DE256335C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C1/00—Ammonia; Compounds thereof
- C01C1/18—Nitrates of ammonium
- C01C1/185—Preparation
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Inorganic Compounds Of Heavy Metals (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 12 Ä\ GRUPPE
Bisher ist kein Verfahren bekannt, durch welches äquivalente Mengen von reinem Ammoniumnitrat
und reinem Natriumsulfat in einem fortlaufenden Prozeß vermittels der Umsetzung äquivalenter Mengen von Ammoniumsulfat
und Natriumnitrat in heißer wässeriger Lösung gewonnen werden können.
Das vorliegende Verfahren ermöglicht dies nun dadurch, daß man äquivalente Mengen
von Ammoniumsulfat und Natriumnitrat mit einer zunächst mit Ammoniumnitrat und Natriumnitrat
und dann mit Natriumsulfat bis zur beginnenden Ausscheidung des Doppelsalzes von Ammoniumnitrat und Ammonium-
!5 sulfat kalt gesättigten Lösung, wie sie sich
auch als Mutterlauge bei zweckentsprechender Führung des Verfahrens im Betriebe ergibt,
heiß verrührt und die Mischung so lange eindampft, als sich im wesentlichen nur Natriumsulfat
ausscheidet, worauf nach dessen Entfernung die Lösung mit Wasser versetzt und so weit abgekühlt wird, daß sich Ammoniumnitrat
abscheidet.
Das vorliegende neue Verfahren wird folgendermaßen ausgeführt:
Hat man a) die Temperatur gewählt, bei welcher die Reaktion durchzuführen ist, sowie
b) die Temperatur, bis zu welcher zwecks Trennung des Ammoniumnitrats die Lauge nachher abgekühlt werden soll, dann besteht
die erste Operation in der Zubereitung einer Lösung, die mit Ammoniumnitrat und Natriumnitrat
gesättigt ist bei der Temperatur, bis zu welcher die aus den folgenden Operationen
stammende Lauge zwecks Entfernung des Ammoniumnitrats · abgekühlt werden soll, und
dieser Lösung wird so lange Natriumsulfat zugesetzt, bis sich bei der gleichen Temperatur
nichts mehr auflöst, d. h. bis sich das Doppelsalz 3 (NH4NOJ-(NHJ2SO4 zu bilden
beginnt.
Diese Lösung ist mit Ammoniumnitrat, Natriumnitrat und dem Doppelsalz 3
(NH4NOJ-(NHJ2SO,
kalt gesättigt und soll hier als »Grundlösung«
bezeichnet werden.
Die »Grundlösung« wird dann auf die Temperatur gebracht, bei welcher die Reaktion
durchgeführt werden soll, und unter Umrühren werden ihr äquivalente Mengen von Ammoniumsulfat
und Natriumnitrat in solchem Maße · zugesetzt, daß nach Beendigung der Reaktion das. Verhältnis des Natriumnitrats zum Ammoniumnitrat
in der entstehenden Lösung bei der Reaktionstemperatur dasselbe ist wie dasjenige,
welches man erhält, wenn man bei Reaktionstemperatur eine Lösung mit dem Doppelsalz 3 (NH4NOJ - (NHJ2SO4 und mit
Natriumsulfat sättigt, falls solche Lösung Natriumnitrat und Natriumsulfat in dem gleichen
Verhältnis wie in der »Grundlösung« enthält.
Das Umrühren wird fortgesetzt und das Gemisch durch Eindampfen so weit konzentriert,
bis das Verhältnis des Natriumnitrats zum
Natriumsulfat in Lösung genau das gleiche ist wie in der »Grundlösung«; die Änderung
dieses Verhältnisses wird durch einen weiteren Ausfall von Natriumsulfat herbeigeführt.
Das ausgefällte Natriumsulfat wird dann aus der Lösung bei Reaktionstemperatur entfernt
und zwecks Befreiung von der anhaftenden Mutterlauge gewaschen, wobei es praktisch
frei von Beimischungen anderer Salze
ίο ist.
Der zurückbleibenden Lösung wird dann so lange Wasser zugesetzt, bis das Verhältnis des
Wassers zum Natriumnitrat das gleiche ist wie in der »Grundlösung«.
