= N-(Ar)-OH
(Π)
NO2
in einem flussigen, alkalischen Medium in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators mit Wasserstoff umsetzt,
wobei die Hydrierung bis zur Aufnahme von einem Mol Wasserstoff für die Bildung von Hydroxyaryl-
benzotriazol-N-oxid oder von zwei Molen Wasserstoff für die Bildung des Hydroxyarylbenzotriazois selbst
und gegebenenfalls zur Aufnahme von zusätzlichem Wasserstoff zur Entfernung von in der Ausgangsverbindung
enthaltenen hydrierbaren Bestandteilen durchgeführt wird, und daß man die resultierenden Hydroxyarylbenzotriazole
oder -N-oxide der Formel I isoliert.
Jf 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als alkalisches Medium zumindest ein Mol
Base pro Moldero-Nitrophenylazohydroxyaryl-Ausgangsverbindungder Formel Il vorhanden ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das alkalische Medium ein Alkalimetallhydroxid
enthält und insbesondere durch eine wäßrige Lösung oder durch eine wäßrig-äthanolische
Lösung von Natriumhydroxid gebildet wird.
J5 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Einsatz
von Verbindungen mit der Formei 11, worin zumindest A und/oder B Cl oder Br ist.
a) als Katalysator ein Metallsulfid, insbesondere Palladium-, Nickel- oder Platinsulfid verwendet, sofern
das Halogen bei der Hydrierung verbleiben soll oder
b) als Katalysator ein Metall oder eine andere Metailverbindung als ein Sulfid verwendet, sofern das i
Halogen bei der Hydrierung abgetrennt werden soll. |i
wobei das Metall durch ein Platinmetall, Nickel. Kobalt oder Molybdän gebildet wird. §■
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Aus der DE-AS 11 85 610 ist die Herstellung von 2-Phenylbenzotriazolverbindungen durch Reduktion von
o-Nitrophenylazo-o'-(oder -p'-)hydroxyarylverbindungcn mit Ammoniumsulfid oder mit Zink im alkalischen
Medium bekannt. Ferner ist aus der DE-AS 1116 230 ein Verfahren zur Herstellung von o'-Hydroxyarylbenzotriazol-N-oxiden
durch Reduktion von o-Nitrophenylazo-o'-hydroxyarylverbindungen mit Ammonium- oder
Alkalisulfiden bekannt.
Die Reduktion mittels Alkali- oder Ammoniumsulfid führt im allgemeinen nur zu der Stufe des Benzotriazol-N-oxids.
Der Einsatz von Sulfiden als Reduktionsmittel ist mit verschiedenen Nachteilen verbunden, die darin
bestehen, daß Probleme hinsichtlich der Beseitigung von Nebenprodukten wie Schwefel auftreten, daß mit
übelriechenden und giftigen Reaktionsmischungen gearbeitet wird und daß große Volumina des Reduktionsmittels
eingesetzt werden müssen. Die Reduktion von o-Nitrophenylazohydroxyarylverbindungen unter Verwendung
von Zinkstaub als Reduktionsmittel in Abwesenheit von Wasserstoff ist ebenfalls mit bestimmten Nachteibo
len verbunden. Der Umgang mit Zinkstaub und insbesondere mit dem als Nebenprodukt erhaltenen Zinkhydroxid-Schlamm
ist schwierig und mit Problemen hinsichtlich der Umweltverschmutzung belastet und der Einsatz
von Zinkstaub als Reduktionsmittel ist wirtschaftlich recht aufwendig.
Aus der Literaturstelle »Weygand-Hilgetag, Organisch-Chemische Experimentierkunst«. 4. Auflage. 1970,
Seiten 583 und 584 ist es bekannt, daß Azoverbindungen durch Reduktionsmittel im allgemeinen unter Spaltung
b> der N-N-Doppelbindung der A/ogruppe zu primären Aminen reduziert werden. Die Zitate dieser Literaturstelle
bc/iehen sich mit zwei Ausnahmen, die nachstehend erläutert werden, nicht auf die Reduktion von Azoverbindungen
mit Nitrogruppen in Nachbarstellung zur Azogruppe.
