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Verfahren zur Herstellung einer therapeutisch verwendbaren Lösung
von Galle Die vorliegende Erfindung macht die an sich bekannte auflösende Eigenschaft
der Galle und der gallensauren Salze, wie sie aus der Galle oder synthetisch hergestellt
werden, gegenüber Erregern von Infektionskrankheiten, wie Streptokokken, Pneumokokken,
Meningokokken, Gonokokken usw., in chemotherapeutischem Sinne nutzbar, und zwar
auf homöobiologischer Grundlage. Durch Untersuchungen des erstgenannten Erfinders,
deren Ergebnisse zum Teil in der älteren wissenschaftlichen Literatur veröffentlicht
sind, ist nachgewiesen worden, daß der sog. chemotherapeutische E.fffekt nicht,
wie bisher angenommen, in einer inneren Desinfektion zum Zwecke der Abtötung aller
Krankheitserreger beruht, sondern in einer Reizung der Zellen zur Bildung spezifischer
Schutzstoffe durch in ganz geringer Menge abgetötete Bakterienleiber und deren durch
den chemischen Stoff gebundene neutralisierte Endotoxine.
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Bei den erwähnten Untersuchungen wurde festgestellt, daß die gallensauren
Salze, welche beispielsweise in Form von Galle oder entsprechenden Alkalisalzen,
wie taurocholsaures Natrium, in verdünnten Lösungen von im allgemeinen o,or bis
10/0 verwendet werden, den chemotherapeutischen Effekt nur bei einer aZ-ka.lüschen
Wasserstoffionenkonzentration zwischen PH = S und PH = 14 auslösen; hingegen wirken
sie bei saurer oder neutraler Reaktion direkt infektionsbeschleunigend. Infolgedessen
muß die Lösung durch Zusatz von verdünnter Sodalösung (beispielsweise 1/1o his 1/1)o
normal) auf eine Wasserstoffionenkonzen,tration innerhalb der vorstehend angegebenen
Grenzen eingestellt werden.
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Der praktischen Anwendung derartiger auf die geeignete Wasserstoffionenkonzemtratioh
eingestellter Lösungen für die Therapie am Krankenbett stellten sich aber Schwierigkeiten
entgegen, welche die Auswertung des chemotherapeutischen Effektes praktisch unmöglich
machten. Die mit Aqua reclestillata hergestellten und auf optimale Wasserstoffionenkonzentratiom
gebrachten Lösungien der gallensauren Alkalisalze sind, wie in äsen erwähnten wissenschaftlichen
Veröffentlichungen bereits mitgeteilt -ist, hinsichtlich ihrer Wasserstoffionenkonzen.t.ration
außerordentlich schlecht haltbar. Beispielsweise ist die Labilität der Wasserstoffionenkonzentration
einer alkalischen Lösung von taurocholsaurem Natrium so größ, daß der pH-Wert sich
schon im Laufe weniger Minuten zum Neutralpunkt bzw. in das saure Gebiet verschiebt.
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Die einer Auswertung am Krankenbett entgegenstehenden Schwierigkeiten
lassen sich auch nicht durch einen Zusatz eines besonders vorbehandelten tierischen
Serums, wie er aus Veröffentlichumg@en des leinen der Erfinder selbst bekannt ist,
überwinden. Bei der in der genannten Abhandlung nur angedeuteten besonderen Vorhehandlumg
von Tieren handelte es sich um einte Impfung von beispielsweise Ziegen, durch welche
das Serum dieser Tiere gegenüber dien Serum unbiehandelter normaler Tiere geändert
wurde. Es ergab
sich hierbei insbesondere eine völlige Verschiebung
in dein pH-Wert. Das Verfahren zur Gewinnung :dieses geänderten Serums erwies sich
aber schon wegen seiner Umstänti11 lichkeit als für .die technische Verwendiitf
ungeeignet. .,r.@ Die Verwendung von Serum als solcheiii hat sich für den vorliegenden
Zweck überhaupt als unbrauchbar erwiesen, da Serum keine Stabilisierung von Lösungen
gallensaurer Salze zu bewirken vermag.
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Es ist rlun ein Mittel gefunden worden, um die im alkalischen Gebiet
liegende Wasserstoffionenkonzentration von Lösungen, welche ein gallensaures Salz,
wie das Natriumsalz von T.aurocholsäure, Glykochols.äure oder Cholsäure, oder Gemische
solcher Salze (beispielsweise in Form von. Galle), enthalten, konstant zu erhalten.
Hiermit ist die Möglichkeit zur Herstellung eines praktisch verwertbaren Schutz-
und Heihnittiels gegen. Infektionen, deren Eireger Kokken sind, gegeben. Die Stabilisierung
der Lösung erfolgt durch Zusatz :einer gesättigtien Lösung von menschlichem Eiweiß
in Galle bzw. Bestandteile der Galle (gallensaure Alkalien, Lecithin, Cholesterin,
Harnstoff und Haxns.äure) enthaltenden Flüssigkeiten. Das menschliche Eiweiß kann
bei dler Herstellung dieses dis alkalische Reaktion konstant haltenden Zusatzes
in Form von Blut bzw. Blutkuchen allein oder neben anderen Fibrinogen enthaltenden
Trans- oder Exsudatcn, wie Asches, Pleuraexsudat, Hydrozelenlüssigkeit u:. -dgl.,
verwendet werden.
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Beider Auflösung ,des menschlichen Eiweiß in Galle treten ofbenbar
chemische Reaktionen ein, die die Konstitution desselben ändern. Die Tatsache, daß
gallensaure Alkalien als solche auf Blutkörperchen einte mehr oder weniger auflösende
Wirkung ausüben, war an sich bekannt. Hieraus läßt sich aber nicht .ableiten oder
auch nur vermuten, daß durch 'reine Lösung von Blutkörperchen enthaltendem iweiß
in Galle der p11-Wert einer alkali-:@ sehen, gallensaure Salze enthaltenden Lösung
konstant gehalten «=erden kann.
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Der Schutzstoff wird zweckmäßig mit Carbolsäure oder auch Formalin
konserviert und der Lösung der gallensauren Alkalisalze in geringen Mengen von beispielsweise
i bis q. % zugesetzt.
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Da in den mit denn beschriebenen Schutzstoff versetzten Lösungen von
gallensauren Salzen, wie taurocholsaurem Natrium, die beispielsweise mit Sololösung
eingestellte Wasserstoffionenkonzentration über lange Zeiträume konstant bleibt,
und da andererseits solche Lösungen fortgesetzt injiziert werden können, ohne die
geringsten Schädigungen. hervorzurufen, ist die Möglichkeit zur Auswertung des gallensaure
Salze als parasitotropenchemischen Stoff enthaltenden. Chemotherapeutikums zur Bekämpfung
von Kokkeninfektionen. bnv. zur Vorbeugung gegeben.