DE2520937C3 - 7-Brom-1 -methyl^-alkoxymethyl-S-(2-halogenphenyl)-lH-23-dihydro-l,4benzodiazepinderivate, deren Säureadditionssalze und pharmazeutische Präparate - Google Patents
7-Brom-1 -methyl^-alkoxymethyl-S-(2-halogenphenyl)-lH-23-dihydro-l,4benzodiazepinderivate, deren Säureadditionssalze und pharmazeutische PräparateInfo
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Description
Br
CH,
(I)
C ==- N
in der R ein gerader oder verzweigter Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und X ein Chlor-, Bromoder
Fluoratom bedeuten, und deren Säureadditionssalze.
2. 7-Brom-1 -methyI-2-methoxymethyl-5-(2-chIorphenyl)-l
H-2,3-dihydro-l,4-benzodiazepin.
3. Pharmazeutisches Präparat, bestehend aus einer oder mehreren der Verbindungen gemäß Anspruch
1 und üblichen pharmazeutischen Hilfs- und Trägerstoffen.
Die Erfindung betrifft neue 7-Brom-1-methyl· 2-alkoxymethyl-5-(2-halogenphenyl)-l
H-2,3-dihydro-1.4-benzodiazepinderivate der allgemeinen Formel
CH, CH2 OR
N CH
N CH
CH2 (I)
C -N
Br !
in der R ein gerader oder verzweigter Alkylrest mit 1 bis Kohlenstoffatomen und X ein Chlor-, Brom- oder
Fluoratom bedeuten, und deren Säureadditionssalze sowie pharmazeutische Präparate.
Die erfiiidungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel I fallen zwar unter die Verbindungen der
allgemeinen Formel I in Anspruch I der DE-OS 21 558 und unter die Verbindungen der allgemeinen
Formel II in Anspruch I der DE-OS 23 53 160, in keiner
dieser Offenlegungsschriften ist jedoch eine bestimmte Verbindung genannt worden, die unter die erfindungsgemäßen
Verbindungen der allgemeinen Formel I fällt. So wird in der DE-OS 23 53 160 keine bestimmte
Verbindung genannt, die in 7-Stellung des Benzodiazepingerüsts durch ein Bromatom substituiert ist. In der
DE-OS 22 21 553 wird lediglich eine Verbindung bestimmt genannt, die in 7-Stellung durch ein Bromatom
substituiert ist, sie ist aber am 5-Phenylring unsubstituiert und in 2-StelIung durch den Chlormethylrest
substituiert.
Diese in den oben angeführten Offenlegungsschriften beschriebenen Verbindungen besitzen antikonvulsive,
sedierende, muskelentspannende und beruhigende Wirkungen, wie mit geeigneten pharmakologischen Standardversuchen
an kleinen Säugetieren gezeigt werden konnte.
Es wurde nun gefunden, daß durch die Einführung eines Bromatoms in die 7-Stellung des 1,4-Benzo J>azepingerüstes
eine besonders bevorzugte Gruppe von neuen Verbindungen erhalten wird, die sich überraschenderweise
durch ein neuartiges, günstiges Wirkungsprofil von den in den oben zitierten Offenlegungsschriften
bestimmt genannten Verbindungen mit einem Chloratom in der 7-Stellung b/w. einem 2-Chlormethylrest
in 2-Stellung unterscheiden. So zeichnen sich die neuen Verbindungen bei vergleichbar gu'.er Toxi/ität
insbesondere durch einen deutlichen Dosisabstand /wischen angstlösender und sedierendcr Komponente
aus. ein Tatbestand, der die neuen Verbindungen,
insbesondere /ur Behandlung von Angst. Spannung. Streß. Neurosen und krankhaftem aggressivem Verhalten
als wertvoll ausweist. Dabei können die günstigen therapeutischen Eigenschaften ohne den Nachteil einer
starken Sedierung, die oft /u einer Beeinträchtigung des Wachzustandes führt, insbesondere für Tagestranquilizer
ausgenutzt werden. Außerdem besitzen die neuen Verbindungen gegenüber den in den zitierten Offenle
gungsschriften namentlich genannten Verbindungen eine deutlich verbesserte antikonvulsive Wirkung.
