DE2341785A1 - Biocides und reinigendes waessriges mittel und verfahren zu seiner herstellung und seiner verwendung - Google Patents

Biocides und reinigendes waessriges mittel und verfahren zu seiner herstellung und seiner verwendung

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DE2341785A1 DE19732341785 DE2341785A DE2341785A1 DE 2341785 A1 DE2341785 A1 DE 2341785A1 DE 19732341785 DE19732341785 DE 19732341785 DE 2341785 A DE2341785 A DE 2341785A DE 2341785 A1 DE2341785 A1 DE 2341785A1
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Description

r/TENTAHWKlTE
DR. E. WIEGAND DIPL-ING. W. NIEMANN
DR. M. KÖHLER DIPL-ING. C. GERNHARDT 2341785
MÖNCHEN HAMBURG TEtEFON: 55 54 76 8000 MO N CKEN 2, TELEGRAMME: KARPATENT MATHIIDENSTRASSE 12
17.AUgUSt 1973
W. 41 669/73 7/RS '
BOCO Y/äsehedienst
Ernst Rethwisch
Hamburg
Bioeides und reinigendes wäßriges Mittel und Verfahren zu seiner Herstellung und seiner Verwendung
Die Erfindung bezieht sich auf ein biocides und reinigendes wäßriges Mittel, das elementares Jod in Gegenwart von oberflächenaktiven Substanzen enthält, sowie ein Verfahren zur Herstellung und ein Verfahren zur Verwendung des Mittels.
Die für die Hand- und Hautdesinfektion üblichen wäßrigen Mittel enthalten entweder* ein Bacteriostaticum, das die Vermehrung der schon existierenden Keime verhindert bzw. die Keime allmählich absterben läßt, oder ein Bacterleid, das
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unmittelbar tödlich auf die Keime wirkt.
Die bekannten Bacteriostatica, wie z.B. Hexachlorophen, Chlor- oder Bromderivate von Salicylanilid od.dgl., erfordern eine wiederholte Anwendung, bevor der Keimbzw. Bakteriengehalt auf der Haut beträchtlich vermindert wird. Außerdem sind ¥/aschbehandlungen mit derartigen bakteriostatische Substanzen enthaltende Mittel fortlaufend erforderlich, um eine gewünschte niedrige Höhe an Keimen oder Bakterien aufrechtzuerhalten.
Die gebräuchlichsten bactericiden Mittel, wie z.B. halogenierte Phenole, Diphenole oder Benzylphenole, sind toxische Substanzen, die nur in geringen Konzentrationen angewendet werden dürfen, in denen sie keine gefährliche Dosis für die Haut darstellen und nicht gesundheitsschädlich sind.
- Die bekannten antibakteriellen oder keimtötenden Mittel sind mit Ausnahme von Formalin, Jod,.Chlor und Sauerstoff selektiv wirksam, d.h. infolge ihrer Selektivität können sie nur zur Desinfektion gegenüber gewissen Gruppen von Bakterien, insbesondere den grampositiven Mikroorganismen, mit Sicherheit verwendet werden und haben eine geringe Wirkung auf die gramnegativen Mikroorganismen sowie^ die Tuberkulusbazillen, wie auf Viren und Pilze.
Die Verwendung von Formalin allein oder in Verbindung mit anderen Disinfektionsmitteln, wie z.B. organometallischen Zinnverbindungen,hat sihwegen der Ger.bwirkung des Formalins auf die Haut und seines scharfen Geruchssich als ungünstig zur wiederholten Anwendung für Händedesinfektion od.dgl. erwiesen.
Jod ist hinsichtlich seiner Desinfektionskraft gegen fast alle Mikroorganismen grampositiver und gramnegativer Art, wie auch in seiner biociden Wirkung gegen Viren und • Pilze weitgehend nicht selektiv und eehr rasch wirksam.
Bei der klassischen Anwendung von Jod in Form einer alkoholischen lösung(Jodtinktur)wurden die so behandelten Hautstellen
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unvermeidlich bräunlich gefärbt, und es waren zuweilen auch Reizungen zu beobachten. Bei offenen Wunden, Schnitten oder Abschürfungen war der Gebrauch dieser Jodtinktur mit schmerzlichen Empfindungen verbunden.
