DE970785C - Verfahren zur UEberfuehrung der wasserunloeslichen Kontaktinsekticide Difluordiphenyltrichloraethan, Dichlordiphenyltrichloraethan und ª†-Hexachlorcyclohexan in eine fuer die Anwendung in waessriger Loesung geeignete feste Form - Google Patents
Verfahren zur UEberfuehrung der wasserunloeslichen Kontaktinsekticide Difluordiphenyltrichloraethan, Dichlordiphenyltrichloraethan und ª†-Hexachlorcyclohexan in eine fuer die Anwendung in waessriger Loesung geeignete feste FormInfo
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- A01N25/12—Powders or granules
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 30. OKTOBER 1958
P 17554 IV a j451D
sind als Erfinder genannt worden
Henkel & Qe. G. m. b. H., Düsseldorf
in wäßriger Lösung geeignete feste Form
Patentanmeldung bekanntgemacht am 7. Dezember 1950
Patenterteilung bekanntgemacht am 16. Oktober 1958
Wasserunlösliche Kontaktinsekticide, wie z. B. Dichlordiphenyltrichloräthan oder Benzolhexachlorid,
werden in organischen Lösungsmitteln gelöst, in Form von wäßrigen Dispersionen oder
in Form von festen Pulvern, bei denen der Wirkstoff auf eine wasserunlösliche Trägersubstanz
wie Talkum, Kaolin u. dgl. aufgebracht ist, angewendet. Lösungen in organischen Lösungsmitteln
haben vielfach den Nachteil, daß sie brennbar sind und beim Zerstäuben mit Luft explosive. Gemische
bilden. Außerdem haben 'die verwendeten Lösungsmittel
oft einen unangenehmen' Eigengeruch und unerwünschte physiologische Nebenwirkungen.
Alle flüssigen, Zubereitungen haben generell den Nachteil, daß sie eine teure und empfindliche Verpackung
in Glasflaschen, Blechkanistern od. dgl. erfordern, welche zum Auslaufen und zu Verlusten
beim Transport führt. Andererseits haben feste Zubereitungen mit wasserunlöslichen Trägersubstanzen
die unangenehme Eigenschaft, daß sie beim Aufbringen auf empfindliche Oberflächen, insbesondere
auch auf Textilien, einen sichtbaren Belag bilden, der in vielen Fällen eine Verwendung ausschließt.
Dieser Nachteil bleibt bestehen, wenn Zu-
609 645/73
bereitungen dieser Art vor der Anwendung mit Wasser angerührt werden; außerdem setzen, solche
Brühen sehr schnell ab.
Es wurde nun gefunden, daß man die wasserunlöslichen Kontaktinsekticide Difluordiphenyltrichloräthan,
Dichlordiphenyltrichloräthan und /-Hexachlorcyclohexan in eine für die Anwendung
. in wäßriger Lösung geeignete feste Form überführen kann, indem man flüssige oder pastenförmige
ίο Zubereitungen herstellt, die neben dem Wirkstoff
wasserlösliche feste Verdünnungsmittel, geeignete Emulgatoren, ζ. B. Alkylbenzolsulfonate oder Fettalkdholsulfonate,
gegebenenfalls flüchtige Lösungsmittel und/oder Weichmacher enthalten, und die flüssigen oder pastenförmigen Zubereitungen in an
sich bekannter Weise in Zerstäubungs- oder Walzentrocknern in trockene Pulver überführt.
Die pulverförmigen Zubereitungen können auch noch Zusätze enthalten, die die Eigenschaften der
damit behandelten Objekte anderweitig verbessern; so können für die Behandlung von Textilien bestimmte
Produkte beispielsweise farbstoffixierende und griffverbessernde Mittel enthalten.
50 Gewichtsteile Dichlordiphenyltrichloräthan werden in 50 Gewidhtsteilen Tetralin gelöst und bei
etwa ioo° C in 119 Gewichtsteilen einer Fettalkohols.ulfonatpaste
mit 25% aktiver Substanz eingerührt. Die so erhaltene Paste wird mit 150 Gewiehtsteilen
Na2 S O4, das vorher in Wasser gelöst
wurde, verdünnt und 'heiß in einem Zerstäubungstrockner bekannter Bauart zerstäubt.
40 Gewichtsteile Dichlordiphenyltrichloräthan werden geschmolzen und langsam in 30 Gewichtsteile einer 25°/»igen Fettalkoholsulfonatpaste bei
etwa ioo° C eingearbeitet. Die erhaltene Mischung
wird mit einer Lösung von 140 Gewiehtsteilen Na2SO4 in Wasser vermischt und in üblicher
Weise durch Zerstäubung getrocknet. .