Schließlich /eigen die neuen Verbindungen gegenüber den in den oben angeführten Offenlegungsschriften
namentlich genannten Verbindungen ahnlicher Struktur einen wesentlich günstigeren Dosisabstand /wischen
der angst und spannungslösenden sowie antiaggressi
ven Komponente und der den Miiskeltonus beeinflus
senden Komponente, eine Eigenschaft, die ebenfalls
insbesondere für die ambulante Behandlung psychisch kranker Menschen von großer Bedeutung ist.
Die angeführten neuen, nicht vorhersehbaren und
somit überraschenden gunstigen pharmaKologischen
Eigenschaften der erfindungsgemäßen Verbindungen werden im folgenden durch die Beschreibung und
Erläuterung der tierexperimentellen Ergebnisse offen
bar. Dabei wird /ur Verdeutlichung des geschilderten Sachverhaltes als bekannte Vergleichssubstan/ in allen
Versiichsanordnungen das 7 C hlor I methyl 2-meth
oxy methyl 5 (2chlorphen>I)-1 H 2.3-dihydro 1.4 hen
zodia/epin (in Form seines Hydrochloride) ans der
DE OS2J )3 IbO mitgefühlt. Als weitere Verglciehssiib
stan/ wird das Dia/epam ;ils gebräuchliches Mittel der
ärztlichen Praxis angegeben.
Beschreibung der
pharmakologischen Unlersuchungsmelhoden
pharmakologischen Unlersuchungsmelhoden
I.AkuteToxizilät
Die akute 7-Tagc-Toxizität wird nach einmaliger Applikation per os und intraperitoneal an der weißen
nüchternen NMRI-Maus bestimmt. Die Berechnung der
LDin-Werte erfolgte über EDV durch eine Probitanalyse
(Ca veil i — Sforza, Gustav Fischer Verlag. 1964. Grundbegriffe der Biometrie, Kapitel 10, S.
153-190).
2. Prüfung auf antikonvulsive Eigenschaften
a) Methode Pentetrazolkrampf
a) Methode Pentetrazolkrampf
Die Untersuchungssubstanzen werden nach peroraler Verabreichung an Gruppen von je 6 Mäusen geprüft. 60
Minuten nach der Applikation der Versuchssubstenzen wird Pentetrazol subkutan in einer Dosis von 100 mg/kg
injiziert. Das Auftreten von klonischen und tonischen Konvulsionen wird über eine Gesamtbeobachtungszeit
von 45 Minuten kontrolliert. Die Schutzwirkung der Prüfsubstanzen gegen Konvulsionen wird im Vergleich
zu Kontrollversuche;", bestimmt. Die effektive Dosis F.D-«· wird aus den Probit log. Dosierungskurven
berechnet. (Modifiziert nach J. E. Blum et al.
Arzneimittel-Forsch. 23.377 [197 3]).
b) Methode maximaler Elektroschock
Die Prüfungssubstanzen weiden den Tieren peroral verabreicht. 60 Minuten nach der Applikation werden
Elektroden an den Ohr^n der Mäuse angebracht, und es wird ein elektrischer Reiz ausgelöst. Bestimmt wird die
Dosis, die bei der Hälfte der Tiere Jas Auftreten tonischer Krämpfe an den Hinleroxiremitä'.en verhindert.
Die Berechnung der EDw erfolgt Denfalls mit Hilfe der oben angegebenen Probitanalyse. (Modifiziert
nach J. S winy a rd. |. Pharmacol, cxptl. Therap. 106
[1952]. 319-329).
Die nach den geschilderten Verfahren erhaltenen Ergebnisse zeigen die antikonvulsive Wirkung der
Versuchssubstanzen und sind nach der Literatur ein wichtiges Kriterium für die Beurteilung der klinischen
Wirksamkeit als Tranquilizer (A. Suria und E. Costa, lournal de Pharmacologic, Suppl. Nr. I. 5, 94
[1974] und G. /.binden und I. O. Randall,
Advances in Pharmacol. 5. 257 [1967]).
