DE202008006795U1 - Biozide Mikroemulsion - Google Patents

Abstract

Biozide Mikroemulsion aus vorwiegend planzlichen Wirkstoffen, in Wasser mischbar, mit der umfassenden Zusammensetzung der Komponenten: – Komponente A: 5 bis 98 Gew.% in Wasser gut mischbarer Pflanzenöle – Komponente B: 5 bis 98 Gew.% in Wasser gut mischbarer Tenside auf der vornehmlichen Basis pflanzlicher Fette oder Öle bei vorzugsweiser Verwendung von Alkylpolyglucosiden und oder Eiweiß-Fettsäure-Kondensationsprodukten – Komponente C: 0,1 bis 40 Gew.% nanoskalige Partikel, insbesondere antibakteriell wirkende Silberverbindungen/Silberionen, die wahlweise, dem Zielorganismus angepasst, in variabler Konzentration vorliegen.

Description

• Die Erfindung betrifft eine biozide Mikroemulsion aus vorwiegend pflanzlichen Wirkstoffen mit wahlweisen Anteilen von insbesondere antibakteriell wirkenden, nanoskaligen Partikeln, welche insbesondere als Insektizid zur Anwendung kommt aber auch darüber hinaus für weitere Zielorganismen wie beispielsweise Milben, Bakterien und Pilzen eingesetzt wird.
• Biozide werden vornehmlich als Chemikalien oder Mikroorganismen bei der Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Die bekannten Biozide sind überwiegend einseitig auf einen bestimmten Zielorganismus ausgerichtet. So beschreibt die DE 699 37 339 T2 vom 07.02.2008 ein Bakterizid, welches von natürlichen Produkten abstammt und durch die Extraktion von Blättern der Eukalyptuspflanzen in ein polares organisches Lösungsmittel charakterisiert wird. In der DE 10 2005 053 926 B3 vom 28.07.2007 wird ein Bakterizid aus einer Mischung von Pflanzendrogen oder Extrakten beschrieben, welche ethanolisch, wässrige Anteile enthält und zur Behandlung von Haut und Schleimhäuten eingesetzt wird.
• Der im Schutzanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Biozid zu finden, welches für mehrere Zielorganismen angewendet werden kann. Es sollen vornehmlich biologisch abbaubare Stoffe pflanzlicher Basis verwendet werden.
• Erfindungsgemäß besteht das Biozid in Form einer ungiftigen Mikroemulsion aus Anteilen
• – in Wasser gut mischbarer Pflanzenöle
• – in Wasser gut mischbarer pflanzlicher Tenside
• – nanoskalige Partikel, insbesondere antibakteriell wirkende Silberionen/Silberverbindungen
• Mit der erfindungsgemäßen bioziden Mikroemulsion wird erreicht, dass durch Variation der in Wasser gelösten Komponenten und gegebenenfalls durch Zumischung weiterer systemverträglicher Wirkstoffe, das Biozid auch für weitere Zielorganismen, wie beispielsweise der Akarizide, Bakterizide und Fungizide, eingesetzt werden kann.
• Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist die Mischung folgender Komponenten:

  Komponente A:	pflanzliche Öle auf der Basis von Raps und oder aber von Repellentien aus sekundären Pflanzenstoffen
  Komponente B:	Tensiden aus pflanzlichen Fetten und oder Ölen insbesondere EiweißFettsäure- Kondensationsprodukte aus pflanzlichen Proteinen mit den Eigenschaften der fehlenden Toxizität, zeithemmenden Wirkung und guten Mischbarkeit mit anderen Tensiden sowie der Alkylpolyglucoside mit den Eigenschaften einer guten synergistischen Wechselwirkung mit anderer Tensiden und der biologischen Abbaubarkeit.
  Komponente C:	Silberionen als antibakteriell wirkende Agenz in Form von Partikeln/Silberverbindungen in den vorzugsweisen Größen von 30–100 nm

