DE572868C - Verfahren zur Herstellung von Essigsaeure und ihrem Methylester - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Essigsaeure und ihrem Methylester

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DE572868C
DE572868C DED53474D DED0053474D DE572868C DE 572868 C DE572868 C DE 572868C DE D53474 D DED53474 D DE D53474D DE D0053474 D DED0053474 D DE D0053474D DE 572868 C DE572868 C DE 572868C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Essigsäure und ihrem Methylester Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Essigsäure oder deren Methylester. Es wurde gefunden, daß man Essigsäure ohne Bildung wesentlicher Mengen von Nebenprodukten herstellen kann durch die Einwirkung von Kohlenoxyd auf Methylalkohol oder auf Methylalkohol liefernde Stoffe bei erhöhter Temperatur, unter Druck und in Gegenwart von anorganischsauren Katalysatoren. Gemäß den meisten herrschenden Bedingungen wird die Essigsäure . entweder in freiem Zustande oder, in Form des Esters gewonnen, den sie durch Kondensation mit dem im Reaktionsraume vorhandenen Methylalkohol bildet.
  • Man hat schon früher Methylalkohol und Kohlenoxyd in Gegenwart von Katalysatoren zur Einwirkung aufeinander gebracht. So werden nach dem deutschen Patent 442 125, dem französischen Patent 597 328 und dem amerikanischen Patent 1562 48o Katalysatoren verwendet, welche aus verschiedenen Metallen, Metalloxyden und Metallhydroxyden bestehen. Bei der Verwendung dieser Katalysatoren wurden Produkte erzeugt, welche aus Mischungen von sauerstoffhaltigen organischen Verbindungen bestanden, welche Butyl-, Amyl- und höhere Alkohole und Butter-, Valerian- und andere Säuren und Methylacetat und höhere Ester enthielten.
  • Die Katalysatoren, welche bei der gynthese von Essigsäure gemäß der Erfindung verwendet werden, sind nicht Metalle, Metalloxyde oder Metallhydroxyde, sondern anorganische Säuren, welche nicht zersetzbar und nicht flüchtig oder nur schwach zersetzbar oder schwach flüchtig unter den Reaktionsbedingungen sind, also eine Art von Katalysatoren, welche bisher nicht für die katalytische Umformung von Mischungen von Methylalkohol und Kohlenoxyd verwendet worden sind. Besonders gute Ergebnisse werden erzielt mit Sauerstoffsäuren des Phosphors, insbesondere den Phosphorsäuren, z. B. Ortho-, Pyro- oder Metaphosphorsäure oder Mischungen dieser Säuren. Borsäure, Arsensäure und Phosphormolybdänsäure sind gleichfalls im Gebrauch als Katalysatoren geeignet. Auch Mischungen, welche zwei oder mehr der vorgenannten Katalysatoren enthalten, können verwendet werden. Beim Gebrauch dieser Katalysatoren wird Essigsäure entweder frei oder in der Form von Methylacetat erzeugt im wesentlichen unter Ausschluß von Verbindungen von höherem Molekulargewicht.
  • Das Verfahren wird unter Druck ausgeführt. Es kann ein Druck von zoo, Zoo oder 3oo Atm: oder irgendein höherer Druck verwendet werden, der im Betrieb leicht erreicht werden kann. Der Temperaturbereich, welcher gewöhnlich verwendet wird, liegt zwischen etwa Zoo bis. 25o bis zu 4oo bis 45o'. Vorzugsweise werden Temperaturen von 300 bis 400-° verwendet.
  • Wenn zwei- 'oder mehrbasische Säuren als Katalysatoren Verwendung .finden, so können sie zu sauren Salzen teilweise neutralisiert werden nur bis zu dem Grade, daß der entstehende Körper bei der verwendeten Reaktionstemperatur, nach der üblichen Formulierung betrachtet, noch freie Hydroxylgruppen enthält. Teilweise Neutralisierung ist besonders in den Fällen vorteilhaft, wo man die Flüchtigkeit der Säure herabzumindern wünscht oder wenn man die Säuren in feste Form überführen will. So kann man z. B. als Katalysator eine Verbindung benutzen, die als aus einem Molekül einer einwertigen Base oder dem Äquivalent einer solchen an mehrwertiger Base und mehr als einem Molekül Orthophosphorsäure bestehend angesehen werden kann, so daß das entstehende komplexe Phosphorderivat zwischen den Temperaturen 300 und 400 ' C oder bei den sonst während der Umsetzung gebrauchten Temperaturen noch sauer ist. Man kann z. B. Aluminiumphosphat der Zusammensetzung AI. 03 ' z2 H3 P 04 als Katalysator verwenden.
