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Verfahren zur Vernichtung von Ackerunkräutern Es ist bekannt,
durch Ausstreuen von Eisenvitriolpulver oder gemahlenen Kupferverbindungen, die
mit unlöslichen Füllstoffen gestreckt sind, Ackerunkräuter in Kulturen zu vernichten.
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Es ist auch bekannt, für die Vernichtung von Ackerunkräutern wäßrige
Lösungen von Metallsalzen mit pflanzenvernichtenden Eigenschaften zu verwenden.
Das letztere Verfahren wird in Gegenden angewandt, in ,denen Wasser zur Verfügung
steht, während das erstere in trockenen Gebieten Verwendung findet. Diese Methoden
sind jedoch verhältnismäßig kostspielig, .da große- Mengen der wirksamen Metallsalze,
wie z. B. Eisensulfat, blaues Kupfersulfat, kristallisiertes Kupferchlorid. oder
-nitrat, nötig sind, um die wirksame Konzentration zu ergeben.
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Der Hauptvorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß .die
Menge der herbiciden Metallsalze .beträchtlich verringert werden kann, die für die
wirkungsvolle und vollständige Vernichtung der Ackerunkräuter in Kulturen nötig
ist. Dies wird erreicht durch Verwendung ,der calcinierten Kupfersalze an Stelle
der kristallisierten Salze. Hiervon ist die Verwendung von calciniertem Kupferchlorid
für sich ausgenommen. Die Salze können sowohl für sich als auch im Gemisch. untereinander,
gegebenenfalls unter Zusatz wasserlöslicher Füllstoffe, insbesondere wasserfreien
Natriumsulfats, verwendet werden. Dieses letztgenannte Salz dient insbesondere dazu,
die pulverförmige Beschaffenheit des Mittels auch nach längerer Lagerung zu gewährteisten,
da die calcinierten Kupfersalze mitunter, insbesondere bei hoher Luftfeuchtigkeit,
das Bestreben haben, Wasser anzuziehen und feucht zu werden. Dieser Übelstand wird
durch einen Zusatz von calciniertemNatriumsulfat beseitigt, da es große Mengen Wasser
zu binden vermag, ohne selbst zu zerfließen. Die ealcinierten Salze werden zu einem
sehr feinen, unfühlbären, staubartigen Pulver vermahlen, das in fein verteilter
Form über die Felder verstäubt wird.
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Die Verwendung der fein verteilten calcinierten Kupfersalze zur Unkrautvernichtung
hat viele Vorteile vor .den bisher bekannten Methoden, wie der Verspritzung wäßriger
Lösungen dieser Salze oder .der Ausstreuun.g von kristallinen Pulvern, denn i. wird
durch das Stäubeverfahren das Anfahren des Wassers und .die Auflösearbeit gespart,
2. wird gegenüber den anderen Streu- und Spritzmitteln eine bedeutende Erniedrigung
der absoluten Aufwandsmenge erreicht, denn es wird nur etwa die Hälfte des Mitteis
verbraucht, um die gleiche Wirkung zu erzielen als bei Anwendung der bisher bekannten
Methoden.
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3. Die Volumina, die die feingemahlenen calcinierten Salze einnehmen,
sind beträchtlich geringer als die der kristallisierten Verbindungen. So ist es
z. B. möglich, falls zur
Bestäubung ein Flugzeug verwendet wird,
größere Mengen mitzuführen und somit größere Flächen in der gleichen Zeiteinheit
zu bestäuben als wenn die voluminösen kristallisierten Salze oder ihre wäßrigen
Lösungen verwendet werden.
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Vor der ebenfalls bekannten Verwendung des calcinierten Ferrosulfats
zur Unkrautvertilgung haben die calcinierten Kupfersalze den außerordentlichen Vorteil,
claß ihre zur Anwendung benötigte Menge nui- den 6. bis .i8. Teil der des genannten
Eisensalzes beträgt. Dies ist aber gerade für die vorn Flugzeug aus vorzunehmende
Bestäubung von großer Bedeutung.
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Wenn es auch bereits bekannt war, daß die Kupfersalze eine bessere
Wirksamkeit als die Eisensalze zeigen und demnach zu erwarten war, daß von den calcinierten
Kupfersalzen geringere Mengen als von den entsprechenden Eisensalzen zur Unkrautbekämpfung
erforderlich sind, so sind doch seit dem Bekanntsein des letzteren Mittels fasst
30 Jahre verflossen, ehe der Gedanke verwirklicht wurde, die calcinierten
Kupfersalze allein ohne Füllstoffe für die Unkrautbekämpfung nutzbar zu machen.