Diese Lösung wird dann bis zu der Temperatur abgekühlt, bei welcher man sich ursprünglich
entschlossen hatte, die Trennung des Ammoniumnitrats vorzunehmen; das ausgefällte
Ammoniumnitrat wird dann bei dieser Temperatur aus der Lösung entfernt, mit einer ganz oder teilweise mit Ammoniumnitrat
gesättigten Lösung zwecks Befreiung von anhaftender Mutterlauge gewaschen und mit bekannten
Mitteln getrocknet, wonach es rein oder praktisch rein ist.
Die zurückbleibende Mutterlauge hat dann dieselbe oder wenigstens praktisch dieselbe
Zusammensetzung wie die ursprüngliche »Grundlösung« ; sie wird dann einem neuen Kreislauf
von Operationen unterworfen dadurch, daß sie durch Eindampfen genügend konzentriert wird,
um eine solche Menge Wasser zu entfernen, die gleich der im vorausgehenden Kreisprozeß
nach der Trennung des ausgefällten Natriumsulfates zugesetzten Menge ist, und um ferner
irgendwelche durch Waschlaugen oder auf andere Weise entstandene Verdünnungen auszugleichen.
Entweder vor, während oder nach der Konzentration werden dieser Lauge äquivalente
Mengen von Ammoniumsulfat und Natriumnitrat zugesetzt in einer Quantität, die dem
durch Abkühlung im vorhergehenden Prozesse entfernten Ammoniumnitrat äquivalent ist;
doch ist es nötig, bei Berechnung der Mengen auf den Zusatz von Waschlaugen usw. Rücksicht
zu nehmen. Die Reaktion geht wie vorher vonstatten, und Natriumsulfat und Ammoniumnitrat werden, wie schon vorher
beschrieben, gebildet und gewonnen.
Dieser Kreislauf des Verfahrens kann beliebig oft wiederholt werden oder bis die
Laugen so unrein geworden sind, daß ihre Erneuerung nötig wird.
Wenn die Temperatur, bei welcher das Ammoniumnitrat aus der Lösung entfernt wird,
immer auf gleicher Höhe gehalten wird, dann hat die entstehende Mutterlauge immer die
gleiche Zusammensetzung und erfordert zur Vorbereitung für einen anderen Kreisprozeß
dieselbe Behandlung.
Es hat sich, wie schon erwähnt, gezeigt, daß das Verfahren am besten unter solchen Bedingungen
durchgeführt wird, daß in der nach der Trennung des Natriumsulfats bei Reaktionstemperatur
zurückbleibenden Lösung dasselbe Verhältnis des Natriumsulfats zum Natriumnitrat bei
Reaktionstemperatur erhalten wird wie in der Mutterlauge, die durch Abkühlung und Trennung
des Ammoniumnitrats entsteht, wobei diese Lauge mit Ammoniumnitrat und ebenso
ganz oder beinahe mit Natriumnitrat und dem Doppelsalz 3 (NH4 HOJ - (NHJ2SO4 gesättigt
ist bei der Temperatur, bis zu welcher die Lauge abgekühlt wurde. Dieses Verhältnis
hat den Vorteil, daß es nur den Zusatz der geringsten Menge Wassers vor dem Abkühlen
nötig macht, doch kann der Prozeß auch bei einem etwas anderen Verhältnis des Natriumnitrats
zum Natriumsulfat vorgenommen werden auf Kosten eines größeren Wasserzusatzes vor dem Abkühlen und folglich einer stärkeren
nachherigen Eindampfung.
Wenn aus irgendeinem Grunde, z. B. durch den Zusatz von zu viel Wasser, das beim Abkühlen
aus der Lösung sich trennende Ammoniumnitrat geringer ist als j ene Menge, die dem in dem gleichen Kreisverfahren ausgeschiedenen
Natriumsulfat äquivalent ist, dann muß im nachfolgenden Kreisprozeß der go Mutterlauge eine entsprechend geringere Quantität·
äquivalenter Mengen von Ammoniumsulfat und Natriumnitrat zugesetzt werden, sonst würde das Doppelsalz 3
(NH4NOJ-(NHJ2SO4
mit dem Natriumsulfat zugleich ausfallen und es verunreinigen.
