DE2423062A1 - Verfahren zum reparieren und runderneuern von fahrzeugreifen - Google Patents
Verfahren zum reparieren und runderneuern von fahrzeugreifenInfo
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Pater.iir.wälte
Di;,!.-:%. ί'-;εί·! \'c!gt
Dipl.-ir.g. iiilr...: α Kaikoif
5β1 VVIiier., Auf Sieirviau-ien 1
Postfach 2448 T. Gi302/aM0 ? Λ ? ? Π R ?
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Nassau / Bahamas
Verfahren zum Reparieren und Runderneuern von Fahrzeugreifen
Verfahren zum Reparieren und Runderneuern von Fahrzeugreifen, insbesondere Erdbewegungsreifen, mittels einer zumindest den
Bearbeitungsbereich des Reifens luftdicht verschließenden Hülle zum Abführen von Luft- und Gaseinschlüssen aus dem Raum zwischen
Hülle und Reifen mittels Unterdruck- und/oder Überdruckanwendung sowie unter Ausvulkanisieren des auf oder in den Reifen eingebrachten
Rohgummis durch Hitzeanwendung.
Sowohl zum Reparieren von Schadstellen an Fahrzeugreifen als auch zum Runderneuern von abgefahrenen Fahrzeugreifen werden
flexible Hüllen, beispielsweise aus Gummimaterial, verwendet, die den Reifen abdichtend umschließen, worauf Unterdruck auf
den Zwischenraum zwischen dem Reifen und der Hülle wirksam gemacht
werden kann, daralt Luft- und Gaseinschlüsse vermieden
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werden. In den meisten Fällen hält die ünterdruckanwendung auch noch während des Vulkanisierens im Autoklaven an.
Flexible Hüllen dieser Art sind insbesondere für Reifen relativ großer Formate und erst recht für Erdbewegungsreifen
teuer, und auch das sachgerechte Aufziehen einer Hülle in der Weise, daß sie ausreichend abdichtet, erfordert einen gewissen
Arbeitsaufwand.
Man hat daher schon verschiedentlich hüllenlose Verfahren zur Runderneuerung und Reparatur von Reifen versucht. In
diesem Zusammenhang sind insbesondere beheizbare Reparaturmulden,
also Vorrichtungen zur Behebung von Schadstellen an Reifen, bekannt geworden, die verschiedenen Reifengrößen anpaßbar sind
und Luftbälge zur Ausübung von Druck auf die Reparaturstellen aufweisen. Es ist jedoch beispielsweise nicht möglich, Druck
auf Stellen auszuüben, die innerhalb des Reifenprofils liegen, so daß auch die Reparaturmulden einerseits wegen der relativ
hohen Anschaffungskosten und andererseits wegen der beschränkten NutzungsmÖglichkeiten keine zufriedenstellende Lösung für das
Reparaturproblem darstellen.
Man hat auch bereits versucht, nahezu hilfsmittelfrei zu reparieren,
indem man den gefürchteten Lufteinschlüssen beim Auftragen von Reparaturmaterial wie Bindegummi dadurch auszuweichen
versucht, daß man zum einen an den Reparaturstellen, beispielsweise beim Einsetzen von Trichtern, eine für Lufteinschlüsse
weniger anfällige Feinrauhung anwendet und zum anderen das Reparaturmaterial stufenweise in feinsten Schichten aufbezw.
einbringt, wobei gleichzeitig sehr darauf geachtet wird, daß sich keine Lufteinschlüsse bilden können. Der an der Reparaturstelle
so vorbereitete Reifen wird dann hilfsmittelfrei im Kessel bzw. Autoklaven abgeheizt. Jedoch hat sich gezeigt,
daß auch bei noch so sorgfältiger Vorbereitung mit Feinrauhung
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und Einbringen oder Aufbringen von feinsten Bindegummischichten
Lufteinschlüsse letztlich mit der notwendigen Sicherheit nicht vermeidbar sind und vor allem beim hilfsmittelfreien Abheizen
von Reparaturstellen im Autoklaven die Gefahr des Eindringens von Dampf und Feuchtigkeit in die Zwischenräume besteht, die
sich zwangsläufig aufgrund des bekannten Schwunds des Bindegummis beim Ausvulkanisieren bilden. Auf diese Weise wird die
Bindung des Trichters mit der Karkasse an verschiedenen Stellen unterbunden, so daß der Trichter nicht mit der notwendigen
festen Haftung im Karkassenkörper sitzt.
