DE935303C - Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxyd - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxyd

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DE935303C
DE935303C DEN3196A DEN0003196A DE935303C DE 935303 C DE935303 C DE 935303C DE N3196 A DEN3196 A DE N3196A DE N0003196 A DEN0003196 A DE N0003196A DE 935303 C DE935303 C DE 935303C
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oxidation
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DEN3196A
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Frederick Farlow Rust
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Bataafsche Petroleum Maatschappij NV
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Bataafsche Petroleum Maatschappij NV
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B15/00Peroxides; Peroxyhydrates; Peroxyacids or salts thereof; Superoxides; Ozonides
    • C01B15/01Hydrogen peroxide
    • C01B15/022Preparation from organic compounds
    • C01B15/026Preparation from organic compounds from alcohols

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxyd Die Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxyd durch Oxydation sekundärer Alkohole in flüssiger Phase, wobei direkt Wasserstoffperoxyd und zusätzlich eine dem sekundären Alkohol verwandte Carbonylverbindung oder mehrere derartiger Verbindungen erzeugt werden. Speziell bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Oxydation sekundärer Alkohole in flüssiger Phase unter derartiger Regelung der Oxydation, daß an Stelle des als anorganisches Oxydationsprodukt bisher entstehenden Wassers Wasserstoffperoxyd erzeugt wird.
  • Es ist bekannt, daß Wasserstoffperoxyd als chemisches Oxydationsmittel in einer Reihe chemischer Verfahren gut verwendet werden kann. Neuerdings hat Wasserstoffperoxyd Interesse als Kraftquelle in Treibstoffen gefunden, und der zu erwartende Verbrauch für diesen Zweck ist sehr groß. Auch ist bekannt, daß Wasserstoffperoxyd als Reagenz bei organischen Synthesen, z. B. der Hydroxylierung organischer Verbindungen, insbesondere ungesättigter organischer Verbindungen, von Wert ist, wobei mannigfaltige Produkte hergestellt werden können, die in manchen Fällen wichtige technische Anwendungsmöglichkeiten bieten. Der mögliche Bedarf an Wasserstoffperoxyd als Reagenz bei solchen synthetischen Reaktionen ist also sehr groß. Bisher haben jedoch die hohen Kosten und die Kompliziertheit der zur Verfügung stehenden Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxyd seine Beschaffung zu einem Preis, der für derartige industrielle Verwertung in Betracht kommt, gehindert. Zur Herstellung von Wasserstoffperoxyd sind zwar verschiedene Verfahren bekannt, und einige werden auch angewendet, jedoch fehlen wirksame, wirtschaftliche Verfahren, die zur großtechnischen Anwendung geeignet sind bzw. ohne komplizierte und kostspielige Apparaturen, wie sie bisher erforderlich waren, arbeiten und die außerdem leicht zu beschaffende Rohmaterialien verwenden.
  • Außer den bekannten elektrolytischen Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxyd ist die Herstellung von Wasserstoffperoxyd durch Oxydation bestimmter, Stickstoff enthaltender aromatischer Verbindungen, wie z. B. Hydrazobenzol, Hydrazotoluol oder p-Äthylhydrazobenzol und auch bestimmter aminosubstituierter Hydrazobenzole, bekannt. Uber die Bildung von Wasserstoffperoxyd während- der Oxydation bestimmter Hydrochinone in wäßrigen Lösungen ist ebenfalls berichtet worden. Die Anwendung derartiger Verfahren ist durch die erschwerte Beschaffung der als Zwischenprodukte verwendeten Verbindungen und die Ausbeuten bei den ablaufenden Reaktionen und auch durch die Schwierigkeiten, die bei der Gewinnung des Wasserstoffperoxyds aus den Produkten auftreten, beschränkt. Außerdem sind letzten Endes die Kosten des Wasserstoffperoxyds hoch, da die Zwischenprodukte notwendigerweise zunächst hergestellt werden müssen.
  • Es ist auch über Fälle berichtet worden, bei denen durch Oxydation bestimmter, von Stickstoff freier organischer Verbindungen in der Gasphase Wasserstoffperoxyd in geringen Ausbeuten zusammen mit organischen Peroxyden entsteht. So erzeugt die in der Gasphase verlaufende unvollständige Oxydation von Kohlenwasserstoffeh, insbesondere der normalerweise gasförmigen, gesättigten aliphatischen und alicyclischen Kohlenwasserstoffe höher als Methan, organische Peroxyde und Wasserstoffperoxyd gleichzeitig. Kürzlich ist über einen Versuch zur Lösung des Problems der Schaffung eines wirtschaftlichen Verfahrens zur Herstellung von Wasserstoffperoxyd berichtet worden, bei dem eine teilweise Oxydation primärer und sekundärer Alkohole in der Gasphase bei hohen Temperaturen und unter speziellen und sorgfältig geregelten zusammenwirkenden Bedingungen stattfindet. Eine derartige Oxydation gesättigter Kohlenwasserstoffe und primärer und sekundärer Alkohole in der Gasphase hat den Nachteil, daß untragbar hohe Temperaturen verwendet werden müssen, daß die Verfahrensbedingungen derart peinlich genau und im übrigen schwierig geregelt werden müssen, wodurch die Schwierigkeiten des Baues und des Betriebs einer Anlage im technischen Maßstab erheblich wachsen, und den Nachteil, daß in der Gasphase gearbeitet werden muß, wodurch das Verfahren unerwünscht kompliziert wird und Aufwendungen für besondere Einrichtungen notwendig werden, die sonst vermieden werden könnten.
  • In der Literatur finden sich zahlreiche Beschreibungen von Verfahren zur Oxydation von Alkoholen in flüssiger Phase unter Erzeugung von Carbonylverbindungen, wie Aldehyden, Ketonen, Carbonsäuren oder Estern. Das gebräuchliche Verfahren ist das Zusammenbringen des flüssigen Alkohols mit einem Katalysator, z. B. mit Metallen oder Metallverbindungen, und das Durchblasen von Sauerstoff, Luft oder anderem, Sauerstoff enthaltendem Gas durch den Alkohol in Gegenwart des Katalysators; dabei geht zwischen dem Alkohol und deni Sauerstoff die Reaktion im wesentlichen folgendermaßen vor sich:
    Katalysator
    x R O H + Y O, > Carbonylverbindung + z HZ O
    bzw.
    Katalysator
    x R O H -[- Y O, -> saures organisches Produkt -i- z H2 O
    R0 H bezeichnet dabei den Alkohol, und x, y und z bezeichnen niedrige ganze Zahlen. Wie man sieht, wird als anorganisches Produkt der Oxydation Wasser gebildet, so daß diese bekannten Verfahren für die Herstellung von Wasserstoffperoxyd wertlos sind.
  • Es ist auch über einzelne Fälle berichtet worden, bei denen verschiedene Alkohole beim Einwirkenlassen von actinischem Licht, insbesondere ultraviolettem Licht von kurzer Wellenlänge, bei Raumtemperaturen oder niedrigeren Temperaturen oder in manchen Fällen bei Temperaturen bis zu q.o bis 5o° Gemische erzeugen, die bei Anwendung entsprechender Prüfmethoden auf dieAnwesenheit von Peroxyden schließen lassen. Die auf diese Weise gebildeten Peroxydmengen sind im allgemeinen sehr gering, und hauptsächlich wegen dieser geringen Mengen gebildeter Peroxyde und der Tatsache, daß sie in den meisten Fällen stabile organische Peroxyde darstellen, können derartige Verfahren bzw. Beobachtungen, wie sie bisher beschrieben wurden, ebenfalls nicht die Grundlage eines technisch verwertbaren Verfahrens zur Herstellung von Wasserstoffperoxyd bilden.