B e i s ρ i e 1. 3
20 Gewidhtsteile Benzolhexachlorid werden, in 20 Gewiehtsteilen Tetrachlorkohlenstoff gelöst und
bei etwa 6o° C in 115 Gewiehtsteilen einer wäßrigen Paste von Alkylbenzolsulf onat mit 30% aktiver
Substanz eingerührt. Dann werden 105 Gewichtsteile Na2SO4, in Wasser gelöst, zugegeben. Endlich
wird das Ganze durch Zerstäuben in heißer Luft zur Trockne gebracht.
30 Gewichtsteile Dichlordiphenyltrichlorathan werden geschmolzen und bei etwa ioo° C in 70 Gewichtsteile
einer 25°/oigen Fettalkoholsulfonatpaste eingerührt. Weiter wird eine Lösung von 50 Gewichtsteilen
Harnstoff und 2 Gewichtsteilen celluloseglykolsaurem
Natrium in Wasser zugemischt und das, Ganze iix bekannter Weise durch Zerstäubung
getrocknet.
Für den' Gebrauch wird 1 Gewichtsteil der nach
den Beispielen 1 bis 4 erhaltenen trockenen Pulver in 100 Gewidhtsteilen Wasser gelöst und die so erhaltene
Lösung mit einem geeigneten Gerät zum Besprühen der Wände von Wohnräumen, Küchen,
Ställen usw. zwecks Vernichtung von Fliegen, Schnaken, Wanzen, usw. verwendet.
20 Gewidhtsteile geschmolzenes Difluordiphenyltrichloräthan
werden bei etwa 105° C in 80 Gewichtsteileni
einer 6o°/oigen Mersolatpaste eingearbeitet. Anschließend wird eine konzentrierte
wäßrige Lösung von 60 Gewichtsteilen Natriumbicarbonat zugegeben. Endlich wird die Masse auf
einem Walzentrockner in Pulverform gebracht. Für die Anwendung werden. 3 Gewichtsteile des festen
Endproduktes in 1000 Gewichtsteilen Wasser gelöst. Mit dieser Lösung wird dann Kochwäsche
aus Baumwolle 20 Minuten lang behandelt und anschließend getrocknet. Sie wird dadurch läusesicher,
τ, . . , , Beispiel 6
50 Gewichtsteile Dichlordipfaenyltrichlorathan
werden in 50 Gewichtsteilen Tetralin gelöst und heiß in 120 Gewichtsteile einer Kokosfettalkoholsulfonatpaste
mit 25% aktiver Substanz eingetragen. Das resultierende Gemisch wird mit einer Lösung
von 136 Gewidhtsteilen Natriumsulfat, 5 Gewiehtsteilen
celluloseglykolsaurem Natrium und 5 Gewidhtsteilen1 Adipinsäure in Wasser verdünnt
und endlich durch Zerstäuben getrocknet.
Für die Anwendung werden 3 Gewichtsteile des
festen Endproduktes in 1000 Gewichtsteilen Wasser gelöst. In dieser Flotte werden Textilien, insbesondere
solche aus tierischen Fasern, 15 Minuten lang bei etwa 300 C behandelt. Sie sind nach, dem
Trocknen mottenfest und. zeigen außerdem eine Verbesserung in Farbe und Griff.
Ganz allgemein ergeben Zubereitungen der genannten und' durch die Beispiele näher erläuterten
Art in den praktisch in Frage kommenden Konzentrationen wäßrige Dispersionen von — im Hinblick
auf die Schwerlöslichkeit und den hohen Schmelzpunkt der verwendeten; Wirkstoffe, insbesondere
Dichlordiplienyltrichloräthan — überraschend hoher Feinheit und Beständigkeit und von no
sehr guter insektieider Wirkung.
48 Gewidhtsteile einer 25%igen Fettalkoholsulfonatpaste
werden in einem Kessel mit Rührwerk auf etwa 90 bis 950 C erhitzt, und in die heiße
Paste werden dann 25 Gewichts.teile gepulverter Wirkstoff (Dichlordiphenyltrichlorathan) zugegeben.