Der Einsatz von elementarem Jod als antiseptisches Mittel in Reinigungszusammensetzungen, die auch eine Desinfektion der Haut oder von Gegenständen bewirken sollen, ist bisher aufgrund der dem elementaren Jod eigenen Beschränkung für ausgeschlossen gehalten worden, weil Jod nicht nur eine toxische und korrosive Substanz ist, sondern auch ein hochreaktives Halogen darstellt, das die Fähigkeit besitzt, leicht Jodverbindungen zu bilden, die keine guten desinfizierenden Eigenschaften aufweisen.
Es sind Reinigungsmittelzusammensetzungen bekannt, die sogenannte Jodophore oder Jodophorverbindungen enthalten. Es handelt sich dabei um Jodverbindungen mit organischen Stoffen, wie Polyvinylpyrrolidon oder Polyoxyäthylenäthern von Polypropylenoxyd.Diese können gegebenenfalls zur Stabilisierung noch weiter mit flüssigen Polyhydroxyverbindungen umgesetzt werden, wobei neue Verbindungen entstehen (vgl. DT-AS 1 o24 66o, DT-OS 2 123 551 und DT-OS 2 166 215).
Ee sind außerdem germicide und desinfizierende Reinigungsmittelzusammensetzungen bekannt, die eine Mischung aus elementarem Jod und einem flüssigen wassermischbaren, nicht-ionischen oberflächenaktiven Polyol umfassen.
Die bekannten Joflophore, wie z.B. das Polyvinylpyrrolidon-Jod, haben verschiedene Nachteile, insbesondere weil ein vergleicheweise hoher Verlust von Jod durch Bindung an den Träger in Kauf genommen werden muß. Jodophore der beschriebenen Art haben ferner den Nachteil, daß sie
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schwer herzustellen und unangenehm zu hantieren sind«. Die Konzentration von Jodophoren sind schwer zu lösen.
Me bekannten germiciden und desinfizierenden Reinigungsmittel auf der Basis einer Mischung von elementarem Jod und einem oberflächenaktiven Polyol sind auch nicht geeignet, alle Anforderungen an ein Mittel, das keinerlei toxische Allergene oder sonstige für die menschlische Haut schädlichen Eigenschaften aufweist.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines biociden und reinigenden wäßrigen Mittels, das elementares Jod in Gegenwart von oberflächenaktiven Substanzen enthält und in dem hervorragende biocide Eigenschaften gegen Mikroorganismen aller Art (einschließlich grampositiver und gramnegativer Bakterien, Viren und Pilzen) mit einer guten Reinigungswirkung verbunden sind und bei dessen Anwendung keine schädliche Einwirkung auf die menschliche Haut erfolgt.
Das biocide und reinigende wäßrige Mittel gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens zwei oberflächenaktive Substanzen enthält, von denen die eine aus einem wasserlöslichen Polyoxyäthylenkonzentrat der allgemeinen Formel
R - (OCH2CH2)n - OH, (D
in der R ein hydrophober, organischer, gesättigter Rest ist und η eine ganze Zahl von 2 bis 4o darstellt, besteht und die andere oder anderen aus einer oder mehreren weiteren nicht-ionischen oberflächenaktiven Substanzen oder einer oder mehreren anionischen oder kationischen und/oder amphoteren oberflächenaktiven Substanzen, die sämtlich frei von ungesättigten Bindungen sind, bestehen<>
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Bei dem Mittel gemäß der Erfindung ist das Jod nur in geringer Menge vorhanden, z.B. in einer Menge von 0,01- 5,0 Gew.%, insbesondere 0,01 - 3,0 Gew.%, bezogen auf die gesamten oberflächenaktiven Substanzen.
Das wasserlösliche Polyoxyäthylenkondensat kann in einer Menge von 1-25 Gew.%, insbesondere 1-15 Gew.%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung des Mittels, vorhanden sein. Die anderen oberflächenaktiven Substanzen können in einer Menge von 2 - 30 Gew.%, insbesondere 2-20 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmenge, vorhanden sein, die nicht mehr als 35 Gew.%, insbesondere nicht mehr als 30 Gew.% des Mittels betragen soll. Der Eest besteht jeweils aus Wasser.
Der pH-Wert des Mittels soll zweckmäßig unter 7 liegen und kann vorteilhaft zv/ischen 3,0 und 6,0, je nach dem Verwendungszweck, eingestellt werden, z.B. durch Zugabe einer organischen Säure, wie Milchsäure oder Citronensäure.
