DE2514008C2 - Organische Verbindungen, deren Herstellung und Verwendung - Google Patents
Organische Verbindungen, deren Herstellung und VerwendungInfo
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- DE2514008C2 DE2514008C2 DE19752514008 DE2514008A DE2514008C2 DE 2514008 C2 DE2514008 C2 DE 2514008C2 DE 19752514008 DE19752514008 DE 19752514008 DE 2514008 A DE2514008 A DE 2514008A DE 2514008 C2 DE2514008 C2 DE 2514008C2
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Description
worin
X und X' jeweils -NH- oder -O-, und
Me Eisen, Chrom oder Kobalt
Me Eisen, Chrom oder Kobalt
bedeuten, und A wie im Anspruch 5 definiert ist, mindestens 1 MoI der Diazoverbindung aus einem
Amin der Formel (111), und 0, 1, 2 oder 3 Mol einer
dem Rest der Formel (IV) entsprechenden Diazoverbindung kuppelt, wobei nicht mehr als 4 MoI
Diazoverbindung auf den Grundkörper der Formel (IX) gekuppelt werden.
Aus der DE-PS 6 70 935 >ad aus den DE-OS
2ö 16 44 331, 20 24 047 und 2162^19 sind Metallkomplexe
von Polyazoverbindungen bekannt, die u. a. auch zum Färben von Leder geeignet sind. Es wurde nun
gefunden, daß bestimmte neue Metallkomplexe von Polyazoverbindungen besonders interessante Eigenes
schäften als Farbstoffe insbesondere als Lederfarbsiofle
besitzen.
Die Erfindung betrifft also bestimmte neue metallisierbare
Azoverbindungen und deren Metallkomplexverbindungen, ferner deren Herstellung und die Ver-JO
wendung der Metallkomplexverbindungen als Farbstoffe.
Gegenstand der Erfindung sind insbesondere die Verbindungen der Formel
OH
MO3S
NH
(D
R5
Ri Wasserstoff oder Nitro,
R1 -OH oder -NH2,
R3 -OH oder -NH3,
R1 Wasserstoff, Nitro oder Alkyl mit 1 -4 Kohlenstoffatomen,
R5 Wasserstoff, Nitro oder Alkoxy mit 1-4 Kohlenstoffatomen,
R6 Wasserstoff, Alkyl oder Alkoxy mit 1-4 Kohlenstoffatomen,
-COOM oder -SO3M,
R7 Wasserstoff oder-SO1M,
Rs Wasserstoff oder den Rest einer Diazokomponente
der Formel (IV)
Rn Wasserstoff, Nitro, Alkyl mit 1-4 Kohlenstoffes
atomen oder Halogen und
M Wasserstoff oder ein einwertiges farbloses Kation
bedeuten.
Das Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel (I) ist dadurch gekennzeichnet, daß mar auf
eine Kupplungskomponente der Formel
OH
MO3S
Ri
N = N-
(IV) die Diazoverbindung aus einem Amin der Formel R4
R, Wasserstoff, Hydroxy, -NH2, Alkyl oder Alkoxy
mit 1-4 Kohlenstoffatomen,
R10 Wasserstoff, Nitrr. -SO3M oder -COOM,
R10 Wasserstoff, Nitrr. -SO3M oder -COOM,
NH2
(III)
R5 R«
und wenn Rs fur den Rest einer Diazokomponente der
Formel (IV) steht, eine entsprechende weitere Diazoverbindung kuppelt.
Alkyl ist vorzugsweise Methyl oder Äthyl; Alkoxy ist vorzugsweise Methoxy oder Äthoxy; M steht für Wasserstoff oder für ein einwertiges, bei anionischen Farbstoffen übliches, farbloses Kation, z. B. ein Alkalimetallkation oder ein unsubstituiertes Ammonium oder
alkyl- oder hydroxyalkylsubstituiertes Ammonium, wobei Alkyl 1-3 Kohlenstolfatome enthält und Hydroxyalkyl 2 oder 3 Kohlenstoffatome enthält; als Alkalimetallkatione kommen Lithium, Natrium und
Kalium, vorzugsweise Natrium und Kalium in Betracht und als Ammoniumkatione kommen z. B. unsubstituiertes Ammonium, Triäthylammonium, Tetramethylammonium, Mono-, Di-oderTriäthanolammonium
iincl Mnnn-. Di- oder Triisopropanolammonium in
Betracht.
R4, R3 und R6 stehen jeweils vorteilhaft für Wasserstoff
oder die genannten clektronenanziehenden Substituenten, wobei wenn zwei dieser Reite fur elektronenanziehende Substituenten stehen, vorzugsweise diese meta-
oder paraständig zueinander sind und wenn alle drei Reste für elektronenanziehende Substituenten stehen,
diese vorzugsweise metaständig zueinander sind.
Wenn R7 die Sulfogruppe bedeutet, so ist diese vorzugsweise metaständig zur Azogruppe. Vorteilhaft ist
mindestens einsr der 4 Reste R4, R5, R6 und R7 von Wasserstoff verschieden, aber vorzugsweise bedeuten 1 bis 3
der 4 Reste R4, Rä, R* und R7 Wasserstoff.
Halogen in der Formel (IV) steht für Fluor, Chlor, Brom oder Jod, vorzugsweise für Chlor. Vorteilhaft
steht einer oder zwei der Reste R9 bis RM tür Wasserstoff.
Sofern R8 für den Rest einer Diazokomponente steht,
werden hierfür vorzugsweise Diazoniumverbindungen gewählt, die eine höhere Kupplungsenergie aufweisen
als die Diazoverbindungen aus den Aminen der Formel (III). Die Einführung dieses Restes R8 wird dann vorzugsweise als letzte Kupplung vorgenommen.