3. Prüfung auf angsllöscndc und
antiaggressive Wirksamkeit
antiaggressive Wirksamkeit
Hemmung der durch Isolation hervorgerufenen
Aggressivität an der Maus
Aggressivität an der Maus
Vor dem Versuch werden die Mäuse 4 Wochen in
strenger Isolation im Einzelkäfig gehalten. Nach dieser
Zeit greifen die isoliert gehaltenen Mäuse nicht isoliert gehaltene Mäuse die zugesetzt werden, spontan an. Die
Prüfsubstanzen werden den isolierten Mäusen peroral verabreicht, und es wird nach 30 Minuten die Dosis
bestimmt, die zu einer 50%igen Reduktion des aggressiven Verhaltens führt. (Modifiziert nach Weise
her Und Opitz, Arch. int. Phanriacodyn, 195, 252
[1972]).
Die in dieser Versuchsanordnung erhaltenen Ergebnisse lassen gute Rückschlüsse auf die angst*, streß- und
spannungslöseiiden Eigenschaften der Substanzen zu.
4. Prüfung der muskulotropen Eigenschaften
Im Test de Ia Traction wird Mäusen die Versuchssubstanz
peroral verabreicht. Nach 120 Minuten werden die Mäuse mit den Vorderpfoten an einen dünnen
waagerecht gespannten Draht gehängt. Als ED-,,, gilt die
Dosis, bei der gerade die Hälfte der Tiere nicht innerhalb von 5 see auch mit den Hinterpfoten den
Draht berührt (W. Theobald et al. Arzneim. ForscL
in 17, 561 [1967]). In diesem Test wird die Beeinflussung
des Muskeltonus durch die Prüfsubstanzen getestet.
5. Prüfung auf zentraldämpfende Eigenschaften (Hexobarbitalschlafzeitverlängerung)
Die Prüfsubstanz wird den Mäusen peroral appliziert.
Nach 30 Minuten erhalten die Tiere zusätzlich eine i. v. Injektion von 64 mg/kg Hexobarbital. Der Zeitpunkt
der Einnahme der Seitenlage wird festgestellt .ind die Dauer der Seitenlage mit einer lediglich mit Hexobarbital
behandelten Kontrollgruppe verglichen. Als EDw ist
eine Dosis definiert, bei der die Hälfte der Tiere eine um den Faktor 4 verlängerte Seitenlage gegenüber der
Kontrollgruppe beibehält. (J. W. Kemp. M. Tannh
a u s e r und E. A. S vv i η y a r d, Arch. int. Pharmacodyn.
193[197I]. 37-47).
Folgende Verbindungen wurden nach den vorstehend beschriebenen Methoden untersucht:
Verbindung 1:
7-Broiii-1 -niethyl-2-methoxymethyI-5-(2-ehIorphenyl)-l
H-2.3-dihydro-l.4ben/odiazepin
(als Hydrochloride
Verbindung 2:
Verbindung 2:
7-Brom-lmethvI-2äthi)xymethyl-5-l(2chlorphenyl)-1
H-2.3-dihydro-1.4-benzodia/epin
(als Hydrochloride
Verbindung 3:
Verbindung 3:
7-Brom-1 -methyl-2-meihoxymethyl-5{2Tluorphcn>l)-l
H-2.3-dihydro-l.4-benzodia/epin
(als I lydrochlorid):
Verbindung 4:
Verbindung 4:
7 Brom 1 -meth>l-2-methoxymethyI-5-(2-broniphenyl)
1 H-2,3-dihydro-1.4-benzodia/epin
(uls Hydrnchlnrid);
Verbindung 5:
Verbindung 5:
7-Brom-l-methyl-2-äthoxymeth>l 5-(2-bromphenyl)-l
H-2.3-dihydro-l,4-benzodiazepin
(als Hydrochloride
Verbindung 6:
Verbindung 6:
7-Brom-1 melhyl-2-propoxymclhyl-5-(2-bromphcnyl)
1 H 2,3 dihydro-1.4-ben/odia/cpin
(als Hydrochloric!);
Verbindung 7:
Verbindung 7:
7-Brom-1 ■melhyI-2-propoxymcthyl-5-(2-chlorphenyl)
I Il 2.3-dihydro-1.4 ben/odia/epin
(als I lydrochlorid):
Verbindung 8:
Verbindung 8:
7 Brom-1 methyl 2 isopropoxymethyl 5(2 chlorphenyl)
1 H-2.3 dihydro 1.4-benzodia/epin
(als Hydrochloride
Standard I:
Standard I:
7-Chlor-1 -methyl-2^niethoxymethyl-5-(2-chlorphc-
nyl)-1 H-2,3-dihydrö-1,4-bertZödiazepin
(als Hydrochlorid);
Standard II:
Standard II:
7-Chlor-1-methyl-S-phenyl·I^dihydro-2 H^| ,4-
benzodiazepin*2-on (Diazepam).