Aus dem Ziiat IbO auf Seite 584 (|. Am. Chem. Soc. 62. Seite 1687 ff. (1940) ist es bekannt, daß auch im Falle der
Reduktion von o-Nitroazobenzolen durch Hydrierung mit Raney-Nickel als Katalysator eine glatte Spaltung
der Azogruppe eintritt. Die zitierte Literaturstelle befaßt sich im Teil I mit der Hydrierung und reduktiven
Spaltung von Azoverbindungen, die in Abwesenheit von Alkali durchgeführt wurde. Soweit Verbindungen
eingesetzt wurden, die eine Nitrogruppe in 2-Stellung zur Azogruppe enthalten, wurde nur eine Spaltung zu den
entsprechenden Aminen beobachtet. Im Teil Il ist die Hydrierung und Dehalogenierung von chlorsubstituierten
Azoverbindungen in zwei Stufen beschrieben. In der ersten Stufe erfolgt die Hydrierung der Nitrochlor-substituierten
Azoverbindungen in Abwesenheit von Alkali, während in der zweiten Stufe die reduzierten Spaltprodukte
im alkalischen Medium dehalogeniert werden.
Aus dem Zitat 154 der LiteratursteUe »Weygand-Hilgetag, Organisch-Chemische Experimentierkunst« ist es
bekannt, o-Nitroazobenzolverbindungen mit Natriumdithionit unter Bildung von Benzotriazolverbindungen
und/oder deren N-Oxiden zu reduzieren. Auch bei diesem Verfahren treten Probleme hinsichtlich der Beseitigung
von Nebenprodukten wie Schwefel auf und es müssen große Mengen des Reduktionsmittels eingesetzt
werden, so daß es bekannte Verfahren im industriellen Maßstab nicht wirtschaftlich arbeitet.
Aus der Literaturstelle ]. Am. Chem. Soc. 59, Seite 1500 U937) ist die katalytische Reduktion von einigen
Azoverbindungen und ihre Anwendung zur Identifizierung v-jn Azofarbstoffen durch Analyse der resultierenden
Spaltprodukte bekannt. Die Reduktion kann in Gegenwart von Raney-Nickel als Katalysator im neutralen
oder leicht alkalischen Milieu durchgeführt werden, jedoch werden keine Azoverbindungen mit einer Nitrogruppe
eingesetzt.
Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung von Hydroxyarylbenzotriazolen
oder -N-Oxiden in einfacher und wirtschaftlicher Weise und güter Ausbeute.
Die Lösung wird mil dem im Patentanspruch i gekei'inzeichneicn Verfahren erzielt.
Das erfindungsgemäße Verfahren führt überraschenderweise zu Benzotriazolverbindungen mit guten Ausbeuten,
obwohl der Stand der Technik die übereinstimmende Lehre vermittelt, daß durch katalytische Hydrierung
stets nur eine Spaltung der Azobenzol —N = N-Bindung eintritt. Es konnte daher nicht erwartet werden,
daß Hydroxyarylbenzotriazole oder deren — N— Oxide durch katalytische Hydrierung der o-Nitrophenylazohydroxyaryl-Verbindungen
gebildet werden könnten.
Durch Versuche konnte festgestellt werden, daß beim erfindungsgemäßen Verfahren auch dann keine Spaltung
stattfindet wenn unter hohem Wasserstofldruck gearbeitet wird.
Ein diesbezüglicher Versuchsbericht wurde ausgelegt.
Die katalytische Hydrierung gemäß der Erfindung wird unter alkalischen Bedingungen in einem flüssigen
Lösungsmittel d.-chgeführt, das entweder wäßrig oder nicht-wäßrig sein kann. Wasser ist das bevorzugte
Lösungsmittel-Medium, jedoch können auch nicht-wäßrige polare organische Lösungsmittel wie Alkanol (z. B.
ein Ci — C4 Alkar.ol) oder eine Mischung von polaren Lösungsmitteln, wie Wasser und Alkanol. angewandt
werden. Sehr wahrscheinlich >4t der tatsächlich reduzierte Körper nicht das Nitrophenyl-azophenol selbst,
sondern das entsprechende Anion.