Folglich hat die bisherige Entwicklung gezeigt, daß eine
einwandfreie Vulkanisation sowohl bei der Runderneuerung als auch bei der Reparatur von Reifen nur dann erfolgen kann, wenn
die zu vulkanisierenden Bereiche ringsum abgeschlossen sind, wie es beispielsweise durch Anwendung einer Hülle gewährleistet
ist, möglichst noch unter gleichzeitiger Anwendung von Unterdruck und/oder Überdruck.
Angesichts der vorstehenden Probleme besteht die Aufgabe, das
eingangs genannte Verfahren so zu verbessern, daß der bisher erforderliche Kosten- und Arbeitsaufwand verringert wird.
Erfindungsgeraäß ist zur Lösung dieser Aufgabe vorgesehen, daß
die Hülle ringsum den zur Unterdruck- und/oder überdruckanwendung vorgesehenen Bereich mittels auch unter zum Vulkanisieren
erforderlichen Temperaturen wirksamen klebfähigem Material
an den Reifen angeklebt und abgedichtet wird.
Gemäß dem vorstehenden erfindungsgemäßen Verfahren bedient
man sich weiterhin einer Hülle zum Verschließen des Bearbeitungsbereichs am Reifen mit dem Ziel der Abführung von Luft- und
Gaseinschlüssen unter dem Einfluß von Unter- und/oder Überdruckanwendung,
jedoch benutzt man nunmehr zur Herstellung eines abgedichteten Zwischenraums zwischen dem Reifen und
der Hülle ein einfaches Klebeverfahren, bei dem die Hüllenränder mittels klebfähigem Material sowohl an den Reifen angeklebt
als auch abgedichtet werden. Das gilt sowohl für die Behandlung von Reparaturstellen als auch für die Runderneuerung
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also für das Umschließen des Schichtenaufbaus eines rundum
konfektionierten Reifens. Zn jedem Falle wird nach dem dichten Abschließen der Hüllenränder die Hülle durch Unterdruck- und/oder
Überdruckanwendung dicht an das abgedeckte Material angelegt zwecks Abführung unerwünschter Gas- und Flüssigkeitsreste. Dies
kann außerhalb oder auch innerhalb des Autoklaven geschehen, in dem der Vulkanisationsprozeß stattfindet. Außer dem Abheizen im
Autoklaven sind jedoch auch andere Heizverfahren möglich.
Im einzelnen ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Hülle beim
Abdecken eines mehrere am Reifenunifang verteilte Reparaturstellen aufweisenden Reifens oder beim Umschließen des Schichtenaufbaus
eines konfektionierten Reifens mittels des klebfähigen Materials an die Karkassenflanken geklebt und abgedicht wird, im Falle
eines rundzuerneuernden konfektionierten Reifens unterhalb der Austrittskanten der den Laufstreifen auf die Karkasse bindenden
Bindegummischicht und im Reparaturfall je nach Lage der Reparaturstellen. Bei dieser Ausführungsweise des erfirdungsgemäßen
Verfahrens wird eine sich über den gesamten Reifenumfang erstreckende ringförmige Hülle verwendet, die die Reifenselten bzw.
Karkassenflanken nur soweit bedeckt als erforderlich ist. Dies bedeutet, daß sich die Hüllenränder im Falle des UmschlleSens eines
konfektionierten Reifens bis dicht unterhalb der Austrittskanten der den Laufstreifen auf die Karkasse bindenden Bindegummischicht
erstrecken und dort mittels des klebefähigen Materials an die Karkassenflanken angeklebt und abgedichtet werden. Im Falle
mehrerer am Reifenumfang verteilter Reparaturstellen ist dl· Handhabung ähnlich, wobei man sich hinsichtlich der Hüllenerβtreckung
an der Reifenseite nach der Lage der Reparaturstellen zu richten
hat. Auch hier wird jedoch die Hülle angeklebt und abgedichtet,
damit der Zwischenraum zwischen der Hülle und dem Reifen der
Unter- und/oder Oberdruckbehandlung unterworfen werden kann.