In Tabelle 1 sind die Werte für die Toxizitäi und die
antikonvulsiven Wirkungen der oben aufgeführten erfindungsgemäßen Verbindungen im Vergleich zu den
beiden Standardverbindungen aufgeführt.
Substanz | LD5n p. o. | Pentetra- | Elektro |
zolkrampl" | schock | ||
EDs,, | EDs,, | ||
(mg/kg) | (mg/kg) | (mg/kg) | |
1 | 1578 | 0,9 | 3,0 |
2 | >1470 | 2,2 | 24,5 |
3 | 1580 | 0,5 | 5,0 |
4 | 1470 | 1,3 | 3,2 |
5 | >1470 | 1,1 | 4,8 |
ί | >1470 | 1,6 | 9,9 |
7 | >147O | 1,5 | 11,6 |
S | >1470 | 0,9 | 52,17 |
Standard I | 1779 | 2,0 | 26* |
Standard II | 887 | 0,5 | 9,0 |
Die Tabelle 2 gibt die Ergebnisse für die anxiolytischen und antiaggresiven Wirkungsqualitälen wieder.
Ferner sind die Ergebnisse für die Muskelkoordination (Test de la Traction) und die Sedation (Hexobarbitalschlafzeitverlä'ngerung)
aufgeführt.
Tabelle 2 | Isol. Kampf- | Test de la | Hexobar- |
Substanz | maus EDso | Traction EDs, | (i bitalschlaf"- |
zeitver- | |||
Iiingcrung | |||
(mg/kg) | (mg/kg) | (mg/kg) | |
3,1 | 87.0 | 15,2 | |
1 | 4,1 | 34,9 | 41,9 |
2 | 10,7 | 5b,3 | 10,6 |
3 | 5,2 | 63,0 | 4,6 |
4 | 4,5 | 100,0 | 6,2 |
5 | 5,5 | 102.0 | 10,5 |
6 | 3.1 | 17,0 | 3,4 |
7 | 7.7 | 30,0 | 0,9 |
8 | 68 | 163 | 11,7 |
Standard I | 3,6 | 4.2 | 1,5 |
Standard II | |||
In Tabelle 3 wird a) durch die Quotientenbildung EDw
Hexobarbi talschlafzeitverlängerung/EDw isolierte
Kampfmaus (Quotient 1) sowie b) durch die Quotientcnbildung von EDw Test de la Traction/ED™ isolierte
KampCmaus (Quotient 2) die Überlegenheit der neuen Verbindungen in dem Abstand zwischen sedierender zu
anxiolytischer Komponente sowie die günstige Relation zwischen Muskelrelaxation und anxiolytischer Wirkung
verdeutlicht.
Dieser Sachverhalt wird c) zusätzlich dadurch veranschaulicht, da3 die Quotienten des Standard I = 1
gesetzt Werden.
Substanz | Quo | Quo | Quo | 1 | Quo |
tient I | tient I | tient 2 | tient 2 | ||
Stan- | Stan | ||||
UiI rd I = | dard I = I |
Standard I
Standard II
4,9
10,2
0,9
0,9
1,4
1,9
1,1
0,1
0,17
0,42
10,2
0,9
0,9
1,4
1,9
1,1
0,1
0,17
0,42
28,8
60
5,3
5,3
8.2
5,3
5,3
8.2
11,2
6,5
0,7
1
2,4
6,5
0,7
1
2,4
28,1
8,5
5,4
12,0
22,0
18,5
5,5
3,9
2,4
1,2
11,7
3,5
2,3
5,0
9,2
7,7
2,3
1,6
1
0,5
3,5
2,3
5,0
9,2
7,7
2,3
1,6
1
0,5
■>>
Die in den Tabellen I bis 3 aufgeführten pharmakologKrhen
Frgebnisse /eigen sehr deutlich die Überlegenheit der neuen erfindungsgemälien Verbindungen
gegenüber den Standardverbindungen. Die neuen, erfindungsgemäßen Verbindungen weisen insbesondere
überlegene antikonvulsive Eigenschaften und eine deutliche Reduktion der sedierenden und der muskelrelacxierenden
Wirkungskomponenten /u Gunsten der angstlösenden und antiaggressiven Eigenschaften auf.