Für die erforderlichen alkalischen Bedingungen bei der Durchführung der Hydrierung können unterschiedliche
Basen wie Alkalimetallhydroxide (z. B. Natriumhydroxid. Kaliumhydroxid. Lithiumhydroxid, Magnesiumhydroxid,
Calciumhydroxid) verwendet werden. Für beste Ergebnisse wird eine zumindest molare Menge Base
benutzt, d. h. zumindest ein Mol Base pro Mol Ausgangs-o-Nitrophenyla/.ohydroxyaryl-Vf-rbind^ ■?%. Die o-Nitrophenylazohydroxyaryl-Ausgangsverbindung
ist zumindest teilweise in dem Lösungsmittel-Medium löslich. das solche Basen enthält.
Im Rahmen der Erfindung kann irgendein herkömmlicher Hydrierungskatalysator verwendet werden. Typische
Hydrierungskatalysatoren sind die Platinmetalle, d. h. Edelmetalle der VIII. Gruppe des Periodensystems
(Platin. Palladium, Iridium, Osmium, Rhodium und Ruthenium) und andere Metalle wie Nickel. Kobalt. Molybdän,
und zwar entweder in der metallischen Form oder in Form von Verbindungen wie Oxiden oder Sulfiden. J5
Der Katalysator kann ohne Träger oder auf einem geeigneten herkömmlichen Träger wie Kohle. Kieselgur.
Aluminiumoxid, Kieselsäure oder Ton angewandt werden.
In vielen Fällen erfolgt die Hydrierung gemäß der Erfindung bei einer Temperatur innerhalb von 1 5 bis 100:C
unter einem Druck der von Atmosphärendruck bis 69,0 bar oder mehr reicht. Unter milden Bedingungen
(niedriger Temperatur und niedrigem Druck sowie kurzer Reaktionsdauer) ist bei Absorption von nur einem
Mol Wasserstoff ein N-Oxid erhältlich, während unter schärferen Bedingungen (hoher Temperatur und hohem
, Druck sowie längeren Reaktionszeiten) eine Absorption von zwei Mol Wasserstoff mit Bildung des Bcnzotria-
-t-, zols selbst begünstigt wird.
].> In gewissen Fällen wird der Typ des erhaltenen Produkts durch die Katalysatorwahl beeinflußt. So sind die
\.i aktiveren Katalysatoren, die bei niedrigeren Reaktionstemperaturen glatt arbeiten, für die Bildung von N-Oxi-
i;/ den besonders brauchbar, während die weniger aktiven Katalysatoren üblicherweise bei höheren Reaktionstem-
■ ■ peraturen zur Erzeugung des Benzotriazole selbst verwendet werden.
■.; Wenn die Ausgangsverbindung Cl und/oder Br — im folgenden Halogen genannt — als Substituenten enthält.
!: wird die Verwendung eines Sulfid-Kataiysators die Retention (Aufrechterhaltung) des Halogens im Endprodukt
\i begünstigen (siehe F. S. Dovell und H. Greenfield im ). Am. Chem. Soc. 87 [1965] 2767). Wenn andererseits eine t>o
'.,'. Abtrennung des Halogens erwünscht ist, wird die Verwendung von anderen Katalysatoren als Sulfiden, wie z. B.
:■; Nickel oder Edelmetallen, die Abtrennung von Halogen fördern; so kann bei der Reduktion des halogenhaltigen
Nitrophenylazophenols ein Benzotriazol erhalten werden, das kein Halogen enthält. In diesem Fall ist η und/
oder m im Endprodukt eine um die Anzahl der abgetrennten Halogenatome verminderte Zahl. Eine solche
Abtrennung von Halogen ermöglicht die Herstellung von 2-(2'-Hydroxyphenyl)-bcn/olria/olen mit einer freien tv·
5-Position. Solche Verbindungen sind auf andere Weise nach herkömmlichen Verfahren schwierig her/ustellcn.
Es dürfte klar sein, daß die Ausgangsverbindarig mit irgendwelchen gewünschten Resten oder Verbindungstcilcn
substituiert sein kann, im wesentlichen einschließlich von inerten Resten oder Resten, die unter den
Reaktionsbedingungen hydriert werden können (wie z. B. Nitro, Nitroso- oder olefinische Substituenten), in
weichem Falle der Rest oder Verbindungsanteil natürlich im Produkt in der reduzierten Form erscheint (und
selbstverständlich entsprechend Wasserstoff verbraucht wird).
