle zwölf Bäume wurden mit einer 0,25 Gewichtsprozent Oxamid und als Dispergiermittel o,i bis i Gewichtsprozent ligninsulfonsaures Natrium enthaltenden Suspension besprüht. Mit dieser zusätzlichen Stickstoffernährung wurde am 3. September begonnen. Am 12. September waren an diesen Hemlöcktannen viele Knospen aufgebrochen und begannen sich zu entwickeln. Am io. Oktober war an allen Zweigen der behandelten Bäume Neuwuchs festzustellen. Der Neuwuchs an zwanzig wahllos herausgegriffenen Zweigen wurde gemessen, er betrug durchschnittlich 12,1 cm, und die Nadeln an diesem Neuwuchs waren fast doppelt so lang wie die alten Nadeln. Eine Untersuchung des Wurzelstocks der behandelten Bäume und von unter den gleichen Naturverhältnissen wachsenden, unbehandelten Bäumen ergab, daß die Wurzelstöcke der Bäume, die eine Zusatzernährung erhalten hatten, 50 04 größer waren als die der unbehandelten Bäume.
  • Beispiel 5 Abgeteilte Flächen von Riedgrasräsen im nördlichen Ohio (V.St.A.) wurden am 6. September mit wäßrigen i Dispersionen, die 2o Gewichtsprozent verschiedener stickstoffhaltiger Stoffe enthielten, besprüht. Eine Fläche wurde mit einer Oxamiddispersion in einer Menge-von 56o kg Oxamid je Hektar, eine zweite mit einer Ammoniumnitratlösung in einer Menge von 56o kg Ammoniumnitrat je Hektar, eine dritte mit einer 2o°/Qigen Harnstoffnitratdispersion in einer Menge von 527 kg Harnstoffnitrat je Hektar un-? eine vierte mit einer 2o0,!oigen Harnstoffoxalatdispersion in einer Menge von 673 kg Harnstoffoxalat je Hektar behandelt, während zur Kontrolle eine fünfte Fläche unbehandelt blieb. Das mit Ammoniumnitrat behandelte Gras zeigte beträchtliche Verbrennungen der Halme. Im Mai des folgenden Jahres wurde festgestellt, daß die mit Harnstoffnitrat behandelte Fläche der unbehandelten Kontrollfläche nur gering überlegen war, und auch die mit Ammoniumnitrat und die mit Harnstoffoxalat behandelten Flächen waren der Kontrollfläche nur leicht überlegen. Dagegen zeigte die mit Oxamid behandelte Fläche nicht nur einen üppigen, schnellwachsenden Grasbestand von dunklerem Grün als die anderen Flächen, sondern behielt den schnelleren Wuchs des dunklergrünen Grases während der gesamten Wachstumsperiode bei.
  • Die in den Beispielen erzielten, im wesentlichen gleichen Ergebnisse können auch durch Anwendung anderer Diamide, wie Malonamid, Succinamid, Glutaramid, Adipamid und Pimelamid, erzielt werden, wenn die anzuwendende Menge eines solchen Diamids entsprechend seinem geringeren Stickstoffgehalt erhöht wird.
  • Die in den Beispielen verwendeten wäßrigen Sprühgemische wurden mittels Drucksprüher, die eine gewöhnliche Sprühdüse enthielten, verteilt. Derartige Sprüher verlangen die Anwendung verhältnismäßig großer Volumen Sprühgemisch etwa 225o 1 je Hektar. Werden Sprüher dieser Art verwendet, empfiehlt es sich, wäßrige Sprühgemische anzuwenden, die o,i etwa 2o Gewichtsprozent Diamid einer zweibasischen Säure enthalten. Die genaue Menge eines jeden der genannten Diamide, die zur Herstellung derartiger wäßriger Sprühgemische anzuwenden ist, schwankt natürlich mit dem Stickstoffgehalt des gewählten Diamids.
  • Ein weiterer Faktor, der die Wahl der Diamidkonzentration beeinflußt, besonders bei Behandlung ijähriger Schnittpflanzen (Getreide), ist die Zeit, für die die zu behandelnden Pflanzen einen Stickstoffzusatznährstoff benötigen. So erfordern z. B. so schnell heranreifende Blattpflanzen, wie Blattsalat, nur eine verhältnismäßig kleine Diamidgabe in geringer Konzentration, z. B. etwa 55o bis i ioo 1 eines o,i bis i Gewichtsprozent Diamid enthaltenden Sprühgemischs je Hektar. Dagegen benötigen so langsam wachsende und viel Stickstoff verbrauchende Pflanzen, wie Mais, hohe Diamidgaben und damit hohe Diamidkonzentrationen, z. B. etwa 1100 bis 3400 1 eines o,5 bis 15 Gewichtsprozent Diamid enthaltenden Sprühgemischs je Hektar.
