DE254129C - - Google Patents
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C11D—DETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 254129 KLASSE 23 e. GRUPPE
Dr. KURT RÜLKE in BERLIN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Februar 1911.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von desinfizierenden Seifen aus
Terpentinöl und anderen pinenhaltigen Rohölen, wie Kienöl. Es ist zwar bekannt, Terpentinölseifen
in geringer Menge zuzusetzen, aber derartig geringe Mengen von etwa 2 Prozent können die bakterizide Wirkung der Seife
nicht merklich beeinflussen. Um Terpentinöl in größerer Menge in Wasser löslich zu machen,
ίο hat man besondere Seifen benutzt; aber auch
derartige Lösungen haben nur eine sehr geringe bakterizide Wirkung und haben deshalb
keine Anwendung in der Praxis gefunden.
Es hat sich nun gezeigt, daß es gelingt, von Terpentinöl und ähnlichen pinenhaltigen Rohölen ausgehend Seifen mit hoher bakterizider Wirkung herzustellen, wenn man die öle zuvor in an sich bekannter Weise der Einwirkung von Säuren aussetzt. Man hat zwar bereits die beim Behandeln von Terpentinöl mit Säuren entstehenden Produkte zur Verwendung für medizinische Zwecke für sich oder in Verbindung mit Seifen vorgeschlagen, dabei mußten aber stets die entstandenen Ester zunächst isoliert werden. Bei der vorliegenden Erfindung hingegen kommt es gerade darauf an, aus den pinenhaltigen Rohölen in hohem Maße wirksame Desinfektionsmittel zu erhalten, ohne daß es nötig wäre, die bei der Säureeinwirkung entstandenen Ester zuvor zu isolieren. Es war keineswegs vorauszusehen., daß dies namentlich bei Anwendung eines Alkaliüberschusses zum Zwecke der Verseifung der gebildeten Ester in wirksamer Weise möglich sein würde, und zwar aus folgenden Gründen:
Es hat sich nun gezeigt, daß es gelingt, von Terpentinöl und ähnlichen pinenhaltigen Rohölen ausgehend Seifen mit hoher bakterizider Wirkung herzustellen, wenn man die öle zuvor in an sich bekannter Weise der Einwirkung von Säuren aussetzt. Man hat zwar bereits die beim Behandeln von Terpentinöl mit Säuren entstehenden Produkte zur Verwendung für medizinische Zwecke für sich oder in Verbindung mit Seifen vorgeschlagen, dabei mußten aber stets die entstandenen Ester zunächst isoliert werden. Bei der vorliegenden Erfindung hingegen kommt es gerade darauf an, aus den pinenhaltigen Rohölen in hohem Maße wirksame Desinfektionsmittel zu erhalten, ohne daß es nötig wäre, die bei der Säureeinwirkung entstandenen Ester zuvor zu isolieren. Es war keineswegs vorauszusehen., daß dies namentlich bei Anwendung eines Alkaliüberschusses zum Zwecke der Verseifung der gebildeten Ester in wirksamer Weise möglich sein würde, und zwar aus folgenden Gründen:
Das Säureeinwirkungsprodukt des Terpentinöls besteht neben Kohlenwasserstoffen im
wesentlichen aus Bornylester und Fenchylester. Das bei der Verseifung des Bornylesters
entstehende Borneol aber ist ein fester, erst bei 203° schmelzender Körper. Wollte
man nun desinfizierende Seifen, die als wirksamen Bestandteil das Borneol enthalten, aus
Bornylester mit Seifen unter Anwendung eines Alkaliüberschusses herstellen, so würde dabei
das Borneol auskristallisieren, auf diese Weise unwirksam werden, und die damit hergestellten
Seifen würden infolgedessen unbrauchbar sein. Von vornherein mußte angenommen werden,
daß dieser Ubelstand auch dann eintreten würde, wenn nicht reiner Bornylester, sondern
das Säureeinwirkungsprodukt des Terpentinöls mit Seifen und Alkali behandelt wird. Überraschenderweise
hat sich aber gezeigt, daß dies nicht der Fall ist. Bei Anwendung des Säureeinwirkungsproduktes des Terpentinöls an
Stelle des reinen Bornylesters kristallisiert das Borneol bei der Verseifung der Ester nicht
aus, bleibt vielmehr in der Seife gelöst und somit wirksam. Es gelingt also durch das
neue Verfahren, in einfachster Weise eine desinfizierende Seife zu erhalten, welche Borneol
als wirksamen Bestandteil enthält.