Der Aryltei! in der o-Nitrophenylazohydroxyaryl-Ausgangsverbindung ist typischerweise ein Phenylrest,
obgleich irgendwelche anderen Arylgruppen geeignet sind, einschließlich von solchen mit bis zu 18 Kohlenstoffatomen
wie z. B. Naphthyl, Anthryl, Acenaphthyl und äquivalenten heterocyclischen Resten wie Pyridyl oder
Chinolyl. Die Hydroxylgruppe liegt am Arylkernin2-Stellungoder4-Stellung vor.
Es ist danach klar, daß die Synthesemethode gemäß der Erfindung für alle o-Nitrophenylhydroxyaryie allgemein
gültig ist. Die o-Nitrophenylazohydroxyaryl-Ausgangsverbindung kann also unsubstituiert sein oder irgendeinen
oder mehrere gewünschte Substituenten tragen. Solche Substituenten können entweder am Phenylrest
des o-Nitrophenylteils der Verbindung oder am Arylkern des Hydroxyarylteils oder an beiden in irgendeiner
verfügbaren Stellung sitzen. Es können 1, 2, 3 oder 4 Substituenten vorhanden sein, die gleich oder
verschieden sein können und in einigen Fällen miteinander unter Bildung von Ringstrukturen verknüpft sein
mögen. Beispiele für solche Substituenten, die die Umsetzung nicht stören, sind Chlor. Brom. Alkyl (sowohl
niederes Alkyl wie Methyl.Äthyl als auch höhere Alkyle wie Dodecyl. Stearyl, sowohl pirmär, sekundär als auch
tertiär wie sek.-Butyl. tert.-Amyl) Alkoxy (ζ. B. Methoxy, Äthoxy. Butoxy. Hexoxy. Dodecoxy), Aryl (z. B. Phenyl.
Naphthyl. Diphenyl, Antracenyl). Aralkyi (ζ. B. Benzyl. Phenethyl, Trityl). Alkaryl (z. B. ToIyI, Äthylphenyl, Xylyl).
Aryloxy (ζ. B. Phenoxy, Naphthoxy). Cycloalkyl (ζ. Β. Cylopentyl. Cyclohexyl. Cyclooctyl), Alkyloxyalkyl (z. B.
Methoxyäthyl, Butyloxymethyl), Aryloxyalkyl (z. B. Phenoxymethyl, Phenoxypropyl), Hydroxyalkyl (z. B. Hydroxyäthyl,
Hydroxypropyl), Alkylthio (z. B. Methylthio. Butylthio), Arylthio (z. B. Pheny'thio), Alkylsulfonyl
(z. B. Methyisulfonyl). Arylsulfcny! (z. B. Phenylsulfonyl), Alkylsulfinyl (z. B. Äthylsulfinv:*. Arylsulfinyl (z. B.
Phenylsulfinyl. Tolylsulfinyl), Alkylamino (z. E. Butylamino), Arylamino (z. B. Phenylamino, Tolylamino), Dialkylamino
(z. B. Dimethylamine), Diarylamino (z. B. Diphenylamino), Alkylarylamino (z. B. Äthylphenylamino), Alkylaminoalkyl
(z. B. Methylaminoäthyl), Dialkylaminoalkyi (z. B. Dimethylaminoäthvl), Halogenalkyl (z. B Chlor-
äthyl). Nitro, Nitroso, Cyano, Alkenyl (z. B. Allyl), Cycloalkenyl (z. B. Cyclopentenyi), Alkylamido (z. B. Acetamido),
Cycloalkylamido (z. B. Cyclohexylamido). Alkenylamido (z 3. Acrylamido), Alkimido (z. B. Acetimido), Carbamyl,
Alkylcarbamyl (z. B. Alanyl). Arylcarbamyl (z. B. Phenylcarbamyl), Dialkylcarbamyl (z. B. Dimethylcarbamyl).
Carboalkyloxy (z. B. Carbäthoxy), Carboaryloxy (z. B. Carbophenoxy), Carboalkoxyalkyl (z. B. Carbäthoxymethyl).