  • Die Erfindung schlägt nun ein Verfahren zur Oxydation sekundärer Alkohole in flüssiger Phase vor, bei dem die Reaktion so gelenkt wird, daß als anorganisches Oxydationsprodukt an Stelle von Wasser Wasserstoffperoxyd in hoher Ausbeute gebildet wird.
  • Gemäß der Erfindung wurde festgestellt, daß ein derartiges Verfahren durch Oxydation sekundärer Alkohole in flüssiger Phase unter sorgfältig festgelegten Bedingungen in Abwesenheit von Katalysatoren mit einem molekularen, Sauerstoff enthaltenden Gas mit Erfolg . durchgeführt werden kann, wobei die Oxydationsreaktion so gelenkt wird, daß im günstigsten Fall Wasserstoffperoxyd als das im wesentlichen einzige anorganische Produkt der Oxydationsreaktion und in Ausbeuten gebildet wird, die im wesentlichen, bezogen auf die Menge verbrauchten Sauerstoffs, quantitativ sind, wobei die Bildung von Wasser und anderen anorganischen Produkten der Oxydation im wesentlichen vermieden wird. Bei der Durchführung der nicht katalytischen Oxydation sekundärer Alkohole in flüssiger Phase mit molekularem Sauerstoff oder einem molekularen Sauerstoff enthaltenden Gas, wobei die Temperatur der flüssigen Phase in dem Bereich von etwa 7o bis etwa 16o° gehalten und eine Berührung der der Oxydationsbehandlung unterliegenden Flüssigkeit mit Substanzen, die unter den Reaktionsbedingungen die Zersetzung von Peroxyden bewirken, peinlich vermieden wird, kann Wasserstoffperoxyd mit ausgezeichneten Ausbeuten erhalten werden, die im optimalen Fall der quantitativen Umwandlung des in Reaktion getretenen Sauerstoffs in Wasserstoffperoxyd entsprechen.
  • Das Verfahren der Erfindung wird mit Vorteil durchgeführt durch Belüften des sekundären Alkohols in flüssiger Phase durch Durchleiten eines Stromes von molekularen Sauerstoff enthaltendem Gas, wie gasförmigem Sauerstoff, in Gegenwart von Wasserstoffperoxyd, unter Berührung mit dem Alkohol, wobei der Alkohol in der flüssigen Phase bei oder unter seinem Siedepunkt bei dem angewendeten Druck und innerhalb des Bereiches von etwa 70 bis 16o°, vorzugsweise etwa 9o bis 14o°, gehalten und jede Berührung der Flüssigkeit mit Stoffen, die die Zersetzung von Wasserstoffperoxyd bewirken, wie z. B. Metallionen und insbesondere Schwermetalle und ihre Verbindungen, vermieden wird. Wenn das Verfahren gemäß der Erfindung chargenweise durchgeführt wird und der Alkohol zuvor weitestgehend gereinigt ist, kann sich zunächst eine Arbeitsperiode ergeben, die lang sein kann und deren Dauer zum Teil von dem verwendeten, zu oxydierenden sekundären Alkohol abhängt, während welcher keine leicht erkennbare Absorption von Sauerstoff durch den Alkohol stattfindet. Diese anfängliche Zeitspanne kann verkürzt oder vermieden werden, wenn man eine Arbeitsweise gemäß einer der wichtigsten Ausführungsformen der Erfindung anwendet. Danach beginnt die Sauerstoffabsorption durch den flüssigen sekundären Alkohol und hält mit im allgemeinen ansteigender Geschwindigkeit an unter entsprechender Bildung von Wasserstoffperoxyd in dem flüssigen Alkohol. Die resultierende Lösung von Wasserstoffperoxyd in dem Alkohol kann durch Destillation fraktioniert oder auf andere Weise zur Gewinnung des Wasserstoffperoxyds behandelt werden, oder die Lösung kann in anderen Fällen als Endprodukt verwendet werden.
  • Das bei der Oxydation des Alkohols gebildete Keton kann ebenfalls gewonnen werden.
  • Das Verfahren der vorliegenden Erfindung kann im allgemeinen auf Alkohole angewendet werden, die ein an das Kohlenstoffatom der Hydroxylgruppe direkt gebundenes Wasserstoffatom besitzen, d. h. auf sekundäre Alkohole. Diese Alkohole können Ringstruktur und/oder eine oder mehrere Kohlenstoff-Kohlenstoff-Mehrfachbindungen und/oder ein oder mehrere sekundäre alkoholische Hydroxylradikale aufweisen. Optimale Resultate wurden bei Verwendung offenkettiger gesättigter sekundärer Alkohole erhalten. Nichtstörende Substituenten oder Gruppen, wie Äther- oder Esterbindungen oder Ketogruppen, können vorhanden sein; die Verwendung eines nicht substituierten, gesättigten, aliphatischen, vorzugsweise einwertigen, sekundären Alkohols, z. B. eines niederen sekundären Alkanols, wird aber bevorzugt.
  • Unter den verschiedenen sekundären Alkoholen, die nach der Erfindung verwendet werden können, nimmt Isopropylalkohol eine besondere Stellung ein, weil er zwei nicht substituierte, direkt an das Kohlenstoffatom der Carbinolgruppe gebundene Methylgruppen enthält. Offenbar infolge dieser Struktur ergibt seine Oxydation gemäß der Erfindung, wie gefunden wurde, höhere Wasserstoff -peroxydausbeuten als die Oxydation anderer, sogar nahe verwandter Alkohole. Andere verwendbare sekundäre Alkanole sind insbesondere sekundärer Butylalkohol und auch die sekundären Amyl-, Hexyl-, Heptyl-, Octyl- und noch höherer Alkohole, cyclische sekundäre Alkohole, z. B. Cyclohexanol, 2-Methylcyclohexanol, 4-Äthylcyclohexanol, 3, 3, 5-T rimethylcyclohexanol und 3, 3, 5-Triäthyl-5-propylcyclohexanol, ungesättigte Alkohole, z. B. Methylvinylcarbinol, Äthylallylcarbinol, 3, 3, 5-Trimethyl - 2 - cyclohexen -1- 0l, 3 - Cyclohexen -1- o1, 2-Cyclohexen-l-01, 3, 3-Diäthyl-5-prOpyl-2-cyclohexen-l-ol, Cinnamylalkohol, 1-Phenyläthanol u. dgl. substituierte sekundäre Alkohole, die verhältnismäßig wenig reagierende Substituenten enthalten und infolgedessen in Betracht kommen, sind z. B. Glycerin-a, y-dimethyläther, Glycerin-a, y-diisopropyläther, der Monomethyläther von Butan-2, 3-diol, der Monoisopropyläther von Pentan-2, 4-diol, der a-2-Methoxyäthyläther von Glycerin, das Monoacetat von Hexan-2, 5-diol, 1, 3-Epoxy-2-propanol und das a, w-Dipropionat von 1, 2, 6-Hexantriol.
