DE2447346C3 - Verfahren zur Herstellung von a, a,a',a'-Tetramethylphenylenbiscarbinolen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von a, a,a',a'-TetramethylphenylenbiscarbinolenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C31/00—Saturated compounds having hydroxy or O-metal groups bound to acyclic carbon atoms
- C07C31/18—Polyhydroxylic acyclic alcohols
- C07C31/20—Dihydroxylic alcohols
Description
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von hydroperoxid- und ketonarmen a, u,
a\ (i'-TetramethylphenylenbiscarbinoIen (nachfolgend
Biscarbinole genannt) durch Oxydation von Diisopropylbenzolen bei erhöhter Temperatur mit Luft
oder Sauerstoff in Gegenwart von wäßrigen starken Alkalien.
Biscarbinole sind wichtige Ausgangsprodukte für die Herstellung von Bisphenolen und aromatischen
Diaminen, die zur Herstellung von linearen thermoplastischen Polykondensaten, beispielsweise Polycarbonaten.
Polyurethanen, Novolaken oder Resolen ver.ver.det werden. Hochalkylierte Bisphenole sind
sehr wirksame Stabilisatoren für Polyurethane.
Fur diese Verwendungszwecke müssen die Biscarbinole besonders rein sein. Störend wirken sich vor
allem Verunreinigungen mit Hydroperoxiden und C'arbonylverbindungen aus. Die letzteren bilden sich
bei der Oxydation in Nebenreaktionen und bestehen hauptsachlich aus Acetophenonderivaten. Wenn diese
Verunreinigungen in Mengen von einigen Gewichtsprozenten vorhanden sind, mindern sie die Eigenschaften
der aus ihnen hergestellten Polykondensationsprodukte. So zeigen Resole und Resite Verfärbungen
und einen Abfall in ihren mechanischen Eigenschaften. Zur Beseitigung der störenden Nebenprodukte
sind umständliche und verlustreiche Reinigungsschritte nötig. Außerdem bedeuten sie einen
Ausbeuteverlust an den Biscarbinolen.
Es ist bekannt. Biscarbinol durch Luftoxydation von D isopropylbenzol in Anwesenheit wäßriger starker
Alkalien herzustellen. Nach der britischen Patentschrift fiSfWO werden die C'arbinole in Gegenwart
von vorzugsweise 2-8 Gewichtsprozenten Alkali in der wäßrigen Phase unter Mithilfe von Katalysatoren
wie Aktivkohle erhalten. Auf diese Weise durchgeführte Oxydationen liefern jedoch ein mit Acetophenonderivaten
stark verunreinigtes Biscarbinol. das fur die obengenannten Zwecke völlig unbrauchbar ist.
Um diese hohen Ketonanteile zu vermeiden, hat man
vorgeschlagen (DE-AS 1 253 692), die Oxydation von
Diisopropylbenzolen bei Alkallkonzcntrationeil von
mindestens 40 Gewichtsprozenten, vorzugsweise 60 Gewichtsprozenten, bezogen auf wäßrige Phase, Und
Von etwa 20, vorzugsweise 40 Gewichtsprozenten, bezogen
auf organische Phase, durchzuführen. Durch diese Maßnahme wird tatsächlich der Hydroperoxid'
und Ketongehalt gesenkt.
Das Arbeiten mit so großen hochkonzentrierten Alkalimengen hat aber schwerwiegende Nachteile:
Führt man nämlich die Oxydation zu höheren Um-Sätzen,
so erhält man Reaktionsmischungen mit hoher Viskosität, In solch dickflüssigen Mischungen verteilt
sich das Oxydationsgas nur schlecht, wodurch die Reaktionsgeschwindigkeit weit unter die anfänglich gemessene
Oxydationsgeschwindigkeit absinkt. Hohe Umsätze sind aber aus wirtschaftlichen Gründen notwendig.