  • Der Katalysator kann, wie im Falle der Phosphorsäure, im flüssigen Zustande oder auch, wie bei dem Gebrauch von Borsäure oder von saurem Aluminiumphosphat, im festen Zustande verwendet werden; er kann auf einen indifferenten festen Träger verteilt werden, z. B. auf Koks, Graphit usw. Der Katalysator kann schon vor Beginn der Reaktion in den Reaktionsraum eingeführt werden; man kann ihn aber auch während des Verlaufes der Umsetzung zusetzen in Form zerstäubter Flüssigkeit zum Beispiel oder, in gewissen Fällen, in Form eines Esterdampfes, z. B. als Methylester, der unter den herrschenden Bedingungen einen sauren Katalysator darstellt; er kann., endlich auch auf irgendeine andere Weise in den Reaktionsraum eingeführt oder in ihm erzeugt werden.
  • Das Kohlenoxydgas kann als solches in die Reaktion eingeführt werden oder in Form seiner in der Industrie üblichen Mischungen mit Wasserstoff oder indifferenten Gasen, z. B. Stickstoff, Methan usw., oder im Gemisch mit Gasen beider Sorte. Man kann also Wassergas, Generatorgas oder KOksofengas verwenden; die Verwendung von unvermischtem Kohlenoxydgas ist aber vorzuziehen, vorzugsweise in beträchtlichem Überschuß.
  • Der Methylalkohol kann ganz oder teilweise ersetzt werden durch Dimethyläther oder andere Verbindungen, welche eine oder mehrere Methoxygruppen enthalten. Andererseits kann Methylalkohol in der Reaktionskammer aus geeigneten Estern, z. B. Ameisensäuremethylester oder Methylacetat, erzeugt werden. In gleicher Weise kann Kohlenoxyd in der Reaktionskammer, z. B. durch Zersetzung von Methylalkohol oder Ameisensäuremethylester, gebildet werden. Letzteres kann sich zersetzen und hierbei Methylalkohol und Kohlenoxyd bilden, welche sich darauf wieder vereinigen und Essigsäure unter dem Einfluß der katalytisch wirkenden anorganischen Säure bilden. Das Endergebnis ist eine Umlagerung von Ameisensäuremethylester in Essigsäure.
  • Wenn gewünscht, kann eine Mischung von Kohlenoxyd und Wasserstoff der Einwirkung eines katalytisch wirkenden Stoffes, z. B. Zinkoxyd, ausgesetzt und die Reaktionsmischung, wenn erforderlich nach- Zuführen von weiterem Kohlenoxyd, unmittelbar über einen der Erfindung -entsprechenden Katalysator zur Bildung von Essigsäure oder Methylacetat geleitet werden. Es wurde jedoch weiter gefunden, daß eine getrennte Bildung von Methylalkohol nicht wesentlich ist, und daß Essigsäure, frei oder in Verbindung, unmittelbar erzeugt werden kann dadurch, daß eine Mischung von Kohlenoxyd und Wasserstoff der Einwirkung einer katalytisch wirkenden anorganischen Säure ausgesetzt wird.
  • In diesem Falle werden zweckmäßig hohe Drucke, z. B. von r5o bis 3oo Atm. oder noch höhere Drücke, verwendet.
  • Es sind bereits -früher Mischungen von Kohlenoxyd und Wasserstoff der Einwirkung von Katalysatoren ausgesetzt worden, welche aus Metalloxyden oder Mischungen von Metalloxyden bestanden. Auf diese Weise wurden Methanol und komplizierte Mischungen von sauerstoffhaltigen organischen Verbindungen erzeugt. Andererseits werden beim Gebrauch von Katalysatoren gemäß der Erfindung Essigsäure und Methylacetat erzeugt, im wesentlichen unter Ausschluß von Verbindungen von höherem Molekulargewicht.