NO2
— H
-N=N
-N=N
NO2
SO3M
-N=N
-N = N
-N = N
-N =
-N = N
-N = N
-N = N
OCH,
OH
-N = N
-N = N
-N=N
SO3M
-N=N
OH
>
^SO3M (CH3),
SO3M
-N=N
_N=N-/Q)-N0
Die Trisazoverbindungen der Formel (I) enthalten vorteilhaft nicht mehr als drei Sulfogrupqen, wobei vorzugsweise höchstens eines von R,, und R7 eine Sulfogruppe bedeutet. Die Disazoverbindungen der Formel
(I) enthalten höchstens zwei Sulfogruppen und vorteilhaft ist höchstens eines von R6 und R7 Sulfo.
Vorteilhaft enthalten die Verbindungen der Formel
(I) außer der in p-Stellung zur Azogruppe an den Naph-
thalinkern gebundene Sulfogruppe mindestens eine weitere wasserlöslichmachende Gruppe, d. h. eine
Gruppe -COOM und/oder vorzugsweise -SO3M.
Von den Verbindungen der Formeln (I) sind weiter diejenigen bevorzugt, worin R1 für den Rest einer Diazokomponente der Formel (IV) steht.
Bevorzugte Verbindungen der Formel (I) sind solche worin die Substituenten R4 bis R6 sich in den Stellungen
ortho und para zur Iminogruppe befinden, der Substituent R7 sich in ortho-Stellung zur Iminogruppe befindet, R| vorzugsweise -NO2 bedeutet, R2 und R3 vorzugsweise fur -OH stehen und R8 vorzugsweise für
einen Rest der Formel (IV) steht.
Besonders bevorzugte Verbindungen entsprechen der Formel
MO,S
OH
(Ia)
R'
worin Rg, R10, R,, und M die oben angegebene Bedeutung haben und entweder R', R" und R' WasserstofTund
n"" c/Λ ι.* ι t · ι n»" \ir *~ce ι ι *_·
i\ —jwvv! ucucutcii uuci iv rra:ociaiuii vcucuici
und eines von R' und R" -NO2 und das andere von R' und R" -SO3M und R"' Wasserstoff bedeuten und R'
und R'" jeweils -NO2 und R" -COOM bedeuten.
Gegenstand der Erfindung sind insbesondere die der Formel (I) entsprechenden Metallkomplexverbindungen, insbesondere 1:2-Eisen-, -Chrom- und -Kobaltkomplexverbindungen, worin mindestens eine der zwei
komplexbildenden Azoverbindungen der Formel (I) entspricht und 1:1-Kupfer- und -Nickelkomplexverbindungen von Verbindungen der Formel (I).
Die 1:2-Metal!komplexverbindungen können aus zwei gleichen oder verschiedenen Azoverbindungen
der Formel (I) oder auch 1:2-Metallkomplexverbindungen aus einer Azoverbindung der Formel (I) und einer
von der Formel (1) verschiedenen, zur Komplexverbindung fähigen, Azoverbindung bestehen. Zur Erfindung
gehören aberauch Gemische von Metallkomplexeii aus zwei oder mehr Metallen.
plexverbindungen ist dadurch gekennzeichnet, daß man eine oder mehrere geeignete Metallverbindungen
mit einer Verbindung der Formel (I) und gegebenenfalls einer weiteren verschiedenen zur Komplexbildung
fähigen Azoverbindung umsetzt, wobei in letzterem Fall die Azoverbindungen gleichzeitig oder in beliebi
ger Reihenfolge mit der Metallverbindung bzw. den Metallverbindungen umgesetzt werden können.
Hierzu ist zu bemerken, daß der Rest Ri und die an
den Naphthalinrest gebundene Hydroxygruppe zur Metallkomplexbildung befähigt sind, aber auch der
Rest R2 zur Metallkomplexbildung befähigt sein kann,
sofern der Rest R8 für den Rest einer Diazokomponente steht, die in Orthosteilung zur Azogruppe z. B. eine
Hydroxygruppe aufweist, z. B. wenn im Rest der Formel (IV) R, Hydroxy bedeutet und in Orthostellung zur
Azogruppe steht.
Bei den 1:2-Metallkomplexverbindungen aus einer Azoverbindung der Formel (I) und aus einer zweiten
metallisierbaren Azoverbindung, ist letztere eine Verbindung der Formel
OH
A-N=N
R4
N=N
(V)
Il
worin R'i und R\ jeweils I lydroxy oder primäres Amino
A — einen Rest der Formel
OH
SZ
MO
MO
Y1 Wasserstoff, Chlor, SuIIb oder Nitro,
Y: Chlor, Sulfo oder Nitro,
m 1 oder 2 und
η 0 oder
bedeuten, wobei /; + m = 2 ist und wenn die Formel (V)
eine Trisazoverbindung darstellt, diese vorzugsweise mindestens eine Sullbgruppe enthält, insbesondere
eine Azoverbincliing der Formel MIl oder der Formel
OH
N = N-
(VD
OH
OH
Y,
Y, Wasserstoff. Chlor. Sulfo oder Nitro und
Y. Chlor, Sulfo oder N'itrn
.". bedeuten
oder tier formel
OH
OH
(VIII)
R, R<
Eine Variante des genannten Herstellungsverfahren besteht darin, daß man
a) zur Herstellung von erfindungsgemäßen 1:1-Kupfer-
oder -Nickelkomplexverbindungen auf die Kupfer- bzw. Nickelkomplexverbindungen der s>
Azoverbindungen der Formel (II), die Diazoverbindung aus einem Amin der Formel (III) und.