Dazu eignet sich Jas in der DE-AS I 253 692 beschriebene Verfahren praktisch nicht. Außerdem
müssen bei kontinuierlicher Durchführung dieses Verfahrens, beispielsweise bei einem Gehalt von 15%
Biscarbinol, großen Alkalimengen, etsva 1,5-1,8 kg Alkalihydroxid pro kg Biscarbinol, aus wirtschaftlichen
Gründen und zur Vermeidung einer Umweltverschmutzung aufgearbeitet werden. Dabei mü^en sie
von Nebenprodukten, ?.. B. Carbonat und Natrium-
-o salzen, von Carbonsäuren befreit und anschließend wieder durch Entfernung des Reaktionswassers konzentriert
werden. Dies ist - wenn überhaupt - nur durch äußerst aufwendige Verfahrensschritte möglich.
Gemäß der genannten DE-AS ist außerdem für einen
günstigen Verlauf der Oxydation immer ein Überschuß an Sauerstoff notwendig. Dies bedingt entweder
einen erhöhten Luftdurchsatz oder die Verwendung von mit O, angereichener Luft. Dabei ist es schwierig,
explosive Gemische im Dampfraum /u vermei-
JO den.
Es wurde nun gefunden, daß die Oxydation von Diisopropylbenzolen mit Luft oder Sauerstoff in Gegenwart
von wäßrigen starken Alkalien bei erhöhter Temperatur zu praktisch hydroperoxid- und ketonfreien
Produkten fuhrt, wenn in der organischen Phase
mindestens 52 Gewichtsprozente C'arbinol vorliegen und die Konzentration der starken Alkalien mindestens
8 Gewichtsprozente, bezogen auf die wäßrige Phase und 1-10 Gewichtsprozente, bezogen auf die
•ίο organische Phase, beträgt.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von a, it. α'. r/'-Telramethylphenylenbiscarbinolen
durch Oxydation von Diisopropylbenzolen bei erhöhter Temperatur mit Luft oder Sauerstoff in Gegenwart von wäßrigen Lösungen starker
Alkalien, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Oxydation bei einem Gehalt von mindestens 52
Gewichtsprozenten an entsprechenden Mono- und/ oder Biscarbinolen in der organischen Phase und bei
einer Konzentration der Alkalien von iflindestens 8 Gewichtsprozenten, bezogen auf die wäßrige Phase,
und 110 Gewichtsprozenten, bezogen auf die organische Phase, durchführt.
Daß bei dem erfindungsgemaßcn Verfahren praktisch nebenproduktfreie Biscarbinole entstehen ist um
so überraschender, als nach der Lehre der britischen
Patentschrift ft« 1 W(I die Ketonbildung bei Umsätzen
an Kohlenwasserstoff über 4O--5()'/f durch oxydativen
Abbau der C'arbinole gefördert wird
Das erfindungsgemaße Verfahren bietet daher gegenüber
dem Stand der Technik folgende Vorteile; Der Umsatz kann infolge der geringen Viskosität
der Reaktionsmischung sehr hoch, bis zu über 90% ansteigen, ohne daß die Oxydationsgeschwindigkeit
zu langsam und damit unwirtschaftlich wird. Dadurch erhält man eine erhöhte Raum-Zeit-Ausbeute.
Das öxydationsgas kann so dosiert werden, daß der
gesamte Sauerstoff verbraucht, das Abgas also saucr-
stofffrei und damit explosionssicher ist. Es ist aber auch möglich, die Oxydation mit einem Sauerstoffüberschuß durchzuführen.
Die Aufarbeitung und Förderung der Oxydationsmischung durch Pumpen und Rohre ist ebenfalls wegen
der niedrigen Viskosität des Reaktionsgemisches durch Verwendung von verdünnten Alkalien vereinfacht.
Eine Reinigung und Konzentrierung der wäßrigen Ablauge ist wegen der kleinen Alkalimengen an sich
unwirtschaftlich. Sie läßt sich jedoch mit weit einfacheren Mitteln und geringeren Kosten als bei Anwesenheit
großer Alkalimengen durchführen. Die Abwasserbelastung ist gleichfalls weit weniger gravierend,
da auf 1 kg Biscarbinol ungefähr nur 0,04 bis 0,07 kg Natriumhydroxid anfallen.