Die neuen erfindungsgemäßen Verbindungen zeichnen sich somit durch ein neuartiges Wirkungsprofil aus und
stellen somit Anxiolytica dar. die bekannten Verbindungen dieses Indikationsgebietes deutlich überlegen sind.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I sowie ihre pharmazeutisch anwendbaren Säureadditionsverbindungen
können somit als Heilmittel Verwendung finden, beispielsweise in form pharmazeutischer Präparate,
welche Verbindungen der allgemeinen Formel I oder deren Säureadditionsverbindungen in Mischung
mit einem für enterale oder parenteral Verabreichung geeigneten, anorganischen oder organischen, inerten
pharmazeutischen Trägermaterial, wie Wasser. Gelatine. Milchzucker. Stärke, Magnesiumstearat. Talk,
pflanzliche öle. Gummi. Polyalkyleng'ykole. Vaseline
enthalten. Die pharmazeutischen Präparate können in fester Form (z. B. als Tabletten. Dragees, Suppositorien.
Kapseln) oder in flüssiger Form (z. B. als Lösungen. Suspensionen oder Emulsionen) vorliegen. Gegebenen-Falls
sind sie sterilisiert und/oder enthalten Zusatzstoffe wie Konservierungs-, Stabilisierungs-, Netz- oder
Emulgiermittel. Salze zur Veränderung des osmotischen Druckes oder Puffer.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen lassen sich in
an sich bekannter Weise herstellen (vergleiche z. B. die DEOS 22 21 558 und die DE OS 23 "53 160) z.B.:
1) indem ma.i ein Acyldiamin der allgemeinen Formel
CH1
in der X die oben angegebene Bedeutung hat und Y ein Wasserstoff- oder Bromatom ist, mit Phosphoroxidhalogeniden,
vorzugsweise Phosphoroxid-
chlorid. bei einer Temperatur zwischen 100 und 1500C behandelt und das dabei erhaltene Isomerengemisch
der Verbindungen A und B
C1H3 CiI2-CI
N- -CH
(A)
IO
15
(B)
(IN)
Dünnschichtchromalographie kontrollierbar, die Struktur
wird durch eine genaue NM R'Analysc bestätigt.
Die Umsetzung der Verbindungen A und B mit einem Alkalimetallalkoxid kann auch in anderen inerten
organischeil Lösungsmitteln, beispielsweise Benzol, Toluol oder Dimethylformamid durchgeführt werden.
Grundsätzlich können die Verbindungen der allgemeinen Formel I auch
2) dadurch erhalten werden, daß man ein Acyklianiin
der allgemeinen Formel II, in der X die oben angegebene Bedeutung hat und V ein Wasserstoffatorii
ist, iri der vorher beschriebenen Weise zum isomcrcngemisch Ä und B cyclisierl, dieses dann
mit einem Bromicrtingsmittel, vorzugsweise N-Bromsucciiiimid. behandelt und das bromicrlc
Isomcrcngemisch C und D
20
25
in denen X und Y die oben angegebene Bedeutung haben, nach grober Reinigung, aber ohne Trennung
in die Eihzelkomponenten mit der Lösung eines Alkalimetallalkoxides in dem entsprechenden Alkohol,
beispielsweise mit Natriummethoxid in Methanol, Natriumäthoxid in Äthanol, Natriumpropoxid
in n-Propanol oder Natriumisopropoxid iri Isopropanol. unter Rückfluß erhitzt, wobei aus
Verbindung A direkt, aus Verbindung B unter Ringverengung die entsprechenden l-Methyl-2-alkoxymethyl-5-(2-X-phenyl)-l
H-2.3-dihydro-l.4-benzodiazepine
der allgemeinen Formel
CH3 CH2-OR
30
40
55
in der R, X und Y die oben angegebenen
Bedeutungen haben, gebildet werden.