Bei Verwendung als Hautreinigungsmittel. ' soll der pH-Wertbereich zwischen 4,2 und 5,6 liegen und vorzugsweise etwa 5,5 betragen.
Der hydrophobe, organische gesättigte Rest in der allgemeinen.Formel I kann einen Alkylrest mit12 bis 18 Kohlenstoffatomen, einen Alkylarylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen im Alkylanteil umfassen.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß Jod, wenn es gemäß der Erfindung in einem· wäßrigen Medium gelöst ist, das ein wasserlösliches Polyoxyäthylenkonzentrat der allgemeinen Formel I sowie ein oder mehrere nichtionische, anionische, kationische und/oder amphotere oberflächenaktive Substanzen enthält, seine biocide Aktivität gegen Bakterien, Viren und Pilze trotz'Gegenwart von sehr hohen Anteilen der oberflächenaktiven Substanzen, nicht einbüßt
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und daß das Mittel gemäß der Erfindung eine ausgezeichnete Oberflächendesinfektion mit guter Reinigungswirkung entsprechend den verwendeten oberflächenaktiven Substanzen ergibt.
Von besonderer Bedeutung sind die Mittel gemäß der Erfindung zur desinfizierenden Hautreinigung, da sie frei von toxischen Nebenwirkungen sind und weder eine Verfärbung noch eine Reizung der Haut herbeiführen, was üblicherweise bei Anwesenheit von freiem Jod der Fall ist.
Geeignete organische Polyoxyäthylenkondensate der allgemeinen Formel I sind z.B. die Polyglykoläther des Octyl- oder Nonylphenols, der gesättigten Fettsäuren mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und deren Amiden, Mono- und Dialkanolaminen ebenso wie die Polyglykoläther der gesättigten Fettalkohole, insbesondere solche mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen in geraden Ketten.
Die Mittel gemäß der Erfindung sind in" erster Hinsicht zur Anwendung auf biologischen Oberflächen von Menschen und Tieren gedacht; sie können aber auch zur Desinfizierung und Reinigung von anderen Oberflächen, z.B. solchen von medi-zinischen Apparaten und Geräten oder von in der Milchwirtschaft angewendeten Geräten verwendet werdeno
Den Mitteln gemäß der Erfindung können nach Wunsch Farbstoffe, aromatische Essenzen, Rückfettungs- oder Wasserenthärtungsmittel oder andere in Reinigungsmitteln übliche Zusätze hinzugefügt werden, vorausgesetzt, daß diese mit Jod nicht in Verbindung treten und dadurch das Jod desaktivieren.
Qirotz des niedrigen Jodgehalts gegenüber dem großen Überschuß an oberflächenaktiven Substanzen weisen die erfindungsgemäßen Mittel überraschenderweise außerordentlich, gute biocide Wirkung auf. Diese Tatsache in Verbindung mit ihren guten Eei-
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nigungseigenschaften machen sie besonders zur Anwendung als flüssige antiseptische Seife nicht nur für Büro-, Industrie- und Anstaltswaschräume, sondern auch in der Lebensmittelindustrie sowie verwandten Industrien und' für medizinische Zwecke geeignet. Die Mittel gemäß der Erfindung sind auch gut für die Herstellung von medizini<schen Shampoons und Schaumbädern sowie desinfizierenden Haushalt- und Industriereinigern zu verwenden,, ■
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann dao Mittel zusätzlich Polyvinylpyrrolidon in Mengen von 1 bis Io Gew.$, bezogen a,uf die Gesamtzusammensetzung, enthalten.
Es kann zweckmäßig sein, etwas mehr als den gewünschten Jodgehalt zu verwenden. Die Menge des zu verwendenden Jods hängt von dem verwendeten Polyoxykondensat ab und kann leicht durch normale analytische Hethoden ermittelt werden. Bei Zusatz von Polyvinylpyrrolidon liegt die Menge des zu verwendenden Jods wesentlich höher, weil ein gewisser Teil des Jods von dem Polyvinylpyrrolidon gebunden werden kann. Der Zusatz von Polyvinylpyrrolidon dient der Verbesserung der Filmbildungseigenschaften.