Geeignete Ausgangsverbindungen für das erfindungsgemäße Verfahren sind m- und p-Diisopropylbenzol,
(/-Hydroxy-m- und p-diisopropylbenzol und
Gemische dieser VerJ'-ndungen. Ferner sind geeignet
Destillationsfraktioncfr aus der Propylierung von Benzol, die neben mindestens 50, vorzugsweise 75
Gewichtsprozenten Dusopropyibenzoi noch andere Propylierungsprodukte oder Nebenprodukte wie Cumol,
Trimethylindan, Phenylhexan oder Phenylbutan enthalten.
Geeignete Alkalien sind Natrium- und Kaliumhydroxid.
Das Verfahren kann diskontinuierlich durchgeführt werden, ist jedoch besonders geeignet für eine kontinuierliche
Arbeitsweise, da dann die erfindungsgemäß bevorzugten Reaktionsoedingungen einfacher eingestellt
werden können.
Untersuchungen ergaben nämlL-h daß Menge und
Konzentration an Alkali um so geringer · :in können, je weiter die Oxydation fortgeschritten, je höher also
der Gehalt an Carbinolen ist. Kontinuierliche Arbeitsweise bei hohem Umsatz bedeuten demnach
kleine Alkalimengen und die damit verbundenen Erleichterungen.
Die Reaktionstemperatur liegt /wischen 75-145 C, vorzugsweise zwischen 90-120 C. Die
Oxydation wird vorteilhaft unter Druck von 1 bis 50 bar durchgeführt. Ein Druck oberhalb 50 bar bringt
kaum noch Verbcsserungen.
Während der Oxydation wird Alkali durch die Oxydationsnebenprodukte wie CO2 und Carbonsäuren
verbraucht und muß nachdosiert werden, vorzugsweise konzentriert, da durch Verdünnung durch das
vorhandene und gebildete Wasser die geforderte Konzentration erreicht wird. Man kann jedoch auch
wechselweise konzentrierte, feste oder verdünnte Alkalien zugeben.
Die Zuführung von Luft oder Sauerstoff geschieht nach an sich bekannten Verfahren entweder durch
Fritten, Einlcitungsrohrc in Blascnsäulen oder unter Rühren, insbesondere jedoch mit Hilfe von Begasungsrührern,
die eine gute Gasverteilung in Flüssigkeiten bewirken.
In 1500 g eines Gemisches aus 476 g frischem Diisopropylbenzol
(bestehend aus ca. 40% p- und ca. 60% m-Diisopropylbenzol), und aus 1024 g eines
Gemisches aus 216 g Diisopropylbenzol und 808 g a,
a'-Dimcthyl-IsopropylphenylcarbinoI, das aus einem
Vorhergehenden Ansatz isoliert wurde, und 390 g einer 35%igen Natronlauge wird bei 100-110° C
Sauerstoff über einer, hohlachsigen Begasungsrührer
in Kreuzbalkenfarm bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit von ca. 500-600 U/Min, eingeleitet. Sauer-
■> stoff wird in dem Maße, wie er verbraucht wird, nachdosiert,
so daß kein Abgas auftritt. Nach 20 h bricht man die Oxydation ab. Die organische Phase enthält
15% Diisopropylbenzol, 41% Monocarbinol, 44% Biscarbinol und je 0,1% Acetophenonderivate unc
Ό aktiven Sauerstoff, während die wäßrige Phase 15%
NaOH enthält. Der Rest ist durch Kieselsäure (aus dem Glas) und Oxydationsnebenprodukte neutralisiert.
Die Alkalimenge, bezogen auf die organische Phase, liegt damit bei ca. 4 Gewichtsprozenten. Die
π Ausbet'te an Biscarbinol beträgt 91% der Theorie,
bezogen auf den Umsatz der Kohlenwasserstoffe.
a) In einem Druckreaktor, der mit einem hohlachsigen Begasungsrührer ausgestattet ist, wird
kontinuierlich Diisopropylbenzol mit Luft zu Biscarbinoi oxidiert. Die Tempcraiui beträgt
100" C, der Druck 20 bar.