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Ea ist sehr vorteilhaft, wenn die Druckbehandlung während des
Vulkanisierens im Autoklaven öder auf andere Weise anhält. Denn nur in einem solchen Falle wird beispielsweise vermieden, daß
beim Einsetzen von Trichtern im Reparaturfalle beim Eintreten des Schwunds keine Dampf- oder anderweitigen gasförmigen oder
flüssigen Medien zwischen den Trichter und die Wandung des
trichterförmigen Lochs in der Karkasse eindringen können.
Als Heizmedium kann sowohl Wasser als auch Heißdampf, heiße
Luft oder eine Mischung aus Dampf und Luft verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist mit besonderem Vorteil beim Reparieren einer Schadstelle am Reifen zu verwenden. Denn in
diesem Falle wird als Hülle eine mit einem Unterdruckanschluß versehene flexible Decke, beispielsweise aus Gummimaterial,
zum Abdecken der Reparaturstelle verwendet und ringsum die Reparaturstelle mittels klebfähigera Material an den Reifen
angeklebt und abgedichtet. Die Vorteile wirken sich hier besonders deutlich aus, weil man im Falle einzelner Reparaturstellen,
beispielsweise an einem Erdbewegungsreifen, auf das Aufziehen einer dieser Reifengröße entsprechenden Hülle ( Kosten und Arbeitsauf
v/and) verzichten kann und stattdessen die Benutzung einer
flexiblen Decke mit Unterdruckanschluß ermöglicht wird, die nicht viel größer als die Reparaturstelle selbst zu sein braucht.
Man nimmt also im Falle einer Reparatur zunächst in üblicher Weise die Ausbesserung, das Rauhen und das Aufbringen von Rohgummi
auf die Reparaturstelle des Reifens vor, um dann die entweder
an der Karkassenseite oder im Profil selbst gelegene Reparaturstelle mit der flexiblen Decke ringsum zu verschließen
und die Decke selbst mittels des kiebfähigen Materials an der
die Reparaturstelle umgebenden Reifenfläache anzukleben und abzudichten.
Durch Unter- und/oder Überdruckanwendung werden sämtliche Gaseinschlüsse od. dgl. unter dichter Anlage der flexiblen
Decke an die Oberfläche der Reparaturstelle durch den Unterdruckanschluß hinaus abgeführt.
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Dabei kann sich die Reparaturstelle ebenso gut an der Außenseite wie auch an der Innenseite des Reifens oder an beiden
auch in gegenüberliegender Lage befinden.
Die Flexibilität der Decke wird so gewählt, daß eine Anpassung der Deckenränder an den Profilverlauf zur Erzielung einer Abdichtung
der Decke am Reifen möglich ist. Denn der besondere Vorteil dieses erfindungsgemäSen Verfahrens liegt darin, daß
auch ganz oder teilweise im Profil liegende Schadstellen behandelt werden können. Eine eventuelle Faltenbildung in den
mittleren Bereichen der aufgelegten flexiblen Hülle stören das Verfahren nicht. Falls jnan unerwünschte Abdrücke durch
Faltenbildung an der Decke am Reifen befürchtet, kann man die betroffenen Bereiche mit einer glatten Unterlage abdecken.
In jedem Falle wird die Arbeitszeit bei Verwendung einer flexiblen Decke, die lediglich ihre Reparaturstelle selbst
bedeckt, sehr erheblich verringert, und die übliche, im Falle von größeren Reifen wie insbesondere Erdbewegungsreifen entsprechend
teure Hülle, die den gesamten Reifen zu umschließen hat, kann fortfallen. Während des Abheizens des Reifens, beispielsweise
im Autoklaven, bleibt die Druckanwendung erhalten, um die Qualität des Vulkanisationsprozesses zu gewährleisten.
Als klebfähiges Material kann beispielsweise Bindegummi der
Art verwendet werden, die auch als Zwischenplatte zwischen Laufstreifen und Karkasse beim Runderneuern Verwendung findet.
Dieses Material hat den Vorteil, überall dort ohnehin zur Stelle zu sein, wo Reifen runderneuert und/oder repariert
werden. Es ist jedoch auch denkbar, Teflon-Streifen zu verwenden.
