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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schutz eines dreidimensionalen Objektes nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und ein Verfahren zum Schutz eines dreidimensionalen Objektes nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 3.
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Aus dem Stand der Technik sind, wie in
DE 199 51 973 A1 beschrieben, ein Verfahren und ein System bekannt, welche den Schutz von Objekten architekturintegrierter Bildhauerkunst vor Witterungseinflüssen in einer dem ästhetischen Gesamteindruck des Umfeldes der Objekte Rechnung tragenden Weise ermöglichen, ohne die Objekte zusätzlich schädlichen mechanischen und klimatischen Belastungen auszusetzen.
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Dazu wird auf die Objekte ein Distanzsystem rutschfest aufgebracht, dessen räumliche Hüllfläche mit den Konturen des Objektes keine Berührungspunkte aufweist. Auf dieses Distanzsystem wird eine flexible, mit angemessener Toleranz an die Kontur des Objektes angepasste Hülle aufgebracht. Diese Hülle wird gegen unbeabsichtigtes Abheben vom Objekt und Flattern mechanisch gesichert und am Sockel des Objektes weitestgehend dichtend um das Objekt bzw. das Distanzsystem gelegt.
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In der
DE 197 24 345 A1 wird eine Schutzhaube für Fahrzeuge beschrieben. Die Schutzhaube deckt als stabile, selbsttragende Kapsel das Fahrzeug passgenau ab und besteht aus wieder verwendbarem Material.
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Aus der
DE 85 13 261 U1 ist eine Schutzabdeckung für ein Fahrzeug bekannt, bei dem einzelne Teile einer Nachlackierung unterzogen werden müssen. Die Schutzabdeckung ist gebildet aus einem metallisierten, Wärme abstrahlenden Gewebe oder Material, das mehrere lösbar, oder klappbar miteinander verbundene Segmente aufweist.
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In der
DE 87 04 586 U1 wird eine Dichtungsbahn beschrieben. Die Dichtungsbahn umfasst zumindest eine wasserdichte Schicht aus Kunststoffmaterial sowie eine damit verbundene Vlies- bzw. Gewebelage oder dergleichen. Die Kunststoffschicht besteht aus Silikonkautschuk.
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Aus der
CH 409 777 A ist eine Schutzhülle aus luft- und dampfundurchlässigem Material bekannt. Die Schutzhülle umfasst mindestens zwei mechanisch zusammengehaltene Hüllenteile, welche luft- und dampfdicht durch einen am einen Hüllenteil aufgeklebten oder aufgeschweißten Lappen, der am anderen Hüllenteil durch einen Klebestreifen befestigt ist, miteinander verbunden sind.
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In der
DE 91 15 015 U1 ist eine Verpackung für Gegenstände, insbesondere Möbelstücke, Elektrogeräte und dergleichen beschrieben. Die Verpackung umgibt den Gegenstand im verpackten Zustand an einer ersten Fläche und den daran angrenzenden weiteren Flächen schützend. Die Verpackung weist die Form einer zu einer Seite hin offenen, flexiblen Schutzhülle auf, die über den Gegenstand stülpbar. In Kanten- und/oder Eckbereichen der Schutzhülle sind stoßdämpfende Einrichtungen mit einer vorgegebenen Festigkeit derart vorgesehen, dass sie bei der Anbringung der Schutzhülle am Gegenstand eine Führungs- und/oder Justierfunktion erfüllen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung und ein verbessertes Verfahren zum Schutz eines dreidimensionalen Objektes anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung nach den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren nach den Merkmalen des Anspruchs 3.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Vorrichtung zum Schutz eines dreidimensionalen Objektes umfasst eine das Objekt umschließende, gegen Witterung beständige, die Konturen des Objektes nachbildende, mehrlagige formstabile Schutzhülle, welche erfindungsgemäß mehrteilig ist und aus zwei Kunststoffschichten besteht, wobei die Teile der Schutzhülle mittels Verbindungselementen verschließbar sind, wobei die Schutzhülle Belüftungskanäle aufweist und wobei zwischen der Schutzhülle und dem Objekt ein Freiraum gebildet ist.