wenn R« für den Reste einer Diazokomponente der Formel (IV) steht, eine entsprechende weitere Diazoverbindung
kuppelt oder daß man zur Herstellung von erfindungsgemüßen 1 :!-Kupferkomplexverbindungen,
worin Rs den Rest einer Diazokomponente der Formel (IV) bedeutet, auf die Kupferkomplexverbindungen
der Disazoverbindungen der Formel
MO3S
OH
NH
(VIII)
eine dem Rest R8 entsprechende Diazoverbindung
kuppelt oder daß man
b) zur Herstellung von erfindungsgemäßan 1:2-Eisen-,
-Kobalt- oder -Chromkompiexverbindungen auf die entsprechenden 1:2-MetallkompIexverbindungen
aus einer Monoazoverbindung der Formel (Π) und einer anderen gleichen oder ver-
65 schiedenen metallisierbaren Azoverbindung die Diazoverbindurig aus einem Amin der Formel (III)
und gegebenenfalls darauf eine weitere entsprechende Diazoverbindung kuppelt, insbesondere
daß man auf 1 MoI eines Me-Komplsxes der Formel
SO3M
(IX)
worin Rh R2, X, Y|, Y2, Me und M die oben angegebene
Bedeutung haben, eingesetzt werden oder auch vorzugsweise 1 ^-Metallkomplexe aus zwei Verbindungen
der Formel (II), insbesondere aus zwei gleichen Verbindungen
der Formel (II).
Bevorzugt wird 1 Mol einer Verbindung der Formel (IX) mit 1-2 Mol einer Diazoverbindung oder eines
Gemisches von Diazoverbindungen aus Aminen der Formel (III) gekuppelt; zusätzlich kann noch mit 1-2
Mol einer der Formel (IV) entsprechenden Diazoverbindung oder eines entsprechenden Gemisches solcher
Diazoverbindungen gekuppelt werden.
Die Verbindungen der Formel (II) können durch Kupplung einer Diazoverbindung aus einem Amin der
Formel
worm
X und X' jeweils -NH- oder -O-. und
Me Eisen, Chrom oder Kobalt bedeuten
und
A wie oben definiert ist,
A wie oben definiert ist,
mindestens 1 Mol der Dk-zoverbindung aus einem Amin der Formel (III),
und 0,1,2 oder 3 Mol einer entsprechenden Diazoverbindung
kuppelt, wobei nicht mehr als 4 Mol Diazoverbindung auf den G rundkö rper der Formel
(IX) gekuppelt werden, oder daß man zur Herstellung von 1:2-Me-Komplexverbindungen, worin
mindestens eine der metallisierbaren AzoverbinrlnnciAn Hör Prtrtrtal /It Arttcnripht unH R- Hin DACt
einer Diazoverbindung der Formel (IV) bedeutet, auf die 1:2-Me-Komplexverbindung aus einer
Disazoverbindung der Formel (VIII) und aus einer anderen gleichen oder verschiedenen metallisierbaren
Azoverbindung der Formel (V) mindestens eine dem Rest Rs entsprechende Diazoverbindung
kuppelt.
Als Verbindungen der Formel (IX) können beispielsweise solche der Formel
NH2
OH
SO3M
auf eine Verbindung der Formel
auf eine Verbindung der Formel
(XI)
-M = N
Me
-N=N
SO3M
(X)
OH
(XII)
hergestellt werden, wobei die Kupplung nach an sich bekannten Methoden in basischem Medium, zweckmäßig
in wässerigem Medium bei pH-Werten von mindestens 7,5 (7,5 bis 14) and Temperaturen von O bis
25°C, vorzugsweise 4 bis 5°C durchgeführt werden kann; der pH-Wert kann durch Zugabe z. B. von Alkalimetallhydroxiden
oder -carbonaten, von Ammoniak oder einem Amin eingestellt werden, wobei '>inn eines
von R2 und R3 OH und das andere Amino bedeutet die
erste Kupplung sowohl in para-Stellung zur Aminogruppe als auch in para-Stellung zur Hydroxygruppe
erfolgt, so daß Isomerengemische entstehen, welche gewünschtenfalls auf an sich bekannte Weise in die einzelnen
Komponenten getrennt werden können.
Die zweite Kupplung, d. h. die Kupplung der Diazo-
Die zweite Kupplung, d. h. die Kupplung der Diazo-
1M verbindung aus einem Amin der Formel (I!I) auf eine
Verbindung der Formel (Ii) oder auch auf eine Verbindung der Formel (IX) erfolgt ebenfalls nach an sich
bekannten Methoden, z. B. im erwähnten Temperaturbereich, in wässrigem Medium, bei pH-Werten von
mindestens 5 (zwischen 5 und 14). Die dritte Kupplung, d. h. die Einführung des Restes R8, sofern es der Rest
einer Diazokomponente der Formel (IV) ist, erfolgt auch nach an sich bekannten Methoden, z. B. in wässrigem
Medium bei den oben angegebenen Temperaturbedingungen, vorzugsweise bei pH-Werten von 4 bis 9.
Gegebenenfalls kann die Kupplung durch die Zugabe von Kupplungsbeschleunigern (z. B. Harnstoff, Pyridin,
Cellosolve) beschleunigt werden.