  • Solche Sprühvorrichtungen, wie Nebelsprüher, benötigen Druckluft zum Vernebeln kleiner Volumen Sprühgemische. Bei Benutzung einer solchen Vorrichtung sind zu einer hinreichenden Bedeckung eines Hektars nur etwa 45 bis 450 1 erforderlich. In diesem Falle erlaubt der Umstand, daß mit einem bestimmten Volumen Sprühgemisch eine viel größere Fläche versorgt werden kann, die Verwendung von Sprühgemischen, die das Diamid in einer Konzentration von io Gewichtsprozent oder sogar bis zu 25 Gewichtsprozent enthalten. Unabhängig aber von der gewählten Sprühvorrichtung ist es im allgemeinen empfehlenswert, das Diamid in einer Menge von etwa i,i bis 570 kg je Hektar anzuwenden.
  • Die durch die Erfindung offenbarten Nährstoffgemische zur direkten Blattdüngung können durch Zusätze insekticider und fungicider Stoffe wie auch von Pflanzenwachstumsregulatoren modifiziert werden, um Vielzwecksprühgemische zu erhalten. Die folgenden Zusammensetzungen sind für die angegebenen Zwecke geeignete Sprühgemische A. Zur Bekämpfung des Apfelschorfs und der Köcherfliege und als stickstoffhaltiger Nährstoff zur direkten Blattdüngung von Apfelbäumen 1,8 kg polymeres Äthylenpolysulfit, o,23 bis o,9 kg Schwefel (mikronisiert), 0,23 bis 0,45 kg Dichlordiphenyltrichloräthan (benetzbar), o,9 bis i,8 kg Oxamid, Wasser zum Auffüllen auf 454 1 Sprühgemisch; oder 1,8 kg polymeres Äthylenpolysulfit, 1,36 kg Bleiarsenat, 1,36 kg Calciumhydroxyd, 0,43 1 4o°/oiges Nicotinsulfat, 0,23 bis 0,45 kg Schwefel, o,9 bis 1,8 kg Oxamid, Wasser zum Auffüllen auf 454 1 Sprühgemisch. B. Zur Bekämpfung des Bohnenrostes, des mexikanischen Bohnenkäfers und des japanischen Käfers und als Blattnährstoff zur direkten Blattdüngung für Bohnen: 1,8 kg polymeres Äthylenpolysulfit, 0,23 kg Schwefel oder Thiuramidsulfid, 0123 bis 0,45 kg Dichlordiphenyltrichloräthan oder Benzolhexachlorid, o,9 bis 18 kg Oxamid, Wasser zum Auffüllen auf 4541 Sprühgemisch; oder 1,8 kg polymeres Äthylenpolysulfit, 4,5 kg Rotenonpulver (2 °/o), 9,1 kg Oxamid, Wasser zum Auffüllen auf 454 1 Sprühgemisch; oder i,8 kg polymeres Äthylenpolysulfit, o,9 kg Parathion (150/Qiges p-Nitrophenyldiäthylphosphat), 9,1 kg Oxamid, Wasser zum Auffüllen auf 454 1 Sprühgemisch.
  • C. Zur Bekämpfung des Meltaus und der Blattlaus und als Nährstoff zur direkten Düngung der Blätter von Rosengewächsen o,9 kg polymeres Äthylenpolysulfit, 0,23 kg Schwefel oder 2,3 1 Calciumsulfid, 0431 4°/olge Nicotinsulfat, 0,45 bis 9,1 kg Oxamid, Wasser zum Auffüllen auf 4541 Sprühgemisch. Andere Abwandlungen der Nährstoffgemische zur direkten Blattdüngung nach der vorliegenden Erfindung, bestehend in der Zugabe von Pflanzenwachstümsregulatoren, wie Naphthalinessigsäure, Phenoxyessigsäure u: dgl.; können ebenfalls verwendet werden. Bei Benutzung derartiger Gemische nehmen die Pflanzen den Stickstoffzusatznährstoff auf, und gleichzeitig wird die parthenogene Vermehrung angeregt.
  • Mit der Anführung bestimmter Beispiele für die vorliegende Erfindung soll diese keineswegs auf sie beschränkt werden, und, wie bereits erwähnt, können die angegebenen bestimmten Mengenverhältnisse der aktiven Stoffe schwanken und diese gewünschtenfalls durch chemisch äquivalente Stoffe ersetzt werden, ohne damit den Bereich der Erfindung zu verlassen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Zur direkten Blattdüngung mittels stickstoffhaltigen Pflanzennährstoffs geeignetes Düngemittelgemisch, dadurch gekennzeichnet, däß es als wesentliches Stickstoffdüngemittel ein Diamid einer organischen Dicarbonsäure mit 2 bis 7 C-Atomen und einen Trägerstoff für das Diamid enthält.
  2. 2. Gemisch nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das genannte Diamid Oxamid ist.
  3. 3. Gemisch nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es o,i bis io Gewichtsprozent Oxamid, dispergiert in einem wäßrigen Medium als Trägerstoff für dieses, enthält.
DEG6634A 1950-07-27 1951-07-27 Zur direkten Blattduengung mittels stickstoffhaltigen Pflanzennaehrstoffs geeignetes Duengemittelgemisch Expired DE875367C (de)

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