Beispiele. loo
A. Wenn die Temperatur, bei welcher die Reaktion durchgeführt werden soll, 45 ° C. beträgt
und die Temperatur, auf welche die Lauge darauf abgekühlt werden soll, zur Trennung
des Ammoniumnitrats 200C. beträgt, dann müßte, die wie schon beschrieben, hergestellte
»Grundlösung« die folgende Zusammensetzung haben:
Auf 100 Gewichtsteile Wasser 186 Gewichtsteile Ammoniumnitrat, 56,9 Teile Natrium-
nitrat und 22,7 Teile Natriumsulfat; diese Lösung ist mit Ammoniumnitrat, Natriumnitrat
und dem Doppelsalz 3
(NH4NOJ-(NHJ2SO4
i bei 20° C. gesättigt.
Diese Lösung wird dann auf die Reaktionstemperatur gebracht, 41,9 Teile Ammoniumsulfat
und 53,9 Teile Natriumnitrat werden zugesetzt, die Mischung wird umgerührt und, wenn die Reaktion vollendet oder auch während
sie noch im Gange ist, werden auf je
ioo Teile des ursprünglich vorhandenen Wassers 23,1 Teile Wasser daraus verdampft.
Das ausgefällte Natriumsulfat wird dann bei 450C. entfernt und der zurückbleibenden Lösung
wird so viel zugesetzt, bis das Verhältnis des Natriumnitrats zum Wasser dasselbe
ist wie in der ursprünglichen »Grundlösung«. Diese Lauge wird dann auf 200C. abgekühlt,
worauf sich 50,8 Gewichtsteile Ammoniumnitrat auf je xoo Gewichtsteile des darin
enthaltenen Wassers niederschlagen.
Das niedergeschlagene Ammoniumnitrat wird bei 200C. aus der Lösung entfernt, und die
zurückbleibende Mutterlauge hat dann dieselbe Zusammensetzung wie die ursprüngliche »Grundlösung«
und wird dann, wie schon vorher beschrieben, zu einem neuen Kreislauf von Operationen
benutzt.
B. Soll die Reaktion bei 40° C. durchgeführt
ao werden und beträgt die Temperatur, bis auf welche die Lauge zwecks Entfernung des Ammoniumnitrats
abgekühlt werden soll, 20 ° C, so wird eine »Grundlösung« hergestellt, die
mit der im Beispiel A gegebenen in bezug auf Zusammensetzung gleich ist. Zu dieser werden
ungefähr bei Reaktionstemperatur 34,2 Teile Ammoniumsulfat und 44 Teile Natriumnitrat
auf je 100 Teile des darin enthaltenen Wassers zugesetzt, und 16,3 Teile Wasser werden
verdampft auf je 100 Teile des darin enthaltenen Wassers. Nach dem Entfernen des
ausgefällten Natriumsulfats bei 40° C. wird der verbleibenden Mutterlauge so viel Wasser
zugesetzt, bis das Verhältnis des Wassers zum Natriumnitrat dasselbe ist wie in der »Grundlösung«;
diese Lauge wird dann auf 200C. abgekühlt, worauf 41,4 Teile Ammoniumnitrat
auf je 100 Teile des darin enthaltenen Wassers ausfallen.
Das ausgefallene Ammoniumnitrat wird bei 20° C. aus der Lösung entfernt, und die verbleibende
Mutterlauge hat dieselbe Zusammensetzung wie die ursprüngliche »Grundlösung« und wird zu einem neuen Kreislauf von
Operationen, wie schon beschrieben, verwendet.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zur Herstellung von Ammoniumnitrat aus Ammoniumsulfat und Natriumnitrat durch Umsetzen beider Salze in heißer wässeriger Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß man äquivalente Mengen beider Salze mit einer zunächst mit Ammoniumnitrat und Natriumnitrat und dann mit Natriumsulfat bis zur beginnenden Ausscheidung des Doppelsalzes von Ammoniumnitrat und Ammoniumsulfat kalt gesättigten Lösung, wie sie sich auch als Mutterlauge bei zweckentsprechender Führung des Verfahrens im Betriebe ergibt, heiß verrührt und die Mischung eindampft, solange sich im wesentlichen nur Natriumsulfat ausscheidet, worauf nach dessen Entfernung die Lösung mit Wasser versetzt und so weit abgekühlt wird, daß sich Ammoniumnitrat abscheidet.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE256335C true DE256335C (de) |
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Country Status (1)
Country | Link |
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- DE DENDAT256335D patent/DE256335C/de active Active
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