  • Die Gegenwart von Wasser in dem Gasgemisch begünstigt die Bildung von freier Essigsäure, insbesondere dann, wenn Dimethyläther oder Methylester oder ähnliche Stoffe statt oder zusammen mit Methylalkohol verwendet werden.
  • Wie oben festgestellt wurde, kann man die sich bildende freie Essigsäure entweder in freiem Zustande oder in Form von Methylester erhalten, der sich durch Kondensation der Essigsäure mit dem in der Reaktionskammer anwesenden Methylalkohol bildet. Dabei kann die Reaktion so geleitet werden, daß praktisch ausschließlich Essigsäuremethylester entsteht. Die Herstellung von Essigsäuremethylester wird begünstigt durch die Anwesenheit eines Überschusses von Methylalkohol in der Reaktionskammer und durch die Abwesenheit von Wasser oder doch wenigstens das Vorhandensein möglichst geringer Mengen von Wasser. Ist dagegen kein Überschuß von Methylalkohol vorhanden, und ist Wasser in hinreichender Menge zugegen, so erhält man Essigsäure, anderenfalls erhält man Gemische von Essigsäure und Essigsäuremethylester in verschiedenen Mischungsverhältnissen, je nach den Bedingungen, unter denen man arbeitet.
  • Das Verfahren kann auf verschiedene Weise ausgeführt werden. So kann Kohlenoxyd oder Wassergas mit dem Dampf von Methylalkohol oder Dimethyläther oder Ameisensäure- oder Essigsäuremethylester' gemischt und stetig in ein Reaktionsgefäß geleitet werden, welches den sauren Katalysator in flüssiger oder fester Form enthält und auf etwa 26o bis q50° C, vorzugsweise auf etwa 3oo bis 400' C, erhitzt wird. Zweckmäßig wird eine geschlossene Umlaufapparatur benutzt, welche eine Gasumlaufpumpe, eine mit einem Wärmeaustauscher versehene Reaktionskammer und einen Kondensator für das Reaktionsprodukt enthält. Auf diese Weise können unveränderte Gase in die Reaktionskammer zurückgeführt werden, nachdem man sie von Essigsäure und Methylacetat befreit hat.
  • Die Reaktionskammer kann irgendwelche Vorrichtungen enthalten, die das Gas mit dem Katalysator in innige Berührung bringen. Liegen z. B. Flüssigkeiten vor, so kann man die Gase durch die Flüssigkeit in Blasen hindurchtreten lassen, oder die Reaktionskammer kann die Form einer Waschkolonne besitzen oder mit Rührvorrichtungen versehen werden; die Reaktionskammer kann auch selbst rotieren und nötigenfalls mit Trägermaterial für die Flüssigkeit beschickt werden. Wenn der Katalysator aus festem Stoff besteht oder wenn eine in einem festen Träger aufgesaugte Flüssigkeit den Katalysator bildet, so wird das Katalysatormaterial vorteilhaft in körniger Form verwendet. Die Verwendung großer Mengen eines flüssigen Katalysators erscheint am zweckmäßigsten.
  • Katalysator sowohl als Gase müssen selbstredend frei sein von solchen Verunreinigungen, die die Säuren neutralisieren.
  • Die verschiedenen Teile der Apparatur werden zweckmäßig gegen Korrosion durch Säuren und Kohlenoxyd geschützt. So ist es z. B. vorteilhaft, die Gase der Einwirkung von Eisen in der Apparatur zu entziehen; doch kann man Speziallegierungen, die kein Eisencarbonyl bilden, mit Vorteil verwenden. Auch die Gefäße, die die Säuren enthalten oder mit ihnen in Berührung kommen, werden zweckmäßig gegen den Angriff durch die Säuren, entsprechend der Art der in ihnen enthaltenen Säure, geschützt. So kann man z. B. die Teile, die mit Essigsäure in Berührung kommen, aus Kupfer herstellen oder mit einer Kupferschicht versehen, während man den Apparateteilen, die Phosphorsäure aufzunehmen bestimmt sind, einen Überzug von Graphit oder Gold gibt oder sie aus Kupfer herstellt oder mit Kupfer überzieht. Wählt man Kupfer für die mit Phosphorsäure in Berührung kommenden Gefäße, so tut man gut, den Zutritt von Sauerstoff zur Apparatur zu verhindern.