Ji Die Stationärkonzentration der verschiedenen
Komponenten in der organischen Phase ist: 30% Diisopropylbenol, 51% ic, «-Dimethylisopro
pylphenylcarbinol, 19% Biscarbinol und je 0,2' '<
Acetonphenone und aktiver Sauerstoff. Die
in wäßrige Phase hat einen stationären NaOH-Ge-
halt von 25%. Das Mengenverhältnis von organischer zu wäßriger Phase beträgt 1 :0,l(S5, entsprechend
etwa 4% NaOH, bezogen auf die organische Phase. Zum Erhalt dieser Konzentra-
)■> tionen bei einer Produktion von 13 kg Biscarbinol
h werden stündlich 10 Nm' Preßluft, 33,5 kg Diisopropylbenzol, 35 kg a, (t-Dimethyl-Isopropylphenylcarbinol
und 7 kg 35%ige NaOH zugegeben. Eine entsprechende Menge Rohoxidat wird kontinuierlich aus dem Rtaktor entnommen.
Das Abgas enthält < 1 % Sauerstoff. •o) Das nach Beispiel a) erhaltene Biscarbinol wird
mit Phenol wie folgt kondensiert:
Ein Gemisch von 194 g Biscarbinol (1 Mol), 752 g (8 Mol) Phenol und K) ml 85%iger Phosphorsaure
wird unter vermindertem Druck und Rühren bei 80° C Innentemperatur erhitzt,
während das Reaktionswasser abdestilliert wird.
in Nach 2stündiger Reaktionszeit ist das Wasser
entfernt und ein Druck von 25 Torr erreicht. Nach weiteren ft Stunden gibt man 8,8 ml konzentrierte
Natronlauge zu und destilliert das Phenol bis 210° C unter 10 Torr ab. Man erhält
27X g eines klaren, hellen Hartharzes mit einem
Gehalt an phenolischem OH von 7,5 und einer Farbzahl von 0.
Die angegebene Farbzahl ist der Jodskala entnommen und an einer 50%igen Lösung des Har-
bO zes in n-Butanol gemessen.
c) Eine Losung des nach b) erhaltenen 276 g Kondensationsharzes
in 556 g Butanol mit einem pH^Wert von 8-9 wird mit 200 g 30%iger
Formalinlösung versetzt und 8 Stunden auf
91-93° C erhitzt. Nach Zugabe von 200 g Wasser
wird zur besseren Phasentrennung mit wenigen Tropfen Phosphorsäure auf pH 4 gestellt,
die untere (wäßrige) Phase bei 60° C abgetrennt.
! 24 47 346
! 5 6
3 Nach Trennung der Phasen bei 60" C wird die Beispiel 3
i organische Phase azeotrop entwässert, dann bib
i organische Phase azeotrop entwässert, dann bib
{ zum gewünschten Festgehait eingedampft und Dieses Beispiel wird analog Beispiel 2 durchgc-
ί filtriert. führt, jedoch mit der Ausnahme, daß die Carbirwl-
·' Ausbeute: 530 g6()%iges Resolharz in Butanol. * konzentrationen höher, und zwar bei 49% für u. u-
I Nach Zusatz von 0,5% 10%iger H3PO4 und 3% Dimethyl-Isopropylphenylcarbinol und 43% für B*s-
J Maprenal NP® wird das Resolharz mit der glei- carbinol, liegen. Die NaOH-Konzentration wird be,
chen Menge Epoxidharz 1007 (Shell) vermischt, 9%, entsprechend ca. 1,5% Alkali, bezogen auf die
auf bleche aufgebracht und 12 Min. bei 180" C organische Phase, festgehalten. Bei dieser Verfah-
eingebrannt. Man erhält einen farblosen, tief- '" rensweise stellt sich eine stationäre Konzentration an
ziehfähigen,sterilisierbaren und außerordentlich Acetophenonderivaten von 0,30% ein. Das Abgas
chemikalienbeständigen Überzug. enthält < 1 % Sauerstoff.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von «, u, u\ u -Tetramethylphenylenbiscarbinolen durch Oxydation von Diisopropylbenzolen bei erhöhter Temperatur mit Luft oder Sauerstoff in Gegenwart von wäßrigen Lösungen starker Alkalien, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxydation bei einem Gehalt von mindestens 52 Gewichtsprozenten an entsprechenden Mono- und/oder Biscarbinolen in der organischen Phase und bei einer Konzentration der Alkalien von mindestens 8 Gewichtsprozenten, bezogen auf die wäßrige Phase, und 1—lü Gewichtsprozenten, bezogen auf die organische Phase, durchführt.
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