DE307220C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT:

KLASSE 14g·..

Die Erfindung betrifft eine Steuerung der Hilfsmaschinen für die Luftsauge- und Druckausgleichventile bew. Umlaufsvorrichtungen an Lokomotiven mit Kolbenschieber, die den bei Leerlauf von Lokomotiven entstehenden Unterdruck bzw. Verdichtungsdruck auf der betreffenden Kolbenseite der Lokomotivdampfmaschine beseitigen bzw. den Druck vor und hinter dem Dampf kolben ausgleichen sollen,

ο um ein gutes Auslaufen des Zuges -vor dem Anhalten zu erreichen.

Es sind Steuerungen dieser Art bekannt, bei denen ein Steuerorgan nur mit zwei Stellungen in Anwendung kommt. Das Anstell-

5 organ wirkt in Verbindung mit einem Behälter für Druckflüssigkeit derart, daß letzterer bei einer Bewegung des Hilfsmaschinenkolbens in der einen Richtung Druckflüssigkeit aufspeichert, um sie in der anderen Stellung des

ίο Steuerorgans zur Rückbewegung des Hilfsmaschinenkolbens abzügeben.

Diese Steuerung hat den ^Nachteil, daß beispielsweise bei langen Leer- bzw. Talfahrten der Hilfsmaschinenkolben mit Druckflüssigkeit

!5 beaufschlagt bleibt, um die Luftsauge- bzw. Druckausgleichventile offen zu halten. Ist als Druckflüssigkeit bei Lokomotiven nur Dampf vorhanden,. wie es häufig der Fall ist, so bildet sich in der Hilfsmaschine infolge des auf

jo ihr ruhenden Dampfdruckes leicht Niederschlagwasser, das für den ordentlichen Betrieb der Maschine von Nachteil ist und im Winter sogar zum Einfrieren der Hilfsmaschine Anlaß geben kann.

Dieser Nachteil wird durch Anwendung des Gegenstandes der vorliegenden Erfindung vermieden, und zwar dadurch, daß die Kolbenstange der Hilfsmaschine mit einer Aussparung o. dgl. versehen ist, in welche bei Vollendung des Kolben Vorschubes ein vom Hilfskolben gesteuertes Organ zwecks Verriegelung eingreift. Das Steuerventil, das z. B. durch einen Drehschieber gebildet werden kann, kann nach der Verriegelung ohne weiteres in eine andere Stellung gebracht werden, in welcher die vor dem Kolben des Hilf smaschinenzylinders ruhende Druckflüssigkeit unschädlich ins Freie abgelassen wird. Bei der Rücksteuerung des Hilfsmaschinenzylinders wird Druckflüssigkeit zu dem Steuerorgane geführt, so daß letzteres die Verriegelung aufhebt und die Druckflüssigkeit auf die entgegengesetzte Seite des Kolbens leitet, was die Umsteuerung der Hilfsmaschine zur Folge hat. ,. ■

Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch, und zwar in zwei Stellungen, veranschaulicht.

Fig. ι zeigt den Kolben der die Steuerbewegung ausführenden Hilfsmaschine bei Beginn der Arbeitsbewegung bzw. bei noch geschlossenen Luftsauge- und Druckausgleichventilen. . ■

Fig. 2 stellt die Hilfsmaschine bei Beginn der Rücksteuerung bzw. bei geöffneten Luftsauge- und Druckausgleich ventilen dar.

Die Leitungen« und b führen auf der einen Seite zu dem die Hilfsmaschine A überwachenden Steuerventil, auf der anderen Seite vor

den Kolben c der Hüfsmaschine A bzw. vor den Kolben I des Steuerorganes B. Die Kolbenstange d besitzt eine Bohrung e o. dgl. Die Kolbenstange f ist in der Bohrung β entsprechend ausgebildet.