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Mittels eines Verfahrens zum Schutz eines dreidimensionalen Objektes wird auf das Objekt eine gegen Witterung beständige, das Objekt umschließende, die Konturen des Objektes nachbildende, mehrlagige formstabile Schutzhülle aufgebracht, welche erfindungsgemäß mehrteilig aus zwei Kunststoffschichten mit Belüftungskanälen und Verbindungselementen zur Verbindung der Teile der Schutzhülle derart gebildet wird, dass zwischen der Schutzhülle und dem Objekt ein Freiraum gebildet wird.
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Mittels der erfindungsgemäßen Lösung wird ein zuverlässiger Schutz von dreidimensionalen Objekten, wie zum Beispiel bildhauerische Kunstwerke, insbesondere vor Witterungseinflüssen erreicht. Die sich nahe an die Kontur des jeweiligen dreidimensionalen Objektes anpassende Schutzhülle berührt das zu schützende Objekt nicht bzw. nur an definierten Stellen, so dass eine Beschädigung des zu schützenden Objektes durch die Schutzhülle ausgeschlossen ist.
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Die Konturen des zu schützenden Objektes werden mittels der Schutzhülle derart nachgebildet, dass eine Wiedererkennung eines mit der Schutzhülle umgebenen Objektes ermöglicht ist. Auf diese Weise bleibt, insbesondere bei zu schützenden bildhauerischen Objekten, ein ästhetischer Gesamteindruck erhalten. Dieser ästhetische Gesamteindruck des mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung verhüllten Objektes ist noch verbesserbar bzw. auch veränderbar, da die Schutzhülle beispielsweise mittels eines Farbanstrichs und/oder durch Nachmodellieren künstlerisch gestaltbar ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens einfach, kostengünstig und insbesondere das zu schützende Objekt schonend herstellbar. Die erfindungsgemäße Vorrichtung stellt eine kosteneffiziente Lösung zum Schutz insbesondere von bildhauerischen Kunstwerken dar, da sie aus mehreren leichten und formstabilen Teilen besteht und mehrmals wieder verwendbar ist.
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Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Objekt zunächst mit einer Polsterfolie umhüllt, welche eine Form des Objektes vereinfacht nachbildet. Diese Polsterfolie schützt das Objekt vor Beschädigungen während der Herstellung der Schutzhülle und definiert den Abstand zwischen dem zu schützenden Objekt und der Schutzhülle. Mit Hilfe dieser Polsterfolie lassen sich die Konturen des Objektes leicht nachbilden.
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Auf diese Polsterfolie werden zweckmäßigerweise eine Trennschicht sowie ein Steg aufgebracht, welcher die Trennlinie zwischen Teilen der Schutzhülle darstellt. Die Trennschicht verhindert ein Verkleben einer nachfolgenden Kunststoffschicht mit der Polsterfolie, so dass die Polsterfolie leicht von der fertig gestellten Schutzhülle entfernbar ist.
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Auf eine mittels des Stegs abgetrennte erste Hälfte des Objektes werden in einer besonders günstigen Ausführungsform eine erste Kunststoffschicht, eine Gewebelage, Verbindungselemente zur Verbindung der Teile der Schutzhülle, eine zweite Kunststoffschicht und die Schutzhülle durchdringende Belüftungskanäle aufgebracht. Die Kunststoffschichten sind witterungsbeständig und schützen das Objekt beispielsweise vor Witterungseinflüssen und Beschädigungen. Die Gewebelage zwischen den Kunststoffschichten verhindert eine Verformung der Kunststoffschichten bei thermischer Beanspruchung und vermindert bzw. verhindert Beschädigungen der Schutzhülle sowie des zu schützenden Objektes bei einer mechanischen Einwirkung. Die Kunststoffschichten sind beispielsweise in einem Sprühverfahren oder einem Spachtelverfahren auftragbar. Mittels der Belüftungskanäle, welche die Schutzhülle durchdringen, ist die Belüftung eines Innenraums der Schutzhülle gesichert, wodurch beispielsweise eine Bildung von Kondenswasser, welches das zu schützende Objekt beschädigen könnte, verhinderbar ist.
