DE267126C - - Google Patents

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DE267126C
DE267126C DE1912267126D DE267126DD DE267126C DE 267126 C DE267126 C DE 267126C DE 1912267126 D DE1912267126 D DE 1912267126D DE 267126D D DE267126D D DE 267126DD DE 267126 C DE267126 C DE 267126C
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water
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asphalt
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acid
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DE1912267126D
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C3/00Working-up pitch, asphalt, bitumen
    • C10C3/02Working-up pitch, asphalt, bitumen by chemical means reaction
    • C10C3/023Working-up pitch, asphalt, bitumen by chemical means reaction with inorganic compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Structural Engineering (AREA)
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  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Working-Up Tar And Pitch (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Λ* 267126'-KLASSE 80 #. GRUPPE
Dr. LUDWIG LANDSBERG in NÜRNBERG.
Verfahren zur Herstellung asphaltartiger Massen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Mai 1912 ab.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet die Herstellung asphalt artiger Massen, die zu den mannigfaltigsten technischen Zwecken Anwendung finden können.
Das Verfahren beruht darauf, daß man die Säureharze, die bei der Raffination schwerer Mineralöle mit Schwefelsäure als Nebenprodukte entstehen, mit einer solchen Menge eines Lösungsmittels, die ausreicht, um die
ίο in den Säureharzen noch enthaltenden öle herauszulösen, so lange behandelt, bis ein Harzrückstand verbleibt, der nach Entfernung der in ihm enthaltenen Schwefelsäure durch Behandeln mit Wasser, sich in Wasser löst.
' In der deutschen Patentschrift 233517 ist ein Verfahren zur Verarbeitung des bei der Raffination organischer Produkte abfallenden Säureteers bekannt geworden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß der Säureteer zwecks Wiedergewinnung der mechanisch zurückgehaltenen Schwefelsäure durch Kneten in einer indifferenten Flüssigkeit in Säure und Pech, getrennt wird, wobei sich die so getrennte, freie Schwefelsäure konzentrieren läßt. Als indifferente Flüssigkeiten werden dort z. B. Petroleum und Benzin genannt. Demgegenüber handelt es sich bei der vorliegenden Erfindung nicht darum, die freie Schwefelsäure ' aus den Säureharzen in der Weise wiederzugewinnen, daß man sie mit einem indifferenten Mittel knetet, um sie auf mechanischem Wege in Schwefelsäure und Pech zu spalten; die Erfindung betrifft vielmehr ein Verfahren, bei dem aus den Säureharzen alles in ihnen enthaltene öl herausgelöst wird. Bei dem bekannten Verfahren soll zwar das Benzin oder Petroleum ebenfalls noch etwas öl u. dgl. aus dem Säureteer herauslösen und dadurch die Ausbeute erhöhen. Dies ist dort aber nur nebensächlich. Von den Erzeugnissen, die das vorliegende Verfahren liefert, ist dort keine Rede und kann es auch nicht sein.
Als für das vorliegende Verfahren geeignete Lösungsmittel kommen insbesondere Benzin u. dgl. in Betracht. Die Behandlung des Harzrückstandes mit Wasser hat so lange zu erfolgen, bis die Schwefelsäure ganz oder nahezu vollständig entfernt ist.
Die Ausführung der vorliegenden Erfindung geschieht auf folgende Weise: , "'
Die Säureharze, beispielsweise solche, die von der Raffinierung galizischer oder rumänischer Mineralöle bzw. Schmieröle herrühren, werden mit Benzin oder ähnlich wirkenden Lösungsmitteln, die Öle u. dgl. lösen, dagegen Asphalt und asphaltähnliche Stoffe nicht oder in nur unerheblichem Maße aufnehmen, verrührt. Die Masse wird dann in geeigneter Weise von der Lösung, beispielsweise durch Filtrieren oder Absaugen, getrennt. Aus der abgeschiedenen Lösung kann hierauf das in den Säureharzen noch vorhanden gewesene und nunmehr gelöste öl durch Abdestillieren des Lösungsmittels gewonnen werden.
Man erhält, je nach der Beschaffenheit der Säureharze, mehr oder weniger, jedoch erhebliche Mengen eines Öles, das wieder durch Raffination in ein brauchbares Handelsprodukt umgewandelt werden kann. Der nach Abtrennung der Lösung zurückgebliebene Harzrückstand stellt eine bei gewöhnlicher Temperatur ziemlich feste Masse dar. Diese
Masse wird mit Wasser so lange verrührt, bis die darin enthaltene Schwefelsäure herausgelöst ist.
