DE250360C

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Publication number: DE250360C
Application number: DENDAT250360D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vi 250360 KLASSE 14/*. GRUPPE

G. KUHN G. μ. β. H. in STUTTGART-BERG.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. November 1910 ab.

Die vorliegende Erfindung bezweckt die Entnahme von Dampf aus Dampfzylindern zwischen der Einströmungs- und der Ausströmungsperiode. Während bei den bekannten Ausführungen die Vorrichtungen für die Dampf entnahme allein dienen, kann bei der vorliegenden Erfindung das Entnahmeventil nach Bedarf auch als Auslaßventil verwendet werden.

ίο Zu diesem Zwecke erfolgt die Betätigung des Entnahmeventils durch eine Umsteuerung, die ermöglicht, das während der Expansionsperiode für die Dampfentnahme dienende Ventil nach Umstellung der Steuerung für die Auslaßperiode als Auslaßorgan zu benutzen.

Der Vorteil dieser Einrichtung besteht darin, daß bei abgestellter Dampfentnahme der Beginn der Kompression beliebig verzögert und dadurch das Arbeiten mit höherem Gegendruck möglich ist, ohne daß die Kompressionsspannung unzulässig hochgetrieben wird.

Die Vorrichtung kann bei allen Arten von Einzylindermaschinen einschließlich der sogenannten Gleichstrommaschine angewendet wer-

Bei der letztgenannten Maschinenart bietet sich außer dem Betrieb mit Gegendruck der Vorteil, daß beim Anlassen und Abstellen der Maschine die Kompression nach Bedarf vermindert werden kann.

Fig. ι zeigt einen Querschnitt durch einen Wechselstromdampfzylinder, der mit der Vorrichtung ausgerüstet ist. α ist das Einlaß-

ventil, b das Auslaßventil, c das Entnahmeventil. Das letztere wird durch die Antriebstange d betätigt, deren Gelenk in einer Kulisse e angreift, die von einem Exzenter bewegt wird und in der es nach Bedarf ober- oder unterhalb des Drehpunktes f eingestellt werden kann, wodurch die Steuerung entwe-der als Entnahmesteuerung oder als Auslaßsteuerung mit beliebigem Kompressionsanfange wirkt.

Der Betrieb kann entweder so eingerichtet werden, daß das Dampfauslaßventil b, das mit dem Kondensator durch die Leitung g verbunden ist, nach Umschaltung der Entnahmesteuerung abgestellt wird, oder daß bei arbeitendem Ventil b die Leitung g durch ein Wechselventil mit der Leitung h, die an das Entnahmeventil c angeschlossen ist, verbunden oder aber unmittelbar ins Freie geführt wird.

Der Beginn und das Ende der Dampfentnahme bzw. der Beginn und der Abschluß des Dampfauslasses wird allein durch das Ventil c bewirkt.

Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch einen Gleichstromzylinder, α sind die Einlaßventile, b die in der Mitte des Zylinders angeordneten Hauptauslaßschlitze, d die in der Lauffläche angeordneten Schlitze für die Entnahme, hinter welchen sich die Entnahmeventile c befinden.

Der Antrieb erfolgt bei der dargestellten Ausführungsweise durch eine Steuerung d von

der Kurbelwelle aus. Auf dem Drehpunkte f sitzt eine Kulisse, in der das obere Gelenk der Antriebstange i verschiebbar angeordnet ist.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung stimmt mit der in Fig. ι dargestellten überein.

Der Überlauf des Kolbens über die Außenkante des Schlitzes d bestimmt den Beginn der Dampfentnahme und das Ende des Dampfauslasses.

Der Antrieb der in Fig. 2 dargestellten Steuerung kann anstatt von der Kurbelwelle aus, ähnlich wie bei der Anordnung nach Fig. 1, auch von der Steuerwelle aus erfolgen.

Fig· 3 bis 5 stellen die Indikatordiagramme für die vorstehend beschriebene Arbeitsweise der Steuerung nach Fig. 1, Fig. 6 und 7 die Indikatordiagramme für die Arbeitsweise der Steuerung nach Fig. 2 dar, und zwar:

Fig. 3 und 6 Dampfentnahme bei Betrieb mit Kondensation,

Fig. 4 und 7 Ausschaltung der Dampfentnahme bei Betrieb mit verringertem Vakuum, vergrößertem Vorauslaß und verkleinerter Kompression,

Fig. 5 Ausschaltung der Dampfentnahme bei Betrieb mit Auspuff, vergrößertem Vorauslaß und verkleinerter Kompression.

Claims

Pate nt-An Spruch :

Steuerung von Auslaßschlitzen mit dahinter geschalteten gesteuerten Ventilen oder von gesteuerten Ventilen allein für die Entnahme von Heizdampf während der Expansion aus dem Zylinder von Gleich- oder Wechselstrommaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung der Ventile beim Anlassen der Maschine oder beim Betriebe mit Gegendruck in an sich bekannter Weise von Hand oder automatisch durch eine Umsteuerung derart verstellt wird, daß die Ventile in an sich bekannter Weise während eines Teiles des Rückganges des Kolbens öffnen und den Kompressionsanfang verzögern.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.