Nach ι stündigem Rühren ist der geschmolzene Wirkstoff gleichmäßig emulgiert. Nun werden iao
61 Gewichtsteile Natriumsulfat und 2 Gewichtsteile Adipinsäure in 145 Gewiehtsteilen heißem
Wasser gelöst zugerührt. Die Emulsion wird anschließend durch Zerstäubung getrocknet.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens gelingt es, pulverförmige, zur Anwendung in wäß-
riger Lösung bzw. Dispersionen bestimmte Präparate herzustellen, in denen die Wirkstoffe sehr
fein verteilt sind, so daß sic'h mit den daraus her-• gestellten Dispersionen, dichte Belegungen- von ausgezeichneter
biologischer Wirksamkeit erzielen lassen. Dies war nach dem Stand der Technik nicht
zu erwarten, weil bei der Trocknung durch Heißzerstäubung oder auf dem Walzentrockner eine
Vergröberung der in der flüssigen oder pastenförmigen Zubereitung befindlichen feinen Wirkstoffpartikeln
zu erwarten war. Hierzu ist ein vollständiges Schmelzen des Wirkstoffes noch nicht einmal
erforderlich, es genügt ein Sintern des Wirkstoffes bei Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes,
der bei nicht ganz reinen technischen Produkten meist mehr oder weniger stark herabgesetzt ist. Das
erfmdungsgemäße Verfahren ist daher nicht aus verschiedenen bekannten Verfahren abzuleiten, bei
denen mehr oder weniger wasserlösliche inisekticide
ao Substanzen zusammen mit anderen wasserlöslichen
Substanzen zur Trocknung gebracht werden. Hierzu gehören eine Anzahl von Vorschlägen, bei denen
pulverförmige insektizide Waschmittel durch Zerstäubungstrocknung
hergestellt werden. Hier wirkt das, Insekticid aus wäßriger Lösung, denn es soll
ja, wie ausdrücklich vermerkt wird, auf die Wollfaser
aufziehen und diese dann vor dem Angriff von Insekten schützen. Dasi Problem der Korngrößemverteilung
tritt bei diesem Vorschlag überhaupt nicht in Erscheinung. Dasselbe gilt für einen, anderen
Vorschlag, bei dem ein wasserunlösliches Insekticid mit alkalisch reagierenden Mitteln in wasserlösliche
Form umgewandelt und dann zusammen mit der wäßrigen Lösung eines, Trägerstoffes getrocknet
wird. Selbst wenn das Insekticid bei dieser Trocknung in verhältnismäßig kompakter Form
vorliegen sollte, so wird es bei seiner Anwendung in Wasser gelöst, und damit ist die Möglichkeit
gegeben, außerordentlich feine und biologisch wirksame Belegungen zu erzielen..
Aber auch aus. einem weiteren Vorschlag, nach dem man· aus wäßrigen Lösungen von Alkalisalzen
bestimmter, als Insekticid bekannter substituierter Phenole durch Säurezusatz die freien Phenole in
wasserunlöslicher Form ausfällt und diese nun. in ein Trockenprodukt überführt, konnte man die Erfindung
nicht ableiten, weil diese substituierten Phenole eine zwar geringe, aber doch merkliche
Wasserlöslichkeit haben, so daß sie bei den erfindungsgemäß in Frage kommenden Anwendungskonzentrationen entweder vollständig oder doch
zu einem großen Bestandteil gelöst vorliegen würden, so daß auch hier das Problem der feinen Verteilung
der Einzelpartikeln des Wirkstoffes im Trockenprodukt gar keine Rolle spielt.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Überführung der wasserunlöslichen Kontaktinsekticide Difluordiphenyltrichloräthan, Dichlordiphenyltrichloräthan und /-Hexachlorcyclohexan in eine für die Anwendung in· wäßriger Lösung geeignete feste Form, dadurch gekennzeichnet, daß man flüssige oder pastenförmige Zubereitungen herstellt, die neben dem Wirkstoff wasserlösliche feste Verdünnungsmittel, geeignete Emulgatoren, ζ. Β. Alkylbenzolsulfonate oder Fettalkoholsulfonate, gegebenenfalls flüchtige Lösungsmittel, und/oder Weichmacher enthalten, und die flüssigen oder pastenförmigen Zubereitungen in an sich bekannter Weise in Zerstäubungs- oder Walzentrocknern im trockene Pulver überführt.In Betracht gezogene Druckschriften:Holländische Patentschrift Nr. 56 147;deutsche Patentschriften Nr. 546 807, 407 240,
546807, 479409, 438 9O6;USA.-Patentschriften Nr. 2082188, 2130435, 2 184 951, 2 047 612, 2 172 689;britische Patentschrift Nr. 482 367;Anzeigen für Schädlingskunde, 1940, S. 37, 38;Handbuch der Pflanzenkrankheiten, Bd. VI,
i. Halbband, S. 532, 541, 333.©409 645/73 10.58
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