  • Von den verschiedenen sekundären Alkoholen bilden die sekundären Alkanole mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen eine bevorzugte Gruppe; die mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie Isopropylalkohol und sekundärer Butylalkohol, werden besonders bevorzugt. Es können zwar Mischungen mehrerer Alkohole verwendet werden, doch sind, wenn derartige Gemische verwendet werden, die durch die Oxydation der Alkohole gebildeten Carbonylverbindungen gewöhnlich in den Gemischen enthalten und schwer abzutrennen, wenn die Carbonylverbindungen in reiner Form gewonnen werden sollen; außerdem sinken dann leicht die Ausbeuten an Wasserstoffperoxyd.
  • Es ist notwendig, die Oxydation des sekundären Alkohols in flüssiger Phase bei einer geregelten, innerhalb des oben angegebenen Bereiches liegenden Temperatur durchzuführen. Die Mindesttemperatur wird zum Teil durch die niedrigste Temperatur bestimmt, bei der eine brauchbare Reaktionsgeschwindigkeit erreicht wird, und zum Teil durch die Mindesttemperatur, bei der Wasserstoffperoxyd und nicht andere mögliche Produkte in übermäßigen Mengen erzeugt werden. Für das praktische Vorgehen hängt die geeignete Minimaltemperatur ab von dem bestimmten zu oxydierenden sekundären Alkohol und von den anderen Reaktionsbedingungen. Es kann festgestellt werden, däß im allgemeinen Temperaturen unter etwa 70° nicht hoch genug sind, um eine brauchbare Geschwindigkeit der Erzeugung von Wasserstoffperoxyd zu schaffen oder übermäßige oder sogar ausschließliche Umwandlung des molekularen Sauerstoffs in Produkte anderer Art als das gewünschte Wasserstoffperoxyd zu vermeiden. Die günstigsten Resultate werden im allgemeinen beim Arbeiten bei Temperaturen oberhalb etwa go° erhalten. In bestimmten Grenzen erhöht sich die Geschwindigkeit der Wasserstoffperoxyd bildenden Reaktion mit steigender Temperatur. Wenn die Temperatur übermäßig gesteigert wird, erzeugt die Oxydation des sekundären Alkohols in flüssiger Phase progressiv niedrigere Ausbeuten an Wasserstoffperoxyd, bis bei übermäßig hohen Temperaturen infolge der thermischen Spaltung von etwa gebildetem Wasserstoffperoxyd und infolge der Reduktion von Wasserstoffperoxyd durch die anwesenden organischen Stoffe völlig ungenügende Ausbeuten erhalten werden. Temperaturen bis etwa 140' können mit Vorteil verwendet werden, und es können auch Temperaturen sogar bis 16o0 benutzt werden. Im allgemeinen werden im Temperaturbereich von etwa 9o bis etwa 140' optimale Resultate erhalten. Daß Temperaturen in diesen erhöhten Bereichen für ein Verfahren zur Erzeugung von Wasserstoffperoxyd durch Oxydation eines Alkohols in flüssiger Phase geeignet sind, ist in hohem Maße überraschend, da sich keinesfalls voraussehen ließ, daß ein vorwiegend organische Stoffe und Wasserstoffperoxyd enthaltendes flüssiges Gemisch bei diesen erhöhten Temperaturen, insbesondere während Zeitspannen, wie sie aus den folgenden Beispielen ersichtlich sind, gehalten werden kann, ohne vollständige Reduzierung oder Zersetzung des Wasserstoffperoxyds, entweder thermisch oder durch Reaktion mit dem vorhandenen organischen Material.
  • Da das Oxydationsverfahren gemäß der vorliegenden Erfindung mit dem Alkohol in flüssiger Phase durchgeführt wird, ist es klar, daß, wenn die Temperatur oberhalb des normalen Siedepunkts des Alkohols liegt, erhöhte Drücke notwendig sind. Das Verfahren wird in solchen Fällen in einem geschlossenen Gefäß bzw. System durchgeführt, in dem der Gesamtdruck bei oder oberhalb des Dampfdruckes des Alkohols bei der Verfahrenstemperatur gehalten werden kann, vorzugsweise durch Einführen des Sauerstoff enthaltenden Gases unter einem geeigneten Überdruck. Es kann angebracht sein, bei oder etwas über dem Siedepunkt des Alkohols zu arbeiten, und es können mit Vorteil Drücke verwendet werden, die wesentlich größer sind als die, welche erforderlich sind, um den Alkohol in flüssiger Phase zu halten,'wodurch erhöhte Konzentrationen von in dem Alkohol gelöstem molekularem Sauerstoff erhalten werden. Beispielsweise kann die Belüftung flüssigen Isopropylalkohols durch Durchleiten eines Stromes gasförmigen Sauerstoffs bei einer Temperatur von 1o5 bis 11o0 durchgeführt werden, wobei der Sauerstoff unter einem Druck eingeführt wird, der hinreicht, den Gesamtdruck in dem System auf etwa 2,5 at (Manometerdrück) zu steigern. Unter diesen Bedingungen ist der Isopropylalkohol nahe an seinem Siedepunkt, und die entwickelten'oder mit-dem Strom gasförmigen Sauerstoffs mitgeführten Dämpfe können aus dem Gasstrom in einem Rückflußkondensator kondensiert und kontinuierlich der Flüssigkeit wieder zugeführt werden. Beim Arbeiten bei höheren Drücken, z. B. durch Einführen des Sauerstoff enthaltenden Gases unter einem Druck, der hinreicht, den Gesamtdruck in dem System auf 7 oder auf mehr Atmosphären (Manometerdruck) zu steigern, kann das Verfahren mit einer höheren Geschwindigkeit der Bildung von Wasserstoffperoxyd bei der gleichen Temperatur durchgeführt werden, die bei diesen Bedingungen wesentlich unterhalb des Siedepunktes des Alkohols bei dem Arbeitsdruck liegt. Als weiter Bereich geeigneter Arbeitsdrücke kann der Bereich von im wesentlichen Atmosphärendruck bis hinauf zu Drücken von 70 at genannt werden; ein bevorzugter Bereich, der die Notwendigkeit von Apparaturen vermeidet, die den höheren Drücken standzuhalten vermögen, ist der Bereich von Atmosphärendruck bis zu etwa 18 at.
  • Die Verwendung eines an molekularem Sauerstoff verhältnismäßig reichen Gases und besonders von praktisch reinem Sauerstoff als Sauerstoff enthaltendem Gas wird bevorzugt. Es kann gasförmiger Sauerstoff von 99% oder mehr verwendet werden, jedoch ist es häufig aus Gründen der Kosten erwünscht, ein Gas mit etwas niedrigerer Sauerstoffkonzentration, z. B. den handelsüblichen Sauerstoff mit einer Sauerstoffkonzentration von 8o bis 95 %, zu verwenden. Beste Resultate werden erzielt, wenn ein Gas mit einem Sauerstoffgehalt über So % verwendet wird, doch ist es möglich, ein sauerstoffhaltiges Gas zu verwenden, dessen Sauerstoffgehalt so niedrig ist, wie der normalerweise in der Atmosphäre vorhandene. Die Verwendung solchen verdünnten Sauerstoffs, z. B. Luft oder mit Sauerstoff angereicherter Luft, kann infolge der verringerten Wirksamkeit eines mit solchem Gas durchgeführten Verfahrens weniger erwünscht sein. Andere etwa das Gasgemisch verdünnende Gase als molekularer Sauerstoff sollen inerte Gase sein, z. B. Stickstoff, Methan, Äthan oder Kohlendioxyd. Wasserdampf kann in dem Sauerstoff enthaltenden Gasstrom vorhanden sein, vorausgesetzt, daß die Bedingungen der Temperatur und des Druckes derart sind, daß eine übermäßige Kondensation von Wasser in dem flüssigen Alkohol vermieden wird; vorzugsweise wird als Gas ein im wesentlichen wasserfreies Gas verwendet.