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In den meisten Fällen wird es svcckmäßlg sein, als klebfähiges
Material Rohgummi, d. h. Natur- oder Kunstgummi, wie Bindegummi in einer Mischung zu verwenden, die in der Hitze nicht vulkanisierbar ist und plastisch verformbar bleibt, also beispielsweise eine Mischung ohne Vulkanisiermittel wie Schwefel und
Beschleuniger. Dies hat den Vorteil, daß aufgrund der Klebekraft und Plastizität ein sicheres Anhaften und eine zuverlässige Abdichtung erreicht sowie gleichzeitig ein leichtes Lösen
am Ende der jeweiligen Behandlung ermöglicht wird, ohne daft Rückstände vom Reifen abgeschliffen werden müssen oder dergleichen.
Außerdem kann man die plantische Klebemasse mehrfach verwenden· Beim Runderneuern verwendet man zwackmäßig zusätzlich längs
des Haft· und Dichtungsrande» dor Hülle eine vorzugsweise
elastische Dichtung in Ringform in Verbindung mit dem klebfähigen Material in der später genauer erläuterten Weise.
Es kann zweckmäßig sein, wenn die zum Ankleben der Hülle bestimmten Ränder zunächst mit Lösung gereinigt und eingestrichen
werden. In diesem Falle kann ein sicheres Anläsben der Hüllenränder auch noch dann erreicht werden, wenn an der Reparoturstelle, wie es immer wieder der Fall 1st, noch gewisse Verunreinigunpen wie loser Gummistaub od. dgl. zurückgeblieben sind.
Im Reparaturfalle kann man den in erfindungsgeraäßer Heise
mit einer Decke an der Reparaturstelle abgedeckten Reifen auch so weiterbehandeln, daß die Reparaturstelle durch Wärmestrahlung und/oder Konfektion beispielsweise durch den Einbau
von Heizelementen in die als Decke ausgebildete Hülle vulkanisiert wird, so daß man auf das Einbringen des Reifens als
Gans·» in einen Autoklaven verzichten kann.
Für das Aufbringen des klebfähigen Materials gibt es verschiedene Möglichkeiten, die weltgehend von der zweckmäßigsten
Verarbeitung der jeweiligen Klebmaterialart bestimmt werden· So kann das klebfähige Material auf die Unterseite der Hüllenränder und/oder au-f die zum Ankleben bestimmten Ränder der Hüll«
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aufgebracht werden. Es kann sich jedoch auch, wie im Falle der Verwendung von Bindegummi aus klebfähigem Material, als zweckmäßig
erweisen, die Nahtstellen zwischen den Hüllenkanten und der Karkasse mit klebfähigem Material zu überbrücken.
Es kann in Einzelfällen auch zweckmäßig sein, die zur Aufnahme
des klebfähigen Materials bestimmten Reifenbereiche anzurauhen, um das Anhaften des klebfähigen Materials noch zu verstärken.
Falls sich dadurch ergibt, daß die Hülle nach Abschluß der Vulkanisation sehr fest auf dem Reifen haftet, und beim Abziehen der
Hülle noch einzelne Hüllenrandteile auf dem Reifen zurückbleiben,
so lassen sich diese Rückstände leicht abschleifen, oder man beläßt diese Rückstände am Reifen, falls es sich beispielsweise
um eine Reparaturstelle an der Innenseite eines schlauchlosen Reifens handelt.
Wenn man sicher gehen will, daß sich die Hülle unter allen Umständen nach Abschluß der Vulkanisation wieder leicht vom
Reifen lösen läßt, wird zur Aufnahme des klebfähigen Materials ein Reifenbereich mit einer glatten oder in anderer Weise zur
Vermeidung einer unlösbaren Verbindung zwischen der Hülle und dem Reifen präparierten, z.B. mit Silikon eingestrichenen Oberfläch
verwendet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen
mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der oberen Hälfte eines
Erdbewegungsreifens mit einer Reparaturstelle, die mittels einer flexiblen Decke als Hülle abgedeckt wird;
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Pig. 2 eine Querschnittsansicht eines Reifens mit an den Reifenflanken
angeklebter und abgedichteter Hülle;
Fig. 3 eine Querschnittsansicht eines Reifens mit innenliegenden
Reparaturstelle, die in erfindungsgemäßer Weise abgedeckt
wird;
Fig. 4 eine Querschnlttsansicht eines Reifens mit außenliegender
Reparaturstelle, bei der ein Trichter in die Karkasse ein-
gesetzt und in erfindungsgemäßer Weise abgedeckt wirdI
FJ.'j. 5 eine Querschnittsansicht eines Reifens mit Abdichtung
der Hülle mit einem Dichtungsring in Verbindung mit klebfähigem Material;
Fig. 6 Querschnitssanalchtan beschichteter Dichtungen.