Die Metallisierung der Azoverbindungen, insbesondere
der Verbindungen der Formel (I) und/oder der Formel (II), (V) bzw. (VII) und (VIII) erfolgt nach an
sich bekannten Methoden. Für die Einführung von Eisen verwendet man zweckmäßig ein Eisensalz, z. B.
i6
Eisen-II- oder -Ill-sulfat, -nitrat oder Eisentrichlorid,
zweckmäßig in wässrigem Medium, vorteilhaft bei pH-Werten von 3.5 bis 6, vorzugsweise 4 bis 4,5 in der
Wärme, vorzugsweise bei Temperaturen von 95°C bis Rückflußtemperatur ode;-auch bei höherenTemperaturen,
z. B. bis 1200C, wenn man unter Druck arbeitet Unter ähnlichen Temperaturbedingungen erfolgt die
Metallisierung mit Cr, Co oder Ni, jedoch für Co-Komp'.exe
vorteilhaft bei pH 4-10, fürNi-Komplexe vorteilhaft
bei pH 3,5-6, für Cr-Komplexe vorteilhaft bei pH 2-10.
Gegebenenfalls kann unter Zusatz von organischen Lösungsmitteln oder auch in organischen Lösungsmitteln
allein verfahren werden; als organische Lösungsmittel kommen vorzugsweise über 1000C siedende mit
Wasser mischbar:: Lösungsmittel in Betracht, in denen
die Azofarbstoffe und die Metallsalze löslich sind, wie z. B. Alkohole, Ätheralkohole oder Amide (ζ. Β. Cellosolve,
Methylcellosolve, Formamid oder Dimethylformamid). Die Verwendung von organischen Lösungsmitteln
ist insbesondere für die Herstellung von Cr-Komplexen von Vorteil.
Als Nickelverbindung dienen z. B. Nickelformiat, Nickelacetat und Nickelsulfat.
Geeignete Verbindungen des Chroms sind z. B. Chromtrioxyd, Chromiflnorid, Chromisulfat, Chromiformiat,
Chromiacetat, Kaliumchromisulfat oder Kaliumchromat- bzw. bichromat, eignen sich in vorzüglicher
Weise für die Metallisierung.
Als Kobaltverbindungen dienen z. B. Kobaltoformiat, -acetat, -sulfat und -chlorid und Kobaltichlorid und -acelat.
Die Metallisierung wird mit Vorteil in der Weise durchgeführt, daß man auf zwei Mol Azoverbindung
eine mindestens ein Mol, aber zweckmäßig weniger als zwei Mol Metall enthaltende Menge eines metallabgebenden
Mittels einwirken läßt. Bei der Metallisierung von Mischungen lassen sich zwei gleiche oder mindestens
zwei voneinander verschiedene Azoverbindungen umsetzen. Es können also sogenannte homogene
oder heterogene 1 ^-Metallkomplexe erhalten werden.
Bei der Herstellung von asymmetrischen (heterogenen) 1:2-Metallkomplexverbindungen ist es auch von
Vorteil, insbesondere bei Co- und Cr-Komplexen, zuerst die entsprechenden l:l-Metallkomplexe herzustellen
und diese dann mit einem weiteren Azofarbstoffe die entsprechenden 1 ^-Metallkomplexe umzusetzen.
Auch diese Umsetzungen erfeigen auf an sich bekannte Weise.
Die Kupferung erfolgt z. B. in wässrigem Medium unter neutralen bis alkalischen Bedingungen, vorteilhaft
bei pH-Werten von 7,5 bis 10, vorzugsweise in Gegenwart von überschüssigem Ammoniak, zweckmäßig
in der Wärme, vorteilhaft bei Temperaturen über 7O0C, vorzugsweise bei 80° bis 1000C, gegebenenfalls
unter Druck. Für die Metallisierung verwendet man zweckmäßig auf 1 Mol Azofarbstoff eine mindestens
einem Mol Kupfer entsprechende Menge Kupfersalz. Als Ammoniaküberschuß ist hier solch eine Menge
Ammoniak gemeint, die über diejenige hinausgeht, welche durch das Kupfer koordinativ gebunden wird,
und zwar vorzugsweise ein genügender Überschuß, damit das Kupfersalz darin gelöst sei.
Für die Metallisierung geeignete Kupferverbindungen sind z. B. Kupfer-II-chlorid, -acetat, -formiat oder
-sulfat.
Die erhaltenen Metalikomplexverbindungen können nach an sich bekannten Methoden vom Reaklionsgemisch
isoliert werden, bzw. wenn sie noch weiter mit Diazoverbindungen kuppelbar sind, können sie weitergekuppelt
werden.
Vorzugsweise werden homogene 1:2-Metallkomplexverbindungen
hergestellt.
Gemische von Metallkomplexverbindungen verschiedener Metalle können z. B. durch bloßes Beimengen
der einzelnen MetalUtomplexverbindungen erhalten
werden oder, vor allem wenn die komplex!,ildenden metallisierbaren Azoverbindungen die gleichen sind,
ίο auf an sich dem Fachmann geläufige Weise durch
Metallisieren mit den jeweiligen Metallverbindungen, so wie es den jeweiligen Temperatur- und pH-Bedingungen
entspricht Von den erfindungsgemäßen Metallkomplexverbindungen sind besonders die Eisen- und
die Kobaltkomplexe bzw. Gemische von Eisen- und Kobaltkomplexen bevorzugt
Die erfindungsgemäßen Metallkomplexverbindungen, worin mindestens einer der komplexbildenden
Azofarbstoffe der Formel (I) entspricht, sind wertvolle wasserlösliche Farbstoffe und können aügesneir! für das
Färben von mit anionischen Farbstoffen anfärbbaren Substraten eingesetzt werden, insbesondere von Papier
und vor allem von Leder.
Es eignen sich beliebige Sorten von Leder und das Leder kann nach beliebigen, für das Färben von Leder
geeigneten Methoden mit den erfindungsgemäßen Farbstoffen gefärbt werden. Die erfindungsgemäßen
Farbstoffe haben eine senr hohe Affinität für Leder und zeichnen sich durch ein sehr gutes Färbevermögen für
jo schwach affine Leder aus. Ihr Egalziehvermögen ist gut und es sind besonders tiefe, volle Brauntöne zu erzielen.