  • Gemäß der Erfindung wurde festgestellt, daß die Oxydation sekundärer Alkohole in flüssiger Phase unter Erzeugung von Wasserstoffperoxyd begünstigt wird durch Anwesenheit einer peroxydischen Verbindung in der Flüssigkeit während der Oxydation. Wenn ein in hohem Maße gereinigter sekundärer Alkohol der Oxydationsbehandlung unterworfen wird, tritt häufig zunächst keine merkbare Absorption durch den Alkohol ein; mit anderen Worten, es tritt keine merkbare Reaktion ein. Die Dauer dieser Zeitspanne kann von nur ein paar Stunden bis zu einer Anzahl von Tagen oder mehr betragen. Gegebenenfalls beginnt die Reaktion am Ende dieser Zeitspanne allmählich, scheinbar spontan; es wird für möglich gehalten, daß in solchen Fällen die Einleitung der Reaktion minimalen Mengen von Peroxyden oder anderen Stoffen, die freie Radikale bilden, zuzuschreiben ist, welche schließlich in der Flüssigkeit gebildet und angesammelt werden. Nach dieser Erklärung der beobachteten Wirkungen kann, wenn während dieser Ruheperiode der flüssige Alkohol mit Substanzen in Berührung gebracht wird, die unter den Reaktionsbedingungen die Zersetzung der Peroxyde begünstigen oder mit den Peroxyden unter Zerstörung weiterreagieren, die Anhäufung der notwendigen peroxydischen Initiatoren und infolgedessen die Bildung von Wasserstoffperoxyd verhindert werden, selbst wenn die Verfahrensbedingungen sonst in dem Bereich der Bedingungen liegen, die für die Durchführung des Verfahrens der Erfindung geeignet sind. Bei Gegenwart von z. B. Schwermetallen, wie Kupfer oder Eisen, oder von Ionen von insbesondere schweren Metallen, wie Kobalt, Mangan, Eisen oder Kupfer, die nach den früheren Verfahren zur Katalysierung der Oxydation von Alkoholen verwendet wurden, oder von in dem Alkohol selbst enthaltenen unerwünschten Verunreinigungen oder sogar von Verunreinigungen in den Reaktionsgefäßen, deren Innenflächen die Stabilität von Wasserstoffperoxyd schädlich beeinflussen, würde nicht nur die Anhäufung des notwendigen peroxydischen Initiators und die Bildung von Wasserstoffperoxyd verhindert werden, sondern die Reaktion des Alkohols mit dem Sauerstoff würde so verlaufen, daß Wasser und nicht Wasserstoffperoxyd gebildet wird.
  • Durch Zusetzen einer geringen Menge einer peroxydischen Verbindung zu dem Alkohol vor oder während der Ruheperiode, z. B. durch Zufügen von etwa 5 bis 25 cm3 einer etwa 3o bis 5oo/oigen wäßrigen Lösung von Wasserstoffperoxyd pro Liter Alkohol und Behandeln des entstehenden Gemisches mit molekularem Sauerstoff bei einer Temperatur innerhalb des angegebenen Bereichs in Gegenwart der peroxydischen Verbindung unter sorgfältiger Verhinderung eines Kontaktes des Gemisches mit Stoffen, die die Zersetzung von Wasserstoffperoxyd bewirken, kann die gewünschte Reaktion zur Erzeugung von Wasserstoffperoxyd wirksam eingeleitet werden. Wenn die erwünschte Reaktion einmal begonnen hat, initiiert sie sich selbst, d. h. eine geringe, durch die Reaktion erzeugte Menge von Wasserstoffperoxyd dient zur Einleitung und Aufrechterhaltung der Reaktion unter Bildung weiterer Mengen von Wasserstoffperoxyd. Gewöhnlich ist es sehr zweckmäßig, von Anfang an eine geringe Menge Wasserstoffperoxyd als Initiator zuzusetzen; es können jedoch auch andere peroxydische Verbindungen verwendet werden, z. B. Alkylperoxyde, organische Persäuren, Persalze und Perester. Bevorzugte organische Peroxyde sind die tertiären Alkylperoxyde, d. h. Peroxyde, die an das Peroxy-Radikal (-o-o-) direkt einen tertiären Alkylrest, vorzugsweise den tert.-Butylrest, gebunden enthalten, z. B. Di-tert.-butylperoxyd, tert.-Butylperoxyd, tert.-Amylperoxyd, tert.-Butylhydroperoxyd, 2, 2-bis-(tert.-Butylperoxyd)-propan, 2, 2-bis-(tert.-Butylperoxy)-butan, i, i-bis-(tert.-Butylperoxy)-cyclohexan und 2, 2-bis-(tert.-Butylheroxy)-pentan. Es wurde beobachtet, daß die dem sekundären Alkohol zur Einleitung der Reaktion zugegebene Menge von Peroxyd nur gering zu sein, z. B. nur 0,005 Gewichtsprozent des Alkohols zu betragen braucht und Mengen oberhalb etwa 3 Gewichtsprozent des Alkohols gewöhnlich nicht erforderlich sind. Schon das Zusetzen von nur i Gewichtsprozent Wasserstoffperoxyd ist zur Einleitung der gewünschten Reaktion höchst wirksam.
  • Während der Behandlung des Alkohols können Spuren von Carbonsäuren gebildet werden; es liegen Anzeichen vor, daß diese Spuren von Säure die gewünschte, zur Bildung von Wasserstoffperoxyd führende Reaktion beschleunigen oder andererseits die Neigung des einmal gebildeten Wasserstoffperoxyds zur Zersetzung verringern können. Inerte organische Lösungsmittel können während der Oxydationsbehandlung zugegen sein.
  • Das Verfahren der vorliegenden Erfindung, das den Vorteil der Einfachheit der Durchführung besitzt, kann entweder chargenweise oder intermittierend oder kontinuierlich durchgeführt werden. Wenn das Verfahren mit einzelnen Chargen durchgeführt wird, wird der sekundäre Alkohol in ein Gefäß eingebracht, dem Wärme zugeführt werden und das bei Überdrücken benutzt werden kann und mit einem Rückflußkondensator oder gleichwirkenden Mitteln zum Kondensieren und Rückführen etwa verdampften Alkohols zu der Flüssigkeit ausgerüstet ist. Ein Strom des Sauerstoff enthaltenden Gases wird unter Sicherstellung einer innigen Verteilung des Gasstromes in der Flüssigkeit, z. B. durch eine geeignete Düse oder eine Rührvorrichtung, in und durch die aus sekundärem Alkohol bestehende Flüssigkeit geleitet, wobei der flüssige Alkohol unter den Temperaturbedingungen und dem Partialdruck des Sauerstoffs in dem Gasstrom mit Sauerstoff gesättigt oder im wesentlichen gesättigt gehalten wird.