Die Erfindung umfaßt auch ein Verfahren zur Herstellung eines biociden und reinigenden wäßrigen Mittels, bei dem Jod direkt in der gewünschten Menge in einer wäßrigen Lösung des Polyoxyäthylenkondensats der allgemeinen Formel I in Gegenwart einer oder mehrerer oberflächenaktiver Substanzen, die frei von ungesättigten Bindungen sind, bei Raumtemperatur oder leicht erhöhter Temperatur unter Rühren gelöst wird, wobei der Anteil von Jod, so zu wählen ist, daß er o,ol bis 2,ο Gew.^, bezogen auf die gesamten oberflächenaktiven Substanzen, im fertigen Mittel beträgt.
Das erhaltene Produkt kann weiter mit Wasser verdünnt werden. Ferner können nach Wunsch übliche Zusätze, wie Farbstoff, Parfüms, Wasserenthärtungsmittel usw., zugesetzt werden° 509809/1123
Gemäß einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens gemäß der Erfindung kann die wäßrige, das Polyoxyäthylenkondensat gemäß der allgemeinen Formel I und andere oberflächenaktive Substanz enthaltende Mischung auf höherer Temperatur, z.B. in dem Bereich von 35 bis 450C, gehalten werden, wobei das Jod langsam unter Rühren eingetragen wird.
Im allgemeinen wird eine befriedigende Reinigung und. Desinfektion der Hände mit o,5 bis l,o ml eines wie oben beschriebenen Mittels bei einem Jodgehalt von 25o Teile je Million (ppm) erzielt. Die besten Ergebnisse bei der Desinfektion von Händen werden erhalten, wenn nach einer kurzen Vorwäsche der Hände zur Entfernung von Schmutz und natürlichen Fett- und Proteinmaterial von der Oberfläche der Haut nach dem Abspülen mit Wasser die Hände nochmals mit demselben Mittel gewaschen werden.
Zur allgemeinen Reinigung von inerten Oberflächen soll die Konzentration der waschaktiven Substanzen derart eingestellt werden, daß das Mittel für die gleichen Zwecke wie ein dementsprechendes flüssiges Reinigungsmittel verwendet werden kann. Die Konzentration des Jodes soll entsprechend dem Anwendungsgebiet eingestellt werden. So benötigt beispielsweise ein Bodenreinigungsmittel eine höhere Jodkonzentration als ein desinfizierendes Haushalts-Allzweckreinigungsmittel.
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Beispiel 1
0,05 Gewichtsteile elementares Jod wurden in 20 Ge-. wichtsteile einer wäßrigen Lösung gegeben, die 4 Gewichtsteile Natriumdodecylbenzolsulfonat, 6 Gewichtsteile Natriumlaurylsulfat und 2 Gewichtsteile Nonylphenyläthoxy- * (I5)kondensat enthielt. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur gerührt und das Rühren solange fortgesetzt, bis das gesamte Jod gelöst war. Um das Auflösen'.des Jods zu beschleunigen, kann die Mischung auf eine Temperatur von 35 - 403C gebracht werden.
Sobald eine homogene klare Lösung entstanden war, wurde der pH-V/ert der Lösung durch Zugabe einer kleinen Menge Citronensäure auf 5,5 eingestellt. Das Produkt, welches etwa o,25 Gew.^ Jod in Wasser gelöst enthielt, kann unmittelbar als flüssige, desinfizierende Seife verwendet werden. Das Produkt hat in einem verschlossenen Behälter eine lange Haltbarkeit.
Das Produkt kann unmittelbar oder mit V/asser verdünnt zur desinfizierenden Reinigung von Körperteilen oder von Oberflächen verschiedenster Art, wie z.B. solchen von sanitären Einrichtungen, angewendet werden.
Die desinfizierende Wirkung wurde nach der Standard-Suspensionsmethode entsprechend den "Richtlinien der deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie" geprüft. Verdünnungen bis zu l:lo ergaben eine vollständige Abtötung innerhalb einer Minute bei Prüfung gegen Micr. Staph aureus, E. coli und Candida albicans.
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- lo-
Beispiel 2
Eine hautdesinfizierende flüssige Seife mit ausgezeichneten Hautschutzeigenschaften, die zur Handreinigung in allgemeinen Büro-, Industrie- und Anstaltwaschräumen geeignet ist, wurde wie folgt hergestellt:
0,625 Gewichtsteile elementares Jod wurden in 24,375 Gewichtsteilen OctylphenoläthoxyC8)kondensat und 150 Gewichtsteilen einer 5o$igen wäßrigen Lösung von Diäthanolamindodecylbenzolsulfonat wie in vorhergehenden Beispiel gelöst und mit 825 Gewichtsteilen einer wäßrigen Lösung von 100 Gewichtsteilen Glycerzin und 75 Gewichtsteilen eines Laurinsaurepolydiäthanolamids gemischt. Sobald ein klares, einheitliches Produkt erhalten wurde, wurde der pH-Wert mit Citronensäure auf 5,5 eingestellt.
