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Trainingsgerät zur Abhärtung von Körperteilen
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Die Erfindung betrifft ein Trainings gerät zur Abhärtung von Körperteilen,
insbesondere der Hände und Ftße beim Karate-TrainingJmit einem etwa vertikalen,
federnden, leistenförmigen Widerstandskörper (Polsterhalter1 wenn gepolstert) der
an eineGegenstand1 z. B. am Boden und/oder an einer Wand befestigbar ist.
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Bei der Erlernung des Selbstverteidigungssports Karate werden zur
Abhärtung der Hände und Füße Trainingsgeräte verwendet,
die aus
einem ursprünglich aus einem Strohkissen (daher der heute im Ursprungsland Japan
noch verwendete Begriff "Makiwárá"), mittlerweile aus einem Gemisch aus gepreßter
Baumwolle, Schaumstoff und Filz oder aber auch aus einem Kunststoff-Hohlprofil,
sowie einem dieses Schlagpolster tragenden Polsterhalter bestehen, der etwa vertikal
angebracht ist, federnd ausgebildet ist und eine etwa leistenförmige Formgebung
aufweist. Dieser leistenförmige Polsterhalter wird praktisch ausschließlich aus
Holz, beispielsweise aus Zedern- oder Zypressenholz, hergestellt, Mit seinem Unterteil
ist dieser Polsterhalter im oder am Boden und/oder an einer Wand befestigt. Das
Schlagpolster ist an dem Polsterhalter etwa in Höhe des Solarplexus eines Menschen
angebracht, jedoch kann diese Höhe dadurch, daß das Schlagpolster beispielsweise
durch Verschnürung lösbar mit dem Polsterhalter verbunden wird, verändert werden.
Da an der Stelle der Anbringung des Schlagpolsters der leistenförmige Polsterhalter
eine bestimmte Breite nicht überschreiten soll, um die Treffsicherheit zu schulen,
andererseits aber an der Verankerungsstelle des Unterteils des Polsterhalters am
oder im Boden bzw. an einer Wand infolge der Kraftübersetzung durch die Länge des
Polsterhalters erdbeliche Kräfte auftreten, sind bei den meisten bekannten Trainings
geräten dieser Art die Polsterhalter unten breiter als oben, d. h. also trapezförmig,
ausgebildet. Man kann aber diese bekannten Trainingsgeräte, eben wegen der an der
Verankerungsstelle
des Polsterhalters auftretenden, sehr großen
Kräfte nur entweder tief im Boden, d.h. im allgemeinen im Freien verankern, oder
nur an sehr stabilen Wänden, mit sehr kräftigen Dübeln, Schrauben und ähnlichen
Befestigungselementen, verankern.
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Andererseits ist es aber gerade für das Karate-Training erforderlich,
daß der Sportler sehr viel an dem Trainingsgerät übt, d.h. also sein Training möglichst
auch in der eigenen Wohnung durchführen kann, und das ist mit den bisher bekannten
Geräten praktisch unmöglich, weil durch die erforderliche, große Kräfte aufnehmende
Verankerung einmal beträchtliche Beschädigungen an Boden und/oder Wand entstehen,
andererseits sowohl der Boden als auch, und zwar insbesondere, die zur Verfügung
stehenden Wände häufig überhaupt nicht zur Aufnahme oder entstehenden, hohen Kräfte
geeignet sind. Auch entstehen bei den bisher bekannten Trainingsgeräten, außer diesen
teilweise garnicht aufnehmbaren Gebäudebelastungen, Geräuschentwicklungen, die in
heutigen Wohnbauten nicht zulässig sind.
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Das gleiche gilt übrigens aber auch für Turnhallen; dort entstehen
nämlich Schwierigkeiten bei Benutzung der bekannten Trainingsgeräte, da Turnhallen
nicht speziell auf die Sportart Karte abgestellt und entsprechend projektiert werden
können.
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Diese Schwierigkeiten gelten auch dann, wenn zwischen Schlagpolster
und Polsterhalter irgendwelche elastischen Teile, z.B.
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jAutoreifen oder Kunststoff-Hohiprofile, eingeschaltet werden.