  • Die folgenden Beispiele mögen dazu dienen, technische Ausführungsformen des Verfahrens zu erläutern. Beispiel i Kohlenoxydgas wird unter einem Druck von ungefähr ioo bis 18o Atm. durch Methylalkohol, der etwa 5 bis 2o0/, Wasser enthält und auf etwa 6o bis 8o ° C erwärmt ist, hindurchgeleitet; das entstehende Gas-Dampf-Gemisch wird dann durch eine Reaktionskammer geführt, die auf 3oo bis 400' C erhitzt wird. Die Reaktionskammer kann mit Koks oder Graphit beschickt sein, der mit Phosphorsäure oder saurem Aluminiumphosphat getränkt ist, oder man kann eine langsam rotierende, zu einem Drittel mit Phosphorsäure und mit Graphitstückchen oder entsprechendem anderen körnigstückigen Material beschickte Kammer als Reaktionsraum verwenden. Die entstehende Essigsäure wird am besten bei niedrigen Temperaturen verdichtet und, wenn nötig, nochmals destilliert, während die nicht kondensierten Gase wieder zu weiterem Umlauf und weiterer katalytischer Behandlung in die Apparatur zurückgeführt werden.
  • Gemäß obigem Beispiel kann, wenn Kohlenoxyd in genügendem Überschuß verwendet wird, die Umsetzung in Gegenwart sehr geringer Mengen Wasser oder in Abwesenheit von Wasser durchgeführt werden. Beispiel 2 Man verwendet an Stelle des wasserhaltigen Methylalkohols im vorigen Beispiel wasserfreien Methylalkohol und erhitzt ihn auf ioo bis i2o ° C, während man Kohlenoxydgas hindurchtreibt. Das Gasgemisch wird dann mit dem Katalysator in Berührung gebracht und nachher in der im Beispiel i beschriebenen Weise weiterbehandelt. Man erhält in diesem Falle praktisch alle Essigsäure in Form von Essigsäuremethylester. Beispiel 3 Ein Gemisch von etwa 55 bis 65 Raumteilen Kohlenoxyd und etwa 35 bis 45 Raumteilen Wasserstoff wird unter etwa 150 bisa2oo Atm. Druck durch ein Gefäß geleitet, das Zinkoxyd enthält und das auf Temperaturen von etwa 3oo bis 400' C gehalten wird. Das entstehende Gemisch aus Kohlenoxydgas und Methylalkoholdampf wird ohne Zwischenkühlung über einen sauren Katalysator geleitet, der auf etwa 300 bis 400' C gehalten wird. Die Reaktionsprodukte werden dann getrennt, und die unkondensierbaren Gase werden zu neuer Umsetzung in die Apparatur zurückgeleitet. Beispiel 4 Gereinigtes Wassergas wird unter Druck von 25o bis 3oo Atm. bei ungefähr ioo bis 150' C durch Wasser hindurchgetrieben und dann in einen Reaktionsraum, der eine Temperatur von etwa 28o bis 400' C hat und der mit Koks oder anderen mit Phosphorsäure getränkten indifferenten, porösen Stoffen beschickt ist, geleitet oder in eine Phosphorsäure in der im Beispiel i beschriebenen Anordnung enthaltende rotierende Kammer übergeführt. Die entstehenden Produkte werden kondensiert und die unkondensierbaren Gase vermittels einer Gaszirkulationspumpe . in den Kreislauf zurückgeleitet; das Kondensat wird dann gesammelt und nochmals destilliert, um die Essigsäure zu gewinnen. Stickstoff und andere indifferente Gase, die in der Apparatur sich ansammeln, werden von Zeit zu Zeit oder dauernd entfernt und durch frisches Wassergas ersetzt.