Setzt man Acyldiamine der allgemeinen Formel H. in
welcher Y ein Wassersloffatom ist. in die oben beschriebene Reaktionsfolge ein, erhält man die
2-AIkoxymethyI-1.4-benzodiazepinderivate der allgemeinen
Formel ΠI. in welcher Y ein Wasserstoffatom
isudie ohne weitere Reinigung mit Bromienmgsmitteln.
vorzugsweise N-Bromsuccinimid zu den erfindungsgemäßen
Verbindungen der allgemeinen Formel Γ umgesetzt werden können. Die Einheitlichkeit der so
gewonnenen Verbindungen ist leicht mit Hilfe der
(D)
$0 worin X die oben angegebene Bedeutung hat. nach
grober Reinigung, aber ohne Trennung in die Komponenten, wie oben beschrieben, mit Alkalimetallalkoxiden
in den entsprechenden Alkoholen umsetzt. Die Reaktion wird vorzugsweise bei der Siedetemperatur der verwendeten Alkohole durchgeführt.
Bei den beschriebenen Umsetzungen können die Verbindungen der allgemeinen Formel I als freie Basen
entweder direkt aus dem Reaktionsgemisch oder in an sich bekannter Weise aus den Säureadditionsverbindungen,
vorzugsweise den Hydrochloriden, durch Hydrolyse unter Verwendung von Basen, wie Natriumhydroxid,
Natriumcarbonat, Ammoniaklösung,gewonnen werden. Ausgehend von den freien Basen können die gewünschten
Säureadditionsverbindungen nach an sich bekannten chemischen Verfahren hergestellt werden.
Wenn die Verbindungen als Zwischenprodukte bei der Herstellung anderer Verbindungen oder für
irgendwelche anderen nicht pharmazeutischen Zwecke verwendet werden sollen, ist die Giftigkeit oder
Ungiftigkeit der Salze ohne Belang. Wenn die Verbindungen für pharmazeutische Zwecke verwendet
werden sollen, werden sie vorzugsweise als ihre
ungiftigen Siiureaddiliofisvefbindufigen gebraucht. Damit
sind giftige und ungiftige Salze in den Schutzbereich der Erfindung mit eingeschlossen.
Säuren, die für die Herstellung der bevorzugten ungiftigen Säureaddilionsverbindüngen verwendet wer- r>
den können, sind solche, die zusammen mit den freien Basen -.alzc bilden, deren Anionen in therapeutischen
Dosen der Salze harmlos für den Menschen sind, so daß die nützlichen physiologischen Eigenschaften der Basen
nicht durch Nebenwirkungen der Sätlrekor.fponenlen in
Frage gestellt werden. Zur Gewinnung der Salze scl/t üi'an die Basen mit der berechneten Menge organischer
•der anorganischer Säuren in einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittel wie Äthanol oder Isopropaltöl
um. wobei die Salze durch Einengen und Abkühlen H koliert werden, oder man setzt die Basen mit einem
iäiirciiberschuß in einem mit Wasser nicht mischbaren
I ·· !.._| ■ ρ»· -,ι l"iU 1 rV* — 1 ** 11.
|Ληυιις«ιιιιιι.ι, "I1 νιικιι;ιιιιι^<
^v.^. fwy vyj .„ ...... ,
•m, wobei sich das gewünschte Salz sofort abscheidet.
Ikispielsweise können solche organischen Säureaddilionssalze
mit Malein-, Funiar-, Benzoe-, Ascorbin-,
Ikirnstcin-, Methansulfon-, Essig-, Propion-, Wein-,
Cilronen-, Milch-, Äpfel-, Cyclohexansulfnmin·. p-Anii-Äobenzoe-,
Toluolsulfon-, Glutamin- oder Stearinsäure gebildet werden. Anorganische Salze können beispiels- v>
Weise mit Salz-, Bromwasserstoff-, Schwefel-, Sulfamin-, Phosphor- oder Salpetersäure gebildet werden.