An dem in Figur 1 dargestellten Erdbewegungsreifen 1 befindet sich eine allgemein mit 2 bezeichnete Reparaturstelle, die
ausgebessert, angerauht, mit.unvulkanisiertem Bindegummi 4 angefüllt
und ausgespachtelt sowie anschließend mit einer als Hülle vorgesehenen flexiblen Decke 3a, beispielsweise aus
Gummimaterial, verschlossen worden ist. Der ringsum laufende Rand 5 der Decke 3a ist mittels eines klebfähigen Materials,
im vorliegenden Falle mittels Bindegummimaterial längs seines gesamten Verlaufs am Reifen angeklebt und abgedichtet, d.h.
sowohl längs seines Verlaufs an der Reifenflanke als auch über die Profilstollen und längs der Profiltiefen. Auf diese Weise
ist die Reparaturstelle ringsum durch die Decke 3a verschlossen und abgedichtet, so daß nun über den an der Decke 3a befindlichen
Unterdruckanschluß 6 und über den Schlauch 7 der Zwischenraum zwischen der Decke 3a und der Reparaturstelle 2 bzw» am
Reifen einer Druckbehandlung mittels Unterdruck und/oder Oberdruck
ausgesetzt werden kann. Dadurch werden sämtliche Lufteinschlüsse
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in dem Zwischenraum entfernt. Die Druckbehandlung wird zweckmäßig während der daran anschließenden Vulkanisation fortgesetzt.
Diese kann in einem Autoklaven erfolgen oder aber auch durch örtliche Beheizung, wie beispielsweise durch auf die Reparaturstelle
gerichtete Wärmestrahlung oder durch den Einbau von Heielementen in die Decke 3a.
Nach dem Ausvulkanisieren der Reparaturstelle 2 wird die Decke 3a wieder vom Reifen gelöst. Bei entsprechender Vorbereitung,
beispielsweise durch Ankleben des Randes 5 an glatten oder in
entsprechender Weise präpariertet! Reifenflächen, erreicht man,
daß sich die Decke 3a ringsum wieder leicht vom Reifen abnehmen läßt. Sollten dennoch einzelne Stellen der Decke 3a am Reifen
haften bleiben, so lassen sieh solche Reste leicht abschleifen.
Wie Figur 3 zeigt, läßt sich das Verfahren ebenso gut an der Innenseite des Reifens 1 ausführen, wo ein Reparaturpflaster
oder ein Bindegummiauftrag 4 mittels der Decke 3a abgedeckt wird, die ihrerseits mittels klebfähigem Material 14, beispielsweise
mittels Bindegummi, ringsum an der Reifeninnenseite angeklebt und gleichzeitig abgedichtet wird. Falls es sich bei
den Reparaturstellen um Durchschläge handelt, können in entsprechender
Weise zwei Decken verwendet werden, von denen die eine außen und die andere innen am Reifen angesetzt wird.
Figur 4 zeigt die Anwendung der Decke 3a beim Einsetzen eines Trichters 12.
Figur 2 veranschaulicht die Verwendung einer Hülle 3, deren Ränder 5 mittels klebfähigem Material 14 an die Karkasse 1 a
angeklebt und dort abgedichtet wird. Die Darstellung zeigt einen konfektionierten Reifen, auf dessen vorbereitete Karkasse
la unter Zwisohenlegen einer Bindegummiplatte 10 ein Laufstreifen
11 aufgebracht worden ist. Wie man sieht, erfolgt die
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Abdichtung der Hüllenränder 5 unterhalb der Nahtstellen Io a
der Bindegummiplatte 1o an den Flanken der Karkasse 1 a, und zwar im Falle des linken Teils von Figur 2 durch Unterlegen von
klebfähigem Material 14, beispielsweise Bindegummi, unter den
Rand 5, und im Falle des rechten Teils von Figur 2 durch überbrücken des Zwischenraums zwischen dem Rand 5 der Hülle 3 und
der Karkasse 1 a mittels eines Materialstreifens 14 aus klebfähigem Stoff» beispielsweise Bindegummi. Das Verfahren läuft
im übrigen sinngemäß so, wie im Zusammenhang mit Figur 1 erklärt,
ab.