Die e/haltenen Färbungen zeichnen sich durch gute Allgemeinechtheiten aus, insbesondere Lichtechtheit,
Hartwasserechtheit, Waschechtheit, Schweißechtheit, Säure- und Alkaliechtheit und Schleifechtheit.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente; die
Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
29.5 Teile 1 - Amino - 2 - hydroxy - 4 - sulfo - 6 - nitronaphthalindiazoniumverbindung
(Nitrodiazoxydsäure Na-SaIz) werden unter Rühren in eine Lösung von
11 Teilen 1,3-Dihydroxybenzol in 200 Teilen Wasser
und 35 Teilen Soda calc. bei 0° eingetragen.
Nach 2 Stunden ist die Kupplung beendet. In die Lösung des entstandenen Monoazofarbstoffes wird die
Diazoverbindung aus 26,4 Teilen 4-Amino-2-sulfodiphenylamin bei einem pH-Wert von 9,5 im Verlaufe
von 30 Minuten zufließen gelassen und 1 Stunde gerührt.
In den entstandenen Disazofarbstoff wird die Diazoverbindung aus 13,8 Teilen l-Amino-4-nitrobenzol bei
pH 6 im Verlaufe von 30 Minuten zugegeben und 3 Stunden gerührt.
Der entstandene Trisazofarbstoffwird auf 95°geheizt, dann mit 13 Teilen Eisentrichlorid krist. versetzt und
bei pH 4,5 während 1 Stunde auf dieser Temperatur gehalten. Nach dem Abkühlen auf 20° wird der Farbstoff
abfiltriert.
Er trocknet als schwarz-braunes Pulver und färbt Leder in dunkelbraunen Tönen von guter Licht-,
Wasch-, Schweiß-, Hartwasser-, Säure- und Alkalicchtheit.
Ersetzt man im Beispiel 1 die 13 Teile Eisenchlorid krist durch 14 Teile Kobaltosulfat krist und verfährt für
die Metallisierung bei pH 9 (eingestellt durch NaOH-Lauge), so erhält man durch Aussalzen mit Kochsalz, in
Form desNa-Salzes oder, durch Aussäuern, inFonn der
freien Säure einen Farbstoff der Leder in dunkelbraunen Tönen von guter Licht-, Hartwasser-, Wasch-,
Schweiß-, Säure- und Alkaliechtheit färbt.
Ersetzt man im Beispiel la die 14 Teile Kobaltsulfat durch die entsprechende Menge Nickelsulfat und verfahrt für die Metallisierung bei pH 3,5-5, so erhält man
einen Farbstoff der Leder in dunkelbraunen Tönen mit ähnlich guten Eigenschaften färbt
Der wie im Beispiel 1 beschrieben hergestellte Trisazofarbstoff wird in Formamid gelöst, auf 120° erhitzt
und mit 25 Teilen Chromalaun versetzt Nach erfolgter Komplexierung wird der Farbstoff durch Eingießen in
eine 20% Kochsalzlösung ausgeschieden, abfiltriert und stellt im getrockneten Zustand ein schwarzbraunes Pulver dar, das Leder in tiefrotbraunen Tönen echt färbt
Wird der Farbstoff durch Aussäuern isoliert, so wird
er in Form der freien Säure erhalten.
Der wie im Beispiel 1 beschrieben hergestellte Tris· ίο azofarbstoff wird auf 80° erhitzt und durch Zusatz von
25 Teilen Kupfersulfat krist in Anwesenheit eines leichten Ammoniaküberschusses während 1 Stunde bei
80° gekupfert Nach dem Abkühlen auf 20° durch Einstreuen von Kochsalz wird der Cu-Komplexfärbstoff in
is Form des Ammoniumsalzes abgeschieden, filtriert und
getrocknet Das trockene schwarze Pulvsi färbt Leder in
dunkelbraungrauen Tönen von guter Licht-, Wasch-, Schweiß-, Hartwasser-, Säure- und Alkaliechtheit
Durch Aussäuern kann der Farbstoff in Form der freien Saure erhalten werden.
In der folgenden Tabelle sind weitere erfindungsge
mäße homogene Metallkomplexverbindungen vot Azofarbstoffe!! der Formel
OH
HO3S
(ΧΠΙ)
angeführt, welche durch die Reste R11 bis R16 gekennzeichnet sind; die 1:2-Co-Komplexverbindungen und
die Cu-Komplexverbindungen geben auf Leder dunkelgraubraune Färbungen, die Fe- und die Ni-
Komplexverbindungen dunkelbraune Färbungen um die 1:2-Cr-Komplexvfrbindungen dunkelrotbraun
Färbungen. Sie können den obigen Beispielen entspre chend hergestellt werden.
Bsp. Nr.