  • Es ist erwünscht, ein Reaktionsgefäß zu verwenden, das ein verhältnismäßig großes Verhältnis von Volumen zur Oberfläche besitzt. Das Reaktionsgefäß hat vorzugsweise die Form eines Rotationskörpers und kann z. B. zylindrisch, ellipsoidisch, birnenförmig oder vorzugsweise kugelförmig sein, mindestens bezüglich des Teiles, der mit dem flüssigen Alkohol in Berührung steht. Die Anwesenheit von oder das Inberührungbringen mit Stoffen, die die Zersetzung von Wasserstoffperoxyd begünstigen, in und mit dem flüssigen Alkohol, insbesondere Schwermetallen oder ihren Ionen, 'z. B. Nickel, Eisen, Kobalt, Kupfer, Mangan, Vanadium, Silber, Chrom und ihren Verbindungen, ist soweit irgend möglich zu vermeiden. Die Einführung von Verunreinigungen in und mit dem sekundären Alkohol, die die Zersetzung von Wasserstoffperoxyd begünstigen, soll peinlich vermieden werden.
  • Es wurde gefunden, daß die Art der Oberfläche des Reaktionsgefäßes mindestens im halbtechnischen Maßstab oder unter Laboratoriumsbedingungen von großer Wichtigkeit ist. Die Innenfläche des Reaktionsgefäßes wird vorzugsweise hergestellt aus oder ausgekleidet mit Aluminium, Aluminiumverbindungen, Zinn oder Glas, Emaille, Porzellan oder ähnlichen hauptsächlich kieselsäurehaltigen Stoffen oder Harzen. Die Innenfläche des Reaktionsgefäßes kann, wenn sie aus Glas oder ähnlichem Kieselsäurematerial besteht; mit einer Borverbindung, wie Borsäure, behandelt werden, oder die Innenfläche kann eine saure Emaille sein. Beim Arbeiten im kleinen Maßstab kann es erwünscht sein, ein Reaktionsgefäß zu verwenden, das wiederholt bei der nicht katalytischen-Oxydation organischer Verbindungen mit molekularem Sauerstoff verwendet worden ist, oder das Gefäß kann wiederholt mit einer wäßrigen Lösung von Wasserstoffperoxyd gewaschen werden. Es ist möglich, daß bei solchen Operationen im kleinen Maßstabe die Reaktion mindestens zum Teil von einer Einleitung durch Reaktionsketten an der Oberfläche der Wandungen des Reaktionsgefäßes abhängt, möglicherweise mit nachfolgender Entwicklung der Reaktion durch eine Kettenreaktion, bei der freie Radikale in dem flüssigen Alkohol auftreten, und weiterhin vom praktischen Fehlen einer Initiierung, Förderung oder Katalyse anderer unerwünschter Reaktionen. Gemäß dieser Ansicht führt bei einem solchen Vorgehen im kleinen Maßstab die Verwendung eines Reaktionsgefäßes, dessen Innenfläche aus einem ungeeigneten Material besteht oder einem Material, das nicht in einen geeigneten Zustand gebracht worden ist, zu einer Blockierurig der notwendigen Initiierung an der Oberfläche des Gefäßes, wobei entweder jede Art von- Reaktion verhindert oder in anderen Fällen Reaktionen begünstigt werden, die zu anorganischen Produkten anderer Art als dem gewünschten Wasserstoffperoxyd führen. Beim Arbeiten im großen Maßstabe, bei dem z. B. auf einmal mehrere hundert Liter sekundären Alkohols behandelt werden, in einem Gefäß mit einem maximalen Verhältnis von Volumen zur inneren Fläche kann die Art der Oberfläche des Reaktionsgefäßes eine verhältnismäßig geringere Wichtigkeit erhalten. Es scheint, daß in solchen Fällen eine homogene Initiierung und Entwicklung der Reaktion eintreten kann, d. h., die Reaktion kann in dem Reaktionsgemisch und weniger an der Grenzfläche Feststoff-Flüssigkeit an der Gefäßwandung eingeleitet werden, und infolge des niedrigen Verhältnisses von Oberfläche zu Volumen wird die Möglichkeit der Hemmung der notwendigen Kettenreaktionen durch Adsorption oder eine andere unerwünschte Wirkung an der Grenzfläche Flüssigkeit-Feststoff vermindert. Da der in dem flüssigen Alkohol gelöste Sauerstoff (eher als der gasförmige Sauerstoff als solcher) in Reaktion tritt, scheint in solchen Fällen die Reaktion in einem homogenen Gemisch zu verlaufen und unabhängig von den Grenzflächen zu sein.
  • Wenn das Verfahren, wie vorzuziehen ist, kontinuierlich durchgeführt wird, kann die Apparatur aus einem Reaktionsgefäß der oben beschriebenen Art mit geeigneten Änderungen für die kontinuierliche Verfahrensdurchführung bestehen. Das Verfahren wird durch- Einführen einer Menge des sekundären Alkohols -in das Reaktionsgefäß eingeleitet, vorzugsweise unter Zusatz einer geringen Menge einer peroxydischen Verbindung, z. $. Wasserstoffperoxyd, und Durchleiten eines Stromes von Sauerstoff enthaltendem Gas durch die Flüssigkeit, wie oben beschrieben. Bei der Fortführung der Belüftung der Flüssigkeit steigt der Gehalt der Flüssigkeit an Wasserstoffperoxyd. Hat die Wasserstoffperoxydkonzentration einen gewünschten Wert erreicht, wird ein Strom des Wasserstoffperoxyd enthaltenden flüssigen Gemisches kontinuierlich abgezogen, während gleichzeitig eine zusätzliche Menge Alkohol kontinuierlich zur Aufrechterhaltung eines im wesentlichen konstanten Flüssigkeitsvolumens in dem Reaktionsgefäß' zugeführt wird. Die Geschwindigkeit der Einführung des Alkohols und des Abziehens des Inhalts in das bzw. aus dem Reaktionsgefäß wird vorzugsweise so eingestellt, daß die Konzentration an Wasserstoffperoxyd in der Flüssigkeit im Reaktionsgefäß im wesentlichen konstant bleibt. Wenn das Verfahren unter solchen stetigen Bedingungen durchgeführt wird, so wirkt das bereits erzeugte, anwesende Wasserstoffperoxyd augenscheinlich gleichmäßig im Sinne der Einleitung und Aufrechterhaltung der gewünschten Reaktion in dem Reaktionsgefäß. Der Wasserstoffperoxydgehalt des oxydierten Alkohols kann zweckmäßig in dem Bereich von etwa o,5 Gewichtsprozent bis etwa 25 Gewichtsprozent liegen. Es können jedoch auch höhere Wasserstoffperoxydkonzentrationen erreicht werden, wobei das Maximum der brauchbaren Konzentration in erster Linie durch die begrenzenden Erfordernisse eines sicheren Arbeitens in dem bestimmten verwendeten Reaktionssystem bestimmt wird.
  • Das Verfahren der Erfindung hängt nicht ab von der Anwendung actinischer Energie, z. B. in Form actinischer Bestrahlungen. Mit anderen Worten, das Verfahren ist wirksam, ob es in Gegenwart von Licht öder in der Dunkelheit durchgeführt wird. Es ist klar, daß diese Eigenart und die dadurch ermöglichten quantitativen Ausbeuten an Wasserstoffperoxyd geeignet sind, das Verfahren von solchen des Standes der Technik zu unterscheiden, bei denen stabile organische Peroxyde, wie beobachtet wurde, durch die Bestrahlung von Alkoholen nahe oder etwa bei Raumtemperaturen mit ultraviolettem Licht entstehen. Außerdem wird die Notwendigkeit der Verwendung komplizierter und teurer Einrichtungen für die Bestrahlung vermieden.