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Zweckmäßigerweise wird der Steg entfernt und auf eine Anschlussfläche eines ersten Teils der Schutzhülle wird eine Trennschicht aufgebracht. Auf diese Weise ist ein bündiger Zusammenschluss der Teile der Schutzhülle sichergestellt, aber mittels der Trennschicht wird ein Verkleben der Teile der Schutzhülle vermieden.
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Danach werden zweckmäßigerweise auf eine zweite Hälfte des Objektes ebenfalls die erste Kunststoffschicht, die Gewebelage, die zweite Kunststoffschicht und gegebenenfalls weitere Belüftungskanäle aufgebracht. Damit ist die erfindungsgemäße Vorrichtung vollständig hergestellt. Diese wird mittels einer Grundierung und eines Schutzanstrichs gegen UV-Strahlung und Witterungseinflüsse geschützt.
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Vorzugsweise werden die Teile der Schutzhülle sowie die Polsterfolie vom Objekt entfernt und die Teile der Schutzhülle danach wieder auf das Objekt aufgesetzt und mittels der Verbindungselemente wird die Schutzhülle verschlossen. Da die Polsterfolie jetzt nicht mehr auf dem zu schützenden dreidimensionalen Objekt angebracht ist, ist zwischen der Schutzhülle und dem Objekt ein Freiraum gebildet, d. h. die Schutzhülle berührt das zu schützende Objekt nicht bzw. nur an definierten Stellen, wodurch eine Beschädigung des Objektes durch die Schutzhülle ausgeschlossen ist. Da die Schutzhülle aus mehreren Teilen besteht, ist sie einfach am Objekt anbringbar und wieder entfernbar. Die Schutzhülle ist mehrmals wieder verwendbar.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Darin zeigen:
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1 eine Darstellung eines dreidimensionalen Objektes mit Polsterfolie,
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2 eine Darstellung des dreidimensionalen Objektes mit einem ersten Teil der Schutzhülle,
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3 eine Darstellung des dreidimensionalen Objektes nach Vollendung der Schutzhülle, und
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4 eine Darstellung des von der Schutzhülle umgebenen dreidimensionalen Objektes.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Darstellung eines dreidimensionalen Objektes 1 mit Polsterfolie 2. Die Polsterfolie 2 wird derart auf das Objekt 1 aufgebracht, dass Konturen des Objektes 1 nachgebildet sind. Überschneidungen in den Konturen werden von der Polsterfolie 2 überspannt, so dass eine Schutzhülle 3, welche nachfolgend auf die Polsterfolie 2 aufgebracht wird, wieder von dem Objekt 1 entfernbar ist und nicht an dessen Konturen hängen bleibt. Auf diese Polsterfolie 2 wird eine Trennschicht aufgebracht, um die Polsterfolie 2 nach Fertigstellung der Schutzhülle 3 wieder von dieser zu lösen. Eine Oberfläche des Objektes 1 wird derart aufgeteilt, dass sich darauf gefertigte Teile der Schützhülle 3 wieder von dem Objekt 1 lösen lassen. Entsprechend dieser Aufteilung wird ein Steg 4 auf der Polsterfolie 2 angebracht, welcher die Trennlinie zwischen zwei Teilen der Schutzhülle 3 definiert.