Carboaryloxyalkyl (z. B. Carbophenoxymethyl), Carboxyalkyl (z. B. Carboxymethyl). GIykolyl. Glycyl.
jo Aroyl (z. B. Benzoyl), Alkoyl (z. B. Butyryl. Acetyl) oder Alkenoyl (z. B. Acrylyl).
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird irgendein Hydrierungskatalysator für den Einbau von
zwei Mol Wasserstoff in eine halogenfreie o-N'itrophenylazohydroxyaryl-Verbindung und Umwandlung derselben
in das entsprechende Hydroxyarylbenzotriazol angewandt (diese zwei Mol Wasserstoff sind naütrlich
zusätzlich zu irgendwelchem Wasserstoffverbrauch durch hydrierbare Substituenten zu rechnen, die in der
o-Nitrophenylazohydroxyaryl-Ausgangsverbindung anwensend sein können).
Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird irgendein von Metallsulfid verschiedener Hydrierungskatalysator
(wie ein Metall, ein Metalloxid oder eine andere Metallverbindung) zweckmäßigerweise unter
milden Bedingungen angewandt zum Einbau von einem Mol Wasserstoff in eine halogenfreie o-Nitrophenylazohydroxyaryl-Verbindung
und deren Umwandlung in das N-Oxid des entsprechenden Hydroxyarylbenzotria-
Noch eine weitere Ausführungsform der Erfindung umfaßt die Hydrierung einer (entweder am Nitrophenylkerri
oder am Hydroxyarylkern oder an beiden) mit zumindest einem Halogenatom substituierten o-Nilrophenylazohydroxyaryl-Verbindung
mit einem Metallsulfid-Katalysator unter Aufnahme von zwei Mol Wasserstoff, wobei das Halogen am Hydroxyarylbenzotriazol-Produkt bleibt.
4> Gemäß nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird ein Hydrierungskatalysator anders als
Mctallsulfid (wie ein Metall, Metalloxid oder andere Metallverbindungen) zum Einbau von zwei Mol Wasserstoff
in eine o-Nitrophenylazohydroxyaryl-Verbindung benutzt, die mit zumindest einem Halogenatom substituiert
ist (entweder am Nitrophenylkern oder am Hydroxyarylkern oder an beiden), wobei das Halogen in diesem
Falle im Verlaufe der Hydrierung unter Erzeugung eines halogenfreien Hydroxyarylbenzotriazols abgetrennt
Es folgen Beispiele zur detaillierteren Erläuterung der praktischen Durchführung der Erfindung
Beispiel I
In eine Parr Hvdrierungsapparatur wurden 12.7 g (0,05 Mol) 2-(2'-Nitrophenylazo)-p-kresol, 22 ml 6 N Natriumhydroxid
(0.132MoI). 100 ml Wasser und 0.3 g 5% Palladium auf Holzkohle als Hydrierungskatalysator
gegeben. In die Apparatur wurde bei Zimmertemperatur und unter einem Druck von 3,4 bar eine Stunde lang
Wasserstoff eingeleitet. Der Katalysator wurde dann abfiltriert und das Filtrat angesäuert. Es bildete sich ein
gelber Niederschlag (I I g: Ausbeute: 92,5%; F. 129— 135°). Nach Umkrisip'lisieren aus Äthanol wurde das reine
jo (F. 139— 140°)2-(2'-Hydroxy-5'-methylphenyl)-bnzotriazol-l-oxid erhalten.
Die Hydrierung mit Platin auf Kohle a!s Katalysator liefert das gleiche Produkt in vergleichbaren Ausbeuten.
Beispiel 2
In einen 600 ml-Magne-Drivc-Autoklaven wurden 21.5 g (0.084 Mol) 2-(,?'-Nitrophcnylazo)-p-kresol, 15 ml
6 N Natriumhydroxid, 195 ml Wasser und 3.5 g 50% Nickel auf Kicselguhr gegeben. Die Mischung wurde
3 V4 Stunden lang bei 85° und 26,9 — 35,2 bar hydriert. Der Katalysator wurde dann abfiltriert und mit verdünnter
Base gut gewaschen. Die Filtrate wurden vereinigt und mil verdünnter Salzsäure angesäuert. Die resultierende
nahezu weiße Niederschlag wurde abiiltriert und cr-yab eine Ausheilte von i 3.2 g (70%) 2-(2'-Benzotriazol)-pkresol
mit einem .Schmelzpunkt von 118—12b'. Nach Verreiben mil Äthanol lag der Schmelzpunkt bei
127-129°.