Es bestand eben das alte Vorurteil, daß zum Bestreuen einer Fläche von i ha mindestens
5o kg eines Mittels nötig s.ind"da sonst eine genügend zusammenhängende Decke .des
Mittels nicht vorhanden und daher eine vollständige Vernichtung der Unkräuter nicht
gewährleistet wäre. Die Erfindung besteht nun weniger in einer unerwarteten Wirkungssteigerung
.durch die Verwendung der calcimierten Kupfersalze als vielmehr in der Überwindung
des genannten Vorurteils, durch die die bereits erwähnten Vorteile der Verwendung
der genannten Salze erst greifbar werden. Gerade durch ,die Calcin.ierung der Kupfersalze
ist es erst möglich geworden, sie in .eine solche Form überzuführen, - daß sie sich
zu einem unfühlbaren staubartigen Pulver verarbeiten lassen, das sich genügend fein
verstäuben läßt und nunmehr trotz seiner geringen Menge durch gleichmäßige Bedeckung
aller Pflanzenteile dort dieUnkräuter vollständigvernichtet.
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Der Ausdruck calcin.i.erte Salze, wie er in der Beschreibung und im
Anspruch-gebraucht wird, besagt, daß die angewandten Salze so weit entwässert sind,
daß sie sich leicht zu einem sehr feinen, unfühlbaren, staubförmigen Pulver vermahlen
lassen. Daher ist es nicht immer nötig, die kristallisierten Salze vollständig zu
entwässern. Eine Anzahl dieser Salze, besonders das Sulfat, verliert bereits bei
iooo C die Hauptmenge des Kristallwassers und hält nur i Mol zurück. Es wurde gefunden,
daß in manchen Fällen diese Stufe der Entwässerung genügt, das gewünschte Resultat
zu erzielen. Die Anwendungskonzentrationen liegen meist zwischen 4 und 24 kg auf
i ha, und zwar ist ihre Wirkung, an dem Beispiel
3425 °/o Cu C12 - i H2 O, |
32,25 '/(, Na. SO, und = 26 °1,) Cu |
3350 % CU S 04 - i H20 |
erläutert, derart, daß bei 4 kg bereits eine deutlich sichtbare Wirkung gegen Hederich
eintritt, die im Jugendstadium manchmal schon ausreicht. Bei 6 bis 8k- liegt die
eigentliche Anwendungskonzentrationgegen Hederich und Ackersenf, wenn das 3. und
4. Blatt vorhanden ist, bei i 2kg sterben die Disteln ab, und bei 16 bis 24'k,-,
stäubt man gegen blühenden Hederich und andere Unkräuter, deren Wachstum bereits
über die Blüte hinaus ist.
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Statt der in dem oben angeführten Beispiel genannten Stoffe können
auch andere calcinierte Kupfersalze, z. B. Kupferbromid oder Kupfernitrat, angewandt
werden. So läßt sich z. B. auch ein Mittel, das aus 38 °/o Cu (N 03) 2, 25 °/o Nag
S 04 und 37'/, CU S 04 - i H20 besteht, mit Vorteil verwenden.
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Die folgenden Vergleichsversuche sollen die große Überlegenheit der
beanspruchten Mittel gegenüber solchen aus Ferrosulfatmonohydratstaub bnv. Kupfiergalzeu
mit Füllmitteln zeigen:
Zahl der Pflanzen |
Aufwandmenge pro ha pro qm |
Hederich Hafer |
1. Unbehandelt ........ 253 184 |
2. 50 kg Ferrosulfatmono- |
hydratstaub ......... 203 232 |
3. 50 kg Monohydrat- |
staub ............. 203 173 |
15o kg Kaolinstaub . . |
4. 12 kg calc. Kupfer- |
bromid ............. 12 377 |
5. 12 kg calc. Kupfer- |
bromid ............ 251 193 |
188 kg Kaolinstaub . . |
6. 12 kg calc. Kupfer- |
sulfat............... ' 18 39i |
7. 12 kg calc. Kupfer- |
sulfat............... 243 207 |
188 kg Kaolinstaub . . |
B. 12 kg Gemisch gemäß- |
Ausführungsbeispiel 1. 14 372 |
g. 12 kg wie unter 8 |
188 kg Kaolinstaub . . l 21271 150 |
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Die Versuche v'vurden in der Weise durchgeführt, daß die Mittel auf die taufeuchten
Pflanzen
verstäubt wurden, und zwar war bei Hederich das 3. Blatt vorhanden. Die Auszählung
der Pflanzen fand in der Blüte statt.