Die Prüfung der desinfizierenden Wirkung ergab ebenfalls ein sehr gutes Ergebnis.
Die folgende Tabelle zeigt die Keimabgabe von 16 Probanden (32 Hände) mit E.coli infizierten Händen nach einer Einwirkungszeit von einer Minute des Produktes des Beispiels 2. Die infizierten Hände wurden erst mit Wasser befeuchtet und dann mit 1 ml des Produktes 2 Minuten gewaschen.
Nach dem Abspülen wurde folgendes Ergebnis erhalten:
Tabelle I
Keimabgabe pro Hand O 1 - 10 11 - 50 51 - 100
Versuchsergebnis 4 15 13
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Beispiel 3
Eine flüssige Handreinigungsseife mit guten Desinfektionseigenschaften zur Verwendung durch medizinisches
Personal für routinemäßiges Händewaschen wurde folgendermaßen erhalten.
1 Gewichtsteil Jod wurde in einer bei 45 0G gehaltenen
Mischung aus 50 Gewichtsteilen einer 70 %igen wässrigen Lösung des Natriumsalzes des Monoesters von Bernsteinsäure mit einem äthoxylierten gesättigten Alkanolamid einer gesättigten Fettsäure gelöst. Die erhaltene homogene klare braune
Mischung wurde dann mit Wasser auf das 9,8fache Volumen verdünnt, und es wurden 2,5 Gewichtsteile eines Rückfettungsmittels, bestehend aus einem partiellen Glycerinester einer gesättigten Fettsäure hinzygegeben. Das so erhaltene klare
rotbraune Produkt wurde mit Citronensäure auf einen pH-Wert
von 5,5 eingestellt.
Am vorteilhaftesten werden die Hände erst mit etwa
1 ecm dieses Produktes etwa 30-60 Sekunden gewaschen und nach dem Abspülen die Handwäsche mit nochmals 1 ecm des Produktes etwa 1-2 Minuten wiederholt. Die Hände wurden dann in klarem Wasser abgespült oder gleich getrocknet.
Die Prüfung der desinfizierenden Wirkung ergab ein ähnliches Ergebnis wie in Beispiel 1.
Die Keimabgabe von mit E.coli infizierten Händen von
15 Probanden (30 Hände) nach 1 Minute Waschen, zeigt die folgende Tabelle:
Tabelle 2
Keimabgabe pro Hand bl 0 1 - 10 11 - 50 51 - 100
Versuchsergebni s 12 16 2
9 8 0 9 ι /1 1 23
An 40 Testpersonen zur Prüfung auf Primärreizung durchgeführte Fleckentests zeigten keine erkennbaren Veränderungen der Haut.
Beispiel 4
Ein medizinisches Schaumbad wurde erhalten, indem man 1,25 Gewichtsteile von elementarem Jod in der vorher beschriebenen Weise in einer Mischung von 150 Gewichtstellen Ammoniumdodecylbenzolsulfonat (50 96), 50 Gewichtsteilen Laurylsäurediäthanolamid und 25 Gewichtsteilen Nonylphenoläthoxy(12)kondensat löste. In der so erhaltenen dunkelbraunen Mischung wurden erst in kleineren, dann allmählich größeren Portionen 772,25 Gewichtsteile Wasser eingerührt, das 1~Gewichtsteil des Natriurasalzes von Äthylendiamintetraessigsäure enthielt. Der pH-Wert wurde durch Zugabe von Milchsäure auf 4,5 eingestellt.
Beispiel
Ein medizinisches Haarshampoon zur Bekämpfung von Haarschuppenbildung erhielt man, wenn 1,25 Gewichtsteil Jod zu 975 Gewichtsteilen einer wäßrigen Lösung von 300 Gewichtsteilen Triäthanolaminlauryläthersulfat, 30 Gewicht steilen Polyvinylpyrrolidon, 90 Gewichtsteilen Laurylisopropanolamid, 20 Gewichtsteilen Propylenglykol und 1 Gewichtsteil des Natriumsalzes von Äthylendiamintetraessigsäure langsam hinzugefügt und so lange gemischt wurden, bis ein einheitliches Produkt erhalten worden war. Der pH-Wert wurde mit Weinsäure auf etwa 3,5 - 4,0 eingestellt.
Die besten Erfolge erzielt man mit diesem Shampoon, wenn es so warm wie erträglich auf die Kopfhaut aufgetragen wird
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und unter guter Massage mindestens 5 Minuten dort verbleibt, bevor es abgespült wird. Es sollten möglichst zwei Wäschen ausgeführt werden.
Beispiel
Ein medizinisches Shampoon mit minimaler Reizwirkung auf Haut und Augen zur Reinigung von Kleinkindern und Personen mit überempfindlicher Haut, wurde erhalten, indem man 1 Gewichtsteil Jod in 100 Gewichtsteilen Nonylphenol(6)äthoxykondensat in Gegenwart von 1 900 Gewichtsteilen einer wäßrigen Lösung einer amphoteren waschaktiven Substanz (38 % Miranol 2 MCA) löste und mit 5 % Polyvinylpyrrolidon vermischte, bis ein klares einheitliches Produkt erhalten wurde. Die Mischung wurde dann mit einer klaren wäßrigen 3,5 %igen Lösung von Borsäure auf 5000 Gewichtsteile verdünnt,·
Beispiel
Ein gutes flüssiges, desinfizierendes Allzweck- und Reinigungsmittel zur besonderen Verwendung in der Lebensmittelindustrie und im Gaststättengewerbe wurde durch Auflösen von 7,5 Gewichtsteilen Jod bei 401C in 50 Gewichtsteilen des Natriumsalzes einer Nonylphenolpolyglycolsulfonsäure und 250 Gewichtsteilen einer 50 %±gen wäßrigen Lösung des Natriumsalzes der Dodecylbenzolsulfonsäure unter Zusatz von 35 Gewichtsteilen Harnstoff und 35 Gewichtsteilen 70 %xger Phosphorsäure unter gutem Rühren erhalten. Sobald sich das Jod gelöst hatte, wurde die Mischung mit Wasser auf 5000 Volumteile verdünnt und mit einer kleinen Menge Isopropanol versetzt, um die bei Allzweckreinigern übliche niedrige Viskosität zu erreichen.
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Claims (8)

  1. Patentansprüche
    Biocides und reinigendes wäßriges Mittel, das elementares Jod in Gegenwart von oberflächenaktiven Substanzen enthält, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens zwei oberflächenaktive Substanzen enthält, von denen die eine aus einem wasserlöslichen Polyoxyäthylenkonzentrat der allgemeinen Pormel
    R - (0CH2CH2)n - OH, U)
    in der R ein hydrophober, organischer, gesättigter Rest ist und η eine ganze Zahl von 2 bis 4o darstellt, besteht und die andere oder anderen aus einer oder mehreren v/eiteren nicht-ionischen oberflächenaktiven Substanzen oder einer oder mehreren anionischen oder kationischen und/oder amphoteren oberflächenaktiven Substanzen, die sämtlich frei von ungesättigten Bindungen sind, bestehen.
  2. 2.. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Jod in einer Menge von o,ol bis 2,ο Gew.$, bezogen auf die gesamten oberflächenaktiven Substanzen.
  3. 3· Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-\7ert zwischen 3,ο und 6, ο liegt.
  4. 4· Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyoxyäthylenkondensat aus einem Polyglykoläther des Octyl- oder Nonylphenols besteht.
  5. 5« Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich Polyvinylpyrrolidon in Mengen von 1 bis 3o Gew.56, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, enthält.
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  6. 6. Verfahren zur Herstellung eines Mittels gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das Jod in einer wäßrigen lösung des PoIyoxyäthylenkondensats in Gegenwart einer oder mehrerer anderer oberflächenaktiver Substanzen, die frei von ungesättigten Bindungen sind, bei Raumtemperatur oder leicht erhöhter Temperatur unter Rühren löst.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man der Lösung Polyvinylpyrrolidon als Filmbildner zusetzt.
  8. 8. Verwendung des Mittels gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 oder hergestellt nach Anspruch 7, gegebenenfalls in wäßriger Verdünnung für Körperreinigungszwecke.
    4 4,c'
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