  • Der Methylalkohol in den Beispielen i und 2 kann durch Dimethyläther, Ameisensäuremethylester oder Essigsäuremethylester oder durch Gemische dieser Stoffe miteinander oder mit Methylalkohol ersetzt werden, vorausgesetzt, daß diese Stoffe oder ihre Dämpfe .in geeigneten Verhältnissen mit Kohlenoxyd gemischt sind.
  • Wie oben bereits gesagt wurde, kann der Prozeß auf die Herstellung von Essigsäuremethylester als praktisch einziges Reaktionsprodukt gerichtet werden. In diesem Falle wird, wenn man Essigsäure als Endprodukt gewinnen will, der Essigsäuremethylester verseift, und der Methylalkohol oder Dimethyläther, der gleichzeitig entsteht, wird wieder in den Kreislauf zurückgeführt zur endgültigen Umwandlung in Essigsäure. Die Verseifung von Essigsäuremethylester wird natürlich an sich nicht beansprucht.
  • Diese Ausführungsform ist von besonderem Interesse, da gefunden wurde, daß man die Verseifung von Estern organischer Säuren in solcher Weise regeln kann, daß freie Säuren in wasserfreiem Zustande entstehen. Zu diesem Zweck wird die Verseifung durch die gerade theoretische Menge Wasser bewirkt, die für die Umwandlung des Esters in Essigsäure und Dimethyläther erforderlich ist, wobei eine starke Mineralsäure, z. B. Phosphorsäure oder Schwefelsäure, mit Vorteil als verseifendes Agens gebraucht wird.
  • Die Reaktion verläuft nach der folgenden Gleichung 2CH,C00 - CH, -f- 11,0 = 2CH,COOH -E- (CH3)20. Mit Vorteil verwendet man Phosphorsäure als verseifendes Agens, da sie nicht oxydierend wirkt bei den in Frage kommenden hohen Temperaturen. Die Reaktion geht bei Temperaturen zwischen etwa 150' und etwa 300' C vor sich; Temperaturen zwischen =8o ° und 22o' C sind besonders vorteilhaft. Bei Zoo ° C z. B. geht die Reaktion rasch vor sich, und man erhält eine fast quantitative Ausbeute.
  • Die höher hydratisierten Formen der Phosphorsäure, z. B. Orthophosphorsäure und Pyrophosphorsäure, geben das erforderliche Wasser für die Verseifung her, wobei sie selbst gleichzeitig zu Metaphosphorsäure dehydratisiert werden. Man kann daher die Reaktion kontinuierlich gestalten, indem man ständig Mengen von Ester und Wasser in die Phosphorsäure einführt; dabei dient die Phosphorsäure tatsächlich als Träger für das Wasser.
  • Die Verseifung kann in irgendeiner Apparatur ausgeführt werden, wie sie für Reaktionen zwischen Gasen und Flüssigkeiten dient, z. B. in Waschtürmen, Mischern, -Gaswaschflaschen o. dgl.
  • Die Verseifung des Essigsäuremethylesters kann kontinuierlich und gleichzeitig mit seiner Herstellung bewirkt werden. So kann man z. B. ein. Gemisch von Kohlenoxyd und Methylalkoholdampf unter Druck bei 3oo bis 400' C über Phosphorsäure leiten; dann führt man die Reaktionsprodukte, die Essigsäuremethylester enthalten, am besten, nachdem man sie auf niedrigere Drucke, z. B. auf Atmosphärendruck, sich hat ausdehnen lassen, zusammen mit der nötigen Menge Dampf durch eine Kammer, die Phosphorsäure enthält, die auf niedrigerer Temperatur, z. B. auf 18o bis 250' C, gehalten wird.
  • Aus obiger Beschreibung kann man ersehen, daß derselbe Katalysator, z. B. Phosphorsäure, unter verschiedenen Bedingungen zur Herstellung von Essigsäuremethylester und zur Umwandlung des Esters in Essigsäure und Dimethyläther verwendet werden kann. Die Essigsäure kann kondensiert werden, und der Dimethyläther, der bei gewöhnlicher Temperatur gasförmig ist, kann zu erneuter Mischung mit weiteren Mengen Kohlenoxyd behufs Umwandlung in Essigsäure in den Kreislauf zurückgeführt werden.