Die Verwendung der nichttoxischen Salze der Verbindungen der allgemeinen Formel I in pharmazeutische
.1 Zubereitungen bringt gegenüber den Basen den jo Vorteil, daß die Salze im allgemeinen wasserlöslich sind.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der trfindung unter Berücksichtigung von Verfahren, die
ohne aufwendige Reinigung und zeitraubende Isolierung von Zwischenprodukten zu den neuen crfindungs- ;5
gemäßen Substanzen führen.
151 g Ni-Phenyl-Ni-niethyl-N2-(2-fIuorbcnzoyl)-2-hy· ad
droxy-1.3-diaminopropan werden in 430 ml Phosphor-Oxidchlorid
3 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Danach Wird das überschüssige Phosphoroxidchlorid im Vakuum
abdestilliert, der Rückstand in 1000 ml Chloroform aufgenommen und mit 200 g Eis. 200 ml Wasser und
JOO ml konz. Natronlauge gut durchgerührt. Die •rganische Phase wird abgetrennt, mit Wasser neutral
gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und eingeiampft. Der Rückstand wird 3 Stunden mit 500 ml Äther
?:rührt, mit 100 g γ-Jonerde versetzt und filtriert. Nach
erdampfen des Äthers bleiben HOg Rohprodukt zurück, Sas aus einem Gemisch von l-MethyI-2-chlormethyl-5-(2-fluorphenyl)-l
H-^-dihydro-l/t-benzodi- - azepin
und l-MethyI-3-chIor-6-(2-fIuorphenyl)-1,2,3,4-tetrahydro-l,5-benzodiazocin besteht. Das Rohprodukt
wird in 1,5 1 Methanol, in dem vorher 8,9 g Natrium gelöst worden sind, aufgenommen und 5 Stunden unter
Rückfluß erhitzt. Nach dieser Zeit wird das Lösungsmittel
abdestillitert, der Rückstand in 500 ml Toluol gelöst
und mit Wasser neutral gewaschen. Die organische Phase wird mit 200 g Ai2O3 Aküvitätsstufe II—IH.
basisch (Stand. Fa. Merck) gut durchgerührt und filtriert.
Das Lösungsmittel wird abdestilliert Der Rückstand (93 g), der aus l-Methyl-2-methoxymethyl-5-(2-flucrphenyl)-l
H-23-dihydro-I,4-benzodiazepin besteht wird in 1200 ml Methylenchlorid gelöst und mit 53 g
N-Bromsuccinimid 24 Stunden unter Rückfluß gekocht Danach wird das Lösungsmittel abdestilliert und der
Rückstand in einem Gemisch aus 250 ml Äther und 250 ml Toluol gelöst. Die Base wird mit einer
ausreichenden Menge verdünnter Salzsäure (20%) extrahiert, Dann wird durch Zusatz von konz.
Natronlauge die Base ausgeschieden Und mit Äther (250 ml) extrahiert. Durch Zugabe einer Lösung von
Salzsäurcgas in Äther wird das llydrochlorid ausgefällt und aus 200 bis 300 ml Äthanol iimkristallisiert.
Die Ausbeute beträgt 60,2g 7-Brom-l-mcthyl-2-methoxymethyl-5-(24luorphcnyl)-l
H-2.3-dihydro-I.4-benzodiazepin als Hydrochlorid.
Schmelzpunkt: 183-185°C.
Elementaranalyse:
Ber.: C 52,3, H 4.6. N 6.8. Br 19,3, Cl 8,6%
gef.: C 52.3. Il 4.7. N 6.4. Br 19.4. Cl 8,3%.
gef.: C 52.3. Il 4.7. N 6.4. Br 19.4. Cl 8,3%.
70 g NiPhenyl-Ni-mcthyl-Nj-(2-chlorphcnyl)-2-hydroxy-!,3-diaminopropan
werden mit 350 ml Phosphoroxidchlorid 2,5 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Dann
wird das überschüssige Phosphoroxidchlorid abdestilliert. der Rückstand in 400 ml Chloroform aufgenommen
und mit Eiswasser (400 ml) und 200 ml konz. Natronlauge ausgeschüttelt. Die Chloroformphase wird
riiit Wasser neutral gewaschen, mit Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Der Rückstand (74.6 g)
wird in 1000 ml Methylenchlorid gelöst und mit 41,6 g N-Bromsuccinimid 24 Stunden unter Rückfluß gekocht.
