DE738994C - Verfahren zur Herstellung von als Blutfluessigkeitsersatz brauchbaren Infusionsloesungen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von als Blutflüssigkeitsersätz brauchbaren Infusionslösungen Man hat bereits versucht, als Blutflüssigkeitsersatz brauchbare Lösungen in der Weise herzustellen, daß man wasserlösliche Kolloide in isotonischenSalzlösungenäuflöste. Für diesen Zweck Wurden z. B. schon Gummiarabikum, Gelatine und Polyvinylalkohol in Vorschlag gebracht. Alle diese Produkte haben jedoch keine dauernde praktische Bedeutung ,erlangt, weil sie entweder nicht harmlos genug waren (Polyvinylalkohol) oder wie Zuckerarten und Eiweißstoffe zu schnell bzw. wie Gummiarabikum zu langsam aus dem Blut eleminiert wurden. So ist z. B. bekanntgeworden, "daß sich Gummiarabikum bis zu fünf Jahren im Blut hält und zu Leberschädigungen führt.
• Demgegenüber wurde gefunden, daß man als Blutflüssigkeitsersatz brauchbare Infusionslösungen erhält, wenn man Polyvinylpyrrolidon zu isotonischen Salzlösungen in einem solchen Ausmaß, zusetzt, daß der kollöidosmotische Druck und die Viscosität der Lösung denjenigen des Blutplasmas entsprechen. Mit solchen Lösungen können auch am @entbluteten Tier die genannten Konstanten nachhaltig normalisiert werden. Die neuen, jederzeit gebrauchsfertigen Lösungen sind praktisch unbegrenzt haltbar und sterilisierbar und verursachen keinerlei Nebenerscheinungen, auch keine allergischen, im Gegensatz zu physiologischen ,Eiweißstoffen, wie z. B. Serum- oder Plasmakonserven oder Gelatine. Auch erspart man bei ihrer Anwendung eine vorherige Blutgruppenbestimmung, da mit keiner der Blutgruppen eine Agglutination stattfindet. Nach einigen Wochen sind die dem Blutzugesetzten Stoffe im Kreislauf nicht mehr nachweisbae. Damit ist dem praktischen Bedürfnis genügt, daß sie etwa nach einer solchen Verweildauer aus dem Blut wieder eliminiert werden, innerhalb deren der Körper von sich aus die Blutflüssigkeit wieder ersetzen kann.
• Beispiel Zu 11 Tyrodelösung wird so viel Polyvinylpyrrolidon, z. B. durch Emulsion:spolymerisation in Gegenwart von Sauerstoff oder Sauerstoff abgebenden Mitteln hergestellt, mit einem Molgewicht von etwa 25 ooo, das frei vom Monomeren und von niedriger molekularen Polymeren sowie von schädlichen Katalysatoren sein muß, zugefügt, bis die Lösung einem onkotischen Druck von 375 mm Wassersäule entspricht. Es werden hierfür 2o bis 25 g des Kolloids benötigt. Die Lösung besitzt alsdann die etwa 1,5- bis i,6fache Viscosität von Wasser. Die erhaltene Lösung wird dann filtriert, gegebenenfalls in Ampullen abgefüllt und sterilisiert.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von als Blutflüssigkeitsersatz brauchbaren Infusionslösungen durch Zusatz einer Polyvi.nylverbindung zu dien üblichen physiologischen Salzlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatzstoffe Polyvinylpyrrolidon iti solcher Menge verwendet wird, daß der kolloidosmotische Druck und die Viscosität der entstandenen Lösung denjenigen des Blutplasmas entsprechen.