  • Die Anwesenheit von Wasser in dem flüssigen alkoholischen Reaktionsmittel in geringen Mengen bis zu etwa 2o Gewichtsprozent ist zulässig.
  • Das Wasserstoffperoxyd wird gewöhnlich in Form einer Lösung in dem sekundären Alkohol erhalten; diese Lösung kann außerdem das durch nicht abbauende Oxydation des Alkohols erhaltene Keton zusammen mit Spuren von Säuren enthalten. Die Lösung als solche ist ein gut verwendbares Produkt, z. B. bei organischen Syntheseverfahren, und in solchen Fällen ist es nicht nötig, das Wasserstoffperoxyd aus der Lösung zu isolieren. Die organischen Produkte der Oxydation können aus der Lösung entfernt werden, z. B. durch Fraktionierung der aus dem Flüssigkeitsgemisch während der Behandlung des sekundären Alkohols mit Sauerstoff entwickelten Dämpfe oder durch nachfolgende Destillation. Etwa vorhandenes Wasser kann durch Destillation oder durch Behandlung mit einem Trocknungsmittel entfernt werden. Wenn die Gewinnung des Wasserstoffperoxyds aus der durch die Oxydation des Alkohols erzeugten Lösung gewünscht wird, kann dies auf irgendeine Weise geschehen. Besitzt der sekundäre Alkohol einen Siedepunkt unterhalb des Siedepunktes von Wasserstoffperoxyd, so wird der Alkohol vorzugsweise abgetrieben oder aus der Lösung abdestilliert, vorzugsweise nach Verdünnen der Lösung mit Wasser, was zur Verminderung der möglichen Explosionsgefahren dient, die sonst beim Erhitzen und Konzentrieren von Wasserstoffperoxyd in Gegenwart organischer Stoffe auftreten könnten. Vorzugsweise wird hinreichend Wasser zugesetzt, um die Konzentration des Wasserstoffperoxyds in dem Destillationsgefäß stets unterhalb etwa 50 % zu halten. Der gegebenenfalls als azeotropes Gemisch mit Wasser abdestillierende Alkohol und durch die Oxydation des Alkohols erzeugte organische Stoffe können während der Destillation gleichzeitig durch aufeinanderfolgendes Abdestillieren aus der das Wasserstoffperoxyd enthaltenden Lösung oder durch nachfolgende Destillation eines Gemisches voneinander getrennt werden. Der nicht umgesetzte Alkohol wird vorzugsweise in den Prozeß zurückgeführt, wobei die Gegenwart des in dem azeotropen Gemisch übergegangenen Wassers nicht nachteilig ist. Die nach Abtrennen des Alkohols und der organischen Oxydationsprodukte verbleibende Lösung von Wasserstoffperoxyd kann weiter mit Wasser verdünnt und zur Gewinnung einer wäßrigen Lösung von Wasserstoffperoxyd der gewünschten Konzentration destilliert werden. Diese Lösung kann nach bekannten Methoden zur Erzeugung von im wesentlichen reinem Wasserstoffperoxyd destilliert werden.
  • Bemerkt sei, daß die Erfindung nicht auf die Gewinnung des Wasserstoffperoxyds durch Destillationsverfahren beschränkt ist. Zum Beispiel kann die alkoholische, das Wasserstoffperoxyd enthaltende Lösung mit einem Alkali, wie Calciumhydroxyd, zum Fällen des Metallperoxyds behandelt werden, aus dem gewünschtenfalls Wasserstoffperoxyd regeneriert werden kann. Ist das Wasserstoffperoxyd in dem verwendeten Alkohol nur in geringem Maße löslich, so kann das Reaktionsgemisch während des Belüftens eine Schichtentrennung zeigen, und die im wesentlichen aus Wasserstoffperoxyd bestehende Schicht kann getrennt abgezogen werden. Das Wasserstoffperoxyd kann auch durch Extraktion des Reaktionsgemisches mit selektiven Lösungsmitteln gewonnen werden, oder die organischen Stoffe können durch Extraktion mit einem oder mehreren Lösungsmitteln entfernt werden. Das gesamte Reaktionsgemisch oder der nach Entfernen der Carbonyl-Nebenprodukte verbleibende Teil kann zwecks Abscheidung oder Fällung von festem Wasserstoffperoxyd unterkühlt werden. Es kann auch ein tertiärer Alkohol und eine starke Säure dem Reaktionsgemisch zur Bildung eines tertiären Alkylperoxyds zugegeben werden.
  • Das Verfahren der Erfindung ist insbesondere zur Durchführung in einem kontinuierlichen Kreislaufverfahren geeignet. Zum Beispiel enthält, wenn Isopropylalkohol verwendet wird, das aus dem Reaktionsgefäß abgezogene Reaktionsgemisch Wasserstoffperoxyd, einen Anteil an Aceton und nicht umgesetzten Isopropylalkohol. Diese Lösung kann einer fraktionierten Destillation .zur Entfernung des Acetons und eines Isopropylalkohol-Wasser-Azeotrops als Kopfprodukt unterworfen werden. Das durch die Oxydationsbehandlung erzeugte Aceton wird dann mit molekularem Wasserstoff in Gegenwart eines Hydrierungskataly sators, wie Raney-Nickel oder Kupferchromit, zwecks Rückumwandlung in Isopropylalkohol hydriert; der so erhaltene Isopropylalkohol wird dann mit aus dem Reaktionsgemisch abgetrenntem Isopropylalkohol unter Zufügung der benötigten Menge frischen Alkohols in das Verfahren zurückgeführt. Wenn andere sekundäre Alkohole verwendet werden, können ähnliche Kreislaufverfahren durchgeführt werden, unter Abtrennung des durch die Oxydation erzeugten Ketons, Hydrieren und Rückführung des so zurückgebildeten Alkohols zusammen mit nicht umgesetztem Alkohol in den Prozeß.