Zu Figur 2 sei ergänzt, daß es sich bei der dargestellten Hülle
3 um eine sich ringsum um den umfang des Reifens erstreckende ringförmige Hülle handelt im Gegensatz zur Decke 3a, wobei
diese Hülle 3 sowohl zum Vulkanisieren eines rundzuerneuernden Reifens, also eines konfektionierten Reifens wie in Figur 2,
als auch dann verwendet werden kann, wenn mehrere Reparatursteilen, am Reifenumfang verteilt, vorhanden sind und daher
der Einsatz mehrerer Decken 3a gemäß Figur 1 unzweckmäßig wäre.
In den meisten Fällen wird es zweckmäßig sein, als klebfähiges Material Rohgummi ohne Vulkanisiermittel wie Schwefel
und Beschleuniger zu verwenden, um auf diese Weise zwar den Kleb- und Abdichteffekt zu erzielen, aber gleichzeitig den
Vulkanisiereffekt im klebfähigen Material zu verhindern. Denn in der Hitze nichtvulkanisierbares und plastisch verformbar bleibendes Material hat den doppelten Vorteil, daß
es sich am Ende der Behandlung leicht vom Reifen und gegebenenfalls auch von der Hülle lösen läßt und darüber hinaus viele
Male verwendet werden kann.
Eine hervorragend« Abdichtung an den beiden Seiten einer Karkasse eines rundzuerneuernden Reifens läßt sich bereits mit
einem Dichtungsring aus Gummi, beispielsweise mittels einer
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Guamirundschnur, also einer Dichtung mit kreisrundem Quer*
schnitt, erzielen, ohne daß klebfähiges Material verwendet wird. Die Hüllenränder 5 spannen sich über der untergelegten
Dichtung 15, die in Linienberührung an der Karkasse abdichtet·
Der Andruck erfolgt zum einen durch die Elastizität der verwendeten Guaenihülle und verstärkt sich zum anderen durch den
Dnter- und/oder überdruck, der auf die Hülle zur Einwirkung
kommt.
Eine Verbesserung erfährt die Abdichtung mittels eines Dichtrings 15 jedoch in Verbindung mit der Verwendung klebfähigen
Materials 14 (vergl, Fig. 5). So läßt sich ein Streifen aus
dem vorerwähnten nlchtvulkanisierbaren, klebfähigen sowie
plastisch verformbaren Rohgunmi zwischen die Dichtung 15 und die Seite der Karkasse 1 a legen, um so auch dort an den
Karkassenseiten eine Abdichtung zwischen der Karkasse und dem Dichtungsring 15 herbeizuführen, wo sich ein Dekor oder
Kennziffern in Reliefform an der Karkasse befinden« Das
plastisch verformbare Rohgusoal verschließt das Dekor abdichtend.
Der linke Teil von Figur 5 läßt erkennen, daß sieh klebfähiges
Material 14 auch an beiden Anlageseiten der Dichtung 15 befinden und der Querschnitt der Dichtung 15 kreisrund sein
kann, während im rechten Teil von Figur 5 ein Dichtring 15, ebenfalls aus elastischem Material wie Grand, Mit einer Zwischenlage aus klebfähigen Material 14 zwischen dem Dichtring 15 und
der Karkasse 1 a gezeigt ist.
Eine weitere Möglichkeit bietet sich in diesem Zusammenhang durch die Verwendung einer Dichtung 15,die mit klebfähigem
Material 14 ringsum beschichtet 1st, wie sie in zwei verschiedenen Querschnitteformen in Figur 6 dargestellt ist.
Bei Verwendung von nichtvulkanisierbarem, aber klebfähigem
sowie plastisch verformbarem Material läßt sieh ein solcher Dichtring 15 viele Male verwenden.