Ähnliche Ergebnisse wurden unter milderen Bedingungen unier Verwendung von Platin oder Palladium mit
Träger als Katalysatoren erhalten. Das Produkt erwies sich als identisch mit dem oben in diesem Beispiel
genannten Handclsproduki, das auch als 2-(2'- Hydroxy->'-mctlnlphenvl)-benzotriazol bekannt isi.
B e i -s ρ i e I J
In eine Parr-Apparatur wurden 14,7 g (0.05 Mol) l-(2'-Nitrophenylazo)-2-naphihol. 30 ml 6 N Natriumhydroxid.
100 ml Äthanol und O1Jg 5% Palladium auf Holzkohle gegeben. Die Mischung wurde 2 Stunden lang bei
3,4 bar und Zimmertemperatur hydriert und über Nacht bei eiua 50 . Der Katalysator wurde dann abfiltriert
und das l'illrat mil verdünnter Salzsäure neutralisiert. Das beim FingicUcn des neinralcn Filirats in 400 ml
Wasser erhaltene gummiartige Produkt (F. 75— 105 ) wurde durch I lindurchleiten durch eine Kieselsäuresäule
gereinigt. Die Ausbeute an reinem Produkt (F. 142—143 ) lag bei b.5 g (50"/n). Die F.lenientaranalyse für
I (2'-Benzolriazolyl)-2-naphthol ergab:
C 73.33; 114.18; N Ib.li'!
(theoretisch: C 73,55; 114,24; N 16.08'!
Beispiel 4
In eine Parr-Apparatur wurden 18,2 g (0.075 Mol) 4-(2'-Nitrophen\lazo)-phenol. 20 ml b N Natriumhydroxid,
80 ml Wasser und 0,3 g 5% Palladium auf 1 lolzkohle gegeben. Die Mischung wurde 5 Stunden lang bei Zimmertemperatur
und 3,4 bar hydriert. Der Katalysator wurde dann abfiltriert.das Filirai angesäuert und das ausgefäll- _>>
te Produkt abfiltriert. Durch Dünnschichiehromaiogiaphie wurde gefunden, daß dieses Produkt verunreinig:
war und es wurde daher in einen Parr-Schüttler zusammen mit 15 1^iI b N Natriumhydroxid. 80 ml Wasser und
0,3 g 5% Palladium auf Kohle gebracht. Rs wurde 4 Stunden lang bei erhöhten Temperaturen (um b0 ) und bei
3.5 kg/cm- hydriert. Der Katalysator wurde wiederum abfiltriert. das Filtrat angesäuert und das Produkt abfiltriert.
Auf diese Weise wurde reines 2-(4f-Hydroxyphen\l)-benzoiriazol (F. 210—213 ) als Produkt in einer jo
Ausbeute von 10,5 g (66,5%) erhalten
Beispiel 5
In einen Autoklaven wurden 62,5 g (0,18 Mol) 6-iert.-Butyl-2-(5'-chlor-2-nitrophenylazo)-p-kresol. 30 ml 6 N ü
Natriumhydroxid, 90 ml Wasser, 120 ml Äthanol und 3.0 g 5% Platinsulfid auf Holzkohle gegeben. Die Mischung
wurde bei 28—3ö= und 28,3 bis 4i,4 bar 3 Stunden lang hydriert. Die resultierende kristalline Verbindung wurde
zusammen mit dem Katalysator abfiltriert. Das Produkt wurde in Chloroform aufgenommen, der Katalysator
abfiltriert und das Chloroform abgedampft. Als Rückstand (4b g; 82% Ausbeute; F. 137—139) wurde das
5-Chlor-2-(3'-tert.-butyl-2'-hydroxy-5'-methylphcnyl)-benzotriazol erhalten. Fs erwies sich als mit dem im Man- -to
del erhältlichen Material identisch.