  • Die folgenden Beispiele veranschaulichen einige von vielen möglichen, speziellen Ausführungsformen der Erfindung. Beispiel i Es wird eine Apparatur mit einem kugeligen, aus einem sogenannten »hitzebeständigen« Sonderglas mit niedrigem Wärmeausdehnungskoeffizienten bzw. aus einem Borsilicatglas mit niedrigem Alkaligehalt bestehenden Gefäß mit einem Fassungsvermögen von etwa 5oo cm3, das von einem erhitzten Ölbad umgeben ist, verwendet. Das Gefäß war durch vorherige wiederholte Verwendung während mehrerer Monate als Reaktionsgefäß für nicht mit Katalysatoren arbeitende Oxydation verschiedener organischer Verbindungen durch Behandeln mit molekularem Sauerstoff in einen geeigneten Zustand gebracht worden, und es war dafür Sorge getragen worden, daß eine Vergiftung durch Zersetzung von Peroxyden bewirkende Stoffe, z. B. Ionen von Schwermetallen, vermieden wurde. Das Gefäß ist nahe am Boden mit einem Einlaßstutzen zur Einführung gasförmigen Sauerstoffs unterhalb der Oberfläche der in dem Gefäß enthaltenen Flüssigkeit versehen. Der Hals des Gefäßes ist mit dem unteren Ende eines wassergekühlten Rückflußkondensators verbunden, dessen oberes Ende über einen Flüssigkeitsverschluß mit einem Glasrohr verbunden ist. Ferner umfaßt die Apparatur einen Behälter für gasförmigen Sauerstoff und eine Gaszirkulationspumpe (in Serie geschaltet zu dem Einlaßrohr des Gefäßes), so daß ein geschlossenes System gebildet ist, durch das Sauerstoff durch die Pumpe umgewälzt werden kann. Der Behälter für gasförmigen Sauerstoff ist mit einem Einlaß versehen, durch den abgemessene Mengen Wasser in den Behälter zum Ersatz des Sauerstoffs in dem Maße, wie er verbraucht wird, eingeführt werden. Dies dient zur Aufrechterhaltung eines konstanten Druckes in dem System während des Arbeitens und zum Messen der Menge des verbrauchten Sauerstoffs. Das gesamte System ist während des Betriebes gegen die Außenluft abgedichtet und kann unter einem den Atmosphärendruck in geringem Maße übersteigenden Druck betrieben werden. Das Glasreaktionsgefäß ist von einer Hülle umgeben, die alle sichtbaren und ultravioletten Lichtstrahlen fernhält. In das Gefäß werden 300 cm3 redestillierten Isopropylalkohols und 5 cm3 einer 5o%igen wäßrigen Wasserstoffperoxydlösung eingefüllt. Das System wird dann mit gasförmigem Sauerstoff ausgespült und dann gegen die Außenluft abgedichtet, der Sauerstoffdruck auf 2,5 at (Manometerdruck) gesteigert und die Temperatur des Ölbades auf i05 bis i-io° erhöht. Mittels der Pumpe wird der Sauerstoff in Form von Blasen durch den Isopropylalkohol hindurch und kontinuierlich im Kreislauf geführt, wobei die Geschwindigkeit des Sauerstoffstromes zum kräftigen Rühren und zum Sättigen der Flüssigkeit mit Sauerstoff hinreicht (in diesem Falle etwa i50 cm3 pro Minute). Der Druck wird während der Be'iandlung durch Zugabe von Wasser zu dem Behälter in dem Maße, wie Sauerstoff verbraucht-wird, konstant gehalten. In 29 Stunden bei ioo bis i05° werden o,62 Mol Sauerstoff verbraucht. Der Sauerstoff wird während- der ersten 8 Stunden mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von etwa o,oii Mol pro Stunde und während der letzten 8 Stunden mit einer solchen von etwa 0,034 Mol pro Stunde aufgenommen. Am Ende der Reaktionszeit beträgt das Volumen der Lösung etwa 27o cm3, wobei sich etwa 4o cm3 der Flüssigkeit in dem Flüssigkeitsverschluß finden. Der Inhalt des Gefäßes wird mit dem des Verschlusses vereinigt, und eine kleine, abgemessene Menge wird analysiert. Die Analyse ergibt, daß 0,555 Mol Wasserstoffperoxyd und 0,575 Mol Aceton .erzeugt wurden. Nach der Menge des verbrauchten Isopropylalkohols entspricht dies einer 93%igen Ausbeute an Aceton und nach der Menge des verbrauchten Sauerstoffs einer go%igen Ausbeute an Wa§serstoffperoxyd.
  • Beispiel e Wasserstoffperoxyd wird aus dem verbleibenden Teil des nach Beispiel i erzeugten Gemisches durch Verdünnen des Gemisches mit etwa der Hälfte seines Volumens an mit Natriummetastannat und Acetanilid (als Stabilisatoren für Wasserstoffperoxyd) gesättigtem Wasser und teilweises Destillieren des verdünnten Gemisches unter einem Druck von etwa Zoo mm Hg gewonnen, wobei Aceton und das Azeotrop Isopropylalkohol-Wasser als Kopfprodukt abgenommen wird. Die Destillation wird eingestellt, wenn keine organi-5chen Stoffe mehr übergehen. Etwa 140 cm3 einer farblosen wäßrigen Lösung verbleiben in der Destillierblase; sie enthalten 0,538 Mol Wasserstoffperoxyd, was einer 87%igen Ausbeute an gewonnenem Wasserstoffperoxyd, bezogen auf die Menge des verbrauchten Sauerstoffs, und einer 97%igen Wirksamkeit des Gewinnungsverfahrens entspricht. Die Gesamtausbeute an gewonnenem Wasserstoffperoxyd, bezogen auf die Menge an verbrauchtem Isopropylalkohol, ist 870/0. Beispiel 3 Dieser Versuch wird entsprechend der Arbeitsweise und in der Apparatur gemäß Beispiel i durchgeführt mit der Abänderung, daß zu Beginn dem Isopropylalkohol zusätzlich zu der.wäßrigen Lösung von Wasserstoffperoxyd 5 cm3 Eisessig zugegeben werden. Gasförmiger Sauerstoff wird mit 2,5 at durch den zugesetztes Wasserstoffperoxyd und Essigsäure enthaltenden Isopropylalkohol bei 105 bis iio° während 13 Stunden im Kreislauf hindurchgeführt. Die Analyse der so erhaltenen Lösung zeigt, daß 0,23i Mol Wasserstoffperoxyd erzeugt wurden. Die Menge an verbrauchtem Sauerstoff bei diesem Versuch ist 0,233 Mol. Das Wasserstoffperoxyd wird also mit einer Ausbeute von 99%, bezogen auf die Menge an verbrauchtem Sauerstoff, erhalten. Während des Verfahrens wird der Sauerstoff mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von o,oi8 Mol pro Stunde verbraucht, die also um etwa 63,5% höher ist als die durchschnittliche Geschwindigkeit des Sauerstoffverbrauchs' während der ersten 8 Stunden des im. Beispiel i beschriebenen Versuchs. Diese höhere Geschwindigkeit läßt eine günstigeWirkung der in dem flüssigen Reaktionsgemisch vorhandenen Säure vermuten. Eine wäßrige Lösung von Wasserstoffperoxyd kann durch Destillation des Reaktionsgemisches gemäß dem im Beispiel i erläuterten Verfahren gewonnen werden. Beispiel 4 Der Versuch wird entsprechend der bei den Beispielen i und 3 angewendeten Arbeitsweise durchgeführt mit dem Unterschied, daß die Zugabe von Wasserstoffperoxyd und Essigsäure zu dem Isopropylalkohol weggelassen wurde. Das Reaktionsgefäß war ein neues Glasgefäß der im Beispiel i beschriebenen Art, das sorgfältig und wiederholt mit einem heißen Gemisch von redestillierter Schwefelsäure und Salpetersäure gereinigt und dann mit destilliertem Wasser ausgiebig gewaschen «-orden war. In das Reaktionsgefäß wurden 300 cm3 redestillierten Isopropylalkohols eingefüllt. Der Isopropylalkohol wurde mit gasförmigem Sauerstoff unter einem Druck von 2,5 at, der mit einer Geschwindigkeit von etwa i50 cm3 pro Minute strömte, bei 1o5° während 12,5 Stunden belüftet. Dann wurde der Sauerstoffstrom unterbrochen. Die Analyse der Lösung ergab einen Gehalt von 0,415 Mol Wasserstoffperoxyd. Die Menge des während des Versuches absorbierten Sauerstoffs betrug etwa o,696 Mol. Die Menge des Wasserstoffperoxyds entspricht also einer 6oo/oigen Ausbeute, bezogen auf die Menge des verbrauchten Sauerstoffs. Wasserstoffperoxyd kann gewünschtenfalls ' wie in Beispiel 2 durch Destillation gewonnen werden.
