DE970348C - Mittel zur Abschreckung von Saeugetieren von schutzbeduerftigen Objekten - Google Patents

Mittel zur Abschreckung von Saeugetieren von schutzbeduerftigen Objekten

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DE970348C
DE970348C DEH14593A DEH0014593A DE970348C DE 970348 C DE970348 C DE 970348C DE H14593 A DEH14593 A DE H14593A DE H0014593 A DEH0014593 A DE H0014593A DE 970348 C DE970348 C DE 970348C
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Germany
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daphne
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odor
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DEH14593A
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English (en)
Inventor
Dr Hubert Hildebrandt
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HUBERT HILDEBRANDT DR
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HUBERT HILDEBRANDT DR
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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N3/00Preservation of plants or parts thereof, e.g. inhibiting evaporation, improvement of the appearance of leaves or protection against physical influences such as UV radiation using chemical compositions; Grafting wax
    • A01N3/04Grafting-wax

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Environmental Sciences (AREA)
  • Disinfection, Sterilisation Or Deodorisation Of Air (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

AUSGEGEBEN AM 11. SEPTEMBER 1958
H 14593 IV a j451
Auf der Suche nach wirksamen' Abwehrmitteln gegen Schädigung von Pflanzen durch Tiere ist auf die verschiedensten Stoffe zurückgegriffen worden, meist in der Form von Lösungen, mit denen man im Spritz- und Streichverfahren die schutzbedürftigen Pflanzen behandelte.
Eine große Rolle spielten z.B. fett-und teerölhaltige Präparate, häufig in Verbindung mit Tierblut, Kot- und Harnstoffen, ferner Stoffe mit starkem Eigengeruch, wie Naphthalin, Kresol, Kampfer, Pyridin, Skatol, Ölsäurealdehyde. Man ging dabei von der Auffassung aus, daß mit der Stärke des unangenehmen Geruchscharakters auch die Abwehrwirkung intensiver würde. Bei den unterschiedlichen Empfindungsqualitäten bei Mensch und Tier und den unterschiedlichen Reaktionen auf Riechstoffe ist dies aber keineswegs gesichert.
Es bedarf stets eingehender Untersuchungen, auf welche Riechstoffe ein Tier sicher mit Meideverhalten reagiert.
Neuerdings sind Riechstoffe in den Vordergrund des Interesses getreten, deren Abwehrcharakter biologisch begründet ist. So sind Riechstoffe, die den Charakter des menschlichen Geruchs haben, zur Abwehr des Wildes, das diesen Geruch meidet, eingesetzt worden; desgleichen Riechstoffe, die in tierischen Substanzen auftreten und mit denen bestimmte Tierarten auf andere erfahrungsgemäß abschreckend wirken.
Aber auch im Pflanzenbereich finden, sich Substanzen, die eine starke abschreckende Wirkung haben. So werden z. B. Rindenstoffe des Besenginsters, des schwarzen Holunders, der Eibe wahrscheinlich wegen bestimmter in ihnen enthaltener
809 612/53
Alkaloide gemieden.. Aber die abschreckende psychologische Wirkung auf Tiere ist unterschiedlich, wie auch die Bekömmlichkeit z. B. der Alkaloide Spartein und Taxin für einzelne Tierarten unterschiedlich ist.
Die Erfindung verwendet einen spezifischen Riechstoff als Abschreckmittel. Sie besteht darin, daß das Abschreckmittel als wirksamen Bestandteil den unter dem Namen »Daphne« bekannten Riechstoff enthält, der im Geruchscharakter dem Geruch der Blüte des Seidelbastes »Daphne Mezereum« entspricht.
Es ist bekannt, daß in der Rinde des Seidelbastes Stoffe enthalten sind, die schon seit langer Zeit in der Arzneimittelherstellung verwandt werden (darauf deuten auch viele Bezeichnungen für den Seidelbast im Volksmund hin). Seidelbastrinden-Extrakte wurden z. B. als hautreizendes und blasenziehendes Mittel verwandt. In der Literatur wird ferner von Räuber (Jenaische Zeitschrift für Naturwissenschaften, 46, Jahrgang 1910, S. 45) folgendes ausgeführt:
»Von den in den Rinden unserer Holzgewächse vorkommenden Glykosiden besitzt das Daphnin unzweifelhaft die stärkste physiologische Wirkung. Als Formel für das Daphnin. gibt Husemann C13 H16 O9 + 2 aq an. Daß das Wild den Seidelbast ängstlich meidet, ist aller Wahrscheinlichkeit nach auf den Daphningehalt dieser Pflanze zurückzuführen. Die relativ größte Menge des Glykosids findet sich im Parenchym der Rinde. Ein auffälliger Geschmack kommt dem Daphnin nicht zu, dagegen verursacht es schon in minimalen Mengen beim Menschen eine starke Reizung der Rachenschleimhäute, wovon ich mich selbst überzeugte, als ich an der frischen Schnittfläche eines Seidelbasttriebes leckte.«
Von einem Riechstoff Daphne und einer Abscbreckwirkung dieses Riechstoffes ist an, dieser Stelle nichts gesagt. Das Rinden-Glykosid Daphnin ist geruchlos. Es bedurfte also einer erfinderischen Erkenntnis, daß der Geruch der Blüte des Seidelbastes eine spezifische Abwehrwirkung auf Säugetiere hat, auch wenn· der Riechstoff mit diesem Geruchscharakter synthetisch hergestellt ist.
Der Riechstoff Daphne hat als chemischer Körper einen völlig anderen Charakter als das Rinden-Glykosid! Daphnin. Nach, der Veröffentlichung von Räuber könnte ein Abwebrmittel nur so aufgebaut werden, daß das Rinden-Glykosid Daphnin mit den. Schleimhäuten in Berührung kommt.
Aus dem Schrifttum ist ferner ein Insekten-Abwehrmittel auf der Grundlage von Cumarin bekannt, dessen Abwehrwirkung durch. Kombination mit löslichen Salzen des Calciums oder Strontiums gesteigert werden soll. Bei einem Ausführungsbeispiel dieses Abwehrmittels ist ein geringer Zusatz des Glykosides Umbelliferen erwähnt, das sich von dem Glykosid Daphnin schon durch das Fehlen einer OH-Gruppe unterscheidet, aber vor allem keinerlei Beziehung zu dem Riechstoff Daphne hat.
In jahrelangen Versuchen wurde an vielen Säugetierarten die Abwehrwirkung eines synthetischen Riechstoffes, der den Geruchscharakter der Seidelbastblüte hat, bestätigt gefunden und damit ein weites Anwendungsgebiet zur Schadensverhütung eröffnet, in der Forstwirtschaft sowohl wie in der Landwirtschaft, dem Garten- und Weinbau, wo die verschiedensten Säugetiere als Schadensstifter auftreten können.
Das Abschreckmittel nach der Erfindung kann in üblicher Weise aufgespritzt, aufgestrichen oder zerstäubt werden. Ferner können auch Pflanzen in Lösungen des Mittels getaucht werden. Man kann das Mittel auch zum Imprägnieren von Hplzstäben, Bastfäden u. dgl. verwenden, die an der Pflanze, z.B. an dem Gipfeltrieb einer Forstpflanze, befestigt werden. Schließlich kann man das Abwehrmittel auch in der Nähe der zu schützenden Pflanzen aufstellen oder anbringen, z. B. in der Form von Riechstoffpatronen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE:
    ι. Mittel zur Abschreckung von Säugetieren von schutzbedürftigen Kulturflächen und sonstigen Objekten, dadurch gekennzeichnet, daß es als wirksamen Bestandteil den unter dem Namen »Daphne« bekannten Riechstoff enthält, der im Gerüchscharakter dem Geruch der Blüte des Seidelbastes (Daphne Mezereum) entspricht.
  2. 2. Mittel nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Mitverwendung von Trägern wie Bastfäden, Holzstäbe oder Riechstoffpatronen, in die der Riechstoff eingebracht ist.
  3. 3. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Träger schutzbedürftige Objekte wie Saatgut dienen, die in Lösungen des Mittels nach Anspruch 1 getaucht sind.
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    Jenaische Zeitschrift für Naturwissenschaft, 46. 1910, S,45;
    »Parfümerie und Kosmetik«, 34. Jahrgang, Nr. 10/53, S. 368/369.
DEH14593A 1952-11-28 1952-11-28 Mittel zur Abschreckung von Saeugetieren von schutzbeduerftigen Objekten Expired DE970348C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0153441A1 (de) * 1983-12-15 1985-09-04 Cattus Limited Nicht Wasser aufnehmendes Granulatmaterial und Verfahren zu dessen Herstellung und Gebrauch

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0153441A1 (de) * 1983-12-15 1985-09-04 Cattus Limited Nicht Wasser aufnehmendes Granulatmaterial und Verfahren zu dessen Herstellung und Gebrauch

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