Die Flüssigkeit wird dann wieder von der Masse, beispielsweise durch Abfiltrieren oder Absaugen, getrennt, und es kann aus ihr durch Konzentration die Schwefelsäure wieder gewonnen werden.
'Die von der verdünnten Schwefelsäure befreiten asphaltartigen Substanzen haben nun die Eigenschaft, sich fast vollständig in Wasser zu lösen. Aus dieser Lösung lassen sie sich durch geeignete, im Überschuß zugesetzte Mittel, wie z. B. Kochsalz, Chlorammonium und andere Salze oder verdünnte Säuren, wieder ausscheiden. Diese Ausscheidungen lösen sich in Wasser wieder auf. Setzt man der Lösung der asphaltartigen Substanzen in Wasser Salze der alkalischen Erden, ferner des Magnesiums und Aluminiums o. dgl., oder auch Salze von anderen Metallen, wie z. B. Kupfer, Zink, Blei oder aber auch Hydroxyde bzw. Oxyde, beispielsweise Kalkmilch, Baryumhydroxyd, Tonerde usw.
zu, so entstehen, in Wasser unlösliche Niederschläge. Die konzentrierten wäßrigen Lösungen der asphaltartigen Stoffe bzw. deren Ausscheidungen mit Chlornatrium u. dgl. haben die Eigenschaft, gewisse Stoffe, wie
z. B. Petroleumrückstände, Teer, Kreosot u. dgl., in Suspension in sich aufzunehmen, so daß emulsionartige Lösungen gebildet werden. Werden diese emulsionartigen Lösungen mit Metallsalzen, wie z. B. Chlorcalcium, Kupfersulfat o. dgl. versetzt, so scheiden sich mit den vorstehend erwähnten, in Wasser unlöslichen Niederschlägen gleichzeitig die erwähnten zugesetzten Stoffe ab und bilden mit den Asphalten homogene Massen.
Alle diese Ausscheidungen bilden asphaltartige Massen, aus denen beim Trocknen feste, leicht pulverisierbare Stoffe entstehen. Man kann auch so verfahren, daß man die ursprünglichen Säureharze erst mit Wasser zur möglichsten Entfernung der Schwefelsäure behandelt, die Flüssigkeit abfiltriert und sodann die zurückbleibenden Massen mit Benzin oder einem ähnlichen Lösungsmittel ausschüttelt.
Ferner kann man das vorliegende Verfahren auch in der Weise ausführen, daß man die ursprünglichen Säureharze mit Wasser und Benzin oder einem ähnlich wirkenden Lösungsmittel gleichzeitig verrührt. Dann filtriert man die gesamte Flüssigkeit ab und trennt die das öl enthaltende Benzinlösung von dem die Schwefelsäure enthaltenden Wasser ab. Das im Wasser lösliche Harz bleibt wieder auf dem Filter zurück.
Als Ausgangsmaterial für das vorliegende Verfahren können an Stelle der sich bei der Raffination schwerer Mineralöle mit Schwefelsäure bildenden Säureharze auch sonstige Säureharze verwendet werden, z. B. die bei der Verarbeitung anderer organischer Produkte abfallenden Säureteere.
Beispiel I.
10 kg Säureharz werden mit 5 kg Benzin · (spezifisches Gewicht ungefähr 0,720) in einem mit Rührwerk versehenen Apparat einige Stunden gut durchgemengt. Man trennt dann die Benzinlösung von dem Harz durch Filtrieren oder Absaugen und erhält nach dem Abdestillieren des Benzins das extrahierte öl, das noch in dem Säureharz enthalten war, zurück. Die Menge des erhaltenen Öles beträgt im vorliegenden Falle 2 kg.
Dieses öl wird sodann in bekannter Weise zu Schmierölen raffiniert. Das vom Benzin befreite Harz wird dann so lange mit Wasser verrührt, bis die Schwefelsäure herausgelöst ist.
Aus der abdestillierten verdünnten Schwefelsäure wird durch Konzentration starke Schwe-' feisäure gewonnen. Das von der Säure befreite Harz wird dann in Wasser aufgelöst, und diese Lösung wird dann mit Kochsalzlösung wieder gefällt. Hierbei fällt das gesamte gelöste Harz aus.
Dieses Harz wird abfiltriert, und es wird aus ihm durch Trocknen auf dem Wasserbade ein fester, leicht pulverisierbarer Stoff erhalten. Die Menge dieses Stoffes beträgt im vorliegenden Falle 4,5 kg.
Beispiel IT.
