DE246123C - - Google Patents
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- DE246123C DE246123C DE1910246123D DE246123DA DE246123C DE 246123 C DE246123 C DE 246123C DE 1910246123 D DE1910246123 D DE 1910246123D DE 246123D A DE246123D A DE 246123DA DE 246123 C DE246123 C DE 246123C
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C11—ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
- C11D—DETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
- C11D3/00—Other compounding ingredients of detergent compositions covered in group C11D1/00
- C11D3/48—Medical, disinfecting agents, disinfecting, antibacterial, germicidal or antimicrobial compositions
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 246123 -KLASSE'30 f. GRUPPE
Dr. KURT RULKE in BERLIN.
Desinfizierende Seife. Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. Dezember 1910 ab.
Die Erfindung betrifft eine desinfizierende Seife, welche sich durch einen über io Prozent
betragenden Gehalt an Fenchon auszeichnet.
Man hat zwar bereits Fenchelöl als parfiimistischen Zusatz bei der Seifenfabrikation
angewandt (vgl. Deite, Handbuch der Seifenfabrikation
1903, S. 57 und 194), aber einerseits enthält nicht jedes Fenchelöl Fenchon
(vgl. Gildemeister und Hoffmann »Die ätherischen Öle«, S. 740 bis 741, und Semmier,
»Die ätherischen öle«, Bd. 3, S. 540), andererseits beruht diese Verwendung des Fenchelöls
nicht auf dessen Gehalt an Fenchon, da nicht das Fenchon, sondern das Anethol das
riechende Prinzip des Fenchelöls darstellt. Auch ist die Menge des als Zusatz angewandten
Fenchelöls und in entsprechend höherem Maße die Menge des darin enthaltenen
Fenchons dem Verwendungszweck entsprechend eine außerordentlich geringe, so daß andere
als parfümistische Wirkungen durch diesen Zusatz nicht hervorgerufen werden können.
Es ist ferner vorgeschlagen worden, desinfizierende Seifen mit Hilfe des Isomeren des
Fenchons, des Kampfers, herzustellen. Dem Kampfer gegenüber zeichnet sich aber das
Fenchon vor allen Dingen durch seine wesentlich größere Löslichkeit aus, und es ist daher
möglich, mit Hilfe des Fenchons weit konzentriertere desinfizierende Seifen herzustellen als
mit Hilfe des Kampfers, was nicht vorausgesehen werden konnte. Während sich nämlich
höchstens 10 Prozent Kampfer in Seife lösen lassen (vgl. Deite 1. c, S. 324), kann
man bis über 70 Prozent Fenchon in Seife lösen. Es liegt auf der Hand, daß die Möglichkeit
der Herstellung solcher höherprozentiger desinfizierender Seifen wesentliche Vorteile
bietet, da ein bestimmter Prozentgehalt des Desinfektionsmittels nötig ist, um praktisch
in Betracht kommende Desinfektionsmittel zu erhalten; denn ein zu hoher Gehalt an Seife würde naturgemäß eine erhebliche
Verteuerung des Desinfektionsmittels bedingen, und die Desinfektionskraft würde durch das Mißverhältnis zwischen Desinfektionsmittel
und Seife erheblich leiden.
Weiterhin ist die desinfizierende Kraft derartiger höherprozentiger Fenchonseifen wesentlieh
größer als diejenige der Kampferseifen. Die keimtötende Kraft der Kampferseifen ist
nämlich so gering, daß diese praktisch als Desinfektionsmittel gar nicht in Betracht kommen.
So vermag eine Lösung von Kampfer in ricinolsulfosaurem Natrium in einer Verdünnung,
welche 1 Prozent Kampfer enthält, selbst nach siebenstündiger Einwirkung die.
Keime (Staphylokokken) noch nicht vollständig abzutöten (vgl. Laubenheimer, »Phenol
und seine Derivate als Desinfektionsmittel«, Berlin 1909, S. 74 und 146). Diese Wirkung
ist, verglichen mit derjenigen der Karbolsäure, eine derartig geringe, daß sie praktisch
gar nicht in Betracht kommt. Hingegen tötet, wie Versuche ergeben haben, eine
40 prozentige Fenchonseife bei Verdünnung von ι Teil Seife auf 150 Teile Wasser Keime
von bacterium coli commune schneller ab als eine 1 prozentige wässerige Karbolsäurelösung.
Wenn man auch schon daran gedacht hat, das Fenchon für technische Zwecke als Er-
satz für Kampfer zu verwenden (vgl. Semmier
1. c, Bd1 3, S. 578), so konnte dabei doch
nicht an die Verwendung des Fenchone in Seifenlösung als Desinfektionsmittel gedacht
sein, weil der Kampfer für diesen Zweck nicht in Betracht kommt.