Rl5
Rl6
— N = N- | NO, |
-N=N- | |
-N = N- | OCH3 |
-N=N- | |
-N = N- | |
<Q> | |
Γ
NO, |
|
<p> | |
OCH3 | |
Ψ | |
I COOH |
— H
— H
-MO2 -SO3H
-SO3H — H
— H
— H
— H —NO, —NO, -COOH
— H —H —NO, —SÖjH
— H —H —NO, —SOjH
19
Ι-Orisci/unc
Bsp. Nr. R-2
-H
SO3H 8 — N=N-<( )>— COOH
Cl
-N = N
— SOjH —H
NOj NOj
-N = N
HO SOjH
NOj
-N = N-
HO NO2
-SO3H —H
-NO2 —SOjH
—SO3H —Η —Η —Η
-SOjI! —Η —Η —Η
10 | — H | I CHj |
-COOH | — Η | — Η | -NO2 | -SO3H |
11 | -N = N- | -NO2 | — Η | — Η | -NO2 | -SO1H | |
12 | — N = N- | ψ- | -SO3H | — Η | — Η | — H | |
I OH |
|||||||
13 | — H | -Cl | -SOjH | — Η | — Η | — Η | |
14 | _Ν = Ν- | I CH3 |
— Η | -NOj | -SOjH | — Η | |
-CH3 | |||||||
15 | -N = N- | I NHj |
-SO3H | — Η | — Η | — Η | |
OH | -NO2 | ||||||
16 | -N = N- | -SO3H | — Η | — Η | — Η | ||
— H —H
— SOjH —H —H
— H
— H —H
21
Fortsetzung
Bsp. Nr.
R.5
OH
-N=N
-N = N
-SO3H —Η —Η —Η
—SO3H —Η —Η —Η
—SO3H —H —H —H
OCH3
In der folgenden Tabelle sind weitere erfindungsgemäße homogene Metallkomplexverbindungen von Azofarbstoflen
der Formel
OH
NH2
NO2
angeführt, welche durch die Reste R,2 bis R16 gekennzeichnet sind; die 1:2-Co-Komplexverbindungen und die
Cu-Komplexverbindungen geben auf Leder dunkelgraubraune Färbungen, die Fe- und die Ni-Komplexvyrbindungen
dunkelbraune Färbungen und die 1:2-Cr-Komplexverbindungen dunkelrotbraune Färbungen. Sie können den
obigen Betspielen entsprechend hergestellt werden.
Bsp. Nr. R|;
R1
R|5
R|6
OCH3
-N = N
-SO3H —H —H —H
-SO3H —H —H —H
-SO3H —H —H —H
-SO3H —-H —H —H
-SO3H —H —H —H
24
Mm-. Nr. R1.
-N = N
-H
— Η
-H
-H
-H
— Η
-SOjH
-SO1H
-SO3H —Η
-NO,
SO3H - NO,
— Η
—Η
-SO3H -NO2 —Η
-SO3H —NO, -H
—II
NO, —Η
-SO1H —ΝΟ: —Η
In der folgenden Tabelle sind weitere errindungsgemäBe homogene Metallkomplexverbindungen von Azofarbstoffen
der Formel
OH
NH2
(XV)
NO2
angeführt, welche durch die Reste Rn bis R|6 gekennzeichnet sind; die 1:2-Co-Komplexverbindungen und die
Cu-Komplexverbindungen geben auf Leder dunkelgraubraune Färbungen, die Fe- und die Ni-Komplexverbindungen
dunkelbraune Färbungen und die 1:2-Cr-KompIexverbindungen dunkelrotbraune Färbungen. Sie können den
obigen Beispielen entsprechend hergestellt werden.
Bsp. Nr. R,
R.5
-N=N
NO2
-SO3H —H —H —H
—SOjH —H —H —H
Hsp. Nr.
-N = N
OCH3
OCH,
NO2
SO3H
— N = N
OCMj
N = N —<λΎ>~~ N °2
N = N —<(Q)>— OC H,
OCH,
SO3H
SO3H
29,5 Teile l-Amino^-hydroxy-it-sulfo-o-nitronaphthalindiazoniumverbindung werden unter Rühren in
eine Lösung von
11 Teilen 1,3-Dihydroxybenzoi in 200 Teilen Wasser
und 35 Teilen Soda calc. bei 0° eingetragen. Nach 2 Stunden ist die Kupplung beendet. In die
Lösung des entstandenen MonoazofarbstofTes wird die Diazoverbindung aus 26,4 Teilen 4-Amino-2-sulfo-diphenyIamin bei einem pH-Wert von
9,5 im Verlaufe von 30 Minuten zufließen gelassen und 1 Stunde gerührt.
ΪΡ. den entstandener1. DiazofarbstoiF wird die Diazoverbindung aus
12,3 Teilen l-Amino-2-methoxybenzol bei pH 9 gegeben und eine Stunde bei 5° gerührt, wenn die Di-
-SO3H
-H
-SO3H —H
-SO3H —Η
-SO3H — H
— H
— H
— H
— H
— H
— H
— H
— H
— H
— H
-SO3H
-SO3H
— SO3H
-NO2
— NO2
— H
— H
— H
— H
— SO3H -NO2 —H
-NO2 —H
-SO3H -NO2 —H
-SO3H -NO2 —H
— H
— H
azokomponente vollständig ausgekuppelt hat,
wird der entstandene Trisazofarbstoff auf 95-100° geheizt und mit 7 Teilen Kobaltsulfat krist. versetzt. Der pH wird auf 9 eingestellt und während
1 Stunde bei 95-100°gehalten. Nachdem sämtliches Kobalt in den Komplex eingelagert ist, stellt
man die Reaktionsmischung auf pH 4-5, versetzt mit 6,5 Teilen Eisenchlorid und hält eine weitere
Stunde auf 95-100°.
Nach dem Abkühlen wird der Farbstoff mit Kochsalz aus seiner Lösung abgeschieden und getrocknet.
Man erhält ein Gemisch aus dem 1:2-KobaIt- bzw. I:2-Eisenkomplex des Trisazofarbstoffe*, das
Leder in neutraler, tiefbrauner Nuance mit hervorragenden Echtheiten färbt.