  • Der Essigsäuremethylester wird zweckmäßig von den unkondensierbaren Gasen, mit denen er gemischt ist, getrennt und in einem besonderen Vorgang in Eisessig und Dimethyläther umgewandelt.
  • Die folgenden Beispiele mögen die Verseifungsmethode erläutern. Beispiel 5 Ein geschlossenes Kupfergefäß von hoher zylindrischer Form, das mit einem schnell umlaufenden Rührer vom Propellertyp versehen ist, wird nahezu völlig mit Phosphorsäure gefüllt und durch Erwärmung von außen auf 18o bis 22o' C gehalten. Dann wird Essigsäuremethylesterdampf nahe dem Gefäßboden zugleich mit der nötigen Menge Wasserdampf eingeführt, während die oben abstreichenden Gase in einen Kondensator mit geeignetem Empfangsgefäß geleitet werden. Das Gas, das aus dem Empfangsgefäß austritt, ist reiner Methyläther. Das Kondensat ist Eisessig und enthält mehr oder minder unveränderten Essigsäuremethylester, den man leicht abdestillieren kann.
  • Beispiel 6 Ein Wäscher in Turmform, der in üblicher Weise angeordnete Kupferplatten enthält, wird auf i8o bis 2oo° C erwärmt; dann leitet man Phosphorsäure von oben nach unten hindurch. Die Säure wird dann wieder durch Dampfstrahldruck - der Dampf wirkt zugleich als hydratisierendes Agens - im Turm nach oben getrieben. Es wird dann Essigsäuremethylesterdampf im Gegenstrom zu der hydratisierten Säure im Turme aufwärts geleitet. Es entstehen dieselben Produkte wie im Beispiel i. Natürlich kann man das Verfahren auch auf andere Weise ausführen.
  • Natürlich kann man die Erfindung auch auf andere Weise ausführen; die in den einzelnen Fällen angegebenen Temperaturen sind die, bei denen man die besten Ausbeuten an Essigsäure oder Essigester neben einem Minimum von unerwünschten Nebenprodukten erhält. Man kann aber auch unter anderen Bedingungen arbeiten. Die oben angegebenen sind ja auf gewisse Katalysatoren und gewisse Ausgangsstoffe abgestimmt. Wenn man z. B. einen Katalysator verwendet, der bei hohen Temperaturen zerfällt, so arbeitet man besser bei niedrigeren Temperaturen und bei geeigneten Drucken usw., um die Umwandlung des Katalysators in eine inaktive Form zu verhindern oder sie doch möglichst auf ein Mindestmaß zu beschränken.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Essigsäure oder Essigsäuremethylester durch Einwirkung von Kohlenoxyd auf Methylalkohol oder Stoffe, die unter den Reaktionsbedingungen Methylalkohol erzeugen; wie Dimethyläther oder Ameisensäuremethylester, bei erhöhter Temperatur und unter Druck und in Gegenwart anorganischer Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator eine anorganische Säure, die kein Metalloxyd oder -hydroxyd ist, oder ein saures Salz einer solchen Säure ist, mit der Maßgabe, daß die Säure oder das saure Salz unter den Reaktionsbedingungen nicht oder nur schwach flüchtig ist, wie z. B. Phosphorsäure oder ein saures Phosphat.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion in Gegenwart von Wasserdampf bewirkt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Methylformiat, der Methylalkohol oder der sonstige Ausgangsstoff selbst die Quelle des ganzen oder eines Teils des Kohlenoxyds bildet. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Methylalkohol in dem Reaktionsgefäß aus Kohlenoxyd und Wasserstoff durch die Wirkung des sauren Katalysators gebildet wird.'
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die Essigsäure ganz in freiem Zustande erhalten wird, indem man den in dem Reaktionsprodukt etwa vorhandenen Ester verseift, z. B. mit Hilfe etwa der theoretischen Menge Wasser, die für die Bildung von Eisessig .und Dimethyläther bei erhöhter Temperatur in Gegenwart von Phosphorsäure erforderlich ist.
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