DE966329C

DE966329C - Verfahren zur Steigerung der Wirksamkeit von Kontaktinsekticiden

Info

Publication number: DE966329C
Application number: DES30547A
Authority: DE
Inventors: Richard Jodl
Original assignee: Siegel & Co
Current assignee: Siegel & Co
Priority date: 1952-10-07
Filing date: 1952-10-07
Publication date: 1957-07-25
Also published as: CH321771A

Description

AUSGEGEBEN AM 25. JULI 1957

S 30547 IVa/451

Es ist bekannt, Insekticide, wie z. B. Hexachlorcyclohexan oder Dichlordiphenyltrichlormethylmethan, nicht nur in Form yon Sprühmitteln zur Anwendung zu bringen, sondern diese auch in ein Mittel zur Pflege des Fußbodens und der Möbel einzuarbeiten.

Des weiteren ist bekannt, zur Erleichterung des Auftragens und Auspolierens sowie zur Verbesserung der Wasserbeständigkeit Möbel- und Fußbodenpflegemitteln Siliconöle zuzusetzen.

Man hat auch schon Kunstharze, Wachse und ölige Flüssigkeiten als Zusätze zu Schädlingsbekämpfungsmitteln verwendet, in erster Linie um Rekristallisation zu vermeiden oder zu beschränken und dadurch eine Wirkungssteigerung hinsichtlich der Wirkungsdauer der Insekticide zu erreichen.

Es wurde überraschenderweise gefunden, daß bereits kleine Siliconölzusätze zu Schädlingsbekämpfungsmitteln auf der Basis von Kontaktinsekticiden eine erhebliche Wirkungssteigerung des Insekticids mit sich bringen.

Die Wirkungssteigerung tritt sowohl in Richtung einer schnelleren Anfangswirkung als auch in Richtung Wirkungsverlängerung auf. Die Wirkungssteigerung dürfte dadurch bedingt sein, daß in wasserfreien Systemen das im Siliconöl gelöste Kontaktinsekticid auf Grund der Netzmittelwir-

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kung des Siliconöls schneller in die insekten eindifrundiert, während der Effekt der Wirkungsverlängerung darauf beruht, daß der Dampfdruck des Insekticids durch die Lösung im Siliconöl herabgesetzt wird. Also sowohl hinsichtlich der Schnelligkeit des Eintritts der insekticiden Wirkung als auch hinsichtlich der Dauer der Wirkung werden durch das Verfahren der Erfindung sehr günstige Ergebnisse erhalten. Eine solche Wirkung tritt ίο sowohl ein, wenn man Siliconöl insekticiden Sprühmitteln zusetzt als auch bei der Einarbeitung von Siliconöl in insekticide Möbel- und Fußbodenr pflegemittel.

Beispiel ι

Insekticides Bohnerwachs

Es wurde folgender Vergleichsversuch angestellt: a) Bohnerwachs mit Zusatz von 0,5% gamma-Hexachlorcyclohexan,

b) Bohnerwachs mit 0,5% gamma-Hexachlorcyclohexan und 0,5 Teilen Siliconöl.

Mit diesem Bohnerwachs wurden mit Linoleum belegte Räume gleicher Flächen eingewachst und darauf geachtet, daß pro m² dieselbe Bohnerwachsmenge zur Anwendung kam. In diese Räume wurdfe die gleiche Anzahl von Fliegen eingebracht und der Zeitpunkt festgestellt, bei dem sich die Hälfte der Fliegen in Rückenlage befunden hat (K. D. 50).

Bei dem Bohnerwachs ohne Siliconöl war diese Wirkung nach 4 Stunden eingetreten, während das Präparat mit dem Siliconöl schon nach 2 Stunden diesen Effekt zeigte. Auch die Dauerwirkung war verbessert. Am sechsten Versuchstag war die Wirkung ohne Siliconölzusatz K. D. 50 nach 6 Stunden 45 Minuten eingetreten, während die Wirkung bei dem siliconhaltigen Bohnerwachs schon nach 4 Stunden 55 Minuten eintrat.

Beispiel 2

Insekticide Möbelpflegemittel

" a) Ein Möbelpflegemittel auf Lösungsmittelbasis wurde mit 0,3% gamma-Hexachlorcyclohexan versetzt;

b) dasselbe Pflegemittel mit 0,3 °/o gamma-Hexachlorcyclohexan wurde mit 1% Siliconöl versetzt.

Die Versuchsausführung erfolgte in der Weise, daß zwei Tische gleicher Art in verschiedenen Räumen mit dem insekticiden Möbelpflegemittel behandelt wurden. Die- Wirkung wurde gegen· Fliegen wie im Beispiel 1 geprüft. Bei dem Möbelpflegemittel a) waren nach 2 Stunden die Hälfte der Fliegen in Rückenlage, während bei · dem Möbelpflegemittel b) K. D. 50 bereits nach 28 Minuten eingetreten war. Am vierten Versuchstag war bei dem Mittel b) K. D. 50 nach 2 Stunden 40 Minuten, während bei dem Mittel a) dieselbe Wirkung erst nach 4 Stunden 30 Minuten eintrat.

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Beispiel 3

Insekticide Aerosolzerstäuber

a) Ein Aerosolzerstäuber wurde mit 20 Teilen einer Wirkstofflösung aus 12 Teilen Gamma-Hexachlorcyclohexan, 38 Teilen Benzylbenzoat und 50 Teilen Benzin sowie 80 Teilen, eines Gemisches von. gleichen Teilen Difluordichlormethan und Tricihlormonofluormetihan gefüllt;

b) in die Zerstäubetflüssigkeit nach a) wurde zusätzlich ι %> Siliconöl eingearbeitet.

Mit Hilfe beider Zerstäuber wurden in Räumen gleicher Abmessungen, mit der gleichen Anzahl ausgesetzter Fliegen gleiche Mengen des Zerstäuberinhaltes versprüht. Bei dem Präparat nach a) trat K. D. 50 nach 21 Minuten ein, während das Präparat b) dieselbe Wirkung bereits nach 10 Minuten zeigte.

Nach gutem Lüften des Raumes war K. D. 50 nach 3 Tagen bei dem Präparat unter a) 3 Stunden 40 Minuten, während bei Präparat b) die Wirkung schon nach 2 Stunden* 10 Minuten, eintrat.

Claims

. PATENTANSPRUCH:

Verfahren zur Steigerung der Wirksamkeit von Kontaktinsekticiden bezüglich Schnelligkeit des Eintritts 'und Dauer der Wirkung, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktinsekticide für sich oder in wasserfreien insekticiden Zubereitungen zusammen mit Siliconölen zur Anwendung kommen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschriften Nr. 618 858, 685 050.

© 609 710/351 11.56 (709 601Λ5 T. 57)