• Je nach anteiliger Zumischung mit Wasser kann die Konzentration der Mikroemulsion auf den anzuwendenden Zielorganismus eingestellt werden.
• Die biozide Mikroemulsion besteht, je nach Anwendung des vorgesehenen Zielorganismus, aus mindestens 2 der genannten Komponenten.
• Es wurde überraschend gefunden, dass unter Verwendung aller drei genannten Komponenten in einer wasserlöslichen Mikroemulsion und deren beispielsweise Anwendung bei Insekten und Bakterien mit bekannten Sprühtechniken, die erfindungsgemäße biozide Mikroemulsion mehrere zeitlich unterschiedlich auftretende Wirkmechanismen nachweist.
• Neben einem Umhüllen der Insekten mit der Mikroemulsion und der Folge des Austrocknen durch Verschließen der Trachen (Fliegen, Mosquitoes, Schadinsekten, ...), wirken die in der Mikroemulsion vorhandenen nanoskaligen Silberpartikel bekannter Weise antibakteriell, so dass freigesetzte Silberionen Enzyme blockieren, die für den bakteriellen Energiestoffwechsel erforderlich sind.
• Die antibakterielle Wirksamkeit wird u. a. auch durch die Grenzflächenaktivität der eingesetzten Tenside der Komponente B und den zu ihrer Herstellung eingesetzten Stoffen, wie beispielsweise bekannter niedermolekularer organischer Verbindungen mit regulierenden Eigenschaften der Molekülkettenlänge und der HLB-Werte, daher dem lipophilen/hydrophilen Bereich, beeinflusst.
• Die Komponenten A und B können für die beispielsweise anteiligen, nanoskaligen Silberpartikel nicht nur als organischer Speicher sondern auch als Regulator für die Silberionen-Aktivität und deren Haltbarkeit im Gesamtsystem der bioziden Mikroemulsion fungieren.
• Der Vorzugsweise Gew.-%-ige Anteil und die Größe solcher nanoskaligen Partikel sind 1–30% und 5–30 nm.
• Ausführungsbeispiele
• Zusammensetzung einer bioziden Mikroemulsion für die Anwendung als Insektizid und Bakterizid
• Beispiel 1

  – Komponente A:	65 Gew.%	Mischung aus wasserlöslichem Rapsöl und Repellentien aus sekundären Pflanzenstoffen
  – Komponente B:	30 Gew.%	wasserlösliches Tensid auf Basis pflanzlicher Kondensate aus Rapsöl
  – Komponente C:	5 Gew.%	antibakteriell wirkende Agenz aus Silberionen/Silberverbindungen mit einer Partikelgröße von 30 nm

• Die bestehende Komponentenmischung wird im Verhältnis zu anteiligem Wasser 1 zu 350 gemischt und als Mikroemulsion mit handelsüblichen Sprühgeräten zur Bekämpfung von Fliegen, Mosquitos und anderen Schadinsekten versprüht. Beispiels 2

  – Komponente A:	60 Gew.%	Mischung aus wasserlöslichem Sonnenblumenöl
  – Komponente B:	25 Gew.%	wasserlösliches Tensid aus der Tensidklasse der Alkylpolyglucoside (APG) planzlicher Basis, hergestellt Über die Verfahrensschritte der Stoffaufarbeitung der Kokospalme → Kokosfett → Fettalkohol → APG
  – Komponente C:	15 Gew.%	antibakteriell wirkende Agenz aus Silberionen/Silberverbindungen mit einer Partikelgröße von 60 nm

• Die Komponentenmischung wird mit 300 Anteilen Wasser gemischt und mittels Handsprühflasche zur Bekämpfung von Schadinsekten der Zielorganismen Milben, Blattläuse und gegen Bakterien eingesetzt.
• ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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• Zitierte Patentliteratur
• - DE 69937339 T2 [0002]
• - DE 102005053926 B3 [0002]

Claims (4)

1. Biozide Mikroemulsion aus vorwiegend planzlichen Wirkstoffen, in Wasser mischbar, mit der umfassenden Zusammensetzung der Komponenten: – Komponente A: 5 bis 98 Gew.% in Wasser gut mischbarer Pflanzenöle – Komponente B: 5 bis 98 Gew.% in Wasser gut mischbarer Tenside auf der vornehmlichen Basis pflanzlicher Fette oder Öle bei vorzugsweiser Verwendung von Alkylpolyglucosiden und oder Eiweiß-Fettsäure-Kondensationsprodukten – Komponente C: 0,1 bis 40 Gew.% nanoskalige Partikel, insbesondere antibakteriell wirkende Silberverbindungen/Silberionen, die wahlweise, dem Zielorganismus angepasst, in variabler Konzentration vorliegen.
2. Biozide Mikroemulsion nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch in der Mikroemulsion vorhandener Repellentien aus sekundären Pflanzenstoffen und oder weiterer Wirkstoffe.
3. Biozide Mikroemulsion nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei der in Anspruch 1 genannten Komponenten vorhanden sind.
4. Biozid nach Anspruch 1 bis 3 über der Anwendungsform als Mikroemulsion und dem Anwendungsbereich als Biozid hinausgehend.