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Die an der Verankerungsstelle des Polsterhalters auftretenden Kräfte
werden dadurch nämlich nicht herabgesetzt, sondern es wird lediglich die Geschwindigkeit
des Anstiegs dieser Kräfte an der Verankerungsstelle herabgesetzt und dadurch eine
gewisse Herabsetzung der Geräuschentwicklung bewirkt, aber keine echte Entlastung
der Befestigungselemente des Polsterhalters.
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Außerdem ist die einem Schlag oder Stoß entgegenwirkende Kraft des
Polsterhalters bei den bekannten Trainingsgeräten der hier infragestehenden Art,
ohne Veränderung der Höhenlage des Schlagpolsters am Polsterträger, d.h. also bei
gleichbleibender Höhe dieses Schlagpolsters nicht möglich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Trainingsgerät der vorstehend
beschriebenen Art zu schaffen, das einfach und ohne die Notwendigkeit der Ubertragung
sehr großer Kräfte in Gebäuden befestigbar ist, bei dem gleichzeitig die Stärke
der einem Schlag oder Stoß entgegenwirkenden Kraft, ohne Veränderung der Höheneinstellung
des Schlagpolsters, veränderbar ist und das trotz dieser Vorteile einfach und billig,
sogar eher billiger als die bisher bekannten Geräte dieser Art, herstellbar ist.
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Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gel-öst, daß zwischen
dem Polsterhalter und seiner vertikalen Abstützfläche eine in vertikaler Richtung
im Bereich unterhalb des Schlagpolsters verstellbare, querverlaufende Abstützstrebe
vorgesehen ist. Diese Abstützstrebe hat zunächst einmal die erwünschte Wirkung einer
Herabsetzung der im Polsterhalter auftretenden maximalen Biegungsbeanspruchung an
seinem unteren Ende, so daß man den Polsterhalter nicht trapezförmig ausbilden muß,
sondern vielmehr rechteckig formen kann, was die Herstellung vereinfacht und verbilligt.
Zum anderen setzt diese Abstützstrebe die am unteren Verankerungsende des Polsterhalters
auftretenden Kräfte ganz erheblich herab, weil ein beträchtlicher Teil dieser Kräfte
nun in horizontaler Richtung Uber die Abstützstrebe auf die vertikale Abstützfläche
direkt übertragen wird. Außerdem ist es durch Vertikalverstellung der Abstützstrebe
ganz leicht möglich, die Härte des Trainingsgeräts, also die einem Schlag oder Stoß
entgegengesetzte Kraft, zu verändern, und zwar ohne daß dazu das Schlagpolster in
seiner Höhenlage verändert werden muß.
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Eine besondere zweckmässige Ausführungsform der Erfindung kennzeichnet
sich dadurch, daß das untere Ende des Polsterhalters am freien Ende des kürzeren,
horizontalen Schenkels -eines L-förmigen Profils befestigt ist, dessen längerer
vertikaler Schenkel eine Lochreihe zur Befestigung der Abstützstrebe in verschiedenen
Höhenlagen aufweist. Dieses
;L-förmige Profil kann dann am Boden
und/oder an der Wand eines Gebäudes befestigt werden, wobei durch die geschilderten
Veränderungen der Kräfteverhältnisse die an den Befestigungsstellen auftretenden
Kräfte ganz erheblich herabgesetzt werden, so daß man mit wesentlich schwächeren
und daher kleineren Befestigungselementen, wie Dübeln und Schrauben oder dergl.,
auskommen kann. Zum Zwecke dieser Befestigung versieht man zweckmässig den kürzeren
und den längeren Schenkel des L-förmigen Profils mit Durchgangslöchern für Schrauben
zur Befestigung am Boden bzw. an der Wand eines Gebäudes.
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Wegen der auftretenden Beanspruchungsverhältnisse und der möglichst
schwingungsfreien Befestigung der Abstützstrebe ist es zweckmässig, die Abstützstrebe
in weiterer Ausbildung der Erfindung derart auszubilden, daß sie sich von ihrer
iAbstützfläche, die z. B. der längere Schenkel des L-förmigen Profils sein kann,
in Richtung auf den Polsterhalter verjüngt, fund zwar vorzugsweise derart, daß ihre
Oberkante horiontal und ihre Unterkante schräg verläuft.