Das Lösungsmittel wird abdestilliert und der Rückstand in einem Gemisch aus 250 ml Toluol und 250 ml Äther
gelöst. Die Base wird mit verdünnter Salzsäure (20%) extrahiert und durch Behandeln mit konz. Natronlauge
und Toluol isoliert. Die Toluolphase wird über 150 g AI5O) II-III (Stand. Fa. Merck) und 150 g AI2Oj 1 basisch
(Stand. Fa. Merck) filtriert. Nach Verdampfen des Toluols werden 35,5 g eines öligen Gemisches aus
7-Brom-l-methyl-2-chlormcthyl-5-(2-chlorphcnyl)-l H-2.3-dihydro-l.4-benzodiazcpin
und 8-Brom-l-mcthyl-3-
chlor-6-(2-chIorphenyl)-1,2,3.4-telrahydro-1,5-bcnzodiazocin
isoliert, das mit 750 ml Isopropanol. in dem vorher 6,5 g Natrium gelöst worden sind. 24 Stunden
unter Rückfluß erhitzt wird. Darauf wird das Isopropanol abdestilliert. der Rückstand in 300 ml Chloroform
gelöst und mit Wasser neutral gewaschen. Die organische Phase wird abgetrennt, mit Natriumsulfat
getrocknet, und das Lösungsmittel wird abdestilliert. Der Rückstand (24 g) wird mit Toluol/Chloroform (9:1)
über 500 g Aluminiumoxid I (Stand. Fa. Merck) nitriert. Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels wird der
Rückstand in Aceton gelöst und mit einer Lösung von Salzsäuregas in Äther bis zur sauren Reaktion versetzt.
Dabei scheidet sich das Hydrochlorid als gelbes Kristallisat ab, das gesammelt und aus Äthanol
(100—200 ml) umkristallisiert wird.
Man erhält 7-Brom-l-methyl-2-ίsopropoxymeιhyl-5-(2-chlorphenyl)-l
H-2,3-dihydro-i,4-benzodiazepin als Hydrochlorid in einer Ausbeute von 15,6 g
Schmelzpunkt:! 89-191,50C
Elementaranalyse:
Ber.: C 52,4, H 5,1. N 6,1, Br 17,4, CI 15,5%;
gef.: C 52,6, H 5,0, N 5,0, Br 17,2, C! 15,2%.
gef.: C 52,6, H 5,0, N 5,0, Br 17,2, C! 15,2%.
Wie in den Beispielen 1 und 2 beschrieben, können die nachfolgend in Tabelle 4 aufgeführten Verbindungen
der allgemeinen Formel I hergestellt werden.
12
Nr. R X Schmelzpunkt« Jilenicntaraniilysc
(. tier. % gel". %
190-193 (Hydrochloric!) Cl = 16.4 Cl = 16,1
Ur = 18,6 lir = 18,8
191-194 (Hydrochloric!) Cl = 15«9 Cl = 15,6
Br = 18,0 Ik = 18,3
5 CjIl7 Cl 152-154 (llydroclilorid) Cl = 15,5 Cl = 15,5
Br = 17,4 Hr = 17,1
6 CIIj lir 185-187 (Ilydrochlorid) Cl= 7,5 Cl= 7,5
Hr = 33,7 Hr = 33,4
7 C2Il5 Hr 154-156 (llydroclilorid) Cl= 7,3 Cl= 7,2
Hr = 32,7 Hr = 32,8
8 CjIIj Br 143-146 (Ilydrochlorid) Cl= 7,1 Cl= 7,3
Hr =31,8 Hr =31,5
CIIj | Cl |
C2H5 | Cl |
CjII7 | Cl |
CIIj | Hr |
C2H5 | Hr |
CjIIj | Br |
Claims (1)
- Patentansprüche:I. 7-Brom-l-methyI-2-alkoxymethy|-5-(2-haIogenphenyl)-! H-2,3-dihydro-1,4-benzodiazepinderivate der allgemeinen FormelCH3 CH1-O-Ri IN CH
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