Endlich hat man auch bereits zu Desinfektionszwecken Lösungen des Terpineols in Seifen
hergestellt, aber einerseits konnte daraus kein Schluß auf die Löslichkeit des Fenchons
in Seifen gezogen werden, da das Terpineol als Alkohol gerade in dieser Beziehung von
dem Keton Fenchon wesentlich verschieden ist; andererseits ist das Terpineol wesentlich
giftiger als das Fenchon, und die mit letzterem hergestellten Seifen besitzen daher wesentliche
Vorteile für die praktische Verwendung. Zur Herstellung der Fenchonlösungen versetzt
man das Fenchon mit Harzseifen, Fettseifen oder einer der sonstigen bekannten Seifen bzw. Seifenmischungen. Versetzt man
derartige Lösungen des Fenchons in Seifen mit Wasser, so bilden sich in der Regel gut
haltbare Emulsionen, die in der gleichen Weise brauchbar sind wie die Lösungen selbst.
Infolge der reinigenden und desinfizierenden Eigenschaften dieser Lösungen und Emulsionen
des Fenchons sind dieselben einer sehr vielleitigen Verwendbarkeit fähig. So lösen
z. B. flüssige Seifenlösungen des Fenchons eingetrocknete Ölfarbe und Lacke leicht auf und
eignen sich infolgedessen auch als Reinigungsmittel für Flecken in Kleidern.
Die Lösungen und Emulsionen des Fenchons sind nicht nur als Desinfektionsmittel brauchbar,
sondern können mit Erfolg auch als Bäderzusätze für Rheumatismuskranke, zur
Behandlung von Hautausschlägen u. dgl. verwendet werden.
Die Lösungen des Fenchons in Seifen können fest, halbfest oder flüssig sein, je nach
der Natur der zur Anwendung kommenden Seifen. Auch kann man mit Fenchon, eventuell
unter Zusatz von Alkohol, transparente Seifen herstellen.
Die Herstellung der Seifenlösungen kann entweder durch Vermischung des Fenchons
mit den anzuwendenden Seifen, eventuell unter Erhitzen, oder aber auch in der Weise erfolgen,
daß die Ausgangsmaterialien, aus welchen die Seifen hergestellt werden, mit dem
Fenchon vermischt werden und hierauf erst die Verseifung nach einer der üblichen Methoden
erfolgt.
Nachstehend werden einige Ausführungsbeispiele für die Herstellung von Fenchonlösungen
gegeben:
ι Teil Fenchon wird mit 2 Teilen medizinischer Kaliseife behandelt. Es entsteht auf
diese Weise eine cremeartige Seife, welche sich in etwa der 1Y2 fachen Menge weichen Wassers
zu einer klaren Flüssigkeit löst.
ι Teil Fenchon mit 2 Teilen der halbfesten Kolophoniumkaliseife (bereitet aus 400 g Kolophonium,
64 g KOH und 136 g Wasser) vermischt gibt eine bei gewöhnlicher Temperatur
flüssige Seife.
Beispiel III.
600 g Fenchon werden mit 270 g halbfester Kolophoniumkaliseife und 130 g fester Kokosölseife,
die durch Verseifung von Kokosöl mit der nötigen Menge 50 prozentiger Kalilauge erhalten ist, behandelt. Auch* hier entsteht
eine flüssige Seife.
Bei der Herstellung der Lösungen und Emulsionen des Fenchons kann dieses in reinem
und verunreinigtem Zustande sowie im Gemisch mit anderen Stoffen angewandt werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Desinfizierende Seife, gekennzeichnet durch einen über 10 Prozent betragenden Gehalt an Fenchon.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE246123T | 1910-12-15 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE246123C true DE246123C (de) |
Family
ID=32522187
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1910246123D Expired - Lifetime DE246123C (de) | 1910-12-15 | 1910-12-15 |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE246123C (de) |
FR (1) | FR441933A (de) |
GB (1) | GB191126694A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN113403141B (zh) * | 2021-06-07 | 2023-03-21 | 上海应用技术大学 | 一种具有花果香气的凉感香基及其制备方法 |
-
1910
- 1910-12-15 DE DE1910246123D patent/DE246123C/de not_active Expired - Lifetime
-
1911
- 1911-11-20 FR FR441933D patent/FR441933A/fr not_active Expired
- 1911-11-29 GB GB191126694D patent/GB191126694A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB191126694A (en) | 1912-05-02 |
FR441933A (fr) | 1912-08-20 |
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