10 kg (von der Raffination von Schmieröl aus galizischem Rohpetroleum stammend) wurden mit 5 kg Wasser und 5 kg Benzin (spezifisches Gewicht ungefähr 0,740) einige Stunden gut durchgemengt. Dann wurde die gesamte Flüssigkeit von dem abgesetzten Harz durch Filtrieren oder Absaugen getrennt. Hierauf wurden die Wasserlösung und die Benzinlösung ihrerseits voneinander getrennt, und es wurden sowohl diese Lösungen als auch das zurückgebliebene Harz in der im Beispiel I beschriebenen Art und Weise weiterbehandelt.
Neben zurückgewonnener Schwefelsäure wurden im vorliegenden Falle erhalten: 1,8 kg Öl und 4,8 kg wasserlösliches, trockenes Harz.
Die Eigenschaft der nach dem Verfahren gemaß vorliegender Erfindung erhaltenen asphaltartigen Massen, sich im Wasser zu lösen und daraus durch geeignete Fällungsmittel in wasserunlöslicher Form wieder ausgeschieden zu werden, fernerhin die Eigenschaft der konzentrierten wäßrigen Lösung, Petroleumrückstände, Teer, Kreosot u. dgl. in Suspension
aufzunehmen, welche Zusätze durch geeignete Fällungsmittel mit den asphalt artigen Massen zusammen als homogene Massen niedergeschlagen werden können, macht sie zu einer großen Reihe technischer Verwendungen geeignet. So können diese Massen beispielsweise als Staubbindemittel sehr vorteilhaft benutzt werden. Man mischt z. B. Chausseematerial mit der wäßrigen Lösung des Asphaltes, walzt das Material ein und übergießt dann mit einer Lösung von Chlorcalcium oder Chlormagnesium oder Kalkmilch. Man kann auch diese ausfällenden Lösungen von vornherein dem Chausseematerial vor dem Einwalzen, nach dem Mischen des Chausseematerials mit der wäßrigen Asphaltlösung zusetzen.
Eine weitere Verwendungsart der nach vorliegendem Verfahren hergestellten asphaltartigeh Massen ist beispielsweise die Imprägnierung von Holz, Dachpappe u. dgl. Das zu imprägnierende Material, beispielsweise Holz, wird entweder zuerst mit der Asphaltlösung und dann mit einem Fällungsmittel, wie Chlorcalcium, Chlorzink, Kupfersalzen u. dgl. getränkt, oder aber mit dem Fällungsmittel zuerst und sodann mit der Asphaltlösung behandelt.
Die angegebenen besonderen Arten der Imprägnierung von Straßenbaustoffen, Holz usw. sind aber nicht Gegenstand der Erfindung.

Claims (5)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zur Herstellung asphaltartiger Massen, dadurch gekennzeichnet, daß man die bei der Raffination schwerer Mineralöle mit Schwefelsäure entstehenden Säureharze mit einer zur Auslaugung ,der in diesen Säureharzen noch vorhandenen öle ausreichenden Menge eines lösenden Mittels (z. B. Benzin, Petroleum) so lange behandelt, bis ein Harzrückstand - verbleibt, der, nach Entfernung der in ihm enthaltenen Schwefelsäure durch Behandeln mit Wasser, im Wasser löslich ist.-.
  2. 2. Ausführungsart des Verfahrens nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung der Säureharze mit dem lösenden Mittel gleichzeitig mit der Behandlung mit Wasser vorgenommen wird.
  3. 3. Ausführungsart des Verfahrens nach Patentanspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der aus den wasserlöslichen Harzen bestehende, von Schwefelsäure befreite Rückstand im Wasser gelöst und mit geeigneten Mitteln, wie z. B. Salzen oder Hydroxyden von beliebigen Metallen, ausgefällt wird, wobei asphaltartige Massen entstehen, die nach dem -Trocknen feste, leicht pulverisierbare Stoffe bilden.
  4. 4. Ausführungsart des Verfahrens nach Patentanspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die konzentrierten wäßrigen Lösungen der asphaltartigen Massen bzw. deren Fällungen mit Chlornatrium o. dgl.
    in Petroleumrückständen, Teer, Kreosot 0. dgl. suspendiert werden, wobei emulsionartige Lösungen gebildet werden, aus denen auf Zusatz von Metallsalzen die asphaltartigen Massen gleichzeitig mit den Suspensionsmitteln als homogene Massen abgeschieden werden.
  5. 5. Anwendung der nach den Ansprüchen ι bis 4 hergestellten Massen als Staubbinde- sowie als Imprägnierungsmittel.
DE1912267126D 1912-05-01 1912-05-01 Expired DE267126C (de)

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