NO1
HO3S
FarbstofT I
29,5 Teile l-Amino-2-hydroxy-4-sulfo-fi-nitronaphthalindiazoniumverbindung
werden unter Rühren in eine Lösung von
Teilen 1,3-Dihydroxybenzol gelöst in 200 Teilen
Wasser und unter Zusatz von 35 Teilen Soda ca!c. bei 0-15° eingetragen. Nach 2 Stunden ist die
Kupplung beendet. In die Lösung des erhaltenen Monoazofarbstoffe wird die Diazoverbindung
aus
26,4 Teilen 4-Amino-2-suli'o-diphenyIamin bei einem pH-Wert von 9,5 im Verlaufe von 30 Min. zufließen
gelassen und eine Stunde gerührt bis keine Diazoverbindung mehr nachweisbar ist. In den
entstandenen Disazofarbstoffläßt man die Diazoverbindung
aus
12.3 Teilen l-Amino-2-methoxybenzol bei pH 9 zufließen.
Die Reaktionstemperatur beträgt 0°. Es wird 1 Stunde gerührt. Wenn vollständige Auskupplung
stattgefunden hat, wird der entstandene Farbstoff mit
Farbstoff II
vereinigt, der wie folgt hergestellt wird:
Die Däazoverbindung aus
Die Däazoverbindung aus
19,9 Teilen l-Amino-2-hydroxy-3,5-dinitrobenzol wird
bei pH 9 und 0-5° mit
Teilen 1,3-Dihydroxybenzol gekuppelt, in den entstandenen Monoazofarbstoff wird die Diazoverbindung,
hergestellt aus
26.4 Teilen 4-Amino-2-sulfo-diphenylamin, bei pH 9
zugegeben und während 2 Stunden bei 0—5° gerührt Nach vollständiger Kupplung werden die
Farbstoffe I und II gemeinsam auf 95° aufgehest, mit
Teilen Eisen-IIi-chlorid krist versetzt. Der pH
wird ni!t Salzsäure auf 4,5 eingestellt und die
Mischung während I Stunde auf 95° gehalten. Durch Zusatz von Kochsalz wird das Reaktionsgemisch
abgetrennt und filtriert. Der trockene Farbstoff stellt ein dunkelbraunes Pulver dar, das Leder
in tiefrotbrauner Nuance anfärbt.
Auf analoge Weise wie in den Beispiels:! !a uvtii !c
können die entsprechenden Co- und Cr-Komplexe hergestellt werden.
Die hergestellten Farbstoffe können sowohl als freie Säuren als auch in Form der entsprechende;. Salze
(Na*, K*. Li*. NH?) für das Färben eingesetzt werden.
Färbebeispiel A
100 Teile frisch gegerbte und neutralisierte Chromnarbenleder werden in einer Flotte von 250 Teilen Wasser
von 55° und 1 Teil des nach Beispiel 1 hergestellten Farbstoffs während 30 Minuten zum Färbefaß gewalkt,
im gleichen Bade mit 2 Teilen eines anionischen Fettlikkers auf sulfonierter Tranbasis während weiteren 30
Minuten behandelt und die Leder in der üblichen Art getrocknet und zugerichtet. Man erhält ein sehr egal
gefärbtes Leder in einer tiefgraubraunen Nuance.
Färbebeispiel B
bo 100 Teile Kalbveloursleder werden mit 1000 Teilen
Wasser und 2 Teilen Ammoniak im Färbefaß während 4 Stunden aufgewalkt und anschließend in einem frischen
Bade wie folgt gefärbt:
500 Teile von 55°, 2 Teile Ammoniak, 10 Teile des
gelösten unter Beispie! ! beschriebenen Farbstoffes werden gemeinsam mit dem vorher aufgewalkten Kalbleder
während I Stunde und 30 Minuten im Färbefaß gefärbt Zur Erschöpfung des Färbebades werden lang-
sam 4 Teile Ameisensäure (85"/οιβ) zugesetzt und bis zur
vollständigen Fixierung des Farbstoffes weiter gefärbt. Die in üblicher Weise gespülten, getrockneten und
zugerichteten Veloursleder ergeben nach dem Schleifen der Veloursseite ein tiefbraungefärbtes, sehr egales
Veloursleder.
Färbebeispiel C
100 Teile Lammleder, chrom-vegetabil gegerbt, 10 Teile des im Beispiel 1 erhaltenen Farbstoffes werden
im Färbefaß in einer Flotte von 1000 Teilen Wasser von 55° und 1,5 Teilen einer anionischen Spermacetölemulsion
45 Minuten gewalkt und der Farbstoff durch langsamen Zusatz von 5 Teilen Ameisensäure (85%ig) während
30 Minuten auf dem Leder fixiert. Nach der üblichen Trocknung und Zurichtung erhält man ein Leder
in tiefgraubraunem Farbton von guter Egalität.
Färbebeispiel D
Eine Lösung von 20 Teilen des nach Beispiel 1 hergestellten Farbstoffes in 847 Teilen Wasser, 150 Teilen
Äthylglycol und 3 Teilen Ameisensäure (85Wg) wird
durch Aufspritzen, Plüschen und Gießen auf die Narbenseite eines geschliffenen, kombiniert gegerbten
Rindboxleders aufgebracht. Das Leder wird unter milden Bedingungen getrocknet und zugerichtet. Man
ίο erhält ein Leder in dunkelgraubraunem Farbion von
guten Echtheiten.
Ersetzt man in den obigen Beispielen A-D den Farbstoff des Beispiels 1 durch die gleiche Menge der Farbstoffe
der Beispiele la bis Id bzw. 2-48, so erhält man Lederfärbungen mit ähnlichen Eigenschaften; die
Nuance der erhältlichen Färbungen ist in den entsprechenden Herstellungsbeispielen bzw. in der Einleitung
der Tabellen angegeben.
