DE837243C

DE837243C - Schwebemittel fuer waessrige Suspensionen

Info

Publication number: DE837243C
Application number: DEF2888A
Authority: DE
Inventors: Dr Karl Hintzmann
Original assignee: Bayer AG
Current assignee: Bayer AG
Priority date: 1944-09-30
Filing date: 1944-09-30
Publication date: 1952-04-21

Description

Schwebemittel für wäßrige Suspensionen lAei der N'erwendung wäßriger Suspensionen fein verteilter Stoffe ist es in der Regel erwünscht, daß die Teilchen möglichst lange in Wasser suspendiert bleibell und sich nicht frühzeitig zu Boden setzen.
Es ist dies l)eispielsweise wichtig bei allen solchen Stoffen, die als wäßrige Suspensionen für die Imprägnierung von Werkstoffen Verwendung finden oder verdüst werden sollen, wie z. B. bei vielen Schädl i ngsl->ekämpfungsmitteln.
Es wurde nun gefunden, daß Gele, die aus Kieselsäuresolen und Akiminiumsalzen in wäßriger Lösung erhalten werden, sehr wirksame Schwebemittel für die verschiedenartigsten wäßrigen Suspensionen sind. I)iese Gele hesitzen nämlich die Eigenschaft. sich in wäßriger Lösung außerordentlich fein zu verteilen; sie setzen sich nur äußerst schwer zu Boden und sind infolge ihrer kolloiden Eigenschaften imstande, die Teilchen von fein verteilten Stoffen zu adsorbieren und in wäßriger Lösung lange Zeit zu tragen. Diese Gele besitzen ferner den Vorteil, daß sie das Zusammenbacken der Teilchen von wasserunlöslichen im wäßrigen Mittel suspendierten Stoffen sehr wirksam verhindern. Es zeigt sich beispielsweise, daß eine derartige Suspension, die einen gewissen Anteil an den genannten Gelen enthält, selbst nach monatelangem Stehen wirksam das Zusammenbacken der Teilchen im Bodensatz verhindert, so daß schon durch leichte Bewegung der Flüssigkeit die Suspension wieder in der ursprünglichen Feinheit ent- steht. Der gleiche suspendierte Stoff, jedoch ohne den erfindungsgemäßen Zusatz, ergibt nach längerem Stehen einen zähen, nicht mehr fein verteilbaren Bodensatz.
Als besonders wertvoll haben sich diese Gele als Schwehemittel für Wirkstoffsuspensionen erwiesen, wie sie für die gleichmäßige Imprägnierung von Werkstoffen, z. B. Textilien, zur Bekämpfung von Schädlingen Anwendung finden können. Es können so insektizide Mittel, beispielsweise Mittel zur Bekämpfung von Ungeziefer, wie Läuse, Flöhe, Wanzen, in sehr haltbare wäßrige Suspensionen übergeführt werden, wobei die erforderliche Teilchengröße durch kolloide Mahlung in Gegenwart des Suspensionsmittels (Schwebemittel) erhalten werden kann. Uberdies zeigen die genannten Gele die Eigenschaft, sehr fest auf dem Substrat zu haften und dadurch die Teilchen des Wirkstoffes gut mit der Unterlage zu verkitten. Während die Wirkstoffe ohne die erfindungsgemäßen Schwebemittel, z. B. auf Textilfasern aufgebracht, Imprägnierungen ohne Waschheständigkeit liefern, wird durch den Zusatz eine gewisse Waschbeständiglseit erzielt.
Die Wirksamkeit der Gele ist stark abhängig von der Wasserstoffionenkonzentration. Die günstigste Wirkung liegt im schwach sauren Pn-13bereich .
13ei Naßmahlungen zusammen mit diesen Gelen künnen Dispergiermittel, wie sie in der Technik im allgemeinen zur Herstellung von Suspensionen und Emulsionen Verwendung finden, mitbenutzt werden, unter der Voraussetzung jedoch, daß sie keine unlöslichen Aluminiumsalze bilden können.
Beispiel 30 Teile eines wasserunlöslichen Schädlingsbekämpfungsmittels, beispielsweise p-Chlorphenylchlormethylsulfon, werden mit 13 Teilen Wasser und I3 Teilen des Natriumsalzes des Kondensationsproduktes gemäß Beispiele der Patentschrift 292 531, 44 Teilen eines Gemisches, -bestehend aus 80 Teilen eines Ioo/oigen Kieselsäuresols, 20 Teilen essigsaure Tonerde 60 Be, I bis 2 Teilen Natriumacetat kristallisiert naß vermahlen; p-Wert 5 bis 5,5.
Man erhält eine 300/oige Paste, in der der Wirkstoff feinstens suspendiert ist und in wäßriger Verdünnung selbst nach längerem Stehen der Verdünnung in feiner Suspension bleibt. Sollte nach tagelangem Stehen sich trotzdem ein Bodensatz bilden, so kann dieser durch einfaches Umrühren wieder in die ursprüngliche Verteilung gebracht werden; ein Zusammenbacken der Wirkstoffteilchen hat nicht stattgefunden.

Claims

PATENTANSPUCH: Verwendung von Gelen, die aus Kieselsäuresolen und Aluminiumsalzen in wäßriger Lösung erhalten werden, als Schwebemittel für wäßrige Suspensionen.