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Das obere Ende des Polsterhalters federt bei einem Schlag oder Stoß
um ein Maß etwa in der Größenordnung von 5 bis 10 cm zurück. Dabei ergibt sich eine
elastische Verformung des Polsterhalters gegenüber seiner Ruhelage. Damit dabei
zwischen Polsterhalter und Abstützstrebe keine Kantenpressungen auftreten können,
sondern vielmehr eher ein Abrollen stattfindet,
ist es in weiterer
Ausbildung der Erfindung vorteilhaft, daß das dem Polsterhalter zugekehrte freie
Ende der Abstützstrebe abgerundet ist.
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Um das untere Ende des Polsterhalters am freien Ende des kürzeren,
horizontalen Schenkels des L-förmigen Profils befestigen zu können, ist es in weiterer
Ausbildung der Erfindung zweckmässig, daß an dem freien Ende dieses kürzeren, horizontalen
Schenkels ein kurzes, vertikales Stück angebracht ist, das zur Anlage zwecks Befestigung
des Polsterhalters dient.
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Besonders zweckmässig ist es, das L-förmige Profil aus T-Profilstäben
herzustellen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargstellt.
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Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels des Trainingsgeräts
nach der Erfindung.
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Fig. 2 zeigt einen Schnitt entlang der in Fig. 1 eingetragenen Schnittlinie
II-II.
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In beiden Figuren sind dieselben Teile mit denselben Bezugsziffern
bezeichnet.
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Das Schlagpolster 1 ist mittels lösbarer Verschnürung 2 an dem die
Form einer rechteckigen Leiste aus Holz aufweisenden Polsterhalter 3 befestigt.
Die auf das Schlagpolster 1 und damit den Polsterhalter 3 ausgeübte Schlag- oder
Stoßkraft, die mit den Händen, Füßen oder anderen Körperteilen, wie z.B.
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den Ellenbogen, erfolgen kann, ist in Fig. 1 mit dem Pfeil 4 dargestellt.
Die Richtung dieses Schlages oder Stoßes ist normalerweise in etwa horizontal. Der
Polsterhalter 3 ist an seinem unteren Ende an einem kurzen, vertikalen Profilstück
5 mittels einer Zwischenplatte 6 und Durchgangsschraube 7 mit ,Muttern befestigt.
Dieses kurze, vertikale Profilstück 5 ist am freien Ende des kürzeren, horizontalen
Schenkels 8 eines insgesamt mit 9 bezeichneten, L-förmigen Eisenprofils (es kommen
hierfür auch andere geeignete Werkstoffe infrage) befestigt, vorzugsweise angeschweißt,
des-sen längerer, vertikaler schenkel mit 10 bezeichnet ist. Die beiden Schenkel
8 und 10 weisen (nicht dargestellte) Befestigungslöcher zur Befestigung des L-förmigen
Eisenprofils 9 am Boden und/oder an der Wand eines Gebäudes auf.
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Der vertikale, längere Schenkel 10 ist mit einer Vielzahl von Querbohrungen
11 versehen, die zur Befestigung einer Abstützstrebe 12 dienen. Diese Abstützstrebe
ist insgesamt etwa dreieckförmig derart, daß ihre Befestigungsseite höher ist
als
ihre Anlageseite am Polsterträger 3. Die Befestigung erfolgt durch einen Querstift,
Querschraube oder dergleichen, mit 12 bezeichnet, in verschiedenen Höhenlagen entsprechend
den Bohrungen 11 im Schenkel 10 des L-förmigen Eisenprofils 9.
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Diese querverlaufende Abstützstrebe ist an ihrem dem Polsterhalter
3 zugekehrten, freien Ende 13 abgerundet ausgebildet.
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Vorstehend wurde von einem Eisenprofil 9 gesprochen; dieses Profil
kann aber auch aus jedem anderen, geeigneten Werkstoff, z.B. einem Kunststoff, bestehen.
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Die höhenverstellbare, querverlaufende Abstützstrebe 12 könnte auch
am Polsterhalter 3 befestigt sein.
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L e e r s e i t e