Beispiel b
In eine Parr-Apparatur wurden 11,1 g(0.4 Mol)4-Chlor-2-(2-nitrophenylazoj-phenol. 80 ml Wasser, 20 ml 6 N
Natriumyhdroxid und 0,3 g 5% Palladium auf Holzkohle gegeben. Die Mischung wurde bei 3.4 bar 2 Stunden
lang bei Zimmertemperatur und 5'Λ Stunden lang bei etwa 60" hydriert. Nach dem Abkühlen wurde der
Katalysator abfiltriert, das Filtrat angesäuert und der resultierende weiße Niederschlag (5,0 g; 60% Ausbeute: F.
118— 125°) abfiltriert. Nach Umkristallisieren aus Benzol/Hexan schmolz das Produkt, d. h. 2-(2'-Hydroxyphenyl)-benzotriazol.
bei 124—126°. 5n
Beispiel 7
In einen l-l-Magne-Drive-Autoklaven wurden 25.5 g (0.091 Mol) 4-Chlor-2-(2'-nitrophenylazo)-phenol. 15 ml
6 N Natriumhydroxid, 260 ml Wasser und 3,0 g 5% Platinsulfid auf Holzkohle gegeben. Die Mischung wurde
3Vj Stunden lang bei Zimmertemperatur und 28,3 bid 34,5 bar hydriert. Der Katalysator wurde dann abfiltriert.
das Filtrat angesäuert und der resultierende Niederschlag abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Auf diese Weise
wurde eine Ausbeute von 10 g (46%) an 2-Benzotriazolyl-4-chlorphenol (F. 144—147°) erhalten. Nach Umkristallisieren
aus Hexan schmolz das Produki bei 148—149° C. Die E'emeniaranalyse lieferte folgende Werte:
C 58,52; H 3.21; N !7,2I;
CI 14.68%
(theoretisch: C 58,67; H 3,28; N 17,10;
Ci 14,43%)
Beispiel 8
In einen 1-I-Magne-Drive-Autoklaven wurden 6,8 g (0.021 Mol) 4-Brom-2-(2'-nitrophenylazo)-phenol. 4 ml
L"t DD IDD
b N Natriumhydroxid, 285 ml Wasser und 3,0 g 5% Plaiinxulfid auf Hol/kohle gegeben. Die Mischung wurde .
1 Stunde lang bei 40—50' und 1 '/>
Stunden lang bei 50 und 42,8 bis 43,9 bar hydriert. Der Katalysator wurde ν
dann abfiltriert, das Filtrai mit verdünnter Schwefelsäure angesäuert und das ausgefällte Produkt abfiltriert und ;·
gut mit Wasser gewaschen. Auf diese Weise wurden 1,3 g (21%) Rohprodukt (F. 133—137°) erhalten. Ein t|
aliquoter Anteil wurde umkristaliisiert unter Erzielung von bei 141 — 143' schmelzendem 2-Benzotriazolyl- £
4-bromphenol. Das IR-Spcktrum dieser Verbindung war nahezu identisch mit demjenigen der gemäß Beispiel 7 j?
hergestellten Chlorverbindung. )|
Beispiel 9 v:
Dieses Beispiel zeigt die Anwendung ;ics erfindungsgemiißen Verfahrens der reduzierenden Cyclisierung von
o-Nitrophenylazohydroxyarvl Verbindungen, bei denen die Arylgruppe eine heterocyclische Gruppe ist.
In eine Parr-Hydrierungsapparatur wurden 12.2 g (0.05 Mol) 2(2'-Nurophenvlazo)-5-hydroxypyridin. 20 ml
ö N Natriumhydroxid. 100 ml Wasser und 0,25 g 5% Palladium auf I lolzkohle gegeben. Die Mischung wurde bei
Zimmertemperatur und 3.4 bar eine Stunde lang hydriert.
Der Katalysator wurde dann abfiltriert und das Filtrat angesäuert. Kin braunes öl sonderte sich ab, das rasch
zu einem lohfarbenen Feststoff erstarrte (10 g: Ausbeule: 88%). Nach Umkristallisieren aus Äthanol schmolz das
2-(5-Hydroxy-2'-pyridyl)ben/otriazol-N-oxid bei 188— 192 t'. Die Flementaranalyse lieferte folgende Werte:
C 58.1: 113.57%
(theoretisch: C 57.9: 113.53%
Beispiel 10
:-, In einen !-!-Magne-Drive-Autoklavcn wurden 54 g (0.15 Mol) 2-(2'-Nitrophenylazo)-4-tert.-octylphenyl, 30 ml ·.