Claims (1)
- Patentansprüche:1. Verbindungen der FormelOH R3MO3SworinR1 Wasserstoff oder Nitro, R2 -OH oder NH,, R, -OH oder -NH,,R4 Wasserstoff, Nitro oder Alkyl mit 1 -4 Kohien-Stoffatomen,(DR5 Wasserstoff, Nitro oder Alkoxy mit 1-4 Kohlenstoffatomen,R4 Wasserstoff, Alkyl oder Alkoxy mit 1-4 Kohlenstoffatomen -COOM oder SOjM,R7 Wasserstoff oder-SO3M,Rs Wasserstoff oder einen Rest der FormeiN = N- (IV)Wasserstoff, Hydroxy, -NH2, Alkyl oder Alkoxy mit 1 -4 Kohlenstoffatomen, soWasserstoff, Nitro, -SO3M oder -COOM, Wasserstoff. Nitro, Alkyl mit 1-4 Kohlenstoffatomen oder Halogen und Wasserstoff oder ein einwertiges farblosesOHMO3SKationbedeuten.2. Verbindungen gemäß Anspruch I worin R1 -NO2 bedeutet.3. Verbindungen gemäß Anspruch 1 der Formel(Iu)R"Rio R,worin Rv, R111. Rn und M die oben angegebene Bedeutung haben und entweder R', R" und R'" Wasserstoff und R"" -SO3M bedeuten, oder R"" Wasserstoff bedeutet und eines von R' und R" -NOj und das andere von R' und R" -SO3M und R'" Wasserstoffbedeuten oder R' und R'" jeweils -NO2 und R" -COOM bedeuten.4. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I) gemäß Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß man auf eine Kupplungskomponente der Formel50OHbO die Diazoverbindung aus einem Amin der FormelNH2 (111)und, wenn R8 für den Rest einer Diazokomponente der Formel (IV) steht, eine entsprechende weitere Diazoverbindung kuppelt.S. Metallkomplexverbindungen von Verbindungen der Formel (I) gemäß Anspruch 1. worin Metall Eisen, Kobalt, Chrom, Nickel oder Kupfer bedeutet und Gemische solcher Metallkomplexverbindungen, wobei bei den 1:2-Metall-Komplexverbindun· gen. Metal! Eisen, Kobalt oder Chrom bedeutet und die eine der komplexbildenden, mctullisierbaren Azoverbindungen der Formel (I) gemäß Anspruch I und die andere der FormelN=NH (R1)*R4 Rs(V)und R3 jeweils Hydroxy oder primäresworin R Amino,A — einen Sest der FormelOHMO3SOHY1 Wasserstoff, Chlor, Sulfo oder Nitro,Y2 Chlor, Sulfo oder Nitro,m 1 oder 2 undπ O oder 1bedeuten und π + m = 2 ist, entspricht.6. Verfahren zur Herstellung von Metallkomplexverbindungen gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man eine oder mehrere geeignete Metallverbindungen mit einer Verbindung der Formel (I) und gegebenenfalls einer weiteren verschiedenen zur Komplexverbindung fähigen Azoverbindung Formel (V) umsetzt, wobei im letzteren Fall die Azoverbindungen gleichzeitig oder in beliebiger Reihenfolge mit der Metallverbindung bzw. den Metallverbindungen umgesetzt werden können.7. Verfahren zur Herstellung von 1:1-Kupferkomplexverbindungen gemäß Anspruch S, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Kupferkomplexverbindungen der Azoverbindungen der Formel (II) gemäß Anspruch 4 die Diazoverbindung aus einem Amin der Formel (III) gemäß Anspruch 4 und, wenn R8 für den Rest einer Diazokomponente der Formel (I V) steht, eine entsprechende weitere Diazoverbindung kuppelt, oder daß man zur Herstellung von erfindungsgemäßen 1:1-Kupferkomplexverbindungen, worin R11 den Rest einer Diazokomponente der Formel (IV) bedeutet, auf die Kupferkomplexvcrbindungen der Diazoverbindungen der Formel(VIII)R4 R5eine dem Rest R8 entsprechende Diazoverbindung kuppelt.8. Verfahren zur Herstellung von 1:2-MetaII-Komplexvefbindungen gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die entsprechenden 1:2-Metall-Komplexverbindungen, aus einer Monoazoverbindung der Formel (II) gemäß Anspruch 4 und einer anderen gleichen oder verschiedenen metallisierbaren Azoverbindung die Diazoverbindung aus einem Amin der Formel (IH) gemäß Anspruch 4 und gegebenenfalls darauf eine entsprechende weitere Diazoverbindung kuppelt, oder daß man zur Herstellung von 1:2-Metall-Kom-plexverbindungen, worin mindestens eine der metallisierbaren Azoverbindungen der Formel (I) entspricht und R8 den Rest einer Diazoverbindung der Formel (IV) bedeutet, auf die 1:2-Metäll-Kömplexverbindung aus einer Disazoverbindung der Formel (VIII) und aus einer anderen gleichen oder verschiedenen metallisierbaren Azoverbindung der Formel (V) mindestens eine dem Rest R8 entsprechende Diazüverbindung kuppelt.9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man auf 1 Mol eines Metall-Komplexes der FormelSO3M(DC)10. Verfahren nach Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß man homogene 1:2-Me-Komplexverbindungen herstellt11. 1:2-Metallkomplexgemische gemäß Anspruch 5, bestehend aus Eisen- und aus Kobaltkomplexverbindungen.12. Verfahren zum Färben von mit anionischen Farbstoffen anfärb baren Substraten, dadurch gekennzeichnet, daß man Farbstoffe gemäß Anspruch 5 einsetzt.13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß man Leder oder Papier färbt14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß man schwach affines Leder färbt.
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