  • Die wesentlich höheren Ausbeuten an Wasserstoffperoxyd nach den Beispielen i und 3 sind der Verwendung eines Gefäßes in einem geeigneten Zustand zuzuschreiben. Beispiel s In das im Beispiel i beschriebene Gefäß werden 300 cm3 Isopropylalkohol und fünf polierte Aluminiumstreifen, jeder etwa 5,1 X 43 X 0,005 cm, eingegeben. Durch die Flüssigkeit wird bei einer Temperatur von etwa i06° während 8 Stunden mit einer Geschwindigkeit von etwa 15o cm3 pro Minute ein Strom gasförmigen Sauerstoffs unter 2,5 at Druck im Kreislauf geführt. Es werden etwa o,696 Mol Sauerstoff verbraucht. Die entstehende Lösung enthält etwa 0,54 Mol Wasserstoffperoxyd, wie durchAnalyse festgestellt wurde. DieAusbeute an Wasserstoffperoxyd ist also 77 %, bezogen auf die Menge an verbrauchtem Sauerstoff. Das Beispiel zeigt, daß das Verfahren in Gegenwart von Aluminium durchgeführt werden kann. Beispiel 6 Es wird die im Beispiel 4 beschriebene Apparatur verwendet. In das Reaktionsgefäß werden 244 g reinen sekundären Butylalkohols eingegeben und bei etwa i08° mit Sauerstoff unter etwa 2,5 at während 18 Stunden in der in Beispiel i beschriebenen Weise behandelt. Es werden etwa 0,617 Mol Sauerstoff verbraucht. Die resultierende Lösung wird analysiert; sie enthält etwa o,342 Mol Wasserstoffperoxyd, was einer Ausbeute von 554%, bezogen auf die Menge an verbrauchtem Sauerstoff, entspricht. Zusätzlich zu Wasserstoffperoxyd und nicht umgesetztem sekundärem Butylalkohol enthält die Lösung o,68 Mol Carbonylverbindungen (Methyläthylketon). Eine wäßrige Lösung von Wasserstoffperoxyd wird durch Verdünnen der Lösung mit Wasser und Entfernen des nicht umgesetzten sekundären Butylalkohols und des Methyläthylketons durch Destillation erhalten. Die Ausbeute an so gewonnenem Wasserstoffperoxyd ist etwa 45 °/o, bezogen auf die Menge an verbrauchtem Sauerstoff.
  • Beispiel ? In diesem Beispiel werden in das bei den Beispielen 4 bis 6 verwendete Reaktionsgefäß 300 cm3 gereinigtes Methylisobutylcarbinol (2-Methyl-4-pentanol) eingegeben. Das Methylisobutylcarbinol wird mit einem Strom gasförmigen Sauerstoffs unter 2,5 at Druck bei i07° während 46 Stunden belüftet. Die Strömungsgeschwindigkeit des Sauerstoffs ist etwa i50 cm3 pro Minute. Die sich ergebende, Wasserstoffperoxd in Methylisobutylketon und nicht umgesetztem Methylisobutylcarbinol gelöst enthaltende Lösung wird analysiert; sie enthält etwa 0,362 Mol Wasserstoffperoxyd, was einer 74%igen Ausbeute an Wasserstoffperoxyd, bezogen auf die Menge an verbrauchtem Sauerstoff, entspricht. Beispiel 8 Die im Beispiel i verwendete Apparatur wird abgeändert durch Öffnen des Flüssigkeitsverschlusses gegen die Außenluft mittels eines Druckreduzierventils und Öffnen der Einlaßseite der Pumpe gegenüber der Außenluft mittels eines Filters zum Fernhalten von Staub usw. In das Gefäß wird redestilliertes Isopropanol (30o cm3) eingefüllt und mit einem Luftstrom unter 2,5 at Druck bei i07° während 47 Stunden behandelt. Das resultierende Gemisch von Aceton und Isopropanol enthält, wie die Analyse zeigt, etwa o,178Mo1Wasserstoffperoxyd. Die Lösung wird mit Wasser verdünnt, und Aceton und ein azeotropes Gemisch von Isopropanol und Wasser werden abdestilliert und hinterlassen das Wasserstoffperoxyd in Form. einer klaren, verdünnten Lösung in Wasser. Diese Lösung wird durch Destillation zwecks Gewinnung einer etwa 30 gewichtsprozentigen wäßrigen Lösung von Wasserstoffperoxyd konzentriert.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxyd, dadurch gekennzeichnet, daß ein sekundärer Alkohol in flüssiger Phase durch Behandlung mit molekularem Sauerstoff oder einem molekularen Sauerstoff enthaltenden Gas bei einer Temperatur von etwa 7o bis 16o°, vorzugsweise von 9o bis 14o°, oxydiert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der zu oxydierende Alkohol von der Berührung mit Stoffen, die unter den Reaktionsbedingungen die Zersetzung von Wasserstoffperoxyd fördern, ferngehalten wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als sekundärer Alkohol ein nicht mehr als 8 Kohlenstoffatome enthaltendes sekundäres Alkanol, z. B. Isopropylalkohol oder sekundäres Butylalkohol, verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxydationsbehandlung bei Überdruck ausgeführt wird.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß dem zu oxydierenden Alkohol eine geringe Menge Wasserstoffperoxyd oder ein anderes Peroxyd als Initiator zugegeben wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Peroxyd ein tertiäres Alkylperoxyd, vorzugsweise tertiäres Butylperoxyd, verwendet wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxydätion in Gegenwart einer geringen Menge einer Carbonsäure durchgeführt wird. B. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Strom des Sauerstoffs oder des Sauerstoff enthaltenden Gases in und durch eine Flüssigkeit geschickt wird, die aus dem sekundären Alkohol besteht oder eine überwiegende Menge des sekundären Alkohols enthält, unter kontinuierlichem Zugeben von im wesentlichen reinem sekundärem Alkohol zu der Flüssigkeit und kontinuierlichem Abziehen eines Teiles der Flüssigkeit. g. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des kontinuierlich zugeleiteten Alkohols und die Menge des kontinuierlich abgeleiteten Teiles der Reaktionsflüssigkeit derart geregelt werden, daß ein im wesentlichen konstantes Flüssigkeitsvolumen und eine im wesentlichen konstante Konzentration an Wasserstoffperoxyd in der Reaktionsflüssigkeit aufrechterhalten werden. 1o. Verfahren nach Anspruch 8 oder g, dadurch gekennzeichnet, daß der sekundäre Alkohol und das durch Oxydation des Alkohols erzeugte Keton aus der abgezogenen Flüssigkeit abgetrennt, das Keton durch katalytische Hydrierung wieder in' den sekundären Alkohol umgewandelt, der aus der abgezogenen Flüssigkeit abgetrennte und der durch Hydrieren des Ketons erzeugte sekundäre Alkohol in die der Oxydation unterliegende Reaktionsflüssigkeit zurückgeführt und eine weitere Menge des sekundären Alkohols dem System mit einer zur Aufrechterhaltung eines im wesentlichen konstanten Volumens des der Oxydation unterliegenden Alkohols geeigneten Geschwindigkeit zugegeben wird.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE961436C (de) * 1954-01-29 1957-04-04 Bataafsche Petroleum Verfahren zur Reinigung von Wasserstoffperoxyd
EP3511295A1 (de) 2018-01-15 2019-07-17 Univerza V Ljubljani Verfahren zur herstellung von isotopisch markiertem wasserstoffperoxid

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DE961436C (de) * 1954-01-29 1957-04-04 Bataafsche Petroleum Verfahren zur Reinigung von Wasserstoffperoxyd
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