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2 zeigt eine Darstellung des dreidimensionalen Objektes 1 mit einem ersten Teil der Schutzhülle 3. Auf die Polsterfolie 2 auf einem mittels des Steges 4 abgetrennten ersten Teil des Objektes 1 wird zunächst eine erste Kunststoffschicht 5 aufgebracht, beispielsweise mittels eines Spachtel- oder Sprühverfahrens. Darauf werden eine Gewebelage 6 und an Rändern des ersten Teils der Schutzhülle Verbindungselemente 7 angebracht, welche nach Fertigstellung die Schutzhülle 3 durch Verbindung der Teile verschließen. Auf diese Gewebelage 6 wird, wieder beispielsweise mittels des Spachtel- oder Sprühverfahrens, eine zweite Kunststoffschicht 8 aufgebracht.
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An geeigneten Stellen werden zur Belüftung eines Innenraums der Schutzhülle 3 die Schutzhülle 3 durchdringende Belüftungskanäle 9 angebracht, um beispielsweise eine Bildung von Kondenswasser, welches das zu schützende Objekt 1 beschädigen könnte, zu vermeiden. Diese Belüftungskanäle 9 werden beispielsweise als kleine Röhrchen ausgeformt, deren Öffnungen außerhalb der Schutzhülle 3 niedriger angeordnet sind als die Öffnungen innerhalb der Schutzhülle 3. Auf diese Weise wird beispielsweise ein Eindringen von Regenwasser durch die Belüftungskanäle 9 in den Innenraum der Schutzhülle 3 verhindert. Auf die Öffnungen dieser Belüftungskanäle 9 wird zum Schutz vor einem Eindringen beispielsweise von Insekten ein Maschengeflecht aufgebracht.
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Der Steg 4 wird entfernt und an einer Anschlussfläche des ersten Teils zu einem zweiten Teil der Schutzhülle 3 eine Trennschicht aufgetragen, damit die Teile der Schutzhülle 3 nicht verkleben. Damit ist der erste Teil der Schutzhülle 3 fertig gestellt und analog dazu wird der zweite Teil der Schutzhülle 3 hergestellt, d. h. Auftragen der ersten Kunststoffschicht 5, der Gewebelage 6 sowie der zweiten Kunststoffschicht 8 und gegebenenfalls weitere Belüftungskanäle 9. Damit ist die Schutzhülle 3 fertig gestellt. Zum Schutz vor UV-Strahlung und Witterungseinflüssen sowie zur Vorbereitung einer möglichen späteren Bemalung der Schutzhülle 3 wird eine Grundierung und ein UV- und Wetterschutzanstrich aufgetragen.
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3 zeigt eine Darstellung des dreidimensionalen Objektes 1 nach Vollendung der Schutzhülle 3. Die beiden Teile der Schutzhülle 3 lassen sich trennen und von dem Objekt 1 entfernen. Nach Entfernung der Polsterfolie 2 von dem Objekt 1 werden die Teile der Schutzhülle 3 wieder aufgesetzt und mittels der Verbindungselemente 7 verbunden. Da die Polsterfolie 2 nun nicht mehr zwischen dem Objekt 1 und der Schutzhülle 3 ist, ist dort ein Freiraum geschaffen, so dass die Schutzhülle 3 das Objekt 1 nicht berührt und daher eine Beschädigung des Objektes 1 durch die Schutzhülle 3 ausgeschlossen ist.
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4 zeigt eine Darstellung des von der Schutzhülle 3 umgebenen dreidimensionalen Objektes 1. Die Konturen des Objektes 1 sind noch deutlich erkennbar, so dass ein ästhetischer Gesamteindruck erhalten bleibt. Dieser kann mittels einer Bemalung der Schutzhülle 3 noch verstärkt bzw. verändert werden. Mittels der Schutzhülle 3, die wieder verwendbar ist, ist das dreidimensionale Objekt 1 auf einfach herzustellende, kostengünstige und ästhetische Weise vor Witterungseinflüssen geschützt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Objekt
- 2
- Polsterfolie
- 3
- Schutzhülle
- 4
- Steg
- 5
- erste Kunststoffschicht
- 6
- Gewebelage
- 7
- Verbindungselement
- 8
- zweite Kunststoffschicht
- 9
- Belüftungskanäle