Die nach dem neuen Verfahren hergestellte desinfizierende Seife unterscheidet sich auch
vorteilhaft von einer Seife, welche als alleinigen wirksamen Bestandteil den Fenchylalkohol
enthalten würde. Während diese nämlich wegen des widerlichen Geruchs des Fenchylalkohols
kaum anwendbar sein würde, besitzt die nach dem neuen Verfahren hergestellte Seife einen angenehmen Geruch, indem der
widerliche des Fenchylalkohols durch den angenehmen des Borneols verdeckt wird.
Bei der Darstellung der desinfizierenden Seifen mit Hilfe von Terpentinöl verfährt
ίο man etwa folgendermaßen:
Das Terpentinöl wird mit Säure behandelt (näheres hierüber siehe in dem Buche von
Semmier »Ätherische öle«) und das erhaltene
Rohprodukt eventuell von der überschüssigen Säure befreit. Dieses Einwirkungsprodukt der
Säure auf das Terpentinöl wird alsdann so wie es ist oder nach Abdestillieren eines geringeren
oder größeren Teiles der darin enthaltenen Terpene den fertigen Seifen oder den Rohmaterialien der Seifenfabrikation zugefügt.
Dabei wird zweckmäßig entweder mit alkalischen Seifen oder mit einem Überschuß über
die für die Seifenbildung nötige Menge Alkali gearbeitet. Denn es hat sich gezeigt, daß,
wenn man die durch die Einwirkung der Säure auf das Terpentinöl erhaltenen Ester
wieder verseift, die bakterizide Wirkung der Seife weiterhin wesentlich erhöht wird. Man
wird daher gewöhnlich so viel Alkaliüberschuß anwenden, daß die Säure dieser aus dem Terpentinöl
hergestellten Ester gerade gebunden wird. Durch einen größeren Überschuß an Alkali würde die Bildung von Alkoholaten
bedingt werden, was an und für sich nichts schaden würde; unter Umständen erhält man
aber in diesem Falle stark alkalische Seifen, die nicht für alle Zwecke brauchbar sind.
Verfährt man in der Weise, daß man das Einwirkungsprodukt der Säure auf das Terpentinöl
mit den Ausgangsmaterialien der Seifenfabrikation unter Anwendung des Alkali-Überschusses
versetzt, so hat man den bedeutenden Vorteil, daß die Bildung der Seife und die Verseifung der aus dem Terpentinöl
erhaltenen Ester in demselben Arbeitsgange gleichzeitig erfolgt, so daß also die Verseifung
der aus dem Terpentinöl erhaltenen Ester dann überhaupt keine Erhöhung oder Verlängerung
der zu leistenden Arbeit erfordert.
Als Säuren für die Behandlung des Terpentinöls kommen z. B. Essigsäure und Borsäure
in Betracht.
Den Seifen oder auch bereits den Ausgangsmaterialien der Seifenfabrikation können
andere lösliche oder unlösliche Stoffe zugesetzt werden, wie Kampfer, Schwefel, Naphtole,
Formaldehyd u. dgl.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zur Herstellung von desinfizierenden Seifen mit Hilfe von Terpentinöl und ähnlichen pinenhaltigen Rohölen, dadurch gekennzeichnet, daß die Einwirkungsprodukte von Säuren auf diese Öle, eventuell nach vorangegangener völliger oder teilweiser Entfernung der Terpene, mit Seifen oder den Ausgangsmaterialien der Seifenfabrikation, vorzugsweise unter Anwendung eines Alkaliüberschusses, behandelt werden.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE254129C true DE254129C (de) |
Family
ID=512344
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT254129D Active DE254129C (de) |
Country Status (1)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0288689A3 (en) * | 1987-03-23 | 1990-09-05 | American Cyanamid Company | Broad spectrum antimicrobial system for a hard surface cleaner |
-
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Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
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