b N Natriumhydroxid. 95 ml Wasser, 12,5 ml Äthanol und 3,0 g 5% Platinsulfid auf Kohle gegeben. Die Mischung
wurde bei 60—65° und 34,5 — 38.0 bar 2 Stunden lang hydriert. Der Katalysator wurde dann abfiltriert und mit
Äthanol gewaschen. Das Filtrat wurde mit verdünnter Salzsäure angesäuert. Ein grauer Niederschlag wurde '-
isoliert (44,5 g; Ausbeute: 91%; F. 92 —94 ). Nach Umkristallisieren aus Hexan wurde ein gelbes kristallines
ίο Material (F. 101 — 104") erhalten, das sich als identisch mit dem im Handel erhältlichen 2-(2'-Hydroxy-5'-tert.-oct^lphenylj-benzotriazol
erwies.
Beispiel Ii
υ In einen Autoklaven wurden 38 g (0,98 Mol) 2.4-Di-tert.-amyl-6-(2'-nitrophenylazo)-phenol, 20 ml 6 N Natri- [
umhydroxid, 105 ml Wasser. 125 ml Äthanol und 3.0 g 5% Platinsulfid auf Kohle gegeben. Die Mischung wurde ;
l-'/i Stunden lant» bei 50" und 29.3 — 40,7 bar hydriert. Die resultierende kristalline Verbindung wurde zusammen ;
mit dem Katalysator abfiltriert. Das Produkt wurde in Benzol aufgenommen, der Katalysator abfiltriert und das ~
Benzol abgedampft. Der Rückstand (20,7 g; F. 78 —81 ) erwies sich als identisch mit dem handelsüblichen 2-(3',
4ir 5'-Di-iert.-amyl-2'-hydroxyphcnyl)-bcnzoiria/.ol. Eine zweite Menge wurde durch Ansäuern der ursprünglichen
Mutterlauge erhalten (11,7 g; F. 70 — 77). Die kombinierte Ausbeute an Rohprodukt lag bei 92%. Nach Umkristallisieren
aus η-Hexan wurde ein reines weißes Produkt (F. 78.5 —80J) erhalten.
Andere alkylierte Hydroxyphenylbcnzotriazole können in gleicher Weise wie in den vorstehenden Beispielen
hergestellt werden
Beispiele
In einen Autoklaven wurden 38.5 g (0.10 Mol) 2-(4'-C"hlor-2'-nitropheny1azo)-4-tert.-octylphenol, 2,0 ml 6 N
Natriumhydroxid. 110 ml Wasser. 130 ml Äthanol und 5,0 g 5% Platinsulfid auf Kohle gegeben. Die Mischung ,a
wurde bei 100° und 55.1 —56.2 bar I1A Stunden lang hydriert. Die Feststoffe wurden abfiltrieri und mit Benzol h
gewaschen. Die Mutterlauge wurde angesäuert. Der erhaltene Niederschlag wurde mit dem durch Abdampfen SJi
des Waschbenzols erhaltenen Rest vereinigt. Das vereinigte Produkt (30 g: Ausbeute: 83%) wurde aus η-Hexan j|
umkristaliisiert und ergab eine 66%ige Ausbeute an reinem (F. 90,5—92.5') 5-Chlor-2-)2'-hydroxy-5'-tert.-oc- ;)
tylphenyl)-benzotriazol. Dieses ist eine nahezu weiße kristalline Substanz, die in solchen diversen Lösungsmit- :ύ
teln wie Hexan und Äthanol ausreichend löslich, ist, um mit sowohl polaren als auch nicht-polaren Polymeren |
verträglich zu sein. p
Die Beispiele 5 und 12 zeigen ein Verfahren zur Herstellung der kommerziell wichtigen 5-Chlor-2-(2'-hy- |
droxy-5'-alky!phenyl)-benzotriazoIe und 5-Chlor-2-(2'-hydroxy-3'.5'-dialkylphenyl)-benzotriazole. Das Verfah- |
ren ist insbesondere zur Herstellung von 5-Chlor-2-(2'-hydroxy-3'.5'-di-tert.-butylphenyl)-benzotriazol anwend- %