Die Wirkungsweise der Steuerung ist folgende :

In der Stellung gemäß Fig. ι strömt Druckflüssigkeit von dem nicht besonders dargestellten, die Hüfsmaschine überwachenden Steuerventil durch Leitung α im Sinne des Pfeiles vor den Kolben c, so daß dieser in die. Stellung nach Fig. 2 verschoben wird. Der Zylinderraum auf der rechten Seite des KoI-bens c ist während dieser Verschiebung auf dem Wege über den Kanal g und Leitung δ sowie das Steuerventil entlüftet. Sobald sich der Kolben c der rechten Endlage nähert, überschleift er die Öffnung der Leitung h im Zylinder, so daß die Druckflüssigkeit auf dem Wege a, A, h und Stutzen i vor den Kolben k ■ des Steuerorgans B strömen kann. Hierdurch wird der Doppelkolben k, e abwärts getrieben und die Kolbenstange ä durch die Stange f verriegelt (vgl. Fig. 2). In dieser Stellung ist gleichzeitig das zu steuernde Luftsäuge- bzw. Druckausgleichventil infolge des Vorschubes der Kolbenstange d geöffnet. Das Steuerventil wird nach der Verriegelung in eine andere Stellung gebracht, in welcher die oberhalb des Kolbens k und links vom Kolben c vorhandene Druckflüssigkeit auf dem Wege i, h, A, α im Sinne der Pfeile gemäß Fig. 2 durch das Steuerventil ins Freie abgelassen werden kann, so daß die Bildung von Niederschlagwasser im HiHsmaschinenzylinder A bei längerem Leerlauf der Lokomotive vermieden wird.

Sollen die Luftsauge- bzw. Druckausgleichventile wieder geschlossen werden, so muß der Kolben c in die ursprüngliche Stellung nach Fig. ι zurückgeschoben werden. Dies geschieht, indem die Leitung b durch das Steuerventil in einer außerdem vorgesehenen Stellung mit Druckflüssigkeit beaufschlagt wird, so daß diese im Sinne des Pfeiles gemäß Fig. 2 vor die untere Seite des Kolbens I strömt, diesen anhebt, die Verriegelung der Kolbenstange d durch die Stange f aufhebt und schließlich durch die vom Kolben I freigegebene Öffnung des Stutzens g in die rechts vom Kolben c gelegene Zylinderseite gelangt. Durch den hierdurch entstehenden Überdruck wird der Kolben c in die linke Endlage gemäß Fig. r verschoben.

Eine besondere Feder zur Rückbewegung des Hilfsmaschinenkolbens ist bei der vorliegenden Vorrichtung vermieden.

Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf Mie besondere Bauart der oben beschriebenen und hier dargestellten Einrichtung beschränkt, vielmehr können die mannigfachsten Abänderungen und Ausführungsformen in Anwendung treten, ohne daß der Rahmen der Erfindung verlassen wird. Beispielsweise könnte die Kolbenstange d statt mit der Bohrung e noch mit einem Anschlag oder Flansch versehen werden, hinter welchem sich beim Aushub des Kolbens c die -Kolbenstange f. legt, so daß der Kolben c in seiner vorgeschobenen Stellung festgehalten wird. ',

Claims (1)

1. Patent-Anspruch: .

   Steuerung der Hüfsmaschine für die Luftsauge- und Druckausgleichventile an Lokomotiven, dadurch gekennzeichnet, daß Ί die Kolbenstange der Hüfsmaschine eine Aussparung, einen Anschlag o. dgl. besitzt, in welche bei dem der öffnung der Ventile entsprechenden Hubende ein vom Kolben der Umsteuerungsmaschine gesteuertes Organ zwecks Verriegelung eingreift, während zur Rücksteuerung der Hüfsmaschine dieses Organ durch Druckflüssigkeit derart beaufschlagt wird, daß es die Verriegelung wieder aufhebt und Druckflüssigkeit auf die entgegengesetzte Kolbenseite leitet.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.