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Claims (1)
- 2o72 -13-Patentansprüche1.) Verfahren zum Reparieren und Runderneuern von Fahrzeugreifen, insbesondere Erdbewegungsreifen, mittels einer zumindest den Bearbeitungsbereich des Reifens luftdicht verschließenden Hülle zum Abführen von Luft- und Gaseinschlüssen aus dem Raum zwischen Hülle und Reifen mittels Unterdruck- und/oder Uberdruckanwendung sowie unter Ausvulkanisieren des auf oder in den Reifen eingebrachten Rohgummis durch Hitzeanwendung, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (3,3a) ringsum den zur Unter- und/oder Überdruckanwendung vorgesehenen Bereich mittels auch unter zum Vulkanisieren erforderlichen Temperaturen wirksamen klebfähigem Material (14) an den Reifen (1, la) angeklebt und abgedichtet wird.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle beim Abdecken eines mehrere am Reifenumfang verteilte Reparaturstellen aufweisenden Reifens oder beim Umschließen des Schichtenaufbaus eines konfektionierten Reifens mittels des klebfähigen Materials an die Karkassenflanken geklebt und abgedichtet wird, im Falle eines rundzuerneuernden konfektionierten Reifens unterhalb der Austrittskanten der den Laufstreifen auf die Karkasse bindenden Bindegummiachicht.und im Reparaturfall je nach Lage der Reparaturstellen.3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Reparieren einer Schadstelle als Hülle eine mit einem Unterdttuakanechlufi (6) versehene flexible Decke (3a) zum Abdecken der Reparaturstelle (2) verwendet und ringsum mittels klebfähigem Material (14) außen bzw. innen an den Reifen (1) angeklebt und abgedichtet wird.-14-509850/04304. Verfahren nach Anspruch 1 und 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß als klebfähiges Material beispielsweise Bindegummi der Art verwendet werden kann, die auch als Zwischenplatte zwischen Laufstreifen und Karkasse beim Runderneuern Verwendung findet.5« Verfahren nach Anspruch 1 und 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß als k Streifen verwendet werden.zeichnet, daß als klebfähiges Material (14) Teflon -6. Verfahren nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche 2-5, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Ankleben der Hülle (3, 3a) bestimmten Ränder (5) zum Einbinden von Verunreinigungen mit Lösung eingestrichen werden.7« Verfahren nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennz eiohn e t, daß die Reparaturstelle (2) durch Wärmestrahlung und/ oder Konvektion, beispielsweise durch den Einbau von Heizelementen in die als Decke (3a) ausgebildete Hülle vulkanisiert wird.8. Verfahren nach Anspruch 1 und 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das klebfähige Material (14) auf die Unterseite der Hüllenränder (5) und/oder auf die zum Ankleben bestimmten Ränder der Reparaturstelle des Reifens (1,1a) aufgebracht wird.9. Verfahren nach Anspruch 1 und 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das klebfähige Material (14) die Nahtstellen zwisbhen den Hüllenrändern (5) und der Karkasse (1a) oder des Reifens (1) überbrückt.15 -509850/04302o72 - 15 -10. Verfahren nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche 2-9, dadurch gekennzeichnet, daß als klebfähiges Material Rohgummi wie Bindegummi-.ι in einer Mischung verwendet wird, die in der Hitze nicht vulkanisierbar ist und plastisch verformbar bleibt, beispielsweise eine Mischung ohne Vulkanisiermittel wie Schwefel und Besehleuniger.11. Verfahren nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche 2 - 1o, dadurch gekennzeichnet, daS eine Dichtung (15) in Verbindung mit klebfähigem Material (14) verwendet wird.12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichn e t, daß zwischen das an die Karkassenseite angeklebte und plastisch verformbare Material (14) und den Rand (5) der Hülle (3) ein Dichtungsring (15) eingelegt wird.13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Anlageseiten eines zwischen die Hülle (3) und die Karkasse (1a) eingelegten Dichtungsringes (15) klebfähiges Material (14) verwendet wird,14· Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein ringsum mit klebfähigem Material (14) beschichteter Dichtungsring (15) zwischen die Hüll· (3) und die Karkasse Od) eingelegt wird.509850/0430Leerse ite
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