CH711793B1 - Kombinationspräparat und Verfahren zur Bekämpfung von Makro-Ektoparasiten in Tierbehausungen. - Google Patents

Kombinationspräparat und Verfahren zur Bekämpfung von Makro-Ektoparasiten in Tierbehausungen. Download PDF

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    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
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Abstract

Die Erfindung beschäftigt sich mit einem Kombinationspräparat zur Bekämpfung von Makro-Ektoparasiten in Tierbehausungen, insbesondere von Milben in Hühnerställen, umfassend ein erstes Mittel zur Abtötung der Parasiten und ein zweites Mittel zur Verhinderung von deren Ausbreitung. Das zweite Mittel enthält zwischen 10 und 100 Gew.-% eines zwei- oder höherwertigen Alkohols. Das Kombinationspräparat umfasst bevorzugt ein erstes Präparat, welches das erste und das zweite Mittel beinhaltet, und ein zweites Präparat, welches im Wesentlichen die Zusammensetzung des zweiten Mittels besitzt.

Description

[0001] Die Erfindung betrifft ein Kombinationspräparat und ein Verfahren zur Bekämpfung von Makro-Ektoparasiten in Tierbehausungen, insbesondere von Milben in Hühnerställen, gemäss den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 11.
Stand der Technik
[0002] In der Hühnerzucht stellt der Milbenbefall von Hühnern ein ernsthaftes Problem dar. Die rote Vogelmilbe haust tagsüber in Ritzen und Spalten der Stalleinrichtung und befällt nachts die schlafenden Hühner. Sie saugt kurz Blut und zieht sich dann wieder in die Spalten und Ritzen zurück. Die rote Vogelmilbe ist äusserst resistent und hält Temperaturen zwischen –20 und + 45 °C aus. Bei Temperaturen zwischen 25 und 30 °C kann sich die Vogelmilbe explosionsartig vermehren.
[0003] Gemäss Untersuchungen sind 85% der Hühnerställe in der Schweiz von der roten Vogelmilbe (Dermanyssus gallinae) befallen, wobei die angewandte Hygiene einen starken Einfluss auf das Auftreten der Vogelmilbe hat.
[0004] Da in Biobetrieben auf den Einsatz von Milbenmitteln, sog. Akariziden, mit synthetisierten Wirkstoffen möglichst verzichtet werden soll, schlägt das schweizerische Forschungsinstitut für biologischen Landbau vor, zwischen den Umtrieben die Stalleinrichtungen von Hühnerställen zu zerlegen, einige Stunden in Wasser einzuweichen und anschliessend mit heissem Wasser und Schmierseife, vorzugsweise mit einem Hochdruckreiniger, zu waschen. Wenn im Verlauf des Umtriebs ein Milbenbefall festgestellt wird, wird der Einsatz von pflanzlichen Ölen oder Silikatpulver empfohlen. Wenn trotzdem noch Milbennester übrigbleiben, können diese mit einem Akarizid mit einem natürlichen Wirkstoff, beispielsweise Pyrethrum, bekämpft werden.
[0005] Der Wirkmechanismus der empfohlenen Bekämpfungsmittel ist ganz unterschiedlich. Währenddem versprühte Öle die Atemwege der Milben verstopfen und diese daran verenden, wirkt das Silikatpulver dehydrierend auf die Milben. Damit das Silikatpulver besser an der Stalleinrichtung haften bleibt, wird dieses bei professioneller Anwendung zusätzlich elektrostatisch aufgeladen. Nachteilig bei der Verwendung von Silikatpulver ist die grosse Staubentwicklung, die den Einsatz von Masken erforderlich macht.
Aufgabe der Erfindung
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Präparat oder Mittel bereitzustellen, das sich für die Bekämpfung von Milben in Hühnerställen eignet. Insbesondere soll das Präparat oder Mittel kostengünstig herstellbar sein und eine hohe Wirksamkeit aufweisen.
Beschreibung
[0007] Diese und weitere Ziele werden durch ein Kombinationspräparat gemäss dem Anspruch 1 sowie ein Verfahren gemäss Anspruch 10 und 11 erreicht. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0008] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Kombinationspräparat zur Bekämpfung von Makro-Ektoparasiten in Tierbehausungen, insbesondere von Milben in Hühnerställen, umfassend ein erstes Mittel zur Abtötung der Parasiten und ein zweites Mittel zur Verhinderung von deren Ausbreitung.
[0009] Erfindungsgemäss enthält das zweite Mittel zwischen 10 und 100 Gew.-% eines zwei- oder höherwertigen Alkohols. Höherwertige Alkohole, insbesondere mit einem Molekulargewicht > 150 g, sind schwer flüchtig und dementsprechend viskos und können somit eine unüberwindbare Barriere für Milben bilden. Das Kombinationspräparat hat den Vorteil, dass es völlig biologisch ist und in entsprechenden Biobetrieben eingesetzt werden kann.
[0010] Grundsätzlich kann als zweites Mittel ein flüssiges Polyethylenglycol mit einer mittleren Molekülmasse < 400 g und vorzugsweise mit einer Molekülmasse zwischen 150 und 400 g eingesetzt sein. Polyethylenglycole sind schwerflüchtig, klebrig und können so eine Barriere für die Ausbreitung der Milben bilden. Vorzugsweise sind als zweites Mittel Ethylenglycol, Diethylenglycol oder Triethylenglycol oder ein Gemisch der vorgenannten Glycole eingesetzt, die auf dem Markt kostengünstig erhältlich sind.
[0011] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform ist als zweites Mittel Glycerin eingesetzt. Glycerin ist ein dreiwertiger Alkohol, welcher hygroskopisch ist und nicht trocknet. Da das Glycerin nicht rein sein muss, wird vorzugsweise ein Rohglycerin eingesetzt, das noch andere organische Verunreinigungen enthalten kann. Vorteilhaft wird die Glycerinfraktion eingesetzt, welche sich bei der Herstellung von Biodiesel am Boden absetzte. Diese Fraktion hat normalerweise einen Glyceringehalt zwischen 30 und 50% (m/m).
[0012] Zweckmässigerweise ist als erstes Mittel ein vorzugsweise biologisches Biozid eingesetzt. Das Biozid tötet die Milben, indem es deren Atemöffnungen verschliesst und die Milben ersticken. Da das Biozid nur mechanisch wirkt, kann es biologisch sein und darf auch in Biobetrieben verwendet werden.
[0013] Bevorzugt ist als erstes Mittel eine Seife, vorzugsweise eine Schmierseife, eingesetzt. Schmierseifen sind kostengünstig herstellbar und haben sich bei der Bekämpfung von Milben bewährt. Von Vorteil ist es auch, dass die Schmierseife in einem Biodieselbetrieb mit geringem Aufwand herstellbar ist, da alle Ausgangsstoffe und Anlagen zur Schmierseifenproduktion bereits vorhanden sind.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die Seife einen Anteil von nicht verseiften Fettsäuren, d.h. Fette oder Öle. Dadurch kann die Wirkung des ersten Mittels verbessert werden.
[0015] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt der Anteil von nicht verseiften Fettsäuren zwischen 2 und 45 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 5 und 30 und besonders bevorzugt zwischen 8 und 18 Gew.-%. Diese Menge an unverseiften Fettsäuren hat sich als besonders wirksam herausgestellt.
[0016] Als vorteilhaft erweist es sich, wenn die Seife erhältlich ist durch Verseifen eines pflanzlichen oder tierischen Öls mit einer unterstöchiometrischen Menge KOH derart, sodass ein Anteil an nicht verseiften Ölen übrig bleibt. Die Menge an unverseiften Fettsäuren lässt sich durch die zugegebene Menge an KOH genau und zuverlässig erzielen.
[0017] Gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Seife durch die folgenden Verfahrensschritte erhältlich: a Erhitzen eines Öls auf ca. 70 °C, b Auflösen von 170 g KOH in der nötigen Menge destillierten Wassers, c Mischen der KOH-Lösung mit dem erhitzten Öl bei 70 °C und d Rühren der Lösung, bis die Verseifung abgeschlossen ist.
[0018] Durch diese Rezeptur entsteht eine Schmierseife, welche als Basis für das Kombinationspräparat dient. Die Verseifungsreaktion ist abgeschlossen, wenn das vorhandene KOH reagiert hat.
[0019] Dadurch, dass als Öl ein pflanzliches Öl, vorzugsweise Rapsöl, Sonnenblumenöl oder Olivenöl, eingesetzt ist, kann die Schmierseife aus nachwachsenden pflanzlichen Ausgangsstoffen hergestellt werden. Von Vorteil ist, dass diese Öle auch bei der Biodiesel-Herstellung zum Einsatz gelangen und die Schmierseife mit geringem Aufwand als ein zusätzliches Produkt in einem Biodiesel Werk hergestellt werden kann.
[0020] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist als zweites Mittel die Glycerinfraktion aus der Biodieselherstellung verwendet. Die Mischung des ersten und des zweiten Mittels ergibt eine überraschend verbesserte Wirkung des Kombinationspräparates bei der Milbenbekämpfung. Nach einer ersten Wiederholung des Auftragens nach 5–12 Tagen, muss das Präparat nur mehr ca. 1 Mal pro Monat angewendet werden, um den Stall milbenfrei zu halten. Das Glycerin ist aus gebrauchtem Speiseöl, beispielsweise gebrauchtem Frittieröl, herstellbar und fällt bei der Biodieselproduktion ohnedies als ein Nebenprodukt an. Da das Rohglycerin eine Verwendung zur Herstellung des erfindungsgemässen Präparates hat, wird die Wirtschaftlichkeit des Biodiesel-Prozesses verbessert.
[0021] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind das erste Mittel und das zweite Mittel als separate Lösungen bereitgestellt. Dadurch kann das Präparat bei Bedarf frisch hergestellt werden. Bevorzugt ist es, das Präparat durch Mischung der beiden Mittel fertigzustellen und fertig abgemischt dem Benutzer zur Verfügung zu stellen.
[0022] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Kombinationspräparat zur Bekämpfung von Makro-Ektoparasiten in Tierbehausungen, welches ein erstes und ein zweites Präparat umfasst. Erfindungsgemäss ist das erste Präparat ein flüssiges Konzentrat mit einem Anteil zwischen 5 und 50 Gew.-% des ersten Mittels gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, einem Anteil zwischen 3 und 30 Gew.-% des zweiten Mittels gemäss einem der vorangehenden Ansprüche und der Rest ist aus Wasser und gegebenenfalls Zusatzstoffen oder organischen Nebenprodukten aus der Herstellung des ersten und zweiten Mittels zusammengesetzt.
[0023] Die erfindungsgemässe Zusammensetzung des ersten und des zweiten Präparats macht das Präparat besonders wirksam. Dabei wirkt das Glycerin als mechanische Barriere für die Makro-Ektoparasiten schon während der Anwendung des ersten Präparats.
[0024] Um die Wirksamkeit des Präparates zu optimieren, ist es bevorzugt, wenn der gewichtsmässige Anteil des ersten Mittels zwischen 15 und 30 Gew.-% und der gewichtsmässige Anteil des zweiten Mittels zwischen 8 und 16 Gew.-% beträgt.
[0025] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist das zweite Präparat ein flüssiges Polyethylenglycol mit einer mittleren Molekülmasse < 400 g, vorzugsweise mit einer Molekülmasse zwischen 150 und 400 g oder Glycerin. Die mechanische Barriere wird dadurch verbessert, da sowohl das zweite Mittel als auch das zweite Präparat für die Milben unüberwindbar sind. Ein weiterer Vorteil der Kombination des ersten und zweiten Präparats liegt darin, dass das zweite Präparat, deren Wirkung mit der Zeit nachlässt (Staubablagerungen), durch die Schmierseife des ersten Präparates entfernbar ist und die Barrierewirkung durch einen frischen Auftrag des zweiten Präparates vollständig wiederherstellbar ist.
[0026] Zweckmässigerweise besitzen das zweite Präparat und das zweite Mittel im Wesentlichen die gleichen Zusammensetzungen. Dadurch kann beispielsweise das Rohglycerin dem ersten Präparat als zweites Mittel beigemengt werden und als zweites Präparat eingesetzt werden. Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass eines der oben beschriebenen Kombinationspräparate zumindest stellenweise auf die Tierbehausungen aufgebracht wird. Dadurch kann das Präparat flexibel aufgebracht werden, beispielsweise vollflächig oder zielgerichtet an besonders befallenen Stellen. Auch die Aufbringungsart ist flexibel, da das Präparat gespritzt, gerollt oder gestrichen werden kann.
[0027] Zweckmässigerweise werden die Präparate in zeitlichen Abständen und vorzugsweise abwechslungsweise angewendet. Dadurch wird die Wirkung des Kombinationspräparates immer wieder vollständig neu aufgebaut. Das erste Präparat hat den Vorteil, dass es das zweite Präparat, dessen Barrierewirkung durch Staubablagerungen nachlassen kann, mit Hilfe der Schmierseife entfernt. Es ist daher sinnvoll, das zweite Präparat bei einem Neuauftrag immer nach dem ersten Präparat auf die Stalloberfläche aufzubringen.
[0028] Als vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn das erste Mittel oder das erste Präparat vorzugsweise vollflächig in der Tierbehausung versprüht wird. Dadurch werden alle Schädlinge mit dem Sprühnebel erreicht, auch wenn sich diese in Ritzen oder anderen Verstecken aufhalten.
[0029] Vorteilhaft ist es auch, wenn das zweite Mittel oder das zweite Präparat vorzugsweise aufgestrichen wird, insbesondere an Stellen, welche Makro-Ektoparasiten passieren müssen, um das Wirtstier zu erreichen. Das Kombinationspräparat hat daher eine mehrfach mechanische Wirkung. Zum einen bewirkt das erste Präparat, dass die Atemwege der Milben verklebt werden und diese folglich ersticken. Gleichzeitig wirkt das erste Präparat auch flächendeckend als eine Barriere. Zur Verstärkung der Barrierewirkung dient das zweite Präparat, welches bevorzugt an neuralgischen Stellen der Tierbehausung dick aufgetragen wird. Beispielsweise sind die Sitzstangen der Hühner für die Milben nur über die Auflagestellen der Sitzstangen erreichbar. Es ist daher besonders wirksam, diese Auflagestellen mit einer dicken Schicht des zweiten Präparates zu behandeln. Diese Behandlung birgt den weiteren Vorteil in sich, dass Hühner üblicherweise auf den Sitzstangen schlafen und von den Milben im Schlaf attackiert werden. Die Hühner werden daher gerade dann zuverlässig von dem Präparat vor den Milben geschützt, wenn diese aktiv sind. Das erste Präparat und das zweite Präparat wirken daher mechanisch bzw. physikalisch. Das erste und das zweite Präparat sind daher ungiftig und geruchsneutral und folglich zur Anwendung in einem Hühnerstall besonders geeignet. So wurden beispielsweise das erste und das zweite Präparat vom eidgenössischen Bundesamt für Gesundheit als physikalisch wirkend und ungiftig eingestuft.
[0030] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend näher im Detail beschrieben.
Herstellung eines Rohglycerins (2. Präparat)
[0031] 250 I gebrauchtes Speiseöl wird auf 55 °C erhitzt. Gleichzeitig werden 27 kg Methanol und 3150 g Kaliumhydroxid gemischt und gerührt, bis sich das KOH im Methanol aufgelöst hat.
[0032] Das erwärmte Speiseöl und die Methanol/KOH-Lösung werden in einem Behälter zusammengegeben und gemischt und während ca. 60 Minuten gerührt. Danach lässt man die Mischung abkühlen, worauf sich Rohglycerin vom organischen Gemisch trennt und am Boden absetzt. Das Rohglycerin wird sodann abgelassen und das noch enthaltene Methanol abdestilliert oder ausgetrieben. Das so hergestellte Rohglycerin hat ungefähr folgende Zusammensetzung: Methanol 0,4% (m/m) Wasser 0,5% (m/m) Glycerin 38,9% (m/m) Asche 7,2% (m/m) MONG<1><)> 53,4% (m/m) KOH 0,90% (m/m)
[0033] = 100 minus Asche-, Wasser- und Glyceringehalt (% m/m).
Herstellung eines Seifenkonzentrats:
[0034] 1 kg Rapsöl wird auf 70 °C erhitzt. Parallel dazu wird 170 g Kaliumhydroxid in 333 ml Wasser aufgelöst. Danach werden das heisse Rapsöl und die KOH-Lösung miteinander gemischt und während ca. 2 h gerührt, bis eine dickflüssige Masse entsteht. 1 kg der hergestellten Schmierseife wird in 2 I Wasser aufgelöst.
[0035] Die Behandlung der Stalleinrichtungen mit der hergestellten Schmierseife brachte nur ein sehr massiges Ergebnis. Bereits nach wenigen Tagen erreichte die Milbenpopulation wieder die anfängliche Stärke.
Herstellung eines Konzentrats (1. Präparat)
[0036] Zu 3 kg der Seifenkonzentratlösung werden 1,5 kg Rohglycerin gegeben und miteinander gemischt.
[0037] Die Behandlung der Einrichtung von Hühnerställen geschieht wie folgt: 1,5 I des Konzentrats werden mit Wasser auf 10 I verdünnt und die mit Milben befallenen Stellen mit einer Spritze besprüht. Sobald die besprühten Stellen abgetrocknet sind, erfolgt die Behandlung mit dem Rohglycerin (2. Präparat). Dieses wird entweder mit dem Pinsel dick aufgetragen oder bespritzt. Das Rohglycerin trocknet nicht aus und bildet für die Milben eine unüberwindbare Barriere. Die Milben können so nicht mehr auf die Hühner gelangen. Von Vorteil ist es, wenn das 2. Präparat auch an Stellen dick aufgetragen wird, welche von den Milben passiert werden müssen, um die Hühner zu erreichen. Dies sind beispielsweise die Auflagestellen für die Hühner-Sitzstangen.
[0038] Staub kann die Wirkung des Rohglycerins beeinträchtigen, wird jedoch bei einer nachfolgenden Behandlung mit dem Seifenkonzentrat abgewaschen.
[0039] Zu Beginn einer Behandlung kann die Behandlung mit dem 1. Präparat abhängig von der Aussentemperatur nach 3 bis 12 Tagen wiederholt werden. Danach kann die Behandlung je nach Befall alle 3 bis 4 Wochen wiederholt werden.

Claims (12)

1. Kombinationspräparat zur Bekämpfung von Makro-Ektoparasiten in Tierbehausungen, insbesondere von Milben in Hühnerställen, umfassend ein erstes Mittel zur Abtötung der Parasiten und ein zweites Mittel zur Verhinderung von deren Ausbreitung, dadurch gekennzeichnet, dass als zweites Mittel Ethylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol oder Glycerin zwischen 10 und 100 Gew.-% eingesetzt ist.
2. Kombinationspräparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als erstes Mittel eine Seife, vorzugsweise Schmierseife, welche einen Anteil von nicht verseiften Fettsäuren, d.h. von Fetten oder Ölen, enthält, eingesetzt ist, wobei der Anteil von nicht verseiften Fettsäuren zwischen 2 und 45 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 5 und 30 und besonders bevorzugt zwischen 8 und 18 Gew.-%, beträgt.
3. Kombinationspräparat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Seife erhältlich ist durch Verseifen eines pflanzlichen oder tierischen Öls mit einer unterstöchiometrischen Menge KOH derart, dass ein Anteil an nicht verseiften Ölen übrig bleibt.
4. Kombinationspräparat nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Öl ein pflanzliches Öl, vorzugsweise Rapsöl, Sonnenblumenöl oder Olivenöl, eingesetzt ist.
5. Kombinationspräparat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Mittel die Glycerinfraktion aus der Biodieselherstellung ist.
6. Kombinationspräparat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Mittel und das zweite Mittel separate Lösungen sind.
7. Kombinationspräparat nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kombinationspräparat ein erstes Präparat und ein zweites Präparat umfasst, wobei das erste Präparat ein flüssiges Konzentrat ist mit einem Anteil zwischen 5 und 50 Gew.-% des ersten Mittels und einem Anteil zwischen 3 und 30 Gew.-% des zweiten Mittels, das zweite Präparat die gleiche Zusammensetzung wie das zweite Mittel hat und der Rest aus Wasser und gegebenenfalls Zusatzstoffen oder organischen Nebenprodukten aus der Herstellung des ersten und zweiten Mittels zusammengesetzt ist.
8. Kombinationspräparat nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der gewichtsmässige Anteil des ersten Mittels zwischen 15 und 30 Gew.-% und der gewichtsmässige Anteil des zweiten Mittels zwischen 8 und 16 Gew.-% beträgt.
9. Kombinationspräparat nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Präparat ein flüssiges Polyethylenglycol mit einer mittleren Molekülmasse < 400 g, vorzugsweise mit einer Molekülmasse zwischen 150 und 400 g oder Glycerin ist.
10. Verfahren zur Herstellung einer Seife eines Kombinationspräparats gemäss einem der Ansprüche 2 oder 3, die folgenden Verfahrensschritte aufweisend: a Erhitzen von 1 kg eines Öls auf ca. 70 °C, b Auflösen von 170 g KOH in der nötigen Menge destillierten Wassers, c Mischen der KOH-Lösung mit dem erhitzten Öl bei 70 °C und d Rühren der Lösung, bis die Verseifung abgeschlossen ist.
11. Verfahren zur Bekämpfung von Makroparasiten in Tierbehausungen, insbesondere von Milben in Hühnerställen, bei welchem Verfahren ein flüssiges Mittel in den Behausungen verteilt wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kombinationspräparat gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9 zumindest stellenweise auf die Tierbehausungen aufgebracht wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kombinationspräparat gemäss den Ansprüchen 7 bis 9 verwendet wird und das erste und zweite Präparat in zeitlichen Abständen und vorzugsweise abwechslungsweise angewendet werden, wobei das zweite Präparat vorzugsweise aufgestrichen wird, insbesondere an Stellen, welche Makro-Ektoparasiten passieren